"Nimm dir so viel wie du willst, ich hab 1000 Euro von Chan bekommen", sagte Minho, als sie ein Geschäft betraten.

"Du gibst Geld für mich aus?", fragte Jisung schüchtern. "Warum stehlen wir nicht einfach? Dann müssen wir kein Geld verschwenden"

"Ich fühl mich grad nicht danach, aufpassen zu müssen", antwortete der Ältere. "Außerdem ist es keine Verschwendung, es ist für dich"

"W- Wirklich?"

"Ja und jetzt geh und such dir etwas aus. Ich setz mich in der Zwischenzeit hierher", mit diesen Worten setzte sich Minho auf einer der Stühle im Laden. 

Am Schluss verließen sie den Laden mit fünf vollen Tüten voller Kleidung.

"Danke Hyung", sagte Jisung und küsste seinen Freund auf die Backe.

"Kein Problem", lächelte Minho.

.

Jisung lag in ihrem Bett und schaute YouTube während Minho unter der Dusche war.

Das Video wurde aber durch einen Anruf seiner Mutter unterbrochen. 

Ehrlich gesagt war Jisung etwas überrascht über den Anruf. Das war das erste Mal, dass seine Mutter anrief, nachdem er gegangen war.

Er war unentschlossen darüber, ob er annehmen oder lieber auflegen sollte, entschied sich letztendlich dann doch dazu, anzunehmen.

"Hallo?"

"Jisung? Baby, bist du das? Wo warst du?"

Jisung fühlte sich extrem unwohl, als seine Mutter ihn bei diesem Nickname nannte, nur Minho durfte das.

"Ich bin seit drei Wochen weg und du  rufst erst jetzt an? Was machst du? Einmal anrufen, damit es so aussieht, als würde es dich interessieren", sagte Jisung. "Bitte. Hör, auf so zu tun, als würde es dich kümmern, weil ich weiß, dass es das nicht tut-"

"Jisung, sag sowas nicht weil ich-"

"Ich war noch nicht fertig. Ich weiß, dass es dir egal ist. Als mein Vater mich rausgeschmissen hat, bist du in der Küche gesessen, hast zugehört und nichts gesagt. Ich wette, sobald ich einen Fuß vor die Tür gesetzt hab, hast du Freudensprünge gemacht, weil du jetzt nicht mehr schauspielern musst"

"Jisung-"

"Nein. Sogar meinen Freunden bin ich wichtiger als euch. Alles was ihr je gemacht macht, war auf monatelange Geschäftsreisen zu gehen und mich mit Geld alleine daheim zulassen, damit ich auf mich selbst aufpassen kann"

Auf der anderen Seite der Leitung war es leise. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Jisung hatte die ganze Wahrheit laut ausgesprochen.

"Übrigens hab ich jetzt einen festen Freund. Fühlt sich gut an, einmal ehrliche Liebe zu spüren. Das kannte ich ja von euch nicht"

"Hab noch ein schönes Leben mit deinem kriminellen Freund", sagte sie mit einem deutlich hörbar angeekelten Ton.

"Honey, dein Ehemann ist nicht gerade besser und mach dir keine Sorgen Bitch, werde ich haben", sagte Jisung und legte auf.

Er legte sein Handy auf den Boden und ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen.

"Ugh nervt die", murmelte Jisung zu sich selbst.

"Wer nervt dich?", fragte Minho.

Jisung sah auf und sah Minho, der mit einem Handtuch um der Hüfte im Raum stand.

"Damn Hyung, du kommst hier rein und siehst aus wie ein Snack", meinte Jisung, stand auf und platzierte seine Hände links und rechts auf der Hüfte des Älteren.

"Oh mein Gott Jisung, kannst du einmal normal denken?", lachte Minho und entkam Jisungs Griff. "Ich hab dich was gefragt"

Jisung setzte sich zurück aufs Bett und verschränkte gespielt beleidigt seine Arme.

"Süß zu schauen bringt dir dieses Mal auch nichts", teilte Minho ihm lächelnd mit, währed er im Schrank nach Kleidung wühlt.

"Na gut. Ich hab gerade mit meiner Mutter telefoniert", antwortete Jisung.

"Deine Mutter? Wirklich?"

"Ja und dann hab ich ihr meine Meinung gesagt und sie hat mir noch ein schönes Leben gewunschen"

"Ich kann nicht glauben, dass du das echt gemacht hast", sagte Minho mit einem anerkennenden Blick.

"Ich auch nicht", seufzte Jisung. Er wollte das Thema wechseln, um nicht mehr über seine Mutter sprechen zu müssen.

"Wie auch immer, lass uns schlafen. Es ist halb elf", schlug Jisung vor und öffnete seine Arme, damit Minho sich hineinlegen kann.

"Okay okay, ich komme", sagte Minho, nun vollständig angezogen.

Er schaltete das Licht aus und nach einigen Minuten schliefen beide ein.

~~
Woojail2020❤️