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Mein Fuß wippt im Takt des rhythmischen Haufens an Irgendwas und gleichzeitig Nichts, meines Kopfes.
Meine Augen sind ausnahmsweise völlig losgelöst in keiner zuckenden Suche gefangen - in welcher sie so sehnlich verzweifelt versuchen Wooyoung einzufangen. Nein. Nein. Sie sind mit eingeschalteten Warnblinklicht auf der Spur der Panne stillgelegt. Beobachten die Zahl. Wie sie in die Höhe steigt. Während ich an der Wand des Fahrstuhls angelehnt,mit diesem vereint, in die Höhe steige.
Es ist drei Stunden nachdem Yeosang, Wooyoung und ich uns verabschiedet hatten. Somit das Restaurant verlassen und den äußerst romantischen Abend ausklingen ließen.
Ursprünglich angesetzt hätte ich somit schon vor zweieinhalb Stunden auf der Höhe der Etage sein sollen, bei der die Tür, mit einem lauten Ping des Ankommens, in die Öffnung springt.
Sachte stoße ich mich ab und setze dazu an, den Fahrstuhl zu verlassen.
Warum war dem also nicht so?
Mein Blick fällt hinab auf meine Hand.
Auf dieser gelegen ist ein roter Spritzer. Erinnert mich a den, auf die Tischdecke verschütteten, Wein der Genüsslichkeit von Wooyoung, vorhin.
Mein Daumen streicht über die, auf meiner blassen Haut, herausstechende Färbung. Ist wie ein auf meiner Haut eingepflanzter Fremdkörper. Kein Teil der aus meinem eigenen Körper geflossen dort festgewachsen ist. Entstammte einem anderen Organismus. Nicht meinem. Ganz genau - niemals meinem.
Schnell schlüpft meine Hand tiefer in den Ärmel, als ich gerade die Hülle der Auffahrt verlasse und mir plötzlich die freundliche Großmutter von gegenüber zuwinkt. Wie selbstverständlich schnellt die nun versteckte Hand nochmal zurück und hindert die Tür daran hinter mir in eine urplötzliche Schließung zu verfallen.
Dankend kommt die ältere Dame angetipselt, winkt mir zu, bedankt sich nochmal. Erhält von mir das Lächeln einer gleichgesinnt freudigen Mimik.
Verfällt dieses doch direkt wieder, als die Tür diesmal die Schließung vollziehen kann und ich vor dem Eingang meiner Wohnung versuche den Schlüssel aus der Tasche, meiner eng sitzenden Hose eines Anzuges, zu fischen.
Reckend ist der Köder meines Zeigefingers letztendlich erfolgreich und ich kann das Teil aufsperren.
Verspätet in meine Wohnung schlürfend, streife ich mir meine Schuhe von den Füßen. Überlege was ich zuerst mache. Krame dabei in der Tasche meines Jacketts rum. Hole nach wenigen Atemzügen auch schon etwas hervor. Ein zwei Mal gefaltetes Papier. Die Kanten liegen perfekt aufeinander und die Rechtenwinkel des ausschließlich zu erkennenden Weiß, symbolisieren ein simples Quadrat.
Das Papier flattert zwischen meinem Zeigefinger und dem Finger der Mitte auf und ab.
Diesmal ist meine Hand nicht versteckt, wodurch noch mehr der grellen Farbe des perfekten Kontrastes zu erkennen ist.
Meine Haut hat sich auch selbst eingefärbt, gleichgesinnt in diesem so schönen Rot. Nachdem ich feststellen musste, dass ich gerne Polke. Das Blut getrocknet jedoch nicht mehr so wirklich gut abgeht. Beinah schon gar nicht mehr, einzig das Nass an Schweiß, welches meine Hände auch noch an sich trugen, haben es leicht verwischt. Jedoch einzig und auch nur leicht.
Mein Schritt ist federnd und auf meinen Lippen geschwungen ist ein feines Lächeln, während das Papier immer schneller auf und ab geht. Von der Bewegung meiner Finger getrieben, in diesen Prozess gedrängt.
Ich steuer mein Schlafzimmer an.
Dieses ist wie immer düster.
Ich schalte abermals das Licht an.
Kurzzeitig verengt sich meine Sicht. Mit kritischem Blick scanne ich den plötzlich erhellten Raum ab. Sieht aus wie immer. Die Gardinen vom Fenster und das schöne Grün an der linken Wand, sind auch geschlossen.
Somit springen meine Mundwinkel wieder hinauf in das Schmunzeln, während ich weitergehe. Den grünen Stoff an der Wand zur Seite schiebe. Wie immer springt mich als erstes Wooyoungs Bild an der Wand an. Es ist eines meiner liebsten. Und die ganzen Herzen die ich drauf gemalt habe, lassen ihn doch gleich noch viel lieblicher erscheinen.
Ach San. Ach San. Du hast aus Kunst ein wahrhaftiges Kunstwerk der puren Bewunderung gezaubert.
Mein Hand stoppt in ihrer Bewegung, sogleich schwenkt die andere hinüber und im Einspiel der Zusammenarbeit, wird das kleine Quadrat geöffnet.
Zeigt niemand geringeren, als einen meiner Arbeitskollegen. San. Was denkst du denn das?!Ehemaligen Arbeitskollgen.
Mit einem nun ansteigenden Grinsen, schlender ich zu meinem Nachttisch, entnehme diesem ein Wollknäuel von dem ich 10cm an Faden abschneide. Daraufhin ergreife ich noch Stift und zwei Nadeln, alles in Rot gehalten. Man könnte denken es sei meine liebste Farbe.
Mit meinem Knie stoße ich die Schublade wieder in eine Schließung, eh ich zurück zur Pinnwand gehe.
Spanne einen vierten Faden, an dessem Ende kommt das Bild. Kaum hängt es, malt der Stift auch schon vier Striche.
Auf seinen Augen gelandet sind es je zwei und beisammen ergeben sie ein paar Kreuze.
Perfekt.
„Er wollte sich doch eh nicht mit dir treffen. Sondern mit mir. Nur mit mir."
Mein Grinsen hält stand. Ich ziehe die grünen Gardinen wieder zu.
Nur um mich danach, mit einem leichten Kichern, auf mein Bett fallen zu lassen. Mit den Gedanken an keinem geringeren Ort, als der Zukunft mit Wooyoung.
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Es ist der nächste Tag. Ich kam nicht wirklich dazu zu schlafen. War viel zu sehr damit beschäftigt an mich und Wooyoung zu denken. An unser gemeinsames Leben. Es wird so toll. Und alles beginnt schon an diesem Wochenende. Zum Greifen nah. So schön. So unglaublich schön. Es ist zum Greifen nah. Ich kann es ja beinah schon ergreifen.
Was ich jedoch nicht ergreifen und gar überhaupt erkennen kann ist mein Liebling. Er sitzt nicht an seinem Platz, schon den ganzen Tag nicht. Dabei neigt sich der Tag, der heutigen Arbeit, so langsam schon dem Ende zu.
Er hat nicht frei.
Mein Blick huscht zu meinem besten Freund. Seine Stimmung scheint recht bedrückt und auch er scheint nicht ganz bei sich zu sein.
Aber Dies jedoch nicht aus Müdigkeit.
„Du Yeosang was ist denn los mit dir? Und wo ist eigentlich Wooyoung heute?"
Er dreht sich zu mir. Sein Blick ist ungläubig, als wären meine eben gewählten Worte die eines emphatielosen Monsters. Hab ich was verpasst? Bin ich so durchschaubar?
„Er hat sich krank gemeldet, weil einer seiner Freunde heute morgen tot aufgefunden wurde. Der hat hier auch gearbeitet. Und jeder der mit ihm zusammengearbeitet hat, wurde nach Hause geschickt. Sag mal, hast du das echt nicht mitbekommen oder verarschst du mich gerade-"
Oh. Ich hatte tatsächlich etwas verpasst. Jedoch war das ja nichts Neues.
Nur etwas problematisch, dass der Tod eines Freundes Wooyoung so mitzunehmen scheint.
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Das nächste Kapitel ist auch schon fertig! 👀
Zielstellung: Story beenden. Wird ausgeführt. 🫡
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