Kapitel 1 - Entführung
"Du weißt dass Gotham ein gefährliches Pflaster ist, Brooke.", höre ich Bruce durch mein Handy. "Ja, ich weiß, aber ich hatte zu tun.", kontere ich. "Bist du nun auch Batman?" Ich muss schmunzeln. "Nun ja da ich deine Schwester bin, eigentlich schon. Nein ernsthaft. Ich hatte zu tun." Ich war mit meinem Freund Dave aus, doch wenn Bruce wüsste, dass ich einen Freund habe, würde er durch drehen. Er würde ihn kontrollieren, alles über ihn heraus finden und mir sagen, dass ich mich von ihm fernhalten soll. Unser Date war schön, wir waren essen und jetzt laufe ich zu meinem Auto. "Aber ich bin fast am Auto okay?" "Okay. Alfred macht dir auf, ich bin-" "Beschäftigt?" Wieder lacht er. "Du sagst es. Pass auf dich auf. Bis später." Er legt auf und ich lasse mein Handy in die Tasche fallen um gleich danach nach meinem Autoschlüssel zu suchen. Seit Bruce Verletzung am Bein ist er nicht mehr der selbe. Er ist nicht mehr Batman. Ein lautes Krachen lässt mich aufschrecken und umdrehen. Eine Katze schleicht über die dunkle Gasse. Ich atme auf. Wegen Bruce werde ich noch paranoid. Ich schüttle den Kopf und laufe weiter. Nochmal höre ich was, laufe einfach weiter aber drehe den Kopf. Zwei Männer sind am Ende der Gasse und schauen mich an. Ich stocke als sie mir hinterher laufen. Als ich mich nach vorne drehe, stehen auch dort zwei Typen. Okay, das muss nichts heißen, ich laufe einfach an denen vorbei. Doch als ich die zwei erreiche und mich an ihnen vorbeiquetschen will, packt der eine mich am Arm. Ich sehe ihm in die Augen und sage: "Bitte. Ich habe Geld. Nehmt es." Die anderen zwei stoßen zu uns und umkreisen mich. "Wir wollen nicht dein Geld, Schätzchen.", sagt der eine und grinst dabei. Blanke Panik steigt in mir auf und ich taste nach meinem Handy in der Tasche. "Lass das sein." Ich krame noch hektischer und sie kommen auf mich zu. Von hinten wird mir ein Tuch gegen den Mund gepresst, die anderen heben mich hoch und ich verliere langsam das Bewusstsein.
"Na gut legt sie da ab. Und vergiss nicht die Zelle abzuschließen.", höre ich eine Männerstimme und spüre, wie ich auf etwas Hartes abgelegt werde. Ich stöhne leise auf und versuche die Augen zu öffnen. Dann höre ich wie etwas klirrt und zugeschlossen wird. Ich blinzle gegen ein kleines Licht, dann öffne ich meine Augen ganz. Wo bin ich? Ich bin in einer Art Zelle mit Gitterstäben. Links und rechts von mir sind auch Zellen, die allerdings leer sind. Ich schlucke und bemerke, dass ich auf einer dünnen, dreckigen Matratze liege, die an den Gitterstäben liegt. Ich wurde entführt... Gott ich wurde entführt. Panik steigt wieder in mir auf und Tränen machen sich in meinen Augen breit. Nein, ich werde jetzt nicht losheulen! Ich reiße mich jetzt zusammen. Aber wieso haben sie mich entführt? Wahrscheinlich wollen sie Lösegeld von Bruce. Meine Tasche und meine Jacke sind auch weg. Meine Lippe zittert und leider rollen nun auch die Tränen. Schnell wische ich sie mir weg und betrachte mein Bett. Gegen die Kälte ist nur eine dünne Decke vorhanden. Ich stehe mit wackligen Beinen auf und schniefe. Die nackte Glühbirne, die von der Decke hängt spendet nur spärlich Licht. Es ist kalt, dunkel und ungemütlich. Ich setze mich wieder auf mein 'Bett' und seufze. Ich kann ja eh nichts machen außer abwarten.
Nach ein paar Stunden höre ich Stimmen. Dann wie eine Tür auf und zu geschlossen wird. Es kommen 3 Männer um die Ecke. Zwei von denen erkenne ich als die Typen, die mich entführt haben. Das waren die aus der Gasse. Der dritte hat Handschellen und einen Sack überm Kopf. Er hat einen schwarzen anliegenden Pullover und eine Bundeswehrhose an. Der Mann wird in die Zelle neben mir geworfen und die anderen zwei Männer lachen. "Jetzt kannst du in der Zelle schmoren Bane." Bane... Der Name sagt mir nichts. Der Mann neben mir in der Zelle steht auf und reißt plötzlich seine Handschellen in zwei, was mich zusammen zucken lässt. Dann reißt er den Sack vom Kopf. Da er mit dem Rücken zu mir steht, sehe ich nur seinen Hinterkopf. Sein Kopf ist kahl rasiert, doch er hat irgendeine... Maske im Gesicht. Ich zucke zusammen als er sich umdreht. Meine Vermutung mit der Maske hat gestimmt, denn auf seiner Nase und über seinem Mund sitzt so etwas. An der Maske sind kleine Schläuche befestigt und wenn er ein- und ausatmet, macht er Geräusche wie Darth Vader. Er mustert mich und ich ihn ebenso. Er hält den Augenkontakt nicht lange, sondern wendet sich desinteressiert ab. Wenn er sich selbst befreien kann, wieso hat er die anderen Männer eben dann nicht überwältigt? Ich wickle die Decke um mich und lege mich auf mein Bett. Es dauert nicht lange, da hustet Bane auf einmal. Ich drehe mich um und mustere ihn argwöhnisch. "Gibt es was zu gucken, Prinzessin?", fragt er plötzlich. Sein Sprachrythmus ist einzigartig, ebenso seine Stimme. Ich wende den Blick ab. "Ich, eh... Nein. Nichts." Ich rücke etwas von den Gitterstäben weg. "Man sieht eben nicht jeden Tag so ein freundliches Gesicht.", füge ich noch leise hinzu, doch er hört es und wendet sich mir abrupt zu. Ich rücke noch etwas weg als er auf die Gitterstäbe zukommt. Er umfasst eine Stange, dann stockt er. "Du bist den Kraftaufwand einfach nicht wert." Ich entspanne mich etwas und lehne mich gegen die Wand. Er schlägt nochmal gegen die Stange, dann setzt er sich auf sein Bett, was quasi direkt neben meinem liegt. Ich beiße mir auf die Lippe. Das wars nun mit meinem Schlafplatz. Der bringt mich durch die Gitterstäbe um. Schweigen herrscht zwischen uns und nun setze ich mich auf den Boden. Doch mir entgeht nicht, dass er mich die ganze Zeit über böse ansieht. "Gibt es bei mir etwas zu gucken?", frage ich gereizt. "Na warte...", murmelt er. Die Tür geht wieder auf und einer von meinen Entführern kommt auf meine Zelle zu. Er macht meine Zelle auf und ich stehe auf. "So Miss Wayne. Wieso um alles in der Welt antwortet dein Bruder nicht? Wenn wir keinen Kontakt herstellen können, gibt es kein Lösegeld. Und ohne Lösegeld-" Er kommt auf mich zu. "Bist du nutzlos." Er drängt mich gegen die Gitterstäbe und ich schlucke. "Und was soll ich jetzt tun?", frage ich mit belegter Stimme. "Du sollst einfach nur für seinen Fehler bezahlen. Wir haben ihm gesagt, dass wir dir was antun, wenn er nicht antwortet." Er holt ein Messer aus seiner Hosentasche und ich schnappe nach Luft. Er hebt das Messer an, doch kommt nicht dazu mich zu bedrohen, weil eine Hand sich durch die Gitterstäbe zwängt und sich um den Hals meines Entführers schließt. "Lass sie in Ruhe.", höre ich Bane hinter mir und spüre die Hitze seines Körpers in meinem Rücken. "Ich will noch mit den Waynes abrechnen." Der Mann vor mir nickt hastig und Bane lässt ihn los. Schneller als ich gucken kann, rennt der Mann raus, meine Tür wird zu geschlossen und ich bin wieder alleine mit Bane. Fragend schaue ich ihn an. "Wieso hast du das getan?" Er zieht die Augenbrauen zusammen. "Ich hab keine Lust dass Blut auf meine Matratze spritzt." Ich beiße mir auf die Lippe. Natürlich. Langsam setze ich mich auf meine Matratze und starre ihn an. "Wieso bist du hier? Du hättest dich doch leicht befreien können." Er muss lachen. "Das gehört alles zu meinem Plan." "Deinem Plan? Was für einen Plan?" Wieder gilt mir dieser Blick. Sein Blick sagt mir, dass er mich wie ein kleines dummes Mädchen sieht, was keine Ahnung vom Leben hat. Aber ich bin auch erst 25, was soll ich da sagen. "Schon gut, du musst es mir ja nicht sagen.", schnaube ich und ziehe die Decke über mich. Es wird mir bestimmt gut tun zu schlafen. Und solange ich Bane nicht provoziere, wird er mich auch nicht umbringen. Hoffe ich.
Krach weckt mich. Müde richte ich mich auf und sehe Bane an seiner Zellentür. Er reißt seine Zellentür aus den Angeln und dreht sich nochmal zu mir um. "Viel Spaß in deiner Zelle, Prinzessin." Dann geht er raus und man hört nur noch Schreie. Ich halte mir die Ohren zu und lege mich wieder hin. Es soll aufhören. Die Schreie sollen aufhören! Es kommen noch Schüsse hinzu und ich muss weinen. Werden die mich nun auch umbringen? Wenn Bruce nicht zahlt... Aber ich will ja gar nicht dass er zahlt. Er soll nicht für meine Dummheit bezahlen. Ich will hier aber so schnell wie möglich weg.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top