37. /Beantwortung/
🦉!
ich bin kein Arzt (oder so),
weswegen nichts einer
tatsächlichen Logik entspricht!!
›ᴇɴᴅʟɪᴄʜ. ʙᴇᴋᴏᴍᴍᴛ ᴊᴇɴᴇ ꜱᴀᴄʜᴇ, ᴅɪᴇ ᴇʀ ᴡÜɴꜱᴄʜᴇɴᴅ ꜱᴏ ꜱᴇʜʀ ᴡᴏʟʟᴛᴇ. ᴋᴀɴɴ ᴀᴜꜱ ᴅᴇʀ ᴇʀᴋᴇɴɴᴛɴɪꜱ ɴɪᴄʜᴛꜱ ᴇʀʙᴀᴜᴇɴ, ᴅᴇɴɴ ᴠᴏʀʙᴇꜱᴛɪᴍᴍᴛ ɪꜱᴛ ᴇꜱ ꜱᴄʜᴏɴ ꜰᴇꜱᴛɢᴇʟᴇɢᴛ.‹
~
Stumm ist sein Blick auf die weiße Tür gerichtet. Geschlossen. In seiner Nase hängt anbei der stechende Geruch an Desinfektionsmittel. Löst sich auch weiterhin nicht, wenn er so unbeweglich zögert.
Weiß nicht so recht. Drückt seine Hand zusammen und umfasst das Buch, welches in dieser verweilt somit fester haltend in seiner Obhut.
Vier Tage sind vergangen. Er war eigentlich durchgängig in seinem Zimmer. Hat die Wand angestarrt, ab und zu jedoch auch aus dem Fenster. Die Natur beobachtet, wie sie so ungehindert verläuft. Sich nicht anmerken lässt, wie grausam alles ist und sich auch nicht daran stört, wie Menschen untereinander und aufgrund voneinander leiden. Weswegen sollte es auch anders sein? Es würde keinen Sinn ergeben.
In der Zeit, hat er von Hongjoong erfahren, dass San aufgewacht, wieder ansprechbar in einem Zimmer des naheliegenden Krankenhauses ist.
Nur, weil Wooyoung einen Notarzt gerufen hat, lebt dieser noch. Dabei weiß der Junge gar nicht, wie er es geschafft, sich in dieser Situation ausreichend zu beherrschen. Tatsächlich jene Nummer zu wählen, die einem schon als Kind eingeredet wird.
Man solle sie nicht vergessen und für Notfälle bereit, auch wissen, was man sagt.
Aber wenn man in diese Situation gelangt, ist es komplett anders. Er hat gezittert, seine Worte dennoch klar herausgebracht, er war panisch, konnte sich dennoch beherrschend dafür sorgen, dass San mit keinen tieferen Verletzungen davonkam.
So hätte dieser es tatsächlich auch ohne geschafft? Er weiß es nicht. Ist kein Arzt. Konnte ein weiteres Mal ausschließlich schreien, als er zum Fenster rannte - hinab sah. Wie San da lag. Auf der rechten Seite. Augen geschlossen. Wäre dort nicht dieses Blut gewesen, so hätte man ihn auch als Jungen, welcher schlafend auf einer Wiese liegt, ansehen können.
Sein bester Freund hat erzählt, dass Yeosang und Yunho die letzten Tage täglich bei ihm waren, diesen besuchten. Gingen auf Hongjoong zu, mit einer Botschaft für Wooyoung, welcher sich auch heute nur im Zimmer aufhielt.
San wolle ihn sehen, hieß es. War er selbst bereit dafür? Immerhin soll der Ältere morgen wieder entlassen werden, ist komplett fit? Weswegen will er ihn so unbedingt in der weißen und alles außer heimischen Umgebung antreffen? Bei sich haben.
Diese Frage eines solchen Gespenstes seiner Gedanken mal wieder als Motor seiner Handlung ausnutzend, tritt er vor. Klopft an der Tür. Tapst sogar wieder zurück, so zart auf eine Antwort von innen wartend. Welche als ‚Herein' hervortritt und ihn dann die Tür öffnen lässt.
Sofort versteht er, weswegen San noch hier ist. Hat ein Verband am Bein, kein Gips, weswegen es also wohl eher weniger gebrochen ist. Er also vorsichtshalber zur Beobachtung noch hier behalten wurde.
Sein Blick ist zu Boden gerichtet. Er tritt ein, schließt die Tür hinter sich. Bleibt gute drei Meter vor dem Bett stehen. Spielt mit seinen Füßen auf den matt sauberen Fliesen. Tapst von links auf rechts und von rechts auf links. Betritt keine Kante, ausschließlich die Fläche einer Platte.
Solang, bis er unterbrochen wird.
„Danke, dass du gekommen bist. Ich wollte mit dir sprechen."
Er will mit ihm sprechen? Dies, nachdem er dem Gespräch entgehen wollte, indem er aus dem Fenster fiel? Sich dem Tod entgegenschmiss, diesem keine Ahnung wie knapp entkam. War dies der Gnadenstoß, jener ihn umspringen ließ? Zeigte, wozu der Verstand in der Lage ist?
„Vorher. Ich hab etwas mitgebracht und es wird langsam echt schwer in meiner Hand."
Besagtes Körperteil seinerseits anhebend, schiebt Wooyoung seinen einen Mundwinkel nach oben, während er ihn auch noch einzieht. Fast schon zu einer bemitleidenswerten Grimasse verzogen.
Er bekommt ein Nicken, holte seine Beine somit aus ihrem Spiel raus und setzt an, tritt an San heran. Überreicht diesem das Buch.
Sofort nimmt dieser es entgegen. Kraust verwirrt seine Augenbrauen, eh er seinen Blick hebt. Den Jüngeren fragend mustert.
Dieser bemerkt den Blick nicht gleich auf sich umschwenken. Ist in Gedanken vertieft.
Weiße Robe aus dem Krankenhaus schmiegt sich an seinem Körper. Blasse Haut, isst er nicht genug? Wird nicht vor allem im Krankenhaus darauf Wert gelegt?
Und dann. Diese Augen. Wie sie ihn mustern, mit dick gräulichen Flächen von halb geformten Ringen unter sich. Ihr Ausdruck beinhaltet keinerlei der alt bekannten Trübe, sie sind verfallen. Zeigen Schwäche, welche er sich vorher in den Augen seines Mobbers nie erträumt hätte.
Erkennt in diesem Abbild, sich selbst wieder. Ist in den letzten Tagen, tatsächlich auch wieder diesem alt bekannten Schema verfallen. Hat sich nicht mehr unter Kontrolle.
„Warum gibst du mir dieses Buch?"
Sofort zuckt er zusammen. Wandelt den gedanklich vertieften Blick zum Fokus der Auffassung um. Erkennt den Ausdruck einer aufgesetzten Mimik, welchen dieses gegebene Wrack eines Organismen ausführt.
„Es ist eine Liebesgeschichte mit gutem Ende. Sie soll dir zeigen, dass nicht alles so schlecht enden muss. Nicht jede Seite reißt und sie immer weiter gefüllt, zu tausenden Kapiteln für sich werden kann."
Der Ausdruck des Älteren fällt nieder. Er legt seinen Blick starr nach vorne weg. Scheint die Wand anzuvisieren. Das Buch platziert er auf seinem Schoß, während die eine Hand auf ihm liegt, ist die andere unter der Bettdecke. Verschwunden. Verkrampft. Wie sein ganzer Körper.
„Weißt du. Ich fand dich schon immer interessant. Deine Art. Wie du für dich warst. Gleichzeitig jedoch niemals allein sein musstest. Immer Hongjoong bei dir hattest. Nie mehr wolltest. So grenzenlos glücklich warst."
Blinzelt nicht einmal rüber. Gibt keine Acht auf die Reaktion des Jüngeren, welcher plötzlich erstarrt, einfach nur überwältigt ist. Er erzählt es ihm. Ohne weiteres Nachhaken war der Sturz aus dem Fenster wohl tatsächlich seine Kante. Die er zur Überwindung gebraucht hatte. Fängt einfach an. Scheint zu erklären. Sieht ihn jedoch nicht an, weil er weiß, dass es keine Rechtfertigung ist.
Macht dies ausschließlich, um den Jungen die gewollten Worte des ‚Warum' zu geben.
„Hab öfter von dir erzählt, so wollten Yeosang und Yunho dich sticheln. Somit erreichen, dass du mich irgendwie bemerkst. Jedoch wurde es von vielen falsch aufgenommen, sie machten mit. Spielten ein Spiel. Irgendwann hörte ich auf, über dich zu schwärmen. Ließ sie machen und für die beiden wurde es ein Spaß der Ablenkung. War sinnfrei. Gelang jedoch zu einem Abschnitt ihres Alltages."
Schluckend erinnert Wooyoung sich an diese Zeit. Wie er die Worte nie als schlimm aufnahm, dennoch von Alpträumen mitgerissen, in eine Dunkelheit der umgedrehten Übertreibung der eigentlichen Tatsachen überging. Sans Stimme ist zart. Mehr bebend zitternd, als sich der Stärke einer Erklärung sicher. Weiterhin bleibt er ruhig. Langsam müsste es zu den Sachen kommen, welche noch immer das größte Fragezeichen darstellen.
Als er selbst zum Drahtzieher einer Verschlimmerung wurde.
„Jedoch hab ich nie mein Interesse verloren. Sah dich weiterhin und immer so glücklich. Als ich dich das erste Mal ins Gestrüpp schubste, verspürte ich etwas. Wollte diese andere Seite von dir betrachten dürfen, jene, welche ausschließlich auftritt, wenn man leidet, verzweifelt und einfach am Abgrund seiner Existenz anlangt."
Diesmal tritt sogar sein Adamsapfel wohl klar erkennbar mit hervor. Kein tieferer Grund - das war es. San starrt die Wand vor sich noch immer an, mittlerweile jedoch grinsend. Schwelgt in Gedanken. Er wollte ihn ausschließlich leiden sehen. Als Opfer. Dies, obwohl alles dem Interesse an seiner Person entsprang. So friedlich erschien.
Sie sind sich nie nähergekommen, Wooyoung hat San nie tiefer als notwendig beachtet. Ausschließlich als Beilage der Freunde anerkannt, welche eines Tages aus dem Nichts damit anfingen ihn zu beleidigen.
Daraufhin hat sich in San wohl etwas abgesetzt. Immer hat er ihn glücklich gesehen. Von Hongjoong ausgelöst, hat er diese Stelle einer auslösenden Emotion als besetzt anerkannt. Statt somit tieferes wie Liebe als sein Stoffgebiet anzunehmen, entschied er sich für Leid und Qual. Wollte der Auslöser, Grund und einfach alles dafür sein, um dies in Wooyoungs Augen, seinem ganzen Auftreten, ablesend zu erkennen.
War sich wohl dennoch, die ganze Zeit, dem gewissen Risiko bewusst. Weswegen er Selbstverletzung wollte.
War zufrieden, als er bemerken konnte, welche Auswirkung sein bloßes Auftreten auf den Jüngeren hatte. Genoss es, sein Ziel erreicht zu haben. Grinste, zog die Qualen fast schon in sich, als er ihn immer anstarrte. Sich nicht lösen konnte, jede noch so kleine Veränderung von Wooyoungs Ausdruck erkennen wollte.
Ist jedoch kein Monster. Wie er es immer dachte. Er ist eine gebrochene Seele, welche für ein Missverständnis sorgte. Sich anfänglich doch nur für jemanden interessiert hatte..
Sich aus diesem Dilemma nicht befreien konnte. Wohl die Blicke verspürte, welche Wooyoung Yunho und Yeosang gab, als er wieder mal unter dessen Worten litt. Diesen Augenschein auch auf sich bezog, es liebte, wie Wooyoung ihn beobachtete.
Dies über die Jahre jedoch nicht mehr aushielt. Nicht standhalten konnte und der krankhaften Entwicklung einer Begierde seiner Psyche verfiel.
„San. Wir wärs? Du gehst in Behandlung und danach sprechen wir mal normal. Ohne Gedanken an die Vergangenheit. Ich kann dir das alles zwar nie verzeihen, jedoch erinnere ich mich auch an Momente, die ich mit dir zusammen genießen konnte. Wir haben Gemeinsamkeiten, und-"
Mit Tränen in den Augen ist Wooyoung in einem Redewahn angekommen, welchen er eigentlich gar nicht so schnell beenden wollte. Die Zukunft stattdessen ausschmückend noch weiter planen. Für die nächsten Tage.
„Hör auf. Ich will keine Behandlung. Mein Leben ist keines dieser Bücher, welches glücklich verläuft oder sogar ein gutes Ende bekommt."
Diesmal hebt er seine Hand an, deutet somit auf das Buch, welches Wooyoung ihm gegeben hatte. Um die andere Seite der Welt zu präsentieren. Er selbst hat dieses Werk geliebt.
„Bei mir gibt es keine glückliche Liebe, ein gutes Leben oder ein erfülltes Ende der schönen Art. Sieh es ein. So, wie ich es getan habe."
Geschockt, will Wooyoung abermals zum Reden ansetzen. Solch hoffnungslos aufgegebene Worte nicht auf sich sitzen lassen.
„Du bist krank-"
Plötzlich zieht sich die Hand des Älteren unter der Decke hervor. San hält sie hoch, während die andere schon wieder abgelegt und verweilend seinen Schoß bestückt.
Sie wackelt. Hat etwas in sich. Eine leere Tabletten-Dose. Seine Augen folgen dieser Bewegung ausschließlich zuckend. Wollen es nicht so wirklich wahrhaben.
„Mein Ende ist grausam. Auch für dich. Und ich spüre, wie es naht."
Seine Worte. Sind langsamer und zarter gesprochen als vorher, oder überhaupt sonst jemals.
Was passiert hier? Plötzlich fällt sein Arm herab. Hat keine Kraft mehr, sich aufrechtzuerhalten. Er hört, wie San beginnt, zu röcheln. Keine Luft mehr bekommt. Der Körper des Älteren zuckt. Keine Kontrolle. Fällt in sich zusammen. Die Atmung ist panisch.
Nur schreien kann er, während seine Arme gehoben, die Platzierung seiner Hände ein Verhaken mit seinen Haaren ermöglichen. An diesen ziehen. Den Anblick nicht wahrhaben wollen.
Plötzlich tauchen hinter ihm Menschen auf. Sie stürmen in den Raum, stürzen auf San zu. Schreien quer durcheinander. Scheinen sich selbst nur schwer zu verstehen.
Wooyoung spürt, wie Schwindel aufkommt. Kippt leicht zur Seite. Seine Sicht ist unscharf, hat keinerlei Fokus. Will es nicht wahrhaben. Tanzt aus der Reihe. Verliert Kontrolle. Weint in Massen und kann das Wimmern nicht stoppen, während starke Schluchzer durch seinen Körper zucken.
Der Junge wird gepackt. Grob aus dem Raum gezogen. Lässt es über sich ergehen. Bemerkt nicht mal so wirklich, wie das Bett, auf welchem San liegt, immer kleiner wird. Wie immer mehr Menschen in den Raum stürmen.
Alles verblasst. Vergangen. Die Möglichkeit einer guten Zukunft verloren, vom Älteren und vor allem selbst entschieden ertränkt.
Wooyoung meinte, es wird besser und der Tod als Entlastung, brachte eine Befreiung für den Älteren.
Von einer Last, die auf ihn eindrückte, nie erkannt wurde und langlebiger, als Wooyoungs nie vergessene Qualen war.
Krankhaft gesteuert ihren Ursprung bei sich selbst hatten.
San wollte sich mit ihm treffen, es erklären und das Ende setzend, somit keine Unwissenheit bei dem Jüngeren überlassen. Seinem Opfer.
Einer guten Zukunft keine Chance geben. Hat es selbst entschieden, sich befreit, nachdem er keinen Sinn mehr erkannt hat, zum Weitermachen.
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