Kapitel 8

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Jimin

Leise murre ich, ich spüre, wie jemand sanft an meiner Schulter rüttelt. Irgendwie nervig, es war gerade so bequem und ich fühlte mich so wohl und geborgen. „Chimchim…du musst langsam wieder wach werden. Ich denke nicht das die anderen mehrere Stunden warten werden.“ Ah, mein Alien. Die anderen? Oh shit! Ich reiße meine Augen auf, bin plötzlich hell wach und starre erschrocken in Taehyungs Gesicht. „Hey, hey, alles gut, keine Panik. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ sagt er und streicht mir wieder beruhigend durch die Haare. Verlegen lächle ich, als ich mich wieder beruhigt hatte. „Mh…ich hatte wohl kurz verdrängt, wo ich bin. Ist jetzt nicht so, das ich total Angst hätte vor den Reaktionen, ändern können sie es nicht aber…ich habe Angst davor, das sie mich nicht verstehen…“ gebe ich zurück und Tae nimmt mich in den Arm.

„Wenn du es nicht versuchst, wirst du es nicht wissen.“ Ich nicke, weil ich weiß, das er Recht hat, das macht es dennoch nicht besser. Mein Inneres ist in Aufruhr, dennoch versuche ich mich selbst runter zu fahren, wir sind ja noch nicht mal im Gespräch. Ich richte mich auf und rücke ein Stück von Tae weg. „Ich bin auch verwirrt…“ gebe ich zu, bekomme als Reaktion erst nur eine gehobene Augenbraue vom Alien, ehe es wohl bei ihm Klick macht. „Wegen Yoongi?“ Wieder nicke ich nur. „Du weißt, was ich damals in dem einen Gespräch mitbekommen habe und…vorhin da war er so…anders?“ Ich höre Tae seufzen und lege den Kopf leicht schief. „Jimin, ich kann es dir nicht sagen. Wenn einer von uns schwierig zu lesen ist, dann ist es Yoongi. Er hat sich, als du verschwunden bist tagelang in seinem Zimmer eingeschlossen und hat niemanden aufgemacht, nicht mal Hobi. Mit uns geredet hat er auch nicht. Ich denke, keiner weiß wirklich, was in ihm vor geht, weil er allgemein nicht so der Mensch ist, der seine Gefühle offen legt.“

Da hatte er allerdings recht. Hyung war nie jemand, der mit seinen Gefühlen heraus rückte, wobei es schon bedeutend besser war, als zu dem Zeitpunkt, als wir alle noch Trainees waren. Ich wollte gerade noch etwas sagen, als es an der Tür klopfte. „Herein.“ antworte ich knapp und schaue zur Tür. Kookie steckt vorsichtig seinen Kopf hinein. „Jin schickt mich, ich soll euch zum essen runter holen.“ sagt er und wir nicken. „Er meinte auch, das wir erst essen und uns dann im Wohnzimmer zusammen setzen und reden.“ setzt er noch hinterher, ehe er wieder geht. „Ich sagte doch, sie werden nicht ewig warten.“ meint er grinsend. Das war mir durchaus bewusst, trotzdem bin ich nervös. Leise seufze ich auf und stehe dann vom Bett auf. „Na dann komm, wenn wir noch länger brauchen, steht Jin gleich mit seinem Kochlöffel hier.“ sage ich grinsend und halte Taehyung meine Hand hin. Er ergreift diese und steht dann auf, zusammen gehen wir runter und setzen uns zu den anderen in die Küche.

Die anderen unterhielten sich, während wir essen, ich hielt mich jedoch zurück. Es ist ein komisches Gefühl wieder mit allen hier zu sitzen. Nicht, das es unangenehm ist, ich weiß nur gerade nicht, wie ich mich verhalten soll. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie über Themen sprechen, zu denen ich aktuell nichts sagen kann, weil mir einfach das nötige Wissen dazu fehlt. Beim zuhören, stelle ich jedoch fest, das ich ganz offensichtlich viel zu viel verpasst habe. Selber schuld, ganz eindeutig. Ich möchte wieder aktiv an ihrem Leben teilhaben, möchte wieder mitreden können, auch wenn, ich die letzten Monate oder das letzte Jahr nicht aufholen kann. Umso aktiver muss ich mich dann jetzt beteiligen.

Wir sind fertig mit essen und ich stehe auf, weil ich abräumen möchte, werde jedoch von Jin wieder auf meinen Stuhl gedrückt. Verwirrt schaue ich ihn an. „Du bist noch nicht fertig Mochi.“ sagt er und ich lege meine Stirn in Falten, werfe nochmal einen Blick auf meinen leeren Teller, nur um sicher zu gehen, dass ich mir nicht nur eingebildet habe, aufgegessen zu haben. Ich spüre die Blicke der anderen auf mir und irgendwie, fühle ich mich gerade sehr unwohl. Jin ist zum Kühlschrank gegangen, kommt zu mir zurück und stellt mir eine Plastikflasche vor die Nase.

Ich mustere sie und weiß genau, was er mir hingestellt hat. „Von dem was du isst, wird doch kein Mensch satt Mochi. Wie willst du da zunehmen?“ sagt er und deutet auf die Flasche. Juhu, Astronautennahrung. Nun, die war immerhin besser als diese ekelhaften Eiweiß-Protein-Shakes. Ich kann die anderen zustimmend nicken sehen. „Ja, Menschen, die normal essen können, werden davon nicht satt, ich schon…“ sage ich, ehe ich zu der Flasche greife, sie öffne und mir den bereits angebrachten Strohhalm in den Mund schiebe und trinke. Die Jungs bis auf Tae starren mich an. Genervt rolle ich mit den Augen und stelle die Flasche ab. „Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mich nicht anstarren würdet, wie ein Tier im Zoo. Ich weiß, ihr habt fragen, ich weiß ich sehe schlecht aus, aber ihr müsst mich nicht anstarren und gucken, ob ich wirklich alles leer trinke. Mir ist sehr wohl bewusst, was ich tun muss, um an Gewicht zu gewinnen.“ merke ich an und sehe, wie alle Schuld bewusst wegsehen.

Ich spüre Tae‘s Hand auf meinen Oberschenkel, er drückt leicht zu. Danke, wenigstens er versteht mich, aber ich weiß auch, was er mir damit sagen will. „Ich seufze wieder. Bitte, nehmt mir das nicht böse, aber ich möchte einfach nicht so angestarrt werden.“ sage ich und sehe die anderen nicken. „Mianhae, Jimin.“ kommt es im Kollektiv zurück und ich nickte einfach nur, ehe ich mich wieder der Flasche widme, um sie vollends zu leeren. Jetzt stehe ich auf und fange an, den Tisch abzuräumen und es kommt auch Bewegung in die anderen. Zusammen räumen wir den Tisch ab und gehen geschlossen ins Wohnzimmer.

Die Hyungs setzen sich auf die Couch, auf der vier Personen platz finden können, Tae, Kookie und ich, nehmen die kleinere, auf der wir trotzdem noch bequem sitzen können. Die beiden anderen positionieren sich neben mich, Tae rechts und Jungkook links. Leicht muss ich schmunzeln, wenn das mal nicht eine stumme Aussage ist. Nervös fange ich an mit meinen Händen zu spielen und schaue von einem zum anderen. „Jimin, bevor du jetzt anfängst, es gibt etwas, das Jin und ich dir auch noch sagen müssen, wir wollten das aber persönlich machen.“ sagt Namjoon und ich starre die beiden mit großen Augen an. Oh Himmel! Was kam jetzt?!
Die beiden grinsen sich an und Jin ergreift das Wort. „Joonie und ich sind ein Paar.“ sagt er und meine Augen werden nur noch größer und mir klappt der Unterkiefer auf. Ich sage nichts, starre sie einfach nur an. Das kam jetzt wirklich unerwartet.

„Äh…“ bringe ich nur raus und alle anderen fangen an zu lachen. „Jimin, du siehst gerade aus wie ein Fisch auf dem Land.“ meint Hobi und sie lachen weiter. Nun, das ich gerade wirklich witzig aussehen muss, ich mir selber klar. Ich fühle mich auch nicht schlecht weil sie über mich lachen. Jedoch muss ich lächeln, weil ich mich so sehr für die beiden freue. Das die beiden in einander verliebt sind, hatte ich schon damals geahnt, unerwartet war jedoch, dass sie jetzt zusammen waren. „Jimin, hast du ein Problem damit?“ fragt Namjoon. Dafür das er so einen hohen IQ hat, ist er manchmal echt ein bisschen dämlich…

„Nein Hyungs, es stört mich nicht. Immerhin war ich auch in einen Mann verliebt…“ gebe ich von mir, Tae legt einen Arm um mich, drückt leicht meine Schulter. Das war ein guter Übergang. Ich spüre und sehe alle Blicke auf mir und bin mir der Aufmerksamkeit aller bewusst. „Nun…es passt, so kann ich auch anfangen. Also, ich war in jemanden verliebt, einen Mann, wie eben schon mal erwähnt. Ich werde aber seinen Namen nicht nennen, einfach um ihn zu schützen.“ fange ich an und sehe wie alle gespannt lauschen, nur Yoongi wirkt seit dem Satz eben sehr angespannt. Was wohl los ist? ‚Jimin, konzentrier dich.‘ weise ich mich selber wieder zurecht. „Zuerst, wollte ich es mir nicht eingestehen, das ich ihn liebe. Es ging mir dabei aber nicht um das Geschlecht, sondern darum, das wir alle ihn kennen und…ich mir eigentlich auch sicher war, nichts von ihm erwarten zu können.“ Leicht zucke ich die Schultern.

„Als ich es mir dann aber doch eingestehen konnte, war ich trotzdessen, das ich mir sicher war, das meine Gefühle nicht erwidert werden glücklich. So richtig. Irgendwie dämlich, ich weiß.“ spreche ich weiter und lache etwas gekünstelt auf und kratze mich leicht am Hinterkopf. „Naja, ich spürte also einfach diese Euphorie, weil das Gefühl auch einfach so toll war. Dementsprechend verhielt ich mich ja auch.“ Ich sah, das sie versuchten, sich zurück zu erinnern und dann nickten. „Das muss die Zeit gewesen sein, wo du immer fröhlich gewesen bist, immer breit gelächelt hast und jeden umarmt und angefasst hast.“ sagt Hobi und ich nicke. „Ja…das war genau diese Zeit. Allerdings, hatte ich dann Angst, dass ihr herausfindet, um wen es sich handelt und dann, habe ich ein Gespräch von Yoongi und Hobi Hyung mitbekommen…eins von zwei…“ Hobi und Yoongi schauen mich an, ich kann sehen, das sie gedanklich alles durchgehen aber noch nicht drauf kommen, also beginne ich zu erzählen.

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Rückblick über ein Jahr zuvor (Jimin)

Ich bin so glücklich und zeitgleich habe ich auch so viel Angst. Ich möchte nicht, das die anderen Member heraus finden, das ich unsterblich in Yoongi Hyung verliebt bin. Vermutlich wäre es einfacher für mich, wenn ich mich nicht gerade in unseren Stein verliebt hätte, aber das ist in Ordnung. Ich weiß auch, das wahrscheinlich niemals etwas aus uns werden wird, aber auch das ist für mich okay. Ich kann es nicht ändern und irgendwann kommt eine neue Liebe. Dieses Gefühl einfach zu lieben, ohne Erwartungen war dennoch schön und ich hüpfte schon seit Tagen, wenn nicht sogar Wochen schon fröhlich durch den Dorm und kuschelte und umarmte jeden, den ich in die Finger kriegen konnte. Vorzugsweise natürlich Yoongi.

Es war schon spät und ich konnte nicht schlafen, wollte mir noch eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank holen, weil ich keine mehr oben in meinem Zimmer hatte. Dazu musste ich aber am Wohnzimmer vorbei. Es brannte noch Licht und ich hörte die Stimmen von Hobi und Yoongi, kurz bleibe ich stehen. „Weißt du was mich zur Zeit total nervt?“ fragte Yoongi Hobi, dieser schüttelte verneinend den Kopf und ich wurde hellhörig. Ja, ich weiß, lauschen tut man nicht. Aber wenn unser Stein schon von selber anfing zu reden, war ich einfach neugierig, worum es ging. „Jimin.“ höre ich Yoongi sagen und mir stockt der Atem. Ich? Er empfindet mich als nervig? Ich lege eine Hand auf meine Brust, es schmerzt. Warum tut es so weh?

„Warum?“ fragt Hobi ihn und Yoongi stöhnt genervt auf. „Niemand kann 24/7 mit so einem Honigkuchenpferd Grinsen durch die Gegend rennen. Wie kann man nur so fröhlich sein. Das ist schon ekelhaft! Und das er einen die ganze Zeit anfassen muss. Ich hasse das!“ erklärt er, seine Stimme klingt wirklich angepisst. Ohne es zu merken, waren mir Tränen über die Wangen gelaufen. Mehr musste ich nicht hören, mein Herz blutete schon genug, ich ging, ohne die Wasserflasche, die konnte mir auch nicht mehr helfen.

Rückblick Ende

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Jimin

Irgendwann, während ich erzählte, hatte ich runter geschaut, meine rechte Hand habe ich in den Stoff meiner Hose gekrallt, die linke Hand, lässt das Haargummi an meinem Handgelenk flitschen. Diese Erinnerung stresst mich und ich spüre, das sie immer noch sehr schmerzt. Natürlich, hatte ich keinen Namen genannt, das hatte ich ihnen ja schon gesagt, das ich es nicht tun werden. Die Tränen kann ich zurück halten, die Frage ist nur, wie lange. Das ich ohne Tränen zu vergießen hier heute nicht raus komme, ist mir sehr bewusst. Taehyung greift nach meiner rechten Hand und drückt sie, lässt mich das Haargummi weiter flitschen, weil er schon bemerkt hat, wie wichtig das für mich ist. Kookie legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich liebe diese beiden so sehr! Die anderen sind still.

Ich hebe meinen Blick, schaue kurz zu den anderen, alle sehen sprachlos aus und dann trifft mein Blick auf Yoongi. Er sieht aus, als habe er ein Gespenst gesehen, sein Gesicht hatte an Farbe verloren. Das man das sehen konnte, hatte ich nicht geglaubt, denn so blass wie er von Haus aus war, sollte das eigentlich nicht möglich sein. ‚Jimin, beruhige dich! Es ist alles gut. Es schmerzt, aber es ist Vergangenheit.‘ sage ich mir selber, ehe ich tief durchatme. „Und Yoongi Hyung, ist es jetzt besser, das ich nicht mehr breit grinsend und fröhlich durch die Gegend laufe? Ist es immernoch ekelhaft? Das ich nur noch meine engsten Vertrauten anfasse?“ frage ich, bin selber erstaunt, wie emotionslos und neutral meine Stimme klingt. Er blinzelt, scheint überrascht, das ich ihn genau das frage. „Die Wände haben Ohren Hyung.“ gibt Tae von sich. „Fuck!“ ruft er aus und ich zucke etwas zurück. Auch bei den anderen scheint sich nach Taehyungs Worten Erkenntnis breit zu machen.

„Jimin, ich war genervt. Und es wirkte auf mich einfach sehr übertrieben, du warst immer meistens ein fröhlicher Mensch, aber für mich sprengte das einfach den Rahmen. Das ich mich nicht so gerne anfassen lasse weißt du auch. Ich lasse es zu, aber ich…es war einfach zu viel für mich.“ sagt Yoongi, versucht sich zu erklären. Ich nicke, verstehe es irgendwie, rückblickend betrachtet, war ich wirklich extrem gewesen. Dennoch…

„Hyung, du hättest auch einfach was sagen können, oder? Aber es ist okay, es ist vergangen, aber es hat mich einfach sehr getroffen.“ gebe ich zurück. War es für mich wirklich okay? Ich weiß es nicht zu hundert Prozent. Aber es bringt auch nicht, wenn ich mich daran festbeiße und es nicht los lasse.

Ich räuspere mich und sehe die anderen fragend an. Kurz schau ich rüber zu Taehyung und es sieht so aus, als wolle er Yoongi gerade mit seinen Blicken erdolchen. Er hat seine Gesichtszüge nicht wirklich unter Kontrolle. „Alles gut Tae.“ murmel ich ihm leise entgegen. „Und nach dem Gespräch, was du gehört hast, wie ging es weiter?“ fragt Jin Hyung. Scheinbar wollen sie mich erst alles erzählen lassen.

„Nach dem Gespräch, was ich mitbekommen habe, ging es mir nicht gut. Ich habe mich gefragt, warum mir das nicht persönlich gesagt worden ist, habe es nicht verstanden. Also habe ich mich versucht zusammen zu reißen, versucht mich zu ändern. Das hat nur so halbwegs funktioniert. Desweiteren habe ich dann noch mitbekommen, wie mein Crush zu jemanden sagte, das ich absolut nervtötend sei. Das gab mir den Rest und ich…naja, ich wurde einfach unkonzentriert. Ich haute mir die Nächte um die Ohren, weil ich nicht schlafen konnte. Immer wieder musste ich an die Worte von der Person denken, immer wieder hallten mir Hyungs Worte durch den Kopf…und dann fing ich wegen dem Mangel an Konzentration und Schlaf die ganzen Fehler zu machen…Ihr wurdet sauer wegen der Fehler, die ich machte, habt mit mir geschimpft, habt es mit ins Privatleben hinein gezogen und es mich auch da spüren lassen. Und dann kamen zwei weitere Gespräche, die ich an einem Abend mitbekam…“ erzähle ich weiter.

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Rückblick über ein Jahr zuvor (Jimin)

Ich war noch im Trainingsraum gewesen, war nochmal die Choreografie durchgegangen. Wieder und wieder. Trotzdem machte ich immer die gleichen Fehler. Je öfter ich versuchte, perfekt zu sein, desto mehr Fehler machte ich. Langsam kam ich an einen Punkt an, wo ich nur noch resignieren konnte. Ich beschloß, dass es für heute genug war, an meine Perfektion, die ich mal besessen habe, würde ich nicht mehr herankommen. Leise schließe ich die Tür, es ist spät und ich gehe davon aus, dass alle schon schlafen. Ich schleiche durch den Gang und komme wieder am Wohnzimmer vorbei. Wieder höre ich Stimmen, wieder von Yoongi und Hobi. Und obwohl ich es besser wissen müsste, dass es für mich nicht gut enden würde, blieb ich stehen und lauschte.

„Jimin ist zur Zeit eine echte Katastrophe. Wir kommen einfach nicht voran. Er macht uns nur noch mehr Arbeit.“ höre ich Hobi sagen, dann ein zustimmendes Brummen von Yoongi, ehe auch er das Wort ergreift. „Das stimmt. Er ist so ein total Ausfall. Es nervt mich. Selbst ich bin nicht der beste Tänzer, aber von Jimin ist man anderes gewohnt. Sogar beim singen ist er eine Katastrophe. Ich habe schon fast keine Lust mehr, mit ihm zu arbeiten.“

Ich bilde mir ein, es nach diesen Worten in meiner Brust klirren zu hören. Jetzt war auch noch der Rest meines Herzens zersplittert. Was hatte ich getan, das ich so leiden musste? War meine Entscheidung ein Idol zu werden so falsch gewesen? Hätte ich mich anders entschieden und einen normales Beruf ausgeübt, wäre ich jetzt nicht in so einer Lage, oder? Ich höre noch weitere Worte, mein Gehirn entschlüsselt sie aber nicht, es ist so, als wenn ich nur hören würde, dass die beiden reden. Ich drehe mich weg und schleiche leise weiter, die Treppen hinauf und wollte mich nur noch in mein Zimmer verkriechen und weinen.

Frustriert wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Komme an Namjoons Zimmer vorbei, die Tür ist anlehnt und ich kann hören, wie er mit Jin spricht. Als ich jedoch meinen Namen fallen höre, frieren meine Bewegungen wieder ein. Himmel…bitte, sei nicht so grausam. Nicht die beiden auch noch. Mein Herzschlag beschleunigt sich und leise schleiche ich näher. Ich weiß, das es nicht gut für mein Seelenheil ist, auch hier zu laufen, ich kann aber einfach nicht anders. Irgendetwas treibt mich dazu, es mir anzuhören und mich weiter in die Selbstzerstörung zu treiben. Aber auch ein kleines bisschen Hoffnung kann ich spüren. Hoffnung, dass hier vielleicht nicht nur schlimme Worte fallen.

„Ich weiß nicht mehr weiter Namjoon. Jimin ist so katastrophal im Moment. Erst habe ich gedacht, es sei nur eine Phase, aber es sieht ganz so aus, als würde es anhalten. Es macht keinen Spaß mit ihm zu arbeiten.“ sagt Jin und ich kann Namjoon zustimmend brummen hören. „Ich weiß auch nicht, was mit ihm los ist. So schlimm war es noch nie. Seine Verfehlungen im Moment, ziehen die ganze Gruppe runter. Selbst der Staff und der Choreograf sind schon ziemlich genervt. Und ich kann mich nicht davon frei sprechen, dass es mich nicht auch oft davor graut, ins Training zu gehen. Zumal es ja nicht nur beim Tanzen sondern auch beim singen ist. Ich wurde sogar schon gebeten, mit ihm zu sprechen. Ich weiß aber nicht, wo ich anfangen soll…“erzählt Namjoon.

Das reichte mir. Sogar die beiden, die Eomma und Appa für uns alle waren, waren genervt von mir. Die Mitarbeiter, einfach alle. Ich konnte nicht mehr weiter stehen bleiben, ich wollte nichts mehr hören, nichts mehr sehen. Bedacht darauf, bloß nicht auf mich aufmerksam zu machen, schlich ich weiter zu meinem Zimmer, leise öffnete ich die Tür und schließe sie hinter mir. Ich bin ein absoluter Versager…

Rückblick Ende

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Jimin

Ich beende meine Erzählung und habe die ganze Zeit mit dem Haargummi gefletscht. Diese einfach Geste hilft mir einfach, dass ich ruhig bleiben kann und mich nicht komplett in meine Gefühle hinein steiger.  Ich sehe wieder auf, weil ich den Blick wieder mal gesenkt hatte. Jin hat sich die Hand vor den Mund gelegt, Namjoon ist von seiner ganzen Körperhaltung her etwas zusammen gesackt, Hobi sieht betroffen zu Boden und Yoongi sieht noch elender aus als vorher.

Ich räuspere mich. „Wenn ihr zu dem Zeitpunkt, als ich eure Gespräche gehört habe schon dachtet, dass ich eine Katastrophe gewesen bin, habe ich euch danach bewiesen, dass es noch schlimmer geht. Danach wurde es, falls ihr euch erinnert, nämlich noch schlimmer. Und eure Schimpfereien mit mir wurden nur noch mehr. Es ging soweit, dass ihr nicht mal mehr hier mit mir geredet habt und das konnte ich dann nicht mehr aushalten. Der Abend, bevor ich gegangen bin, hat mir da einfach den Rest gegeben.“ setze ich nach. Jungkook schnieft leise neben mir, ich habe bemerkt, dass meine Schulter langsam feucht wurde, weil er weint. Er hatte sogar seine Arme um meinen Oberarm geschlungen. ‚Mein kleiner Kekskrümel, es tut mir so leid, dass du wegen mir weinst.‘ denke ich. Langsam, mit einem dankenden Blick zu Tae löse ich meine rechte Hand von seiner, um sie auf Kookies Kopf zu legen und ihm beruhigend durch die Haare zu streichen.

Taehyung rutscht näher an mich ran, umarmt mich ebenfalls. Wir mussten ein wirklich seltsames Bild abgeben, einem Knäuel ähnelnd. „Es mir so leid, mein Babymochi.“ höre ich von Jin. „Mir auch…“ kommt von Namjoon. Hobi schaut mich an, er hat ebenfalls Tränen in den Augen. „Mianhae, Jimin.“ sagt er und ich lächel alle drei kurz an. Yoongi starrt mich an und ich glaube, dass ich etwas in seinen Augen glitzern sehen kann. „Es ist also größtenteils meine Schuld. Mianhae…“ haucht er gerade laut genug, dass alle es hören können.

Zu meiner Verwunderung, löst sich eine Träne und rollt seine Wange hinunter.  Nun bin ich es, der sich sanft von seinen Klammeraffen löst, die sich jetzt gegenseitig in den Arm nehmen, denn jetzt sehe ich, dass auch Tae‘s Augen nicht mehr trocken sind. Ich stehe auf und gehe zu Yoongi, bleibe vor ihm stehen. „Nicht doch Hyung…“ sage ich sanft und sehr leise, ziehe meine Hand in den Ärmel meines Pullovers, strecke den Arm aus und will ihm die Träne wegwischen, stocke aber kurz vor seiner Wange in meiner Bewegung. Mir fällt wieder ein, das er nicht ganz so gerne angefasst wird. Leicht fängt mein Arm an zu zittern, ich sehe weg und will schon wieder gehen, als ich einen sanften Druck um mein viel zu dünnes Handgelenk spüre.

Yoongi hat es leicht ergriffen, zieht es sanft an seine Wange. Die stumme Aufforderung verstehend, wische ich ihm die Träne von der Wange. Leicht lächel ich ihn an. „Nicht weinen Hyung, das passt nicht zu dir. Ich weiß, dass du ebenso Gefühle hast wie wir, aber sie nicht so offen zeigst. Aber du bist in meinen Augen immer der starke Hyung, auf den man sich verlassen kann. Weine nicht, du kannst es jetzt nicht mehr ändern. Wir müssen nach vorne schauen und nicht zurück. Wenn wir uns an die Vergangenheit klammern, kann weder die Gegenwart, noch die Zukunft gut für uns werden.“ sage ich. Vielleicht hätte ich still sein sollen, denn es schien als hätte ich bei allen jetzt den Damm durchbrochen.

Jin schluchzt laut auf, ebenso Hobi, Joonie presst sich eine Hand vor die Augen und die beiden anderen Tae und Kookie springen auf, kommen auf mich zu und ziehen mich in eine Umarmung, die anderen folgen. So stehen wir da, in einer Gruppenumarmung und ich muss auch weinen. Ja, ihre Worte hatten mich verletzt, ihre Ignoranz später auch, genauso wie die Tatsache, das sie es mir nicht persönlich gesagt haben, trotzdem. Diese Jungs sind meine engsten Freunde, meine Familie, ich liebe sie und bin froh, wieder bei ihnen zu sein. Und auch ich hätte mit ihnen sprechen können, der Fehler liegt nicht nur allein bei ihnen.  Nachdem wir alle uns dann wieder beruhigt haben, setzen wir uns wieder. Tae und Kookie umarmen mich, legen ihre Köpfe auf meine Schultern und ich kuschle mich etwas an sie.

„Ist das alles der Grund, warum du so…dürr geworden bist?“ fragt mich Hobi und ich schüttel meinen Kopf. „Nein.“ gebe ich knapp zurück und Jin hatte sich in Namjoons Arme geflüchtet und sieht mich mit großen Augen an. „Sag jetzt bitte nicht, da ist noch mehr…?“ Traurig lächle ich alle an und kann einen noch betroffeneren Ausdruck in ihren Augen.  Ich räuspere mich und erzähle weiter.

„Irgendwann, hatte ich sogar unseren Staff über mich reden gehört. Ähnlich wie ihr, empfanden sie mich auch als Katastrophe und waren irgendwie von mir genervt. Das traf mich jetzt allerdings weniger. Naja, wie gesagt, ich hatte dann nach dem letzten Training, das wir zusammen gemacht hatten, meine Entscheidung getroffen und bin gegangen. Ich hatte mir vorher schon in Tokyo ein Apartment gekauft, ein Rückzugsort für mich. Eigentlich hatte ich euch allen davon erzählen wollen, habe es aber dann immer vergessen.“ Ich lege eine kurze Pause ein. „Das heißt, du warst die ganze Zeit in Tokyo? Nur zwei Stunden Flug von uns weg?“ fragt mich Namjoon und ich nicke zustimmend.

„Taehyung war der einzige, der davon wusste. Nun, ich saß dann also in Tokyo und es ging mir einfach nicht gut. Mein eigentlicher Plan war, wieder zu mir selbst zu finden, weil ich irgendwann das Gefühl hatte, dass ich mich selbst verloren hatte. Außerdem wollte ich mit dem anderen auch zurecht kommen. Das ihr so genervt von mir gewesen seid, nicht mit mir persönlich gesprochen habt, sondern lieber untereinander. Ich hätte ja auch mit euch sprechen können. Aber…es wirkte auf mich so, das ihr irgendwann einfach nur noch genervt gewesen seid, wenn ich den Mund aufgemacht habe, deshalb habe ich mich dazu entschieden gehabt, nichts zu sagen. Irgendwann musste BH ja die Meldung rausgeben, dass ich eine Pause mache und das hat mir dann mein Genick gebrochen. Weil es unangekündigten war und nur um mich ging…naja einige von ARMY waren alles andere als erfreut darüber und ich habe den großen Fehler gemacht und die Kommentare gelesen. Natürlich waren die meisten verständnisvoll, aber die wenigen sehr negativen, waren die, die mir wirklich den Rest gaben.“ wieder eine Pause und ich atme tief durch.

„Da waren Kommentare wie, dass ihr ohne mich besser dran seid, das mich sowieso niemand in der Band brauchen würde, das ich…fett sei, einer betitelte mich sogar als ekelhaft. Leider verknüpfte sich dieser Kommentar mit Hyungs Worten, dass meine Laune schon fast ekelhaft sei. Mianhae Hyung.“ sage ich, schaue Yoongi entschuldigend an, der bei meinen Worten in sich zusammen sackte, die Ellenbogen auf seine Knie ablegt und seine Hände in seinen Haaren vergräbt. „Mir ging es sowieso schon nicht gut und die Kommentare taten ihr übriges. Ich fing an mich ekelig zu finden, ihr wisst, ich wollte immer schon ein bisschen abnehmen. Ohne es wirklich selber zu bemerken, hungerte ich mich selbst runter. Hatte einfach kein Hungergefühl mehr und aß deshalb auch nichts.“ Wieder mache ich eine Pause und sehe in die geschockten Gesichter meiner Freunde.

„Irgendwann war ich duschen, hatte meine Kleidung im Schlafzimmer vergessen und bin dann nur mit Handtuch rüber. Lange hatte ich schon nicht mehr in den Spiegel geschaut gehabt. Erst, weil ich mich selber zu fett fand und dann, weil ich…naja quasi nur noch Haut und Knochen war. Ich blickte also in den Spiegel, in meine Augen die auf mich leblos wirkten, auf meinen Körper der mehr einem Skelett ähnelte als einem normalen Körper. Wie gesagt erst hasste ich mich selber weil ich zu fett war, dann weil ich mich runter gehungert habe…dann habe ich aus Wut auf mich selber, einen meiner schweren Kerzenständer genommen und meinen Spiegel zerschlagen. Bin dann runter auf die Knie und habe mit einer Hand auf die Scherben eingeschlagen. Das war aber auch der Punkt, wo ich selber bemerkt habe, dass ich Hilfe brauche, die ich mir dann auch gesucht habe. Im Gegensatz zu da, sehe ich jetzt schon fast wieder wie ein Mensch aus.“ erkläre ich mit einem peinlich berührten lächeln auf den Lippen.

Ja, ich bin ein kleines Weichei, aber was soll ich machen. Ich versuche einfach mich zusammen zu reißen, doch so ganz klappt es nicht. Mir laufen schon wieder die Tränen über die Wangen. Die beiden neben mir drücken sich an mich. „Mianhae, Jungs. Ich selber Fehler gemacht, das weiß ich. Trotzdem, möchte ich euch danken, dafür, dass ihr mit Zeit verschafft habt und mich wieder mit offenen Armen empfangen habt.“ sage ich und hoffe, dass ich jetzt langsam mit reden fertig bin, ich mag nicht mehr. Zumindest nicht in dem Ausmaß wie bis jetzt. „Jimin, wir würden dich immer mit offenen Armen empfangen, wir sind eine Familie.“ spricht Namjoon und alle nicken zustimmend. Ich bin so erleichtert, das ich nur noch mehr weinen muss.

Vielleicht muss einfach mal alles raus, was sich so angestaut hat. „Wieso, hast du eigentlich nur mit Jungkook und Taehyung mehr Kontakt gehabt?“ fragt Hobi. Okay, also doch noch nicht ganz fertig. „Eigentlich…weil Taehyung und Jungkook nie irgendwas gesagt haben. Das Alien hat sich immer aus alles raus gehalten…und Jungkook hat bis auf das eine Mal nie etwas böses zu mir gesagt. Sie waren einfach…mh…nicht so böse mit mir, haben mich nicht auch hier ignoriert. Außerdem…wenn ich ehrlich bin hatte ich Angst davor, das ihr böse seid, wenn ich mehr mit euch schreibe, deshalb habe ich mich entschlossen gehabt, euch allen irgendwann eine kurze Information zu geben und es dabei zu belassen.“ erkläre ich. „Gut, das macht Sinn.“ sagt Namjoon und wieder nicken alle.

Dann wird Tae in den Fokus genommen. „Warum hast du nie etwas gesagt?“ Er sieht die anderen an, mit seinem Bitchface. „Weil Jimin für mich, von allen hier, der besonderste Mensch ist, mein Soulmate. Weil ich gesehen habe, wie ihr ihn runter gemacht habt, wie er gelitten hat. Warum solltet ihr also nicht wegen seinem Verlust leiden? Warum sollte ich euch mit Informationen füttern, die Jimin von sich aus nicht bereit gewesen ist, euch selber mit zu teilen?“ stellt er die Gegenfragen und man kann sehen, wie es bei den anderen Klick macht und sie zustimmend nicken. Nun schaue ich hin und her, ich fühle mich erschöpft, jedoch nicht körperlich, sondern mental. Diese zwei langen Gespräche, die mein Inneres wieder in Unruhe gebracht hatten, sind einfach zehrend gewesen. Ich warte noch einen Moment ab, ob nicht noch irgendjemand etwas fragen möchte oder zu sagen hat.

Als es jedoch längere Zeit still bleibt, erhebe ich, wie so oft an diesem Abend noch einmal das Wort. „Wenn jetzt dann soweit erstmal alles geklärt ist, würde ich mich zurück ziehen. Ich bin ziemlich erschöpft.“ Unsere Blicke gleiten auch zur Uhr, wir hatten es auch echt schon spät. Jin Hyung erhebt sich und klatscht in die Hände. „So meine Kükchen, ich denke, es ist alles sehr emotional gewesen, wir sollten es alle erstmal sacken lassen. Wenn noch Gesprächsbedarf irgendwo ist, können wir uns nochmal zusammensetzen. Wir müssen reden, nicht übereinander, sondern miteinander!“ Und er hatte recht, aber ich denke, dass wir diesen Fehler nicht noch einmal machen werden. Ich bin guter Hoffnung, das wir aus diesem Fehler gelernt haben! Es entsteht eine allgemeine Aufbruchstimmung, wir gehen alle auf unsere Zimmer nachdem wir uns eine gute Nacht gewünscht haben. An meiner Zimmertür bleibt mein Alien noch stehen. „Soll ich mit zu dir kommen?“ fragt er mich und ich weiß, das er sich Sorgen macht, deshalb umarme ich ihn. „Ich danke dir Tae, aber ich möchte erstmal versuchen, ob ich so zurecht komme.“ Irgendwann musste ich auch wieder alleine schlafen, auch, wenn ich es liebte mit ihm zu kuscheln. Ihm muss ich nicht erklären, was ich meine, er versteht mich auch so. „Dann gute Nacht Chimchim, wenn was ist…“ sagt er und geht dann ohne den Satz zu beenden. Ich bleibe dabei, der oder diejenige die mal sein Partner oder seine Partnerin wird, kann sich wirklich glücklich schätzen.

Vor mich hin lächelnd, gehe ich in mein Zimmer, ziehe mich für die Nacht um, natürlich auch wieder Klamotten, die mir viel zu groß sind, aber ich will ja irgendwann wieder in die Kleidung passen. Ich lösche das Licht und verkrieche mich in mein Bett, versuche zu schlafen. Nach mehreren Stunden des herum wälzens, gebe ich es schließlich auf, werfe einen Blick auf mein Smartphone, es ist mitten in der Nacht. Frustriert seufze ich auf, fahre mir mit der Hand über mein Gesicht und setze mich auf. Das kann doch nicht wahr sein. Ich entscheide mich, in die Küche zu gehen, hole mir dort eine Flasche Wasser auf dem Kühlschrank und trinke einige Schlucke, ehe ich ins Wohnzimmer gehe. Durch die große Fensterfront scheint das Mondlicht hinein und erhellt den Raum soweit es möglich ist. Die Flasche stelle ich auf dem Tisch ab, trete an die Fenster und schaue hinaus, lege eine Hand an die Scheibe.

Dadurch das der Dorm höher liegt, als der Rest der Stadt, kann die Seoul von hier sehen. Die Lichter der Stadt glitzern in dem Moment für mich. Ich bin einfach nur froh, wieder hier zu sein. „Du denkst aber nicht gerade wieder nach, ob du gehen sollst, oder Hyung?“ werde ich angesprochen und schreie leise auf, ehe ich herum wirbel und mir eine Hand aufs Herz presse. „Jungkook!“ rufe ich leise, jedoch vorwurfsvoll. Wie konnte er mich so erschrecken?! Leise lacht er und kommt auf mich zu. Weil er größer ist als ich, muss ich zu ihm rauf schauen. „Nein, darüber habe ich nicht nachgedacht. Ich habe daran gedacht, wie sehr ich es vermisst habe hier zu sein und dass ich jetzt seit langem wieder das Gefühl habe, zuhause zu sein.“ sage ich und lächel ihn an. Kookie umarmt mich, ganz vorsichtig, als habe er Angst, er würde mich in der Mitte durchbrechen, wenn er zu fest zupacken würde. „Hyung, ich danke dir, das du uns verzeihst. Das du mir verzeihst und das du zu uns zurück gekommen bist. Es tut mir so leid. Ich hätte auch mutiger sein können, hatte einschreiten können, als die anderen so auf dir herum gehackt haben…ich…“ Doch ich lasse ihn nicht ausreden, lege meine Arme um ihn.

„Hör auf dir Vorwürfe zu machen Kookie. Es ist alles gut. Wir haben gesagt wir wollen nicht in der Vergangenheit stecken bleiben. Ich habe euch verziehen, ich bin euch nicht böse. Ich bin dir nicht böse. Vielleicht können wir durch das, was passiert ist, unser Band nur noch enger knüpfen.“ gebe ich zurück und spüre ihn nicken. „Kannst du nicht schlafen?“ Ich lache leise. „Hab es versucht, das Resultat siehst du. Tae hat mich gefragt ob ich mit zu ihm möchte, ich wollte es alleine versuchen…“ erkläre ich und zucke leicht mit den Schultern, löse mich von Kookie. „Dann geh zu ihm. Du brauchst deinen Schlaf.“ Leise lache ich. „Ich bin der Hyung, jetzt komm mir nicht so altklugen Sprüchen daher.“ Endlich, er fängt an leise zu lachen. „Komm, Kooks.“ sage ich und wir gehen wieder die Treppen hoch. Vor Taehyungs Zimmertür, hält er mich nochmal auf. Fragend sehe ich ihn an. „Du kannst auch jederzeit zu mir kommen Hyung.“ sagt er und ich nickte. „Danke Kookie. Gute Nacht.“ „Gute Nacht Hyung.“ Somit öffne ich Tae’s Tür, schleiche mich leise zu seinem Bett und lege mich vorsichtig hinein. Ich merke, wie er sich zu mir dreht, die Decke anhebt, unter die ich direkt schlüpfe. „Hab schon auf dich gewartet…“ murmelt er, die Stimme noch dunkler als sonst, weil er wohl schon etwas geschlafen hat. „Bin schon da…“ sage ich und kuschel mich an ihn, während er einen Arm um mich legt und wir beide schnell einschlafen.

*

Dieses Kapitel hat ohne meine Laberei hier 5797 Wörter… Und ich muss ehrlich sein, ich will so ein langes Kapitel nie wieder schreiben XD
Es hat mich herausgefordert und ich habe nicht mal mehr den Nerv es zu korrigieren, deshalb lade ich es hoch, weil es sonst bestimmt Tage lang einfach unberührt bleiben würde XD
Ich hoffe ihr hattet Spass. Ich bin nur froh das Gespräch endlich weg zu haben…
Schönen Abend noch! 💜

~Mystrien~

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