51
Nicolas stieß überrascht die Luft aus den Lungen, zögerte einen Moment und kam dann jedoch der Aufforderung nach, indem er seinen Oberkörper bebend auf den ihren niederließ. »Was tust du?« Sein Mund lag an ihrem Ohr und der Hauch seiner Worte schickte ihr einen Schauer bis in die Zehenspitzen. Sein Tonfall hatte sich innerhalb von einer Sekunde verändert. Nichts war mehr von seiner Wut zu erahnen, vielmehr klang er ... verzweifelt. Nur die Anspannung war geblieben.
»Ich helfe dir, dich zu entspannen.« Melissa lächelte ihn in der Dunkelheit herausfordernd an und drehte ihren Kopf. Wie selbstverständlich fanden ihre Lippen die seinen. Sie schmeckten so köstlich süß. Ungefragt glitt ihre Zunge in seinen warmen Mund und entlockte ihm ein atemloses Stöhnen.
Den ganzen Tag sehnte sie sich bereits nach seiner Nähe, danach ihre Haut an seiner zu spüren, sich in seine Arme fallen zu lassen. Wie hatte sie seine Aufmerksamkeit auf dem Fest genossen, seine Zuneigung regelrecht aufgesogen. Fieberhaft hatte sie auf ihre Rückkehr in ihre Hütte gewartet, darauf, dass er sie aufsuchen würde, dass sie ihn für sich alleine haben könnte.
Als sie Nicolas nach Adams Zusammenbruch erlebt hatte, wusste sie, dass alles Hoffen vergebens gewesen war. Er erschien ihr, als hätte er seine Persönlichkeit getauscht. Sie log, als sie ihre Angst abstritt – sein Verhalten hatte sie verängstigt. Aber nicht, weil sie auch nur in Erwägung zog, dass er ihr etwas antun könnte. Es war sein gequälter Blick, der sie innerlich zittern ließ. Sie ertrug es nicht, ihn leiden zu sehen, nicht zu wissen, wie sie ihm helfen konnte.
»Melissa!«, keuchte er in ihren Mund, während seine Hand ihren Hals Hochstrich und auf ihrer Wange zum liegen kam. »Hör auf damit.« Doch als wolle er sich über seine eigene Aufforderung hinwegsetzen, wanderte seine Hand in ihre Haare und drückte sie fester gegen seine Lippen. »Du ... erreichst das ... genaue Gegenteil ...«
Es waren nur zwei Stunden gewesen seit dem Vorfall, zwei Stunden, indem sie keinen richtigen Zugang mehr zu Nicolas gefunden hatte. Keine nennenswerte Zeitspanne. Doch sie hielt es kaum aus, ihn in diesem Zustand zu sehen, wie er in seinen Sorgen ertrank.
Noch enger zog sie ihn an sich, ihre Zungen spielten wie in einem feuchten Tanz miteinander. Als sie eine wachsende Härte gegen ihren Schritt drücken fühlte, lachte sie heißer auf. »Das merke ich ...«
Leicht löste er seinen Mund von dem ihren. »Ich ... meine es ernst. Wenn du jetzt ... weitermachst, kann ich nicht versprechen, dass ich ... noch weiß, was ich tue.«
»Dann versprich es nicht.« Keuchend hob Melissa ihm ihr Becken entgegen und der Widerstand, der sich ihr bot, wuchs weiter an. Er stöhnte laut.
Sie wollte, dass er sich vergaß, seine Kontrolle aufgab. Sie streckte den Kopf nach hinten, sodass ihr Hals freilag und seine Lippen über diesen streichen konnten. Sie wollte Nicolas für sich. Nur für sich alleine. Jetzt und hier.
Fast erwartete sie, dass sich seine Zähen in ihr Fleisch senken würden, aber stattdessen löste sich sein Mund von ihrer Haut und seine Hände öffneten die Knöpfe ihres Mantels, einem nach dem anderen. Dann schälte er ihre Arme aus dem Kleidungsstück und tat das Gleiche bei sich selbst. Einen Spalt hob er den Deckel ihrer kleinen Welt und klemmte den Mantel in die Öffnung, sodass etwas Dämmerlicht hereindrang.
Dunkel schimmernde Augen fixierten Melissa und sie erblickte ihre eigene Sehnsucht in Nicolas' Blick. Mit einer Hand stützte er sich neben ihren Kopf ab, während warme Finger über die Außenseite ihrer Oberschenkel hoch zu ihrer Hüfte strichen und sich unter ihr Kleid schoben, über ihren Bauch, und prickelnde Kreise um ihren Nabel zogen. Sie keuchte auf, doch sofort wurde dieser Laut von seinen Lippen an den ihren geschluckt. So weich und trotzdem fordernd und fest pressten diese sich auf ihren Mund, machten den Weg frei für seine warme Zunge, die kompromisslos Einlass zwischen ihre Lippen forderte. Sein heißer Atem ging stoßweise und seine Hand fand ihren Weg hoch zu ihrer Brust. Sie zog tief die Luft ein, als er diese umfasste und sanft massierte, nur getrennt vom dünnen Stoff ihres BHs. Etwas, dass er nicht dulden wollte. Empört zerriss er mit seinen Fingern den schmalen Stoffteil zwischen ihren Brüsten und fuhr mit seinen warmen Handflächen über die freigelegten Rundungen. Ein Schauer jagte durch ihren Körper und konzentrierte sich in ihrer Mitte. So lange hatte sie sich nach ihm gesehnt und jetzt war er hier bei ihr und sie spürte seine Begierde. Gleichzeitig war jede seiner Bewegungen vorsichtig, tastend, stetig wertlegend auf ihre Zustimmung. Dabei konnte er sein eigenes Verlangen kaum verbergen.
Melissa vergaß alles um sich herum, nur das hier und jetzt, Nicolas Finger unter ihrem Kleid, seine Lippen auf den ihren hatten noch Platz in ihrer Welt. Ihre Umgebung verschwamm, löste sich auf in einem Strudel aus Empfindungen und Begehren. Einzig sein Körper, seine Nähe, seine Berührungen existierten. Wie sehnlich sie sich wünschte, ihn für immer an ihrer Seite zu wissen.
Ihre Hände drängten sich wie ferngesteuert unter sein Shirt, bewegten sich über seine glatte, makellose Haut, genossen die Bewegungen seiner straffen Rückenmuskulatur. Sie schob das störende Kleidungsstück nach oben, er reagierte umgehend, indem er sich von diesem befreite. Mit katzenhafter Wendigkeit zog er ihr ebenfalls das Kleid über den Kopf, wie er das in der Enge ihrer verbliebenen Welt anstellte, war ihr ein Rätsel. Sein Mund fand ihren Oberkörper, entdeckte ihre Brüste und bedeckte diese mit feuchten Küssen. Quälend langsam zog seine Zunge prickelnde Kreise um ihre Knospen, während seine Finger weiter hinunterwanderten. Wie Feuerwalzen glitten sie ihre Hüfte hinab über den dünnen Stoff ihrer Leggings, erforschten die Außenseiten ihrer Schenkel und wanderten nach innen. Ihr Körper zitterte und sie öffnete ihre Beine, um seiner Hand Zugang zu verschaffen.
»Melissa ...« Nicolas' Stimme erklang tief und roh an ihrer Brust. »Sag, dass ich aufhören soll ... dieser Ort ... wir sollten nicht ...«
Ihr Verstand konnte mit dem Wort ›aufhören‹ nichts anfangen, verleugnete seine Bedeutung, bezweifelte die pure Existenz dieser Option.
»Perfekter Ort«, stieß sie atemlos hervor. »Überall, wo du bist ... ein perfekter Ort.« Sie ergriff seine Hand und führte diese dorthin, wo sie sie haben wollte. Hitze ergoss sich über ihr Sein, als seine Finger den Stoff auf ihrer empfindlichsten Stelle erreichten. Mit festem Druck kreiste sein Daumen über ihr Zentrum, massierte sie sanft. Sie krallte ihre Finger in seinen Rücken und stöhnte laut auf. Verdammt, wenn er so weiter machte, dann – das war nicht, was sie wollte. Nicht so. Sie wollte ihn spüren, seine Haut an jedem Zentimeter ihres Körpers. Sie wollte, dass das Gefühl seines Körpers auf ihrem sich für immer in ihr Gedächtnis einbrannte. Nichts durfte sie trennen, nicht die kleinste Barriere. Sie wollte seine nackte Haut auf sich, an sich, um sich fühlen. Seine Wärme und sein Geruch wahrnehmen, seinen zitternden Atem in ihrem Gesicht.
Sie wollte ihn in sich.
»Nicolas!« Was eine deutliche Aufforderung werden sollte, erklang aus Melissas Mund wie ein hilfloses Flehen. Ihre Hände fanden den Verschluss seiner Jeans, ungeschickt nestelte sie an diesem herum, doch er lag so schwer auf ihr, dass sie kaum in der Lage war sich zu rühren.
Er verstand.
Mit einem tiefen Knurren löste er seine Finger von ihr. Er öffnete seine Hose, schob diese hinab und gleich darauf glitten seine Finger ihre Hüften hinunter, ihre Leggings mit sich ziehend. Schwer und heiß ließ er seinen Oberkörper erneut auf sie sinken und seine warme Haut bedeckte ihre nackte Brust. Eines seiner Knie glitt zwischen ihre Beine und drückte ihren Oberschenkel sanft nach außen. Er legte eine Hand an ihre Wange und hielt ihren Kopf, während seine andere Hand erneut den Weg zu ihrer Mitte fand. Das gedämpfte Licht umspielte weich die Konturen seines Gesichts und schienen dieses aufglühen zu lassen. Intensiv musterte er sie.
Seine Finger glitten zu ihrer empfindlichsten Stelle und sie konnte ihn heiß an ihrer Öffnung spüren, als er dort verharrte. Ihr Atem beschleunigte sich und ihr Körper verlangte nach mehr. Doch seine Hand bewegte sich nicht. Sie wand sich flehend unter seiner Berührung, aber er lachte nur rau auf und fuhr mit seiner Zungenspitze über ihre Unterlippe, bevor er diese in seinen Mund aufnahm. Genoss er es, sie zu quälen?
Scharfe Zähne stießen an ihre Lippe, ohne diese zu verletzen. Immer begieriger saugte Nicolas an ihrem Mund. Doch seine Hand blieb reglos. Als sie es nicht mehr ertrug, hob sie flehend ihre Hüfte und schob sich ihm entgegen.
Und endlich glitten seine Finger tief in sie und ließen sie aufstöhnen. Noch weiter intensivierte er den Sog an ihrer Unterlippe, bis ein lustvoller Schmerz sich von dieser bis in ihr Innerstes zog. Sie hörte ihn nach Luft schnappen und seine entblößte Härte drückte heiß gegen ihre Hüfte. Langsam bewegten sich seine Finger in ihr, rieb sanft ihre empfindlichste Stelle, wurden immer fordernder. In der Dunkelheit begannen helle Sterne zu tanzen und tanzten zusammen mit ihrer Seele. Melissa war ihm hilflos ausgeliefert. Und sie genoss es.
Und dann entzog er ihr seine Hand und sie wimmerte auf.
Doch bevor sie protestieren konnte, löste er sich von ihrem Mund, schob seine Hüfte auf ihr Mitte und drängte ihre Beine weiter auseinander. Seine Hände fanden die ihre und ihre Finger verwoben sich ineinander. Forschend betrachtete er einige Sekunden ihr Gesicht, schwer atmend erwiderte sie seinen Blick. Als er sich langsam und sanft in sie schob, bäumte sich ihr Körper auf und ein kehliger Laut entwich ihren Lungen. Es gab nichts mehr außer Nicolas, nichts außer seiner Berührungen, seinem zitternden Atem, seiner Erregung. Ihre Welt schmolz zusammen zu einem einzigen Punkt. Behutsam begann er sich in ihr zu bewegen, versenkte sich tief in ihr, glitt immer weiter in sie hinein. Ihre Beine schlangen sich um ihn, zogen ihn fester an sich und pressten ihn gegen ihre Hüfte. Sie gab sich völlig dem Rhythmus ihrer Verbundenheit hin. Für immer wollte sie ihn bei sich haben, für immer in sich spüren.
Schmerz durchströmte ihre Brust bei dem Gedanken, dass auch Nicolas irgendwann weiterziehen würde, um sie alleine zurückzulassen.
Aber in diesem Moment stand die Zeit still. Und wenn es keine Zeit mehr gab, dann gab es auch keine Welt ohne ihn. Sie würden auf ewig in diesem Moment verharren, ihn für immer halten. Dann wäre alles gut. In diesem Moment gehörte er ihr und sie ihm. Und dieser Moment würde für immer bestehen.
Nicolas Bewegungen wurden schneller und alles in ihrem Unterleib zog sich zusammen. Seine Laute wurden kehliger, sein Oberkörper krümmte sich leicht und er legte seine Stirn keuchend an ihre Wange, begierige Küsse sogen an ihren Hals, als ein Feuerball in ihrem Körper explodierte. Laut schrie sie auf und ein scharfer lustvoller Schmerz schnitt in ihren Hals, leuchtete hell auf, zusammen mit ihrem Höhepunkt, ließ jeden einzelnen Nervenstrang in ihr vibrieren und wich einem wohligen Summen, dass die ganze Welt zu durchdringen schien. Ein letztes Mal stieß er in sie, während seine Lippen an ihren Hals saugten und ein weiteres Feuer durch sie hindurch fegen ließ. Dann sank er auf ihr zusammen ohne seinen Mund von ihrer Haut zu lösen. Sie spürte ihre Muskeln schwer und weich werden. Sanft schlang sie Arme und Beine um seinen Körper und zog ihn an sich. Dieser Moment würde für immer ein Teil ihrer Seele sein. Ein leichtes Brennen schoss durch ihre Haut, als sein Mund von ihr abließ. Zärtlich leckte er über die liebkoste Stelle. Eng umschlungen lagen sie da und nur langsam beruhigten sich ihre zittrigen Atemzüge. Melissas gesamtes Sein prickelte wie in ein Sektbad getaucht.
Und der niemals endende Moment, indem er für immer ihr gehörte, war vorbei.
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