17.

"Er ist im Krankenhaus, Jisung", sagte Changbin.

"J-Ja, ich weiß, i-ich habs gehört. Aber was ist passiert?", fragte er und stieg aus dem Bett. Langsam realisierte er, dass das kein Traum, sondern Realität war.

"Wissen wir auch nicht. Chan hat angerufen und gesagt wir sollen sofort ins Krankenhaus", antwortete Changbin.

Jisung berührte sein Gesicht und fühlte Tränen. Er war so geschockt, dass er gar nicht realisierte, dass er angefangen hatte zu weinen.

"Beeilt euch", sagte Hyunjin bevor er den Raum verließ.

Als sie am Krankenhaus ankamen, war Jisung der Erste der aus dem Auto sprang und in das Gebäude rannte.

"Chan Hyung!", rief er und lief auf den Älteren zu, der auf einem der Wartestühle vor dem Operationsraum saß.

"Was ist passiert? Wie wurde er verletzt? Wer hat ihm das angetan?", wollte Jisung wissen. Seine Stimme zitterte vor Panik.

In diesem Moment kamen auch die anderen an.

"Naja, wo soll ich anfang-"

"Wir unterbrechen unser Programm mit einer wichtigen Nachricht!!", hörte man den Nachrichtensprecher aus dem Fernseher, der in einer Ecke des Wartesaals angebracht war. Chan stoppte mitten in seinem Satz und der Rest drehte seinen Kopf in Richtung des kleinen Bildschirms.

"CEO Han von der Firma HAN Softwares wurde tot in einer Gasse in der Nähe der xxx Straße aufgefunden. Er wird beschuldigt, mit einem Messer auf einen neunzehnjährigen Jungen eingestochen zu haben. Der Teenager befindet sich in einem fatalen Zustand im Krankenhaus. Die Polizei sucht nach CEO Hans Mörder. Wir werden sie natürlich weiterhin über die Lage informieren, sobald Weiters bekannt ist"

Jisung drehte sich langsam zu Chan, um ihm ins Gesicht schauen zu können.

"Ja, das wollte ich sagen", meinte Chan.

"Mein Vater? Mein Vater hat ihn mit einem Messer verletzt?! Was zur Hölle geht hier ab?? Was ist falsch mit ihm??", rief Jisung, ließ sich auf einen der Stühle sinken und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Da es sowieso nichts ändern würde, beschloss er, ruhig zu bleiben. 

"Aber warum seit ihr eigentlich gegangen, wenn ihr doch wisst, wie mein Vater drauf ist?!"

"Minho wollte gehen"

"Und du hast ihn gelassen??"

"Ich weiß, dass das ein Fehler war"

Jisung seufzte. "Wie auch immer. Ändern kann man jetzt auch nichts mehr"

Nach einiger Zeit schlief jeder ein außer Jisung. Er konnte jetzt nicht schlafen. Nervös tippte er mit seinem Fuß gegen den Boden. Jede Minute, die verging, fühlte sich an wie eine Stunde.

Es war vier Uhr nachts, als die Operation beendet war. 

"Sind Sie Angehörige von Lee Minho?", fragte ein Arzt.

In Lichtgeschwindigkeit stand Jisung von seinem Stuhl auf. "Ja"

"Er hat eine Menge Blut verloren. Wäre er etwas früher gekommen, wäre alles womöglich anders gelaufen", teilte der Arzt ihm mit. "Aber wir konnten ihn während der Operation stabilisieren"

Jisung atmete erleichtert aus und nickte.

"Wenn er aufwacht, wird er sehr schwach sein, aber keine Sorge, das ist nach einem solchen Eingriff völlig normal. Solange man sich gut um die Wunde kümmert und keine Infektion entsteht, wird alles wieder gut"

"Ich danke ihnen, Doktor", sagte Jisung und verbeugte sich um 90°.

"Kein Problem. Wir werden ihn jetzt in ein reguläres Krankenzimmer verlegen"

"Okay, danke"

Da die anderen relativ friedlich schliefen, entschloss sich Jisung, sie nicht aufzuwecken, als er einer der Krankenschwestern in Minhos Zimmer folgte.

Nachdem die Krankenschwester gegangen war, setzte sich Jisung neben Minhos Bett und hielt seine Hand.

Er sah auf die Pärchen-Ringe, die beide trugen und lächelte, weil er sich an den Tag erinnerte, an dem sie sie bekommen hatten.

Jisung gab seinem Freund einen leichten Kuss. "Bitte wach bald auf, Babe", flüsterte er und schlief an seiner Seite ein.

.

Jisung wachte von dem Geräusch seines klingelnden Handys auf.

Er sah zu Minho, doch dieser war noch nicht ansprechbar.

Er seuzte und ging an sein Handy, ohne zu schauen, wer anrief.

"Hallo?"

"Ich bins"

Als er die Stimme der Frau an der anderen Leitung hörte, hatte er das Verlangen, gleich wieder aufzulegen.

"Was willst du?"

"Ich will etwas mit dir besprechen, aber bitte persönlich"

"Ich glaube, das kann warten. Ich bin im Krankenhaus und werde meinen Freund nicht hier alleine lassen"

"Gut, dann komm ich eben zu dir"

"Bitch, bleib bloß weg" "Okay"

"Komm in einer halben Stunde in die untere Cafeteria"

Jisung legte auf und steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche.

Er verschränkte vorsichtig seine Fingern mit Minho und seufzte das unzählbare Mal heute. "Du wirst verletzt, mein Vater stirbt und jetzt will mich die Hexe höchstpersönlich treffen. Was kommt als nächstes?"

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