Nine
Hoffe jemand liest die Geschichte irgendwann, ich gebe die Hoffnung nicht auf;D
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Am Abend lag ich wach im Bett und starrte die Decke an.
Wir waren also zusammen.
Wieso fühlte es sich richtig und gleichzeitig falsch an?
Kopfschüttelnd blickte ich auf mein Handy. 22:15Uhr.
Tristans Worte zu Dash ließen mich nicht schlafen. Um 23Uhr ging es los.
Was auch immer es war.
Vor einer Viertelstunde waren die Zwillinge gegangen.
Ich hatten sie gehört, obwohl sie scheinbar versucht hatten leise zu sein.
Aber mal ehrlich, wann schlief ich mal um 22Uhr? Meine Brüder waren schon irgendwie dumm.
Kein wunder, dass sie in Matheförder waren.
Entschlossen stand ich auf und schnappte mir eine Short und ein Top.
Draußen herrschten immer noch locker 25 Grad Celsius.
Leise, um meine Eltern nicht zu wecken, schlich ich die Treppe runter.
Devil stand dort, als hätte er nur auf mich gewartet. „Na gut, ich nehme dich mit. Wer weiß wer mir alles so begegnet. Da schadet es nicht einen guten Wachhund dabei zu haben", meinte ich leise zu ihm und streichelte ihn sanft.
Mit einem Taxi ließ ich mich in die Nähe der alten Fabrikhallen bringen.
Noch war alles leise und nur ein paar Laternen erhellten die Umgebung.
Doch kaum war ich um zwei Ecken gebogen, sah ich mehrere Autos und Leute. Musik schallte aus großen Boxen und mehrere Scheinwerfer waren aufgestellt. Immer mal wieder erklangen Motorengeräusche und ich staunte nicht schlecht bei den getunten Karren.
Devil knurrte bedrohlich, weshalb ich die Leine kürzer nahm und beruhigend auf ihn einredete.
Ich versuchte mich am Rand zu halten, in den Schatten, da ich nicht bemerkt werden wollte.
Mit den Augen suchte ich nach den Zwillingen, da ich mir sicher war, dass sie zur Unterstützung von Dash gekommen waren.
Doch es waren zu viele Menschen.
Typen wie Dash und Tristan, Mädchen mit weniger an als Unterwäsche und breitschultrige Typen mit Tattoos und leichten Hang zur Ghettoszene.
Solche Leute erkannte ich schnell, hatte früher genug mit ihnen zu tun.
Bei der Erinnerung schauderte es mir und ich schüttelte sie schnell ab.
Endlich erkannte ich eins der Autos wieder.
Es war Tristans Porsche.
Neben ihm stand noch ein flaches Auto, die Marke konnte ich nicht erkennen, war mir aber auch egal. Trotzdem wusste ich, dass es Dash war.
Jetzt sah ich auch die Zwillinge, die neben dem Auto von Dash standen.
Neben ihnen Jason Donovan und Eric Sharman. Weiter umsehen konnte ich mich nicht, weil ein Schuss und das starten der Motoren meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Dash und Tristan waren los geschossen, geradewegs ins Industriegebiet.
Sie lieferten sich tatsächlich ein Straßenrennen.
Ich ging schnell auf die Menschen zu und quetschte mich zu den Zwillingen durch.
Die meisten wichen mir bei Devils Anblick sowieso aus und ich war froh ihn mitgenommen zu haben. „Eric!", rief ich, da er der erste war, den ich wieder entdeckte und ich die Jungs nicht in der Masse verlieren wollte.
„Freya? Verdammt was machst du denn hier?", fragte er und zog mich schnell zu sich und den Jungs.
„Freya?!" Cole klang fassungslos und wütend zu gleich.
„Bist du uns gefolgt?"
Ja klar Cole, ich bin hinter eurem Auto her gerannt, dachte ich und verdrehte die Augen.
„Ich habe Tristan heute morgen in der Mensa gehört. 23Uhr, altes Fabrikgelände."
„Der Kerl kann aber auch nichts richtig machen", schnaubte Ethan und verschränkte die Arme.
„Du gehst sofort wieder nach Hause, dass ist kein Ort für dich!", befahl Cole doch ich lachte ihn nur aus.
„Vergiss es. Ich bin wegen Tristan da, nicht wegen euch oder Dash, also geht mir aus dem Weg!" Unsanft schubste ich sie beiseite und ging rüber zu Luc und Joel.
Diese sahen mich erst verwirrt, aber dann grinsend an.
„Bist du hier um Tristan anzufeuern?", fragte Luc und legte lässig einen Arm um meine Schulter. „Naja, sagen wir mal so, ich wollte wissen wer gewinnt."
Er lachte und blickte Devil an.
„Netter Hund", sagte er lachend, doch ich sah die Angst in seinen Augen.
„So lange ich es ihm befehle ist er nett, das stimmt", erwiderte ich, um ihn noch etwas Angst einzujagen. Fies, ich weiß.
Schnell wand er sich ab und deutete in die Ferne, wo auch ich die beiden Autos ausmachte.
Sie kamen zurück.
„Tristan wird gewinnen, verlass dich drauf."
Meiner Meinung nach klang er sich seine Sache etwas zu sicher.
Er zog mich ein Stück an den Rand, damit die beiden ins Ziel einfahren konnten.
Und er hatte recht.
Tristan rollt einige Meter vor Dash ins Ziel und kam nach einem eleganten Drift zum stehen.
Auch Dash kam zum stehen und erntete verwirrte Blicke.
Scheinbar war er der Favorit gewesen.
„Was hast du mit meiner Karre gemacht?!", schrie er wütend und ging auf Tristan zu.
Jetzt bemerkte auch ich den Qualm? der aus der Motorhaube austrat.
Im nächsten Moment hatte der schwarzhaarige seine Faust schon in Tristans Gesicht gerammt.
Dieser taumelte einen Schritt nach hinten, ehe er zur Verteidigung ausholte und Dash einen Kinnhaken verpasste.
Der Lockenkopf grinste, während Dash sich schmerzhaft den Kiefer hielt.
Dieser Ausdruck verschwand jedoch recht schnell aus seinem Gesicht und wich einem wütenden.
Bevor das noch zu einer handfesten Schlägerei ausarten konnte, wurde die beiden von ihren Jungs festgehalten.
„Du hast mein Auto sabotiert!"
Auch ich wurde gepackt und über eine Schulter geworfen.
Devils Leine wurde mir entrissen und wir beide wurden zu einem Auto geschleppt.
„Ethan ich-"
„Schweig!", unterbrach er mich und schmiss die Tür zu, nachdem Devil und ich auf der Rückbank saßen. Neben mir stieg plötzlich Dash ein und die Zwillinge vorne.
„Ich will nichts mehr von dir hören!", meinte Cole wütend, als er im Rückspiegel sah, wie ich den Mund öffnete um etwas zu sagen. Neben mir lachte Dash rau auf, während sein Kiefer an der Stelle wo Tristan ihn erwischt hatte, blau wurde.
Wütend warf ich ihm einen Blick zu, der ihn auf der Stelle tot umfallen lassen sollte.
Klappte leider nicht ganz so wie ich es wollte.
Zu Hause nahm Cole mir Devil ab, während wir anderen leise hoch gingen.
Mit einem zu großen Tshirt von Cole, ließ ich mich schließlich eine halbe Stunde später erschöpft ins Bett fallen, als auf einmal die Tür aufging.
„Ethan meinte ich sollte dich nach Creme oder so etwas für meinen Kiefer fragen."
Genervt sah ich Dash an und stand dann wieder auf. Gleich bin ich wieder da, mein geliebtes Bett!
Ich zog den schwarzhaarigen hinter mir her ins Bad und setzte ihn dort auf den Klodeckel.
„That ass", meinte er, als ich mich zum Schrank drehte, um eine Creme zu holen.
Oh fuck, ich hatte ja nur das T-shirt übergeworfen. Mit leicht roten Wangen verharrte ich kurz in der Position um mich zu beruhigen und drehte mich danach wieder zu ihm.
Mit zittrigen Fingern öffnete ich die Tube und ließ etwas Creme auf meinen Handrücken.
„Kannst du sie bitte zu machen?", bat ich ihn und bemerkte dabei seine zerschlissenen Handknöchel. Seufzend begann ich also die kühlende und heilende Creme auf seinen Kiefer zu schmieren und auf seine Knöchel.
„Danke, Freya", sagte er und lächelte tatsächlich ein Lächeln, das seine Augen erreichte.
„Du solltest dir noch ein Kühlpack holen. Ich mach das schnell", verwarf ich meine Gedanken während ich ihn aussprach und stürmte aus dem viel zu kleinen Bad, in dem die Temperatur plötzlich sehr stark angestiegen war.
Um mich abzulenken, hielt ich das Kühlpack kurz gegen meine Stirn, ehe ich mich vom Kühlschrank ab wand, um es Dash zu bringen.
Erschrocken taumelte ich zurück und stieß mir doch tatsächlich den Kopf, da Maunier vor mir stand. „Verflucht", zischte ich und rieb die Stelle an meinem Hinterkopf.
Ein Schmunzeln konnte sich der Idiot nicht verkneifen, weshalb ich ihm gehen die Brust schlug. „Autsch baby, das tat weh", sagte er gespielt heulend, wofür er noch einen kassierte.
Unsere Augen fanden sich, als unser Lachen nach ließ und seine Hand berührte meine Wange.
Vorsichtig drückte ich das Kühlpack gegen seinen geschwollenen Kiefer und nahm schadenfroh war, dass es scheinbar brannte.
Ich seufzte und schloss die Augen, um mir in Gedanken zu rufen, wer hier vor mir stand.
Warme Lippen ließen mich jedoch im nächsten Moment meine Augen erschrocken aufreißen.
Ein Kribbeln durchfuhr mich und ich erwiderte ganz leicht den Kuss.
Seine Lippen waren so weich, weicher noch als Tristans und ich-Nein, stopp!
Tristan war mein Freund!
Ich schubste Dash von mir und flüchtete in mein Schlafzimmer, dessen Tür ich direkt schloss.
Oh man, wieso war das alles so kompliziert?!
-
In der Schule sah ich weder Tristan noch Dash. Beide kreuzten nicht auf, was mich irgendwie nicht sonderlich störte.
Dennoch beschloss ich Tristan heute Nachmittag einen Besuch abzustatten und zu gucken wie es ihm ging, dass war doch meine Aufgabe als Freundin, oder nicht?
„Hey, Freya!" Ich blieb stehen und drehte mich zu der Person, die meinen Namen schrie.
Es war Alisha, die eilig auf ihren Stöckelschuhen zu mir rannte.
Das war schon Leistungssport, ich wusste wie schwierig das war.
„Kannst du mir vielleicht in Mathe etwas Nachhilfe geben? Wir schreiben ja übermorgen den Test und ich wollte heute nochmal lernen", erklärte sie und sah mich bittend an.
Ich überlegte kurz und erinnerte mich, dass Tristan direkt gegenüber wohnte.
Also könnte ich ihr helfen und dann zu ihm gehen. „Klar, wieso nicht", antwortete ich also schulterzuckend.
„Super, warte nach der Schule am Eingang, ich nehm' dich dann gleich mit."
Freudenstrahlend klatschte sie in die Hände und tippelte dann weiter.
Dieses Mädchen war echt anders, stellte ich belustigt fest und setzte meinen Weg fort.
Wie befohlen wartete ich nach der Schule vor der dem Eingang, als Alisha auch schon kam und mich mit zu ihrem Auto zog.
„Also eigentlich hab ich das Thema ganz gut verstanden, nur beim Ausrechnen der Gleichung hakt es etwas."
Ich nickte, als Zeichen, dass ich verstanden hatte. „Ich kann mir gut vorstellen, wer sich jetzt freuen wird dich zusehen. Sie hat seit dem Vorfall nur noch von dir geredet", lachte Alisha und parkte vor der Haustür.
Da ich das Haus jetzt auch schon von innen kannte, war ich nicht mehr ganz so beeindruckt.
„Amy, Nico! Ich bin wieder da!", rief sie, als wir das Haus betraten.
„Ali!", erklang Amys traurige Stimme.
Sofort ging Alisha der Stimme nach ins Wohnzimmer.
Ich folgte ihr einfach und entdeckte dort ihren Bruder auf der Couch am zocken und die kleine Amy auf dem Teppich.
Sie weinte mal wieder und hielt eine kaputte Barbie in der Hand. Der Kopf war ab.
„Nico, was hast du wieder gemacht?!", fragte die Blonde wütend und nahm ihre Schwester in den Arm.
„Mein Gott, dieses mal war ich es wirklich nicht!", erwiderte er und verdrehte die Augen.
„Das will ich doch für dich hoffen", sagte ich und sein Kopf schoss in meine Richtung.
Nervös kratzte er sich am Kopf und sah in der Gegendrum.
„I-ich bin mal...ähm Hausaufgaben machen", murmelte er und rannte die Treppe hoch.
„Freya!", rief Amy glücklich und hatte schon die Tränen vergessen.
Lächelnd nahm ich sie hoch auf meinen Arm.
„Du hast doch bestimmt noch andere Barbies, geh erst mal mit denen spielen."
Sie war zwar noch traurig, nickte aber und ging meinem Vorschlag nach.
„Es ist manchmal nicht leicht mit den beiden", seufzte Alisha und setzte sich auf die Couch.
„Wo sind deine Eltern?", fragt ich und setzte mich neben sie.
„Arbeiten, wie immer", erwiderte sie augenverdrehend.
„Naja egal, lass uns schnell Mathe machen, damit wir es hinter uns haben."
Ich erklärte ihr also wie sie die Gleichungen lösen konnte und dazu noch eine leichtere Formel.
Danach machten wir noch zusammen die Hausaufgaben.
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Überarbeitet 26.08.20
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