39 - trial

So gut, wie wir ins neue Jahr gestartet hatten, hatte ich kaum bedenken, das es bergab gehen könnte. Und das ich mal positiv gestimmt war, kam durchaus selten vor leider, doch durch meinen Lockenkopf wurde es besser. Der Neujahrskuss von Harry und mir und das wir zusammen mit Zayn, Niall und Liam gefeierten hatten ging durch alle Medien und man könnte meinen, das unser Erfolg immer weiter anstieg.

Als wir zum Gericht geladen wurden, um ihre endgültige Entscheidung anzuhören, kam es, das ich auch gestärkt durch Harrys Nähe und die Nähe meiner drei besten Freunde kaum Nervösität spürte. Obwohl es den Verlauf meines weiteren Lebens betreffen würde, ob ich vollends frei sein würde oder nicht, negative Gedanken würden mir jetzt auch nichts bringen. Es war bemerkenswert, wie ein einziger Mensch einen so glücklich machen konnte, dass alle Sorgen verflogen.

Liam, Niall und Zayn waren mit Harry und mir einige Tage nach Neujahr von New York zurück nach Los Angeles geflogen, da sie uns dort vor Gericht ebenfalls Beistand leisten wollten. Und wenn noch eine Zeugnisaussage nötig wäre, dann hätten meine Freunde genug zu erzählen, um uns aus der Scheiße zu holen. Alle fünf trugen wir einen schicken Anzug und hatten uns extra herausgeputzt, um so vernünftig wie möglich zu wirken und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Denn auch wenn wir noch jung waren, ich denke wir hatten schon genug erlebt um zu behaupten, dass wir Ahnung vom Leben haben.

Abgeholt wurden wir von Mr.Parker und einem Vertreter von Harrys Management namens James, der mir im ersten Moment ziemlich sympathisch schien. Wir quetschten uns in den Van und besprachen nochmals letzte Taktiken, falls es wirklich zu einer Verhandlung kommen sollte. Zwar hatte das Gericht ja eigentlich schon eine Entscheidung gefällt, aber Mr.Parker hielt es für sicherer, da er von Modest erwartete, das sie die Entscheidung sofort anzweifeln würden, falls wir gewinnen sollten. Und dann war es wichtig, gute Argumente für die Verteidigung zu bringen.

Als wir vor dem großen, imposanten Gebäude ankamen, da wurde mir dann doch etwas flau im Magen, doch es half, Harrys Hand zu halten, seine Nähe zu spüren und Jeffrey und anderen Mitarbeiten vom Modest!Management nicht zu begegnen. ,,Wir schaffen das Lou, wir sind so weit gekommen. Zu weit, um jetzt zu verlieren. Und du weißt, was Mr.Parker gesagt hat. Unsere Karten liegen so gut und wenn uns das Gericht nicht Recht gibt, dann verklag ich den Richter, weil wir sind ja sowas von im Recht", hauchte Harry mir ins Ohr, strich mir über den Rücken, während wir vor dem Gerichtssaal saßen und darauf warteten, herein gerufen zu werden. Zum Glück war unser Warteraum getrennt von dem von Modest, sodass eine Konfrontation im Moment noch vermieden werden konnte.

,,Harry, ich möchte das du weißt, egal was dabei gleich herum kommt, ich liebe dich und ich kann verstehen, wenn du mich verlässt, falls wir verlieren." Raunte ich ihm zu, damit niemand anders es hörte. ,,Was redest du da? Boo, das war damals der schlimmste Fehler meines Lebens dich zu verlassen, wegen solch dummen Gründen. Ich werde dich niemals wieder alleine lassen, du bist mein ein und alles und wir stehen das gemeinsam durch. Und wir werden das hier gewinnen, verstanden?" Harry zog mich in seine Arme, während ich einfach anfing zu weinen. Ich spürte erst jetzt so richtig, wie viel Last eigentlich auf unseren Schultern liegt. Und natürlich mussten wir genau in diesem Moment auch noch in den Gerichtssaal gerufen werden.

Mit verheulten Augen versteckte ich mich an Harrys Brust, während auch Niall, Zayn und Liam versuchten, mich zu trösten. Doch in diesem Moment gingen einfach die Nerven mit mir durch und von meiner ursprünglichen Gelassenheit war nichts mehr übrig. Harry hauchte mir immer wieder liebevolle Sätze ins Ohr, welche mir zwar ein wenig halfen, aber am Ende noch emotionaler machten, dass ich so einen wundervollen Freund hatte.

Harry lotste mich zu der Bank, auf die wir uns niederließen. Er lehnte einen Arm um mich, während ich meinen Kopf auf seiner Schulter gebettet hatte. Auf der anderen Seite saßen die Vertreter von Modest, doch ich würdigte sie keines Blickes, denn das würde mich wohl einfach nur noch mehr ruinieren. ,,Hier", Mr.Parker reichte mir ein Taschentuch und lächelte mich aufmunternd an. ,,Mach dir keine Sorgen Louis, wir werden das gewinnen", sprach Mr.Parker, ordnete seine Mappen und alle standen wir dann auf, als der Richter und sein Gefolge eintrat.

Als dieser sich hinsetzte, setzten auch wir uns wieder hin. ,,Im Namen des Volkes, spreche ich nun das Urteil in dem Rechtsstreit zwischen dem Angeklagten, dem Modest Management, und dem Kläger, Louis William Tomlinson." Es schien, als würde das Gericht eine kurze Atempause machen, bevor der Richter weitersprach. Mein Herz klopfte schnell und unaufhörlich. ,,Nach der endgültigen Beweisaufnahme durch ein Video von dem ebenfalls hier anwesenden Harry Edward Styles und anderen Zeugenaussagen gegen das Modest Management, die alle dasselbe aussagten, wird nun für Recht erklärt, das Louis Tomlinson in seinen Freiheitsrechten verletzt worden ist und er sofort von allen Rechten und Pflichten des Vertrages entbunden ist."

Überglücklich umarmte ich Harry und erneut floßen die Tränen, aber diesmal aus purer Freude. ,,Das Modest Management wird zu einer Entschädigungszahlung verklagt, die Summe wird noch bekannt gegeben. Zudem müssen sie die Wahrheit, die Harry Styles schon veröffentlicht hat, offiziell bestätigen. Hiermit ist die Sitzung beendet", sprach der Richter, was endgültig alle Anspannung aus meinen Knochen entließ. ,,Einspruch", rief da aber plötzlich der Anwalt von Modest, was mich sofort wieder erstarren ließ. Es war genauso, wie Mr.Parker vorausgesagt hatte, doch mit der Antwort des Richters hätte wohl keiner gerechnet.

,,Einspruch können sie schriftlich gerne einreichen, aber ich kann ihnen jetzt schon sagen, er wird definitiv abgelehnt. Lassen sie diese zwei Jungs doch einfach leben und lieben. Sie merken doch, dass die ganze Welt davon begeistert ist." Der Richter kam sogar noch zu uns, um uns zu beglückwünschen, bevor er den Gerichtssaal verließ. Wir alle umarmten uns überglücklich und ich konnte gar nicht all die Gefühle beschreiben, die in diesem Moment durch meinen Körper strömten. Wir hatten tatsächlich gewonnen, ich war frei.

,,Nun werd ich für immer an dir kleben", raunte Harry mir in mein Ohr, was mich zum grinsen brachte. ,,Ich will auch gar nichts anderes", schmunzelte ich und küsste ihn sanft. Zusammen gingen wir danach noch alle etwas trinken, stießen auf den Sieg und meine neu gewonnene Freiheit an. Ich bedankte mich noch einmal herzlich bei Mr.Parker und genoss es einfach, mit Harry auch in der Öffentlichkeit turteln zu können.

Am nächsten Morgen war dann überall die Presseerklärung von Modest zu lesen, die Harrys Video und seine Aussagen bestätigte. Sie entschuldigten sich nochmal bei mir, doch war ich mir sicher, dass diese nicht besonders ernst gemeint war. Es ging eine riesige Hasswelle gegen das Management los, von der sie sich auch erstmal so schnell nicht erholen würden. Doch ich war einfach überglücklich und war gespannt darauf, was die Zukunft für mich und Harry bringen würde.

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