Die Zimmertür öffnet sich und als ich höre was die Person sagt bricht mein Herz in winzige Teile.

"Wann geht jetzt genau die Tour wieder los?", höre ich Niall fragen. Ich verstecke mich hinter der Tür und schaue durch den Schlitz. Mein Verlobter tigert durchs Zimmer. "Wie du weißt es nicht? Man die Tour soll so schnell wie möglich weitergehen. Es verzögert sich alles. Wir sind jetzt schon eine Woche in Rückstand. Die Fans werden ungeduldig", sagt Niall wütend. "Ich habe jetzt auch keine Lust mehr mit dir zu diskutieren darüber. Stell mich durch zu Simon, Larissa. Ich weiß nicht warum du dich da überhaupt einmischt", redet er weiter. Es ist kurz still und Niall steht vor dem Fenster. "Dann sag ihm, dass er mich zurück rufen soll und zwar so schnell es geht. Die Tour muss weiter gehen und zwar so schnell wie möglich", sagt er wütend und legt auf. Niall verschwindet wieder aus dem Zimmer. Ich lasse mich an der Wand runtergleiten.

Er hat mir doch versprochen für mich dazusein. Vor allem in dieser schweren Zeit. Der Krebs und Fizzys Tod. Das Management kann es Louis doch nicht antun ihn aus seiner Trauerphase zu reißen.

Ich stehe auf und ziehe mich um. Danach verlasse ich mein Zimmer, mein Weg endet vor einer Tür die ich nur zu gut kenne. Ich klopfe an und von drinnen kommt ein 'Herein' ich drücke die Klinke runter und öffne die Tür.

"Hails, was kann ich für dich tun?", fragt Liam mich und setzt sich in seinem Bett auf.

"Ich brauche jemanden zum Reden", antworte ich ihm und setze mich auf die andere Seite des Bettes.

Liam schaut mich besorgt an. "Was ist denn los?", fragt er mich besorgt.

Ich atme noch einmal tief durch bevor ich anfange zu erzählen.

"Ich habe vorhin zufällig ein Telefonat von Niall mitgehört. Er will die Tour so schnell wie möglich wieder starten. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Fizzy ist gerade mal eine Woche tot. Wir haben sie heute Morgen beerdigt und er will direkt wieder auf Tour. Er verletzt damit nicht nur mich, sondern Louis wahrscheinlich auch. Er muss trauern dürfen, solange wie er es für richtig hält", erzähle ich ihm.

Er nimmt mich in den Arm und sagt: "Ja, ihr braucht jetzt alle Zeit, aber Niall hat auch irgendwie recht. Die Tour muss weitergehen, aber noch nicht jetzt. Ihr müsst erstmal alle richtig trauern, ihr habt immerhin eure Schwester verloren. Wenn Niall das nicht versteht dann rede ich mal mit ihm"

"Danke Liam. Ich spreche mal mit Niall", antworte ich ihm und umarme ihn. Genau in diesem Moment kommt jemand rein.

"Liam... ähm was wird das?", fragt Niall, der ins Zimmer gekommen ist.

Ich löse mich von Liam und schaue Niall an.

"Nimmst du deine Finger wohl von meiner Verlobten", sagt Niall sauer und zieht mich aus dem Bett. "Niall beruhig dich doch mal", versuche ich ihn zu beruhigen. "Halt dich da raus Hailee! Ich rede mit Liam", zischt er sauer. "Jetzt hör aber auf mit dem Kindergarten Niall! Ich bin zu Liam gegangen, weil ich mit ihm reden musste. Ich habe dein Telefonat vorhin gehört. Du willst die Tour wieder starten", sage ich sauer zu ihm.

"Ja, die Fans warten und wir können es nicht ewig in die Ferne schieben", rechtfertigt er seine Entscheidung. "Das kann auch jeder verstehen, aber du musst bedenken Niall. Hailee und Louis haben heute ihre Schwester beerdigt. Meinst du nicht wir wollten nicht noch warten und sie trauern lassen?", fragt Liam ihn. "Statt dich um die Tour zu sorgen, solltest du dir lieber Sorgen um Hailee machen. Du bist so auf die Tour fokussiert, dass du überhaupt nicht merkst wie sehr Hailee mit dem Krebs und dem Tod von Fizzy zu kämpfen hat", redet er weiter. "Woher willst du wissen, worüber ich mir Sorgen mache!", zischt Niall wütend. Er beißt die Zähne zusammen und schaut immer wieder zwischen Liam und mir hin und her. "Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Liam! Misch dich nicht in meine Beziehung ein! Das zwischen euch beiden ist schon lange Geschichte!", redet er weiter und zieht mich hinter sich her aus dem Zimmer.

Mein Verlobter bleibt im Flur stehen. "Was soll dieser Mist? Wenn du ein Problem mit meinen Entscheidungen hast, dann besprich dies bitte mir und nicht mit Liam", meckert er mich sauer an. "Das fragst du mich? Du triffst solche Entscheidungen ohne mich einfach so. Du beeinflusst mich mit deiner Entscheidung genauso wie Louis. Wann hättest du es mir diesmal gesagt? Wenn du im Flieger sitzt oder wann? Du weißt genau, dass es für uns alle nicht leicht ist zur Zeit und ich nutze es nicht als Ausrede aber es ist so Niall. Denk einfach mal darüber nach", schmeiße ich ihn wütend an den Kopf.

"Was ist denn bei euch beiden los? Warum streitet ihr beiden euch hier mitten im Flur?", fragt Louis der die Treppe hoch kommt. "Niall trifft wieder Entscheidungen ohne mit jemanden darüber zu sprechen", antworte ich ihm. "Was für Entscheidungen?", fragt Louis und schaut zwischen uns beiden hin und her. "Niall will die Tour wieder starten", bringe ich es direkt auf den Punkt. "Niall. Wir haben Fizzy heute beerdigt. Wir wollen alle noch trauern. Wir würden dich auch nicht aus deiner Trauerphase reißen, wenn sowas in deiner Familie passieren würde...", antwortet er. Ich höre den beiden nicht weiter zu, da mein Handy klingelt. Ich nehme es aus der Hosentasche und werde ganz blass als ich sehe wer mich anruft.

Ich gehe etwas weg von den Jungs und gehe dran. "Tomlinson", melde ich mich. "Guten Tag Ms. Tomlinson. Dr. Taylor hier", meldet sich mein Arzt aus dem Krankenhaus in London. "Dr. Taylor. Was kann ich für Sie tun?", frage ich verwundert, da mein nächster Kontrolltermin erst in fünf Wochen ist. "Ms. Tomlinson. Ich rufe sie in einem wichtigen Anliegen an. Wir haben ihre Werte aus New York und Cambridge bekommen. Es sieht nicht gut aus. Bitte kommen Sie so schnell wie es Ihnen möglich ist zu uns in Krankenhaus", antwortet er mir. Ich bedanke mich für den Anruf und versichere ihm, dass ich, sobald ich wieder in London bin, in die Klinik komme. Mein Handy lasse ich wieder in die Hosentasche wandern und drehe mich zu den Jungs. Mittlerweile stehen alle fünf Jungs im Flur und diskutieren darüber wann ihre Tour weiter geht. "Nächste Woche Niall. Wenigstens noch den Rest der Woche und das Wochenende wollen wir trauern dürfen", sagt Louis. Die anderen Jungs nicken. Ich gehe an den Jungs vorbei die Treppe runter. Hätte ich da schon gewusst, was mich unter erwartet, wäre ich lieber in mein Zimmer gegangen...