Kapitel 2
Angewidert drehte ich mich um und schaute in das Gesicht von einem Mann. Er war wahrscheinlich so um die 40, groß gebaut und roch unangenehm. Solche Menschen sollten sich schämen. Ich versuchte mich los zu reißen, aber er drückte noch fester zu. Mein Handgelenk schmerzte schon, ich verzog schmerzhaft das Gesicht. Er setzte an etwas zusagen, aber heraus kam nur ein Stöhnen, als ich ihm mein Messer ins Bein rammte. Es folgte ein lauter Schrei, als ich mich los riss und mein Fuß in seiner Mitte landete. Ein Junge kam auf mich zu und versuchte mich zu packen, aber ich wich aus und rannte los. Mehrere Männer kamen hinter mir dazu und langsam bekam ich Angst. Schnell beschleunigte ich meine Geschwindigkeit. Das gestaltete sich leider etwas schwieriger als gedacht, da mich schon wieder jemand fest hielt. Diesmal war es ein Junge, vielleicht etwas älter als ich. Er packte mich und wollte mich hoch heben, jedoch kam da mein Messer wieder in den Einsatz und er schrie auf. Er hielt mich aber immer noch fest, ich versuchte mich aus dem Griff zu lösen, kam aber nicht besonders weit. Bevor wir die anderen Menschen, die übrigens aus einem für mich un definierbaren Grund, sehr wütend waren, erreichten brachte er mich in eine kleine Seitenstraße. Dort erwarteten ihn ein paar andere Jungs, die gelassen and der Mauer lehnten. Fast alle waren sie fast so alt wie ich. Den Ältesten schätze ich höchstens auf 20. Der Jüngste war vielleicht 16. Sie waren insgesamt zu sechst, was aber nicht heißt, dass ich es nicht mit ihnen aufnehmen konnte. Ein Junge mit schwarzen Haaren kam auf mich zu und ich zückte mein Messer.
,,Hey, reg dich ab! Niemand tut dir etwas!" sagte er und dabei hielt er abwehrend die Hände hoch.
,,Ach ja? Was ist denn mit dem da draußen!" fauchte ich wütend. Ich mag ja launisch sein, aber nicht vergesslich. So kam es auch, dass mir Tiger wieder einfiel.
,,Ich muss meine Katze suchen, also auf wiedersehen.", sagte ich, bevor jemand etwas erwidern konnte. Ich drehte mich um, wollte gehen, hielt aber inne. ,,Obwohl ich eigentlich keinen von euch wieder sehen will." Ich lächelte provokant und wollte gehen. Damit machte ich mich auf den Weg, wurde aber wieder auf gehalten. Verzweifelt und genervt verdrehte ich die Augen, als sich der Typ mit dem schwarzen Haare mir in den Weg stellte.
,,Was denn jetzt noch?!" zischte ich wütend.
,,Also erstes: Hey, ich bin Dylan.", Oh shit, ein Optimist.
,,Und zweitens: Renn nicht weg und ramme mir bitte nicht das Messer ins Bein. Damit hast du Simon schon genug zu schaffen gemacht." Seine blauen Augen sahen mich freundlich an. Heilige Scheiße, er ist ja richtig optimistisch. Aber in jedem Optimisten ist Mist, hab ich recht?
,,Vertraut mir, alles ist möglich. Schließlich hast du ja noch andere Körperteile." erwiderte ich mit einem zuckersüßem Lächeln. Die Jungs hinter uns fingen an zu lachen und über uns ertönte ein leisen Fauchen. Ich sah nach oben. Tiger saß auf einem Fenstersims. Er funkelten mich mit zwei goldenen Augen an, ohne Zweifel die Augen meines Katers. Langsam machte er sich auf den Weg nach unten. Sein Blick konnte eindeutig töten. Er passte perfekt zu mir. Der gleiche tödliche Blick, wenn ich wütend bin, die gleiche tödliche, gefährliche Ausstrahlung wie die eines schwarzen Pumas. Man merkt schon, ich bin eine Katzenliebhaberin.
Bevor er unten ankam sprang er auf meine Schulter, so wie immer. Irritiert wurden der Kater und ich in Augenschein genommen, bevor Dylan wieder ansetzte etwas zu sagen. Er war mittlerweile irgendwie doch sichtlich genervt.
,,Wir können hier nicht ewig rum stehen. Jungs komm wir gehen zurück zu Dean. Er wird nicht besonders erfreut sein solange auf uns zu warten." Gerade wollte er sich umdrehen und mit den anderen Jungs gehen, als mir einfiel, dass ich eigentlich meinen Bruder suchte.
,,Wartet mal! Meint ihr Dean Blaik?" Ich bemühte mich nett zu sein, also wirklich! Ich wurde schon wieder irritiert gemustert, nur Dylans sah mich neugierig an. Auch er weckte kurzfristig meine Interesse. Die blauen Augen waren wirklich verdammt schön, wenn sie mich so freundlich ansahen.
,,Sollten wir wissen, warum dich das interessiert?" fragte er skeptisch nach.
,,Ich bin Mila.", stellte ich mich freundlich vor. ,,Mila Blaik, um genau zu sein, und ich suche meinen Bruder." Ein freundliches Lächeln lag auf meinen Lippen.
,,Das ist...erstaunlich. Mal sehen, was Dean zu unser neuen Ausbeute sagt." murmelte Dylan, bevor er mir bedeutete ihnen zu folgen. Ich klappte mein Messer ein, setzte Tiger ab und folgte ihnen.
Ich erfuhr nach und nach wie sie heißen. Dylan kannte ich ja jetzt schon. Simon war der, dem ich vorhin das Messer ins Bein gestochen habe. Er ist genau wie Dylan sehr groß, hatte aber eher helle Haare und aufmerksame grüne Augen. Lukas war der Älteste und hatte braunen hoch gestylte Haare. Der Jüngste hieß Sam und hatte blonde Haare. Der andere hießen Alex und sein Bruder wurde von den Jungs liebevoll Dino genannt. Warum fragt mich nicht. Beide hatten eine Lateinamerikanischen Style.
Die Jungs führten uns durch die Straßen des "New-Yorker-Ghetto". So nannten die Reichen das Armenviertel. Irgendwann landeten wir bei einer großen Lagerhalle. Von außen sah die aus wie eine normale Lagerhalle, aber in drinnen! Das eigentliche Eingangstor war verschlossen aber mittendrin war eine normale Haustür. Etwas verwundert sah ich mich um. Dylan schloss die Tür auf und wir traten ein. Wir kamen in einen großen Flur. Ein Flur? Ich dachte wir sind in einer Lagerhalle. Von da aus führte eine Tür in eine großes Wohnzimmer, eine in eine relativ große Küche, wo überall Pizzakartons standen. Die andere Tür führte in ein kleines Treppenhaus und oben war eine große ,,Plattform". Ich betrat mit den Jungs das Wohnzimmer und sah mich um. An der einen Wand hing ein großer Fernseher. Gegenüber stand eine Couch und daneben ein Sessel. Und auf dem saß jemand. Er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Seine dunklen Haare vielen ihm locker ins Gesicht. Dann stand er auf, ungläubig sah er mich an.
,,Mila?" Noch nie hatte ich ihn so glücklich gesehen....
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