Was er uns mitteilt ist für mich der reinste Albtraum.

"Hailee sie haben eine schwere Wirbelsäulenverletzung. Auf Grund dessen, was sie erzählt haben, kann ich mir besser ein Bild über ihre Verletzungen machen. Bei ihrem Aufprall, auf die Kommode, haben Sie sich drei Lenden und drei Brustwirbel geprellt, die aber dann durch den Tritt in den Rücken gebrochen sind. Ihre Bandscheiben und Wirbel sind verrutscht daher auch die Schmerzen. Diese Verschiebungen sind nicht ohne Hilfsmittel zurichten", teilt er uns mit. "Was bedeutet das ohne Hilfsmittel?", fragt Niall. "Hailee, wir kennen uns schon Jahre lang und du weißt, ich will nur das Beste für dich, aber leider gibt es keine andere Möglichkeit als dir die sechs Wirbel zu versteifen. Es tut mir unendlich leid", erklärt er mir. "Was? Sie wollen mir den Rücken versteifen? Wie soll ich so mein Beruf ausüben?", frage ich und Tränen laufen mir über die Wangen. "Hailee. Es ist kompliziert. Der Bereich, der bei dir versteift werden muss, ist wichtig dafür, dass du dich nach vorne beugen kannst", sagt er. "Ich weiß das", gebe ich schnippisch von mir. "Sie wissen, dass wir im Moment keine andere Möglichkeit haben", versucht er mich erfolglos zu beruhigen. "Sie haben leicht reden. Ihnen wir so gesehen nicht ihr ganzes Leben kaputt gemacht. Dann kann ich auch gleich von der nächsten Brücke springen", sage ich sauer. "Das lässt du schön sein!", sagt Louis. "Ich lasse sie kurz alleine. Hailee, wenn wir eine andere Möglichkeit finden, melden wir uns", sagt er und verschwindet.

"Willst du dir wirklich den Rücken versteifen lassen?", fragt Niall mich besorgt. "Sehe ich so aus? Ich will meinen Beruf ausüben können und richtig leben. Eine alte Studienkollegin wurde der Rücken versteift, sie kommt heute noch nicht damit klar. Es war schrecklich, sie so leiden zu sehen und ich will das nicht auch durchmachen müssen", antworte ich sauer. "Lasst mich jetzt bitte alleine Jungs. Ich muss darüber nachdenken wie es weitergeht", bitte ich sie.

Louis und Liam erheben sich und gehen zur Tür. Niall bleibt bei mir am Bett sitzen. "Hailee wir müssen reden", fängt er an. "Niall bitte nicht jetzt", bitte ich ihn. "Du findest immer ein Grund nicht mit mir reden zu müssen Hailee. Es wird Zeit, dass wir reden sonst ist es irgendwann zu spät dafür. Wir haben einiges zu klären", redet er weiter und schaut mich auffordernd an. "Was willst du von mir hören Niall?", frage ich ihn. "Ich will wissen, was mit diesem Artikel ist", sagt er sauer. "Das ist die reinste Lüge. Ich bin nicht mit Liam zusammen, ja ich war bei Liam aber wir sind nicht zusammen. Er ist mein bester Freund. Der Paparazzi hat mich vollkommen falsch verstanden. Lottie und ich haben darüber gesprochen wie es weitergeht und du warst natürlich auch Thema. Ich habe ihr Gründe aufgezählt, warum ich dich liebe bzw. warum du mich glücklich machst, aber der Paparazzi hat es falsch verstanden und diese Gründe auf Liam bezogen", erzähle ich ihm. "Du liebst mich also wirklich noch?", fragt er mich ungläubig. "Natürlich liebe ich dich noch, meinst du ich liebe dich von heute auf morgen nicht mehr?", frage ich ihn. "Ich weiß es nicht. Nichts ist unmöglich", antwortet er lachend. Ich lache auch kurz auf und schaue Niall in seine unglaublichen schönen blauen Augen. "Kannst du mir verzeihen Hailee? Ich wollte nie, dass es so weit kommt", fragt Niall mich reumütig. "Ich weiß es nicht Niall. Es ist im Moment alles etwas viel für mich. Bitte versteh das", bitte ich ihn. "Natürlich, nimm dir so viel Zeit wie du brauchst", antwortet er und küsst mich auf die Haare bevor er das Zimmer verlässt.

Jetzt liege ich hier alleine in meinem Krankenhausbett und starre Löcher in die Luft. Die Tür öffnet sich, aber ich reagiere nicht.

"Hailee. Ich weiß, es ist für Sie der größte Albtraum, dass wir Ihnen den Rücken versteifen müssen. Aber das ist die einzige Möglichkeit, damit sie wieder richtig leben können ohne Schmerzen. Sie wollen doch nicht für den Rest Ihres Lebens Schmerzen haben und dadurch ihren Beruf genauso wenig ausüben, oder?", spricht der Arzt mit mir. Ich reagiere immer noch nicht drauf. Er legt etwas auf den Nachttisch und sagt: "Ich lasse sie alleine. Hier liegen die OP-Unterlagen. Lesen Sie sie und unterschreiben sie". Er verlässt das Zimmer und ich bin wieder alleine. Ich nehme mir die Unterlagen vom Tisch und lese sie mir durch.

Soll ich mir wirklich das Leben so kaputt machen? Aber ein Leben mit Schmerzen ist genauso scheiße. Was soll ich nur tun?

Ich nehme den Kugelschreiber und setze ihn an. Unter die Unterlagen setze ich meine Unterschrift und lege diese wieder zurück.

Ich hoffe, ich werde es nicht bereuen diesen Schritt gegangen zu sein.

Die Tür öffnet sich wieder. Ich schaue auf und sehe mein Bruder in der Tür stehen. "Hallo, Hailee", begrüßt er mich und küsst mich auf die Stirn. Er schaut auf den Nachttisch und sieht die Unterlagen. "Du willst es also wirklich machen?", fragt er mich ernst. "Ja. Es ist die einzige Lösung ohne Schmerzen zu Leben. Alles hat seinen Preis und ich muss diesen auch bezahlen in dem ich nicht mehr arbeiten kann", antworte ich ihm und Tränen bilden sich in meinen Augen. "Süße. Wein bitte nicht. Ich kann mir vorstellen, was das für eine schwere Entscheidung für dich war", tröstet Louis mich und nimmt mich vorsichtig in den Arm. "Entschuldigung, ich wollte nicht stören", meldet sich der Arzt der in der Tür steht. Louis löst sich von mir und ich sage: "Kein Problem kommen Sie rein". "Hailee. Wir haben eine andere Möglichkeit gefunden um Ihnen zu helfen. Unsere Kollegen in Amerika haben eine neue Studie und würden diese auch bei Ihnen anwenden. Statt Ihnen den Rücken zu Versteifen werden Ihre alten Wirbel und Bandscheiben durch Exponate ersetzt, also durch Kunststoff. Die Kollegen sind auf den Weg hierher und werden Sie heute Abend noch operieren", erzählt er uns. Ich quicke auf und freue mich. "Wie lange darf ich dann nicht auftreten?", frage ich neugierig. "Mindestens zwei Monate nicht. Es wird ein langer Weg den sie gehen müssen Hailee", antwortet er. Ich nicke und er lässt uns wieder alleine. "OMG. Mein Rücken muss doch nicht versteift werden", freue ich mich riesig und nehme Louis in den Arm. Ich fange vor Freude an zu Weinen. Wir sitzen bis ich von zwei Schwestern abgeholt werde so in meinem Bett. "Wenn du aufwachst werde ich da sein versprochen", sagt er und drückt mir ein Kuss auf die Stirn. Ich winke ihm noch bevor ich aus dem Zimmer geschoben werde.

Ein paar Stunden später (nach der Operation)

Als ich wach werde höre ich Stimmengewirr um mich herum. Ich hoffe langsam meine Augen und sehe Louis neben mir sitzen. Auch die anderen vier Jungs sind hier genauso wie Perrie, El und Sabrina.

"Also jetzt nochmal zusammengefasst. Hailee hat sich von dir getrennt, weil du zu eifersüchtig warst. Ihr habt euch vor der Operation ausgesprochen, aber Hailee will dich nicht zurück?", höre ich Perrie fassungslos sagen. "Perrie! Natürlich will Hails Niall zurück sie liebt ihn, aber sie braucht Zeit erstmal alles zu verarbeiten. Sie erfährt, dass sie schwanger ist, dann diese Eifersucht Sache, der Artikel und jetzt das Sowas muss sie erstmal verarbeiten alles", sagt Sabrina. "Wie, Hailee ist schwanger?", fragt Louis fassungslos. "Ja, ich bin schwanger", gebe ich mich leise bemerkbar. "OMG. Hails du bist wach!", ruft Sabs und stürmt direkt auf mich zu. "Alles gut? Hast du Schmerzen?", fragt sie mich. "Nein, gerade nicht. Alles gut Sabs", antworte ich ihr. Auch die anderen begrüßen mich. Wir reden alle ein bisschen, bis es später wird und sie von der Nachtschwester rausgeschmissen werden. Der Arzt war auch nochmal da und hat mit mir das Ergebnis der Operation besprochen. Louis saß die ganze Zeit wie ein Beschützer an meiner Seite und ist nicht von meiner Seite gewichen.

Mein Bruder ist der Beste, einen besseren hätte ich nicht haben können

Ich will gerade einschlafen, als mein Handy aufblinkt.

"Schlaf gut mein Engel. Ich liebe dich", schreibt mir Niall

"Gute Nacht Sweety. Hab dich lieb. Bis morgen", schreibt mir Louis.

Mein Handy lege ich gerade wieder zurück auf den Nachttisch als die Zimmertür leise aufgeht. Ich schalte das Licht ein und sehe Liam an der Tür stehen.

"Was machst du denn hier?", frage ich ihn verwirrt. "Ich muss noch etwas machen, aber wahrscheinlich werde ich es bereuen", sagt er und kommt auf mich zu.

Was dann passiert hätte ich nie erwartet. Liam beugt sich über mich und küsst mich. Ich erwidere sein Kuss, aber unterbreche ihn ein paar Sekunden später. "Liam, das ist nicht richtig", flüstere ich. "Ich weiß, aber ich hatte so eine Angst dich zu verlieren Hailee. Diese Angst hat mir gezeigt, wie viel du mir noch bedeutest. Ich weiß, dass du Niall liebst und von ihm schwanger bist. Leider kann ich gegen meine Gefühle nichts tun Hailee. Die Trennung damals war der größte Fehler in meinem Leben, wenn du mit Niall nicht glücklich werden solltest, weißt du, dass ich auf dich warten werde", antwortet er mir und küsst mich auf die Stirn, bevor er genauso schnell verschwindet wie er gekommen ist.

Hat Liam recht? Bin ich wirklich glücklich mit Niall?

"Du hast so viel Mist schon mit Niall durchgemacht. Die Fehlgeburt, der Tod von Fizzy, deine Krebserkrankung. Irgendwann reicht es auch", flüstert das Teufelchen auf meiner Schulter.

"Du liebst Niall und du bekommst ein Kind mit ihm. Jeden Schlag den ihr erlitten habt hat euch näher zueinander gebracht und nur, weil Liam plötzlich wieder Gefühle hat, schmeißen wir das nicht alles über Bord. Niall ist der Richtige für dich Hailee. Du warst immer glücklich mit Niall. Er hat dich auf Händen getragen, er liebt dich und euer Kind", flüstert das Engelchen auf der anderen Schulter.

Ist Niall wirklich der Richtige für mich? Oder ist Liam der Richtige?

Mit dieser Frage schlafe ich ein.