3 - twothousandtwelve
2012
Heute war es soweit, heute würde ich all meinen Mut zusammen fassen, um Harry zu fragen, ob er mein Freund sein möchte. Unsere erste Tour war seit wenigen Wochen vorbei und die Arbeit am neuen Album stand schon an. Es war Ende Juli, weshalb ich auf der Terrasse einen Tisch deckte, Rosenblätter und Kerzen verteilte. Ich hoffe, es würde ihm gefallen, doch ich wusste wie sehr Harry so Romantik liebte, weshalb ich mir nur noch mehr Mühe gab.
Dank dem Management musste ich seit dem November 2011 ein Mädchen daten, was zwar augenscheinlich ganz nett war, aber für mich die Hölle namens Eleanor. Sie war ein unbekanntes Model und erhoffte sich durch den schnellen Welterfolg meiner Band ebenfalls viele Jobangebote, was leider auch funktionierte. Sie nahm viel meiner freien Zeit in Anspruch, was auch Harry zu nerven schien, das spürte ich ganz deutlich, schließlich kenne ich ihn in und auswendig.
Alles nur, damit ich für die Fans unerreichbarer, dadurch noch interessanter und vorallem hetero schien. Ich fand es lächerlich und das zeigte ich Eleanor auch jedesmal, wenn wir uns treffen mussten. Sie hatte uns sogar ein Stück auf der Tour begleitet und sollte mit mir in einem Hotelzimmer schlafen. Da habe ich immer all meine Sachen genommen und bin zu Harry rüber, der mich jedesmal mit offenen Armen empfangen hatte.
Klar, es war nicht die feine englische Art, aber während sie das alles ganz freiwillig tat, war es für mich gezwungen. Mein Herz gehörte jemand anderem und würde niemals ihr gehören, selbst wenn ich wollte, könnte ich mich nicht in sie verlieben. Da tat es auch nichts zur Sache, dass sie Model war und für viele schön anzusehen. Ich hatte nur Augen für meinen braunhaarigen Lockenkopf.
Dieser müsste auch bald kommen, er war leider ausgezogen aufgrund des Managements. Sie meinten, wenn wir noch länger zusammen wohnen, würde dies viele Fragen aufwerfen, noch mehr als ohnehin schon und merkwürdig wäre es auch. Ich verstand es nicht so ganz, schließlich könnten wir genauso gut zwei beste Freund sein, aber dennoch fügten wir uns, was im Nachhinein betrachtet ein großer Fehler war. Sie hatten uns leider in der Hand und dagegen konnten wir nicht viel machen, wir gehörten ihnen.
Zurück zum heutigen Abend, denn ich hatte mich entschieden, zu kochen. Betonung darauf, dass ich bisher selten gekocht hatte und das jetzt wohl ziemlich in die Hose gehen könnte. Doch für Harry war mir der Aufwand mehr als auch nur wert. Und wenn er auf meine Frage auch noch ein Ja erwidern würde, würde ich sogar mit Freuden den Abwasch erledigen. Das erste Mal, dass ich jemals gekocht hatte, war ebenfalls für Harry im Dezember 2010 und ich hatte mich dabei entschieden für Huhn gefüllt mit Mozzarella-Käse in Parmaschinken gewickelt mit hausgemachten Kartoffelpüree.
Er hatte es damals auf Twitter gestellt und dieser Tweet ging um die Welt. Schon dort hatten viele vermutet, dass es zwischen Harry und mir knistern könnte, denn er hatte dies mit Louis erste Kocherfahrung jemals kommentiert und noch ein Foto von mir beigefügt. In späteren Interviews berichtete ich oft von meiner ersten Mahlzeit, die ich gekocht hatte und das es das romantischste war, was ich je für jemanden gemacht hatte. Dies ließ die Gerüchteküche natürlich wieder heftig brodeln, ganz zum Missfallen des Managements.
Da wir durch dieses Gericht viel erlebt hatten, beschloss ich, dies heute Abend wieder zu kochen. Ich wusste, seit jeher war es eins von Harrys absoluten Lieblingsgerichten und wenn er nicht mein Freund sein wollen würde, vor einer Absage hatte ich ziemlich Angst, gäbe es immerhin leckeres Essen.
Als ich plötzlich einen Schlüssel im Schloss hörte, erschrak ich. So früh wollte Harry gar nicht kommen und in diesem Moment bereute ich es, ihm einen Schlüssel zu meiner Wohnung gegeben zu haben. Sonst hätte ich ihn jetzt einfach draußen vor der Tür warten lassen können, bis das Essen fertig war. ,,Lou?", schallte es durch mein Appartement, weshalb ich ein ,,Hier", piepste.
,,Uh, was riecht hier denn so gut?" Harry trat in die Küche und ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er mich in der Kochschürze und mit dem Kochlöffel in der Hand erblickte. ,,Kochst du für Eleanor?" Fragte er dann etwas träge, weshalb ich eilig den Kopf schüttelte. ,,Was denkst du von mir? Als würde ich unser Gericht für Eleanor kochen." Dies zauberte sofort das Lächeln zurück auf Harrys Gesicht und er drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz.
In letzter Zeit war es auch öfter mal vorgekommen, dass wir uns auf den Mund geküsst hatten, doch nie verloren wir ein Wort darüber. Dies wollte ich heute ändern, denn ich genoss das alles viel zu sehr, um meine Gefühle noch einen Tag länger zu verschweigen. ,,Wie kommts, dass du für mich kochst?" Erklang dann Harrys Stimme dicht neben meinem Ohr, da er hinter mir stand und immer wieder über meine Schulter linste.
,,Das erfährst du noch früh genug. Du kannst dich schonmal an den Tisch setzen, dass Essen ist bald fertig", gab ich dem Lockenkopf als Antwort, welcher meinem Befehl dann auch folgte. Kaum das er saß, hörte ich seine Stimme erklingen. ,,Wow, wie schön das aussieht, ich bin gespannt, was du geplant hast." Darauf erwiderte ich nichts, sondern konzentrierte mich dann vollständig auf die Essenszubereitung.
Kaum war dies fertig, brachte ich das heiße Gericht an den Tisch und tat erst Harry etwas auf den Teller, bevor ich mir selbst etwas nahm. Die ersten Minuten aßen wir schweigend, bis Harry mich dann lobte, dass ich im Kochen immer besser werden würde. Das machte mich stolz von ihm zu hören, weshalb sich ein großes Lächeln auf meine Lippen schlich. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und sprach langsam das Thema an, welches den Abend zum schönsten oder schlimmsten meines Lebens machen könnte.
,,Also, weshalb ich heute Abend für uns gekocht habe, hat wie du schon erraten hast, einen Grund. Der liegt darin, dass du mir wirklich viel bedeutest", während ich sprach legte sich ein Lächeln auf Harrys Lippen. ,,Diese Verbindung zwischen dir und mir hat sich schon immer etwas anders angefühlt als bei den anderen Jungs. Unsere Berührungen, die kleinen Küsse in letzter Zeit, dass löst so viel in mir aus, ich kann es gar nicht wirklich beschreiben. Wahrscheinlich mach ich mich jetzt auch total zum Idiot, aber Harry, ich habe mich in dich verliebt und würde gerne wissen, ob du mein Freund sein möchtest."
Harry strahlte, eine einzelne Träne rollte über seine Wange. ,,Ich liebe dich so unbeschreiblich Lou, es wäre mir eine Ehre dein Freund zu sein. Verdammt war ich immer eifersüchtig auf Eleanor, weil sie all deine Zeit bekommen hat, ich hatte Angst du könntest dich in sie verlieben. Deswegen habe ich immer mal wieder deine Lippen in Beschlag genommen, weil dieses Gefühl sich so unglaublich anfühlt. Also ja nochmals, natürlich will ich dein Freund sein." Dann beugte er sich über den Tisch zu mir und legte seine Lippen sanft auf meine.
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Bin gespannt was ihr zu diesem Kapitel sagen werdet.
Jetzt ist Larry erstmal glücklich.
All the love xx
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