25. /Plan der Nachfrage/

›ꜱᴛɪʟʟᴇ ᴡᴏʀᴛᴇ. ɪʜʀ ᴋʟᴀɴɢ ɪꜱᴛ ᴡɪᴇ ᴇɪɴ ʙᴀʟꜱᴀᴍ ꜰÜʀ ᴅɪᴇ ꜱᴇᴇʟᴇ, ᴀʟʟᴇꜱ ᴡᴀꜱ ᴇʀ ɴᴏᴄʜ ᴢᴜʀ ʀᴇᴛᴛᴜɴɢ ꜱᴇɪɴᴇꜱ ꜱᴇʟʙꜱᴛ ʙᴇɪᴛʀᴀɢᴇɴ ᴋᴀɴɴ.‹

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Angekommen, reißt Wooyoung die Zimmertür auf. Schließt diese mit seinem Rücken und bleibt dann, gegen ihr gedrückt, stehen. Unbewegt.

Sein Blick fällt durch den Raum. Beide Betten sind leer. Niemand am Tisch, Fensterbrett, Boden oder sonst wo. Die Tür war jedoch nicht abgeschlossen. Also ist Hongjoong hier, wartet wahrscheinlich auf ihn. Aber wo?

Gerade will er sich in diese Frage seiner Gedanken reinsteigern und wäre wohl bald zu der mehr als nur deutlich klaren Lösung gekommen, da reißt sich die Tür vom Bad aus ihrer Schließung. In seinem Kopf war er noch nicht so weit fortgeschritten. Hat damit nicht gerechnet. Sofort zuckt Wooyoungs Körper zusammen. Seine Hände knallen gegen die Tür, sind gespreizt an dieser gelegen, geben ihm gewissermaßen den nötigen Halt vorm Fall.

Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals, ist von dieser Situation überwältigt. Versteht kurz darauf jedoch nicht, diese übermäßige Reaktion der übertriebenen Stellung. Es ist Hongjoong. „Wie siehst du denn aus? Bist du vor irgendwas geflüchtet? Ist alles gut?"

Seine rechte Hand, welche klackend das Licht ausgestellt hat, offiziell aus dem Bad ziehend, ist Hongjoong komplett von diesem befreit und stürmt zu seinem besten Freund. Ist mehr als nur in Sorge.„Nein. Alles gut. Ich hab mich nur erschreckt." Sich zusammenreißend, wendet er sich von Hongjoong ab und dem Schloss zu. Schließt die Tür für ihre bald einkehrende Nachtruhe für Außenstehende ab. Verhindert fremd ungewollten Zugang.

Noch besorgt mustert ihn der Ältere, realisiert die Worte jedoch schnell. Tauscht seinen offenen Mund der Ungewissheit gegen ein schelmisches Grinsen ein. Hebt seine rechte Augenbraue an und stemmt, in eine herausfordernde Stellung übergehend, seine Hände gegen seine Taille. „Aber du weißt schon noch, dass wir seit Jahren zusammen in diesem Zimmer wohnen?"

Sofort fällt eben zurückgewonnene Fassung und dies in jeglicher Erkennung aus dem Gesicht des Jüngeren. Ist schockiert. Hätte mit dieser Aussage nicht gerechnet. „Na aber hallo! Nur weil wir nicht den ganzen Tag aufeinander hängen und ich mich erschrecke, leide ich nicht gleich an Altheimer!" Seine ausgesprochenen Worte selbst aufnehmend, wird seine Stimme zum Ende hin immer schwächer. Ruhiger. Trauriger.

Sofort schwindet auch Hongjoongs Ausdruck. Niedergefallen funkeln seine Augen den Jüngeren mitleidig an, eh er an diesen herantritt und ihn in seine Arme zieht. Die offene Umarmung nimmt Wooyoung sofort an und kuschelt sich an den Älteren. Schiebt seinen Kopf positionierend in dessen Halsbeuge hinein. Nimmt den frisch geduschten Geruch von ihm wahr, empfindet sofort Geborgenheit. Fühlt sich heimisch.

Noch Minuten in dieser Position verweilend, lösen sie sich kurz darauf. Machen ab noch ein Gespräch zu führen, jedoch nimmt Wooyoung sich zuerst seine Sachen und huscht in das noch warme Bad, um sich dann auch schon für das bald folgende Schlaflied vorzubereiten.

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Die Tür wieder aufreißend, tritt der Jüngere in das Zimmer. Hält gerade noch sein Handtuch auf dem Kopf, rubbelt seine Haare mit diesem und lässt sie dem Rückerlangen an Trockenheit nähertreten.

Seinen von der Handlung gesenkten Kopf anhebend, fällt sein Augenschein auf Hongjoong ein. Dieser ist an seinem Handy tätig. Liegt auf seinem Bett. Selbst auch zu diesem trottend, hängt er das Handtuch über sein Fußende und lässt dieses dann wohl dort trocknen, während er selbst weiter geht. Sich dann auch schon auf Hongjoongs Bett niederlassend auf dessen Beine herabfällt.

„Wooyoung. Du bist schwerer als du gerade wohl denkst und meine Beine leiden unter deinem Gewicht. Werden unbequem in die Matratze gequetscht." Sein Handy ausschaltend und ablegend, starrt der Ältere zu seinem besten Freund. Die Hand noch immer zur Seite gerichtet und mit quälend aufgesetzten Gesicht der übertriebenen Dramatik.

„Na dann zieh deine Stelzen zurück!" Kaum hat er seinen Körper leicht angehoben und folgendes ermöglicht, zieht der Ältere seine Gliedmaßen tatsächlich zurück. Hat diese sogleich angewinkelt gegen seine Brust gequetscht, während Wooyoung abermals herabgefallen, diesmal auf der Matratze liegt. Sein Kopf in diese gequetscht, muss er mehr schlechte als rechte Luftzufuhr als Folge anerkennen. Somit dreht er diesen dann doch zur Seite, sofort saust seine Nase, weswegen er seine linke Hand zu dieser anhebt und den gewonnenen Anhang eines Fusels, versuchend, zur Strecke bringt.

Zutiefst in dieser Tätigkeit gefangen, spielt Wooyoung etwas länger an seinem Riechkolben rum, bis er dann tatsächlich etwas zu ergreifen scheint. Eine plötzlich wieder reine Atmung wahrnimmt.

Erst dann fällt es ihm auf. Die Augen des Älteren haben ihn anvisiert. Oder eher seine Hand. Sofort hebt er seinen Blick selbst zu dieser an. Erkennt den Grund sofort, setzt sich auf, pflanzt sich vernünftig sitzend auf der Matratze nieder. Streckt Hongjoong seine Hand entgegen, welche dieser, die Bewegung verfolgend, dann auch sofort ergreift. Noch näher an sich zieht, den Jüngeren somit leicht nach vorne reißt. Dessen Hintern leicht aus dem vollkommenen Sitz befreit, der Balance einer langgezogenen Streckung nachkommen muss.„Dann erzähl. Was hast du heute so gemacht?"

Die Hand von Wooyoung haltend sind seine Worte nicht an diese gerichtet, schenken Wooyoung selbst jedoch keinen wirklichen Ausdruck der ernsthaften Nachfrage.„Hab das Klingeln verschlafen. Bin keine Ahnung wie lang danach erst zurück in der Realität angekommen." Schnaufend, pustet der Junge eine nasse Strähne von seiner Stirn und scheint von dieser komischen Situation seiner unwillkürlichen Müdigkeit amüsiert.

„Ich weiß. Hätte dich ja aufgeweckt oder darauf hingewiesen, jedoch hat San uns die ganze Zeit derbe beobachtet. Tut mir leid, dass ich ihn mit meiner Aktion neulich wieder misstrauisch gestimmt habe.", seinen Blick entschuldigend, jedoch nur kurzzeitig, von der Hand abwendend, sieht er den Jüngeren kurz an. Schnell wieder zurück.

„Alles gut. Er hat gar keine Anzeichen gemacht. Sogar auf mich gewartet und dann gefragt, ob wir zusammen in die Bibliothek gehen wollen!"
„Also hast du den ganzen Tag mit ihm verbracht?" Sofort nickt Wooyoung dieser Frage bestätigend entgegen, wobei Hongjoong mittlerweile fortgeschritten ist und zart über seinen beschädigten Handrücken streicht.„Irgendwas herausgefunden?"

„Eher weniger. Wir haben die ganze Zeit gelesen. Echt lustiger Zufall, als wir beide gleichzeitig unsere Bücher beendet haben.", in den Erinnerungen seiner Erzählung angekommen, muss Wooyoung bei diesen Gedanken sofort ein weiteres Mal schmunzeln. Kann dies nicht unterdrücken.

„Dann hat er versucht, ohne Worte mit mir zu kommunizieren, hab ihn jedoch nicht verstanden. Auf jeden Fall haben wir uns dann neue Bücher geholt. Das einzige, was mir auffällt, er spricht nicht wirklich über seine eigenen Leseinteressen. Während er alles über meine weiß."

„Hast du jemals nachgefragt?"

„Nein."

„Mach das mal. Vielleicht bringt uns das kleine Wort eines Genres weiter. Wir wissen so gut wie gar nichts über ihn. Sowas könnte da echt hilfreich sein." Von diesem Vorschlag des Älteren überzeugt, nickt Wooyoung sofort. Fällt dann in seine Gedanken ein, überfällt diese und sucht nach weiteren oder auch nur möglichen Hinweisen, die ihm am heutigen Tag vielleicht gar nicht so aufgefallen sind. Aber eine wichtige, neue und gewissenhaft entscheidende Grundlage darstellen könnten. Angekommen und vertieft, streift er gerade durch Windungen seiner Erinnerungen, als ihm ein reflexartiges Zischen entkommt.

Sofort entzieht er seine Hand dem eigentlich so zart beruhigenden Griff des Älteren. Dieser hebt unschuldig, jedoch auch von entschuldigender Mimik begleitet, seine Arme an. Neben seinem Kopf, als wäre Wooyoungs Laut der Schmerzen keine Freigabe seiner Empfindung, sondern der Schrei eines Beamten ‚Hände hoch oder ich schieße'. Sein Ausdruck ist von Schock begleitet.

Seine Anspannung wieder ablegend, streckt er seine Hand wieder zu Hongjoong. Kann sich nicht mehr konzentrieren und ist somit sehr froh darüber, als dieser diese erneut ergreift und zum Reden ansetzt.„Die Rötungen sind alle weg und es hat sich überall eine dicke Schorfschicht gebildet. Wenn San weiterhin dem Glauben verfällt, dass du den Verband aufgrund von Blutungen trägst, dann dürfte es keine weiteren Probleme geben."

Erleichtert nickt der Jüngere. Der Schorf an seinem Rücken hat sich sogar schon verabschiedet, hat an manchen Stellen eine helle Stelle an frischer Haut freigelegt. Jedoch stört ihn dies nicht wirklich. Er ist einfach nur froh darüber, wie gut sein Körper diese Aufgabe meistert. Und auch, wenn ihre Fortschritte bei Sans Erkundung bisher nur minimal und unkenntlich sind, hat er Hoffnung.

Hoffnung, dass es nicht zu weiteren Problemen kommt.

„Cremst du deine Blauenflecken auch regelmäßig ein?" Ein weiteres Nicken. Er hat Hongjoong diese nicht vorgeführt, wollte diesem nicht die grauenhafte Farbpalette des unglaublichen Spektrums seines Körpers präsentieren. Hat sich der Pflege selbst angenommen.

„Gut. Ist noch was, oder wollen wir dann schlafen? Es ist schon spät und die erste Stunde entfällt nicht, nur weil wir uns in Gesprächen verfangen haben." Erneut überlegend, kommt der Jüngere jedoch keinen fokussierenden Anfang seiner Gedanken nah.

„Nein. Ich bin zu müde, um noch irgendwas aufzugreifen." Leicht hüpfend erhebt er sich, nur um im nächsten Moment auf sein eigenes Bett zu plumpsen. Sich sofort in seine Bettdecke einkuschelnd, erbaut er sich einen Kokon, aus welchem er morgen mit erzeugt ausgeschlafener Freude schlüpft. Seine Müdigkeit gegen Kraft eingetauscht hat.

Hoffentlich.

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