Kapitel 11
Die Börse. Als ich aufgewacht bin, musste ich mich sofort anziehen. Ich habe eine Hose und eine Bluse angezogen und saß dann kurz darauf in einem Auto. Und jetzt bin ich in der Börse und sehe zu, wie immer mehr Leute hier rein strömen und ihre Aktien überprüfen. Die Wayne Aktien sind ganz, ganz unten. Einer von Banes Männern ist bei mir und passt auf mich auf. "Und was jetzt?", frage ich ihn leise, doch er antwortet mir nicht. Also warte ich nervös und sehe mich hektisch um. Was wird nun passieren? Wir sitzen den ganzen Tag noch hier, ich bin total angespannt und kann mich nicht konzentrieren. Doch so gegen 5 passiert etwas. Ein Schuss der mich zusammen zucken lässt und dann hört man Maschinengewehre. Alle schreien auf und ducken sich, ich werde von meinem Bewacher ebenfalls nach unten gezogen. Alles wird still als Bane in den Raum kommt. Er trägt die Motorradweste und hat den Helm in der Hand. Er sieht sich im Raum um und geht dann auf zwei Männer zu, die in Stühlen sitzen. Er checkt die Ausweise der Männer, während der im blauen Jackett sagt: "Das hier ist eine Börse! Hier gibt's kein Geld, das Sie stehlen können!" Bane drückt dem anderen Mann seinen Helm in die Hand. "Wirklich? Warum seid ihr dann alle hier?" Dann packt er ihn an der Krawatte und schleudert ihn gegen ein Pult. Dann schlägt er seinen Kopf gegen die Tischplatte. Einer von Banes Männern kommt angerannt und baut irgendein kleines Gerät auf. Bane steckt den Ausweis des vorherigen Mannes in den Kartenschlitz und läuft dann durch den Raum. Er nickt meinem Bewacher zu und sein Blick streift mich. "Die haben die Leitung gekappt.", erstattet einer von Banes Männern Bericht. "Die Handys funktionieren." "Noch.", fügt Bane hinzu und starrt nachdenklich vor sich her. Nach 3 Minuten fragt Bane: "Wie lange braucht das Programm noch?" "8 Minuten." "Zeit aufzubrechen.", weist Bane an und mit einem Mal werden die Leute aufgeschreckt und es werden 3 Motorräder in den Saal geschoben. Bane nimmt seinen Helm wieder an sich. "Danke." Mein Bewacher zerrt mich hoch und geht zum Hinterausgang. Ich sehe gerade noch, wie Bane und noch 2 Männer auf die Motorräder steigen und sich jeweils eine Geisel nehmen. "So Schätzchen, jetzt besorgen wir uns einen guten Schauplatz.", flüstert mir mein Bewacher ins Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut. Es ertönen wieder Schüsse und wir gehen nach draußen. Alle Polizisten sind wohl nach vorne gestürmt. Am Hintereingang wartet auch schon ein Motorrad und ich werde darauf gesetzt und hinter mich setzt sich mein Bewacher. Wir fahren zu einem Seitenplatz an der Autobahn und dort warten wir. "Was passiert hier?", frage ich aufgeregt. "Schau auf die Straße Schätzchen." Ich sehe Bane, ohne Geisel und ein anderer auf dem Motorrad, mit Geisel an uns vorbei sausen. Beide haben natürlich die Helme aufgesetzt, aber Banes ist rot und damit nicht zu übersehen. Man sieht nur, dass Bane dem anderen auf die Schulter klopft und dann wendet und in unsere Richtung fährt. Außerdem fährt er nun einer ganzen Polizeistaffel entgegen und... Moment... Ist das Batman?! Bruce! Ich wäre beinahe auf die Fahrbahn gelaufen. Bruce... Er ist wieder da... Bane fährt an Bruce vorbei und die beiden sehen sich jeweils nach. Doch Bruce verfolgt den Mann mit der Geisel und Bruce wird von der Polizei verfolgt. Bane fährt an den Polizeiwagen vorbei und auf uns zu, in den Schatten. Unbehagen breitet sich in mir aus als Bane dem Helm absetzt und mich ansieht. "Und? Wie hat es dir gefallen?" "Hast du mit einem Programm meinen Bruder pleite gemacht?", frage ich scharf. Bane nickt. Ich zische die Luft ein. Dann wird Daggett die Firma übernehmen. Ich hasse Daggett. Er ist ein Unmensch. "Gehen wir zu Daggett?", fragt mein Bewacher und ich zucke zusammen. "Was?" Bane lacht vergnügt auf. "Das war zu viel Aufregung für einen Tag. Bring sie nach Hause. Ich gehe zu Daggett." Sprachlos stehe ich da und sehe Bane fassungslos an. "Was hast du mit Daggett zu tun?" Bane gibt ein Handzeichen, ehe er auf sein Motorrad steigt und davon fährt.
Nach Hause. Ich schnaube innerlich. Bane hat gesagt er soll mich nach Hause bringen. Banes Lager ist aber nicht mein Zuhause. Ich sitze immernoch geschockt auf dem Bett und denke über heute nach. Weiß Bane jetzt dass Bruce Batman ist oder nicht? Es würde Sinn machen, aber woher sollte er das wissen? Nach vollen vier Stunden kommt Bane wieder. Ich sehe ihn fragend an und werde wütend. Je länger ich ihn ansehe, desto wütender werde ich. "Du machst gemeinsame Sache mit Daggett?" "So sieht es wohl aus oder?" Ich stehe auf. "Und wozu das ganze?" "Wer ist heute aufgetaucht?", fragt er vergnügt. "Batman.", flüstere ich. Bane neigt den Kopf. "Wenn man eine Stadt terrorisieren will, sie aber einen Helden hat, was macht man dann?" "Den Helden töten.", antworte ich mit erstickter Stimme. "Der Joker hat versucht Batman zu töten. Es hat nicht geklappt. Ein Irrer aus einer Sekte hat versucht Batman zu töten. Hat auch nicht geklappt." Bane lacht auf. "Der Irrer aus der Sekte... Ich kannte ihn." Ich stocke. "Du kanntest Ra's Al Gul?" Bane nickt. Der Gedanke, dass die zwei in einem Raum waren, bringt mir eine Gänsehaut ein. Ich lehne mich gegen die Wand und lasse mich runter gleiten. Das ist alles so krass... "Wenn du hier hin kotzt, machst du das weg.", höre ich Bane. Er kniet sich vor mich hin und ich senke den Kopf. Kurz darauf spüre ich seine Finger an meinem Kinn. Er hebt meinen Kopf an, dann dreht er ihn langsam nach links und nach rechts. "Du siehst nicht gut aus. Geh schlafen." "Ach, plötzlich so freundlich?" Ich hebe eine Augenbraue. "Hm." Er streicht mir kurz über die Wange, steht dann auf und geht aus dem Lager. Ich blinzle verwirrt. Was macht er da? Wieso ist er so nett? Es ist eine Schande für mich zuzugeben, dass es mir gefällt. Dass mir diese Gefahr gefällt. Ich hasse ihn, aber er hat irgendwas anziehendes. Beinahe hätte ich laut aufgelacht. Ach was. Das Stockholmsyndrom. Ich atme tief durch und kurz darauf kommt Bane mit Essen wieder. Er setzt sich wieder vor mich hin und reicht mir den Teller. "Danke...", murmle ich. Ich beiße in das Brot und sehe dann Bane an. Er hat einen Teller mit Essen auf dem Schoß und neben dem Essen liegt eine Spritze. "Was ist das?", frage ich argwöhnisch. "Wenn ich mir das hier spritze-" Er rammt sich das Ding in den Arm, was mich zusammen zucken lässt. "Kann ich ein paar Stunden ohne Maske rum laufen und etwas essen. Es braucht natürlich ein paar Minuten bis es wirkt." Ich ziehe wieder die Augenbrauen hoch. "Ah...", mache ich und nicke. "Die Maske... Ist es nicht nervig mit so einem Ding zu leben? Wenn du so leben kannst, wieso trägst du dann die Maske?", frage ich neugierig. "Schon. Aber was ist eindrucksvoller?" "Du meinst wohl: Was macht einem mehr Angst?" Bane nickt und seine Hände wandern langsam hoch zur Maske. Dann klickt irgendwas an der Maske und er zieht sie sich langsam vom Kopf. Es ist ungewohnt ihn ohne Maske zu sehen. Er scheint nun so... Normal... Nun ja abgesehen vom Rest seines Körpers. Banes Körper ist breit, massig aber nicht dick. Und dann wäre sein Kopf ohne die Maske so normal. Und ihn dann noch essen zu sehen... "Was schaust du so, Prinzessin?" Ich schüttle den Kopf und konzentriere mich wieder auf mein Essen. "Was hast du eigentlich bei Daggett getrieben? Wie kam es dazu?", frage ich nach einer Weile. "Daggett denkt er wäre der Größte. Dabei ist er nur ein kleines Arschloch, was Geld hat." "Wow, Bane... Wir sind uns ausnahmsweise einer Meinung." Er muss lächeln was mich stutzen lässt. "Ich hab dich noch nie lächeln gesehen." "Ich dich auch nicht.", erwidert er, was mich allerdings zum lächeln bringt. "Na geht doch." Er setzt sich neben mich an die Wand und legt die Maske neben sich ab. "Du siehst fertig aus. Am besten gehst du gleich schlafen." Ich schnaube. "Ich sehe fertig aus? Vielleicht weil du meine Stadt terrorisieren willst?" Bane runzelt die Stirn. "Und du schon mehrmals gesagt hast, dass du mich leiden sehen willst?", füge ich noch hinzu. "Gut, ein Punkt für dich." Bane und ich fangen an zu reden, ein lockeres, einfaches Gespräch. "Vielleicht gehst du jetzt schlafen, hm? Du siehst wirklich, wirklich scheiße aus." "Ehm... Danke, gleichfalls, du hast in den letzten Tagen auch nicht viel geschlafen." Bane zuckt die Schultern. "Hatte viel zu planen." Ich seufze und stehe auf, er tut es mir gleich. "Ich gehe mich umziehen." Als ich wieder hinter den Vorhängen hervor trete, liegt Bane schon im Bett und hat die Augen zu, die Maske liegt neben seinem Bett. Ich lege mich auf die Matratze und reibe mir die Stirn. "Ach übrigens. Vielleicht isst du deine Portionen mal auf, du siehst ziemlich abgemagert aus.", kommt es von Bane. "Das Essen schmeckt nicht...", murmle ich. "Achso. Dann bekommst du natürlich Sonderessen. Iss es oder ich zwinge dich zum Essen." "Du bist wie immer super freundlich." Ich verdrehe die Augen und beiße mir auf die Lippe. "Woher hast du eigentlich die Narbe an deinem Rücken?", frage ich und sehe ihn an. "Die große?" "Hm." Er setzt sich auf und wendet mir den Rücken zu, damit ich die Narbe besser sehen kann. "Es wurden Experimente mit mir durchgeführt. Von der Gesellschaft der Schatten. Eines Tages bin ich durchgedreht und dann ist das passiert." Ich lege den Kopf schief und strecke langsam die Hand nach seinem Rücken aus. "Sie haben mich auf eine Droge gestellt. Venom, das hat mich so stark gemacht." Vorsichtig berühre ich seine Narbe und er zuckt zusammen. "Venom? Bist du immernoch auf der Droge?" "Hm.", macht er und dreht sich wieder zu mir um. "Vielleicht macht dich das ja zu dem sogenannten Monster?", scherze ich mit leiser Stimme. "Ach ja? Nun ja ich versuche wenigstens zu dir nett zu sein." Ich runzle die Stirn und er lächelt. "Nun ja, ich arbeite noch daran." Er kommt mit seinem Gesicht immer näher und legt eine Hand an meine Wange. Seine Lippen legen sich auf meine und er zieht mich etwas näher an sich. Zuerst erwidere ich den Kuss, dann schaltet mein Verstand sich wieder ein. Erstens: ich habe einen Freund, oder date ihn zumindest. Zweitens: Bane ist ein gemeines Arschloch und will Batman töten. Mal ganz davon abgesehen, dass er ein Terrorist ist. Ehe ich mich versehe, klatsche ich ihm eine und er lässt mich abrupt los. Schwer atmend sitze ich vor ihm und sehe zu, wie er zwei Finger an sein Kinn legt. Ich halte mir die Hand vor den Mund. "Ich... Tut mir leid...", stottere ich. "Du hast einen festen Schlag." "Ich-" Ich rücke etwas von ihm weg. "Es tut mir wirklich leid..." "Nein, mir tut es leid. Ich hätte es mir denken können." "Was denken können?", frage ich mit schief gelegtem Kopf. "Dass du zu viel Angst vor mir hast.", lächelt er. "Was? Nein! Ich hab keine Angst vor dir!", erwidere ich entrüstet. "Ich hab nur-" "Du musst dich nicht rechtfertigen.", unterbricht er mich und setzt seine Maske wieder auf. Ich wollte eigentlich sagen, dass ich einen Freund habe! Eingebildetes Arschloch! Ich lege mich ebenfalls hin, schließe die Augen und muss über Bane nachdenken. Doch eins muss man ihm leider lassen... Küssen kann er gut.
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