Kapitel 9

Ich stand auf und wich einen Schritt zurück.

,,Was'n los?" fragte er. Ich starrte ihn immer noch an, als ich eins der Messer aus dem Messerblock riss, der neben dem Herd stand. Er grinste mich dreckig an, hob aber die Hände, als würde ich auf ihn mit einer Waffe zielen.

,,Leg' das Messer weg." sagte er ganz ruhig.

,,Jayden! Du hast mir eine Waffe an den Kopf gehalten und hättest abgedrückt! Also warum sollte ich das Messer weg legen?" fauchte ich wütend. Ehrlich gesagt hatte ich Angst. Eine ziemlich große.

,,Du bist in meinem Haus:" stellte er fest. Ich sah ihn etwas nachdenklich an. Stimmt. Scheiße, er hat Recht! Ich legte das Messer auf den Tisch, aber ohne ihn dabei aus den Augen zulassen. Jayden lächelte und setzte sich. OMG, dieses - Lass das! Ich setze mich auch und beobachtete ihn weiter.

,,Setzt dich ruhig." sagte er mit einem Anflug von Sarkasmus und sah auf sein Handy.

,,Du bist echt sehr Gastfreundlich." sagte ich genauso ein wenig sarkastisch.

,,Wer hat den meine Erdbeeren gegessen?" entgegnete er.

,,Ich dachte die wären für deine Schwester?!" schoss ich zurück. Er sah das erste Mal wieder zu mir hoch.

,,Stimmt. Du bist gut." sagte er dann. Ich runtzelte -immer noch- etwas verwirrt die Stirn. ,,Aber ich bin besser." fuhr er mit einem selbstgefälligen Grinsen fort. Darauf rollte ich nur mit den Augen und machte ein leises "Pff". Schweigend saßen wir an dem Tisch. Ich starrte jetzt auch weiter auf mein Handy. Plötzlich ertönte eine Stimme vor mir, hinter Jayden.

,,Ist das deine neue Freundin?" fragte ein Mädchen, etwa in meinem Alter, etwas genervt. Sie war mindestens zehn Zentimeter größer als ich, schlank und wunderschön. Ihre Haare hatte sie in einem blau-grün gefärbt. (Ich meine hoffentlich sind die gefärbt, sonst wäre das ein wenig...gruselig, meint ihr nicht?) Alles im ganzen war sie mit ihren grünen Augen, die beinahe hasserfüllt funkelten, das schönste Mädchen, dass ich je gesehen hatte.

,,Nein." sagte Jayden und ich jetzt gleichzeitig.

,,Okay....?" entgegnete sie immer noch verwirrt, aber immer noch mit dem gleichen hasserfüllten Blick. Dann trat sie zu uns an den Tisch. Natürlich betrachtete ich sie genauer. Sie trug eine Lederjacke, dazu eine schwarze Skinni-Jeans und ein graues Shirt. Eine ebenso schwarze Cap mit der Aufschrift "Killer" rundete noch alles ab.

,,Fertig?" fauchte sie mich an.

,,Klar." sagte ich mit einem gefälschten Lächeln. Sie nahm sich die Schale mit den Erdbeeren und ging nach oben. Als sie an Jayden vorbei kam warf sie ihm einen komischen, aber wütenden Blick zu. Er zuckte leicht zusammen und senkte entschuldigen den Kopf. Als sie die Treppe hoch lief konnte ich ihre wundervollen Ankle Boots betrachten. Ich liebe Ankle Boots!!!!

,,War das deine Schwester?" fragte ich dann.

,,Ähm...ja." setzte Jayden an und wirkte dabei irgendwie peinlich berührt. Oh...wie sü- Boar, jetzt lass den Scheiß! Aber es war echt niedlich zusehen, dass ihm das Verhalten seiner Schwester etwas peinlich ist.

,,Ist sie Älter?" fragte ich weiter.

,,Nein. Sie it so alt wie du."

,,Woher weißt du wie alt ich bin?!" fuhr ich ihn schockiert an.

,,Hey, Babe. Ich weiß alles!" sagte er mit einem selbstgefälligen Grinsen.

,,Schieb dir dein "Babe" sonst wohin, oder das Messer landet doch noch in deinem Kopf!" schrie ich ihn schon fast wütend an. Dann stürmte ich nach oben und ließ den völlig verwirrten Jayden unten sitzen. Oben klopfte ich mit leichten zögern an die Zimmertür von...wie heißt sie überhaupt? Ich atmete tief durch und öffnete auf der Aufforderung von Jaydens Schwester die Tür.

,,Hey...ähm..könnte ich eben meine Sachen holen? Ich verschwinde auch sofort wieder." fing ich etwas unbehaglich an.

,,Klar. Mach das." sagte sie einfach ohne von ihrem Laptop hoch zu gucken. Schnell verschloss ich meinen Rucksack und warf mir meine Lederjacke über. Ich wollte gerade wieder raus gehen, als sie mich aufhielt. ,,Ich heiße übrigens Lexa." sagte sie freundlich. Verwirrt runtzelte ich die Stirn, antwortete aber dann:

,,Ich bin Mila. Danke, dass ich hier schlafen konnte."

,,Kein Ding." sagte sie noch kurz und widmete sich wieder ihrem Programm. Schnell verschwand ich aus ihrem Zimmer und rannte die Treppe runter. Meine Schuhe standen ordentlich nebeneinander unter dem Kleiderständer, wo noch viele andere Schuhe standen. Zügig schlüpfte ich hinein und öffnete die Haustür. Bevor ich sie draußen ins Schloss warf, rief ich ein "T'schüß " ins Haus. Ohne auf eine Antwort zu warten lief ich auf die Straße und ging einfach mal in eine Richtung. Ich vermutete, dass ich Richtung Stadt ging, da der Verkehr immer mehr wurde. Da ich ja eh etwas Geld mit hatte setzte ich mich in ein Café und genoss einen Chailatte. Dazu genoss ich noch einen Donat. Ich liebe Donats! Und Erdbeeren Und Ankle Boots! Und noch meeeehhhrrr Doooooonnnnaaaatttttssss! Am liebsten die mit den bunten Sträuslen...ok, ich bin definitiv high. Ich wollte gerade gehen, als sich jemand einfach neben mich setzte. Er sagte kein einziges Wort. Irgendwann wurde es mir zu langweilig und ich fragte ihn: ,,Wolltest du etwas?" Er drehte den Kopf zu mir und lächelte mich leicht an.

,,Willst du noch was trinken?" fragte er dann und zückte einen Schein.

,,Nein." antwortete ich. Dabei hörte es sich eher wie eine Frage an.

,,Klar doch. Mit Zucker oder ohne?" entgegnete er nur. Völlig perplex sah ich ihn an.

,,Mit?" fragte ich immer noch perplex.

,,Ok. Ich zahle." Und schon stand er auf den Beinen und bestellte uns zwei Kaffee. Immer noch völlig verwirrt sah ich ihm hinterher.

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