Kapitel 16

,,Mila, wach auf!" jemand rüttelte mich an der Schulter. Erleichtert seufzte ich leise und schlug die Augen auf.

,,Danke. Ich dachte dieser Albtraum endet nie!" seufzte ich. Dylan saß auf meiner Bettkante und hatte mich geweckt. Er schaute etwas verwirrt, aber ich hatte jetzt nicht die Lust es ihm zu erklären. Und wenn ich auch wollte, ich konnte nicht. Ich habe vergessen was ich geträumt habe, aber es war schrecklich.

,,Wolltest du was?" hakte ich dann irgendwann nach.

,,Ähm...ja. Du hast geschrien, wir haben uns Sorgen gemacht. Und Taylor hat eine Nachricht bekommen, wir müssen in Krankenhaus." Entgeistert starrte ich ihn an.

,,Wann war das?"

,,Vor drei Stunden." Dylan kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

,,Was?! Warum habt ihr mich nicht schon früher geweckt?!" schrie ich aufgebracht und Dylan versuchte vergeblich sich zurecht fertigen.

,,Ja, also wir wollten dich schlafen lassen, du warst gestern total durch den Wind." stotterte er vor sich hin.

,,Lukas ist übrigens schon vorgefahren um Dino beizustehen." rief er noch, bevor ich ihn von meinem Bett schubste und aus meinem Zimmer katapultierte. Humpelnd lief ich in das Badezimmer um meine Morgenroutine zumachen und dann zu meinem Stuhl, ich musste die dreckige, von Blut verschmutzte Hose wieder anziehen. Mein Bein hatten die Jungs gestern noch versorgt, es war nur ein Streifschuss. Das T-Shirt von Dean ließ ich an, schließlich gehört es ihm. Ich stopfte es in die Hose, zog meine Lederjacke über und schlüpfte in meine Schuhe. Dann machte ich mir noch schnell einen hohen Zopf, schminkte mich mit Mascara und Concieler, mit ich einigermaßen lebendig aussah. So schnell ich konnte rannte ich die Treppe runter, die Jungs erwarteten mich bereits.

,,Ab zum Krankenhaus. Und wehe ihr widerspricht mir!" wies ich sie an, ich wollte unbedingt wissen was mit Dean war. Ein Lachen ging durch die Runde, sofort packten alle fünf ihre Sachen und wir stiegen gemeinsam in den Jeep. Beziehungsweise die Jungs, ich musste erst warten bis sich einer von der Deppen dazu herabließ um mir in den Wagen zu helfen.

,,Ich geh nach vorne!" schrie Zack laut, als Dylan mir in den Wagen helfen wollte.

,,Vergiss es, ich geh nach vorne!" kam es dann von Simon. 

,,Leute, versucht es doch garnicht erst. Ich gehe  nach vorne." mischte sich dann auch noch Taylor mit ein.

,,Denkst du, ich sollte den Kleinkindern da sagen, dass keiner von den nach vorne gehen wird?" fragte ich Dylan und Phil. Wir drei hatten das Schauspiel vor uns schweigend beobachtet, ich hatte nicht das Gefühl, dass es heute noch zu einer Lösung des Problems kommen würde. Beide Jungs nickten zustimmend.

,,Stop jetzt, Tick, Trick und Track. Nach hinten mich euch und dann die Klappe halten." sagte ich bestimmt und Dylan half mir wie immer ohne zögern in den Wagen, natürlich nach Vorne auf den Beifahrersitz. Die Jungs protestierten laut, setzten sich dann aber auf die Rückbank. Schon wieder saßen sie hinten zu viert ein gequetscht.

,,Sollten wir nicht mal mit zwei Autos fahren?" fragte ich, natürlich sehr einfallsreich. Der ganze Wagen wurde still und die Jungs sahen sich an.

,,Ich fahre den Lamborghini!" schrie Zack und schon war das Auto um eine Person leerer. ,,Ich komm mit!" folgte dann auch noch Taylor. Oh man, das ging schnell. Ich glaube ich habe einen Gehörschaden.

,,Nicht den von Dean oder?" hakte ich sofort nach.

,,Nee, nee. Wir haben drei Stück, keine Sorge. Deans Sachen rührt hier keiner an." erklärte mir Simon. Ich nickte zustimmen und wir warteten bis Zack und Taylor mit den schwarzen Lamborghini start bereit waren und aus der Garage heraus kamen. Seid wann haben wir eine Garage?  Dylan startete den Motor und schon waren wir, dieses Mal im normalen Tempo, auf den Weg ins Krankenhaus.

,,Wo sind eigentlich Alex und Sam?" fragte ich irgendwann. Ich hatte die beiden total vergessen.

,,Die sind zu einem unser anderen Häuser gefahren."

,,Wir haben noch mehr davon?"

,,Ja, wir sind in ganz New York und auch den äußere Städten vertreten. Von der Lagerhalle bis zur Villa am Strand haben wir alles Vertreten. Selbst in einem der Wolkenkratzer haben wir ne Suit." erstaunt sah ich ihn an. Der Überfluss an Geld erklärte mir mittlerweile auch woher die Jungs die ganzen Lamborghinis und alles hatten. 

,,Und woher habt ihr das Geld?"

,,Denkst du Banken werden aus Spaß ausgeraubt? Alles läuft über uns, die anderen machen die Arbeit, wir bekommen das Geld und die Täter schutz vor anderen Gangs und den Bullen. Die illegalen Drogengeschäfte und der Waffenhandel halten uns über Wasser, aber auch Deals mit den reichsten Leuten in Amerika bringen uns Geld ein. Wir haben Black Deamons über all in der Welt, manche sind in Europa, was aber kaum einer weiß. Und du hast das Gewinnerlos  gezogen, du bist quasi genau in unser Herz gerannt." erläuterte Dylan mir dann. Ehrfürchtig sah ich ihn an. Wenn Dean wirklich der Anführer der größten Gang New Yorks ist, würden ihn bei der Polizei die Todesstrafe und wahrscheinlich noch dreitausend Jahre Knast erwarten. Darum war auch die andere Identität so wichtig. Und wieder einmal zeigte mir die Welt wie hart das Leben wirklich ist. Ich war wie Dylan schon sagte mitten drin, ich konnte nicht mehr raus. Jetzt heißt es Überleben, aber das musste man Lernen. Also fang ich jetzt an zu lernen. Die Schule würde ich jetzt wahrscheinlich schmeißen, aber benötigen würde sich sie hier eh nicht mehr. schon dadurch, dass ich bei dem Streetfight dabei gewesen war, würde ich ins Gefängnis kommen, also was sollte ich jetzt noch in der Schule. Den Abschluss hätte ich eh in einem Jahr in der Tasche, also würde es jetzt kein Unterschied mehr machen. Ich gehörte jetzt zur Familie, irgendwer musste ja auf die Jungs aufpassen, nicht wahr? Obwohl die das bestimmt auch ganz gut alleine schaffen würden. Aber wenn Dean nicht mehr da wäre, dann... ja was wäre denn dann?

,,Was passiert, wenn Dean es nicht überlebt?" fragte ich kleinlaut.

,,Dann...dann müsstest du übernehmen. Wenn du nicht aufgetaucht wärst, hätte ich das übernommen. Aber jetzt..." fing Dylan bedrückt an. Simon und Phil schwiegen die ganze Zeit und lauschten nur unserem Gespräch.

,,Und wenn ich es nicht schaffen würde?"

,,Dann würden wir unseren Posten abgeben. Wir müssten uns den White Warrior anschließen und Jayden würde die Führung über alles übernehmen. Seine Gang kommt genau nach uns, leider. Aber so sind hier die Regeln, das ist der Deal." Die drei Jungs waren darüber nicht gerade erfreut. Bevor ich darüber nach denken konnte, wie es weiter gehen würde, hatte Dylan den Jeep schön brav auf dem Parkplatz geparkt und half mir schon aus dem Wagen. Das große Krankenhaus erstreckte sich vor uns, ein paar Menschen saßen draußen auf den Bänken und genossen die paar letzten Sonnenstrahlen in diesem Spätsommer. Simon stützte mich einwenig mit wir schneller voran kamen und als wir den Eingang errichten wartete Dino schon auf uns. Die Jungs machten dieses Handabschlagdings und Dino umarmte mich zur Begrüßung.

,,Wie geht es ihm?" war das erste was ich fragte. Alles anderen interessierte mich nicht. Dino sah mich traurig an. Nein, er muss es einfach schaffen!

,,Jetzt sags schon!" rief ich hysterisch aus.

,,Sie wissen es noch nicht. Seine Chancen stehen schlecht, sie haben ihn in ein künstliches Koma versetzt." murmelte er vorsichtig, als hätte er Angst vor meiner Reaktion.

,,Also lebt er?"

,,Ja, aber wahrscheinlich nicht mehr lange." ertönte eine weitere Stimme. Ich sah zu dem Mann in dem Arztkittel, der hinter Dino aufgetaucht war. Ich kannte ihn, ja klar kannte ich ihn. Leider kannte ich ihn nur zu gut.

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