23 - mother

Jeden weiteren Tag kümmerten wir uns mit allen Kräften um das Musikvideo und waren mehr als zufrieden mit uns selbst, als wir das fertige Endergebnis sahen und auch die Aufnahmen im Studio auf das kleinste bisschen perfektioniert hatten. Die Promo für den Song lief auf Hochtouren, ich gab Interviews und veröffentlichte sogar einen kleinen Ausschnitt aus dem Lied, welcher meine Fans durchdrehen ließ. Die Gerüchte, dass zwischen Bebe und mir etwas laufen würde, ich Eleanor abgeschrieben hätte und nun mit Bebe eine heimliche Beziehung führte, verstärkten sich zwar da wir oft etwas zusammen unternahmen, aber solange wir voneinander wussten, dass wir nur Freunde waren standen wir einfach darüber und ignorierten die Gerüchte.

Zwei Tage vor der Veröffentlichungen meines Liedes ging ich in Doncaster auf den Friedhof, wo meine Mutter begraben lag. Die letzte Zeit war mir zu viel Trubel und ich brauchte einfach jemandem zum reden, bei dem ich runterkommen könnte. Und schon immer war es meine Mutter gewesen, bei der ich mich ausgeweint hatte und das sollte sich nun auch nicht ändern. Ich hatte ihre Lieblingsblumen gekauft, ein Bild von uns beiden in der Jackentasche und eine Kerze dabei. Denn auch wenn es hellichter Tag war ging es mir um die Symbolik, das meine Mutter mein Licht ist, die mich über alle Hürden hinweg begleitet.

,,Hey Mum", begrüßte ich sie, als ich mich vor ihren Grabstein auf das, durch die Sonne ausgetrocknete, Gras setzte. ,,Es passiert in letzter Zeit ganz schön viel und ich wünschte du wärst hier, um alles zu sehen. Ich weiß, alle sagen du schaust vom Himmel auf uns herab, aber du fehlst mir hier auf der Erde, deine Umarmungen, wie du mir immer mit Rat und Tat zur Seite standest. In England ist es schön warm und du würdest es lieben, wahrscheinlich sogar gerade mit deiner Sonnenliege im Garten liegen und dich bräunen lassen.

Ich muss auch bald wieder zurück nach Los Angeles, dabei will ich alle Zuhause gar nicht verlassen. Sie haben mir die letzten Wochen wirklich so verdammt gut geholfen, dass ich keinen einzigen Tropfen Alkohol angerührt habe. Lottie hätte mich wahrscheinlich auch dafür geköpft, du weißt ja wie sie ist, aber es hat mir wirklich geholfen. Kannst du nicht einfach wieder kommen? Bitte ich schaff das ohne dich nicht", ein paar Tränen rollten mir über die Wangen, welche ich schnell wegwischte. Ich wusste das meine Bitte idiotisch klang, aber ich wusste genauso, das ich dem Alkohol bald wieder verfallen würde.

Seufzend legte ich die Blumen zurecht, holte das Bild aus meiner Jackentasche und legte einen Stein als Gewicht darüber, damit es nicht wegwehen würde oder ähnliches. Als letztes zündete ich die Kerze an, die in einem kleinen rotem Glas versteckt war und schön schimmerte. ,,Ich komm bald wieder Mama, das verspreche ich dir." War das letzte was ich sagte, bevor ich aufstand und mir den Dreck vom Hintern meiner Hose klopfte.

Ich erwachte aus meiner kleinen Blase, in der nur meine Mutter und ich existiert haben und wollte mich langsam auf dem Weg zum Ausgang zum Friedhof machen, als ich wie erstarrt stehen blieb. Ich hätte sicher mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Harry persönlich am Gatter steht und mich eindringlich mustert. Als er merkt, dass ich mich nicht weiter bewege kommt er mit schnellen Schritten auf mich zu und erst kurz vor mir zum stehen, sodass mir der Duft seines teuren Parfüms in die Nase steigt. Ich erkenne es sofort, denn ich habe es ihm damals zum Geburtstag geschenkt und seitdem benutzt er es immer.

,,Hey", sagt er dann, als wäre diese Begegnung keine große Überraschung und für ihn ist es das auch wohl nicht. ,,Hi", gebe ich piepsig zurück und fühle mich in die Schule zurückversetzt, als man zu schüchtern war um mit seinem Schwarm zu sprechen. ,,Ich wollte dich hier nicht stören, deshalb hatte ich am Zaun gewartet", erklärt mir Harry worauf ich nur ein Nicken zustande bringe. Dabei schweben so viele Fragen in meinem Kopf, die diesen beinahe zum Platzen bringen.

,,Falls du dich fragst, warum ich hier bin, ich wollte dich sehen, schließlich haben wir das jetzt schon seit über zwei Monaten nicht mehr. Und du und Bebe dafür umso mehr", flüsterte er hinterher wohl in der Hoffnung das ich es nicht verstand. ,,Ähm, das ist aber aufmerksam von dir", brabbelte ich und muss mich zusammenreißen ihm nicht um den Hals zu fallen, auch wenn mir meine innerliche Zerrissenheit wohl deutlich ins Gesicht geschrieben ist. ,,Ich weiß, ich bin verwirrend. Ich verstehe mich selbst nicht mehr", gesteht mein Ex-Freund und fährt sich durch die wuscheligen kurzen Haare.

,,Ich freu mich dich zu sehen Harry, auch wenn ich absolut nicht damit gerechnet hätte, das du wegen mir hierher kommst." ,,Ich wollte einfach mal wieder mit dir reden, weil es so lange her ist", murmelte Harry und er merkte wohl selbst, das er mich nur noch mehr verwirrte. ,,Ich will auch gern wieder mit dir kuscheln und alles, weil das so lange her ist, aber wird mir dieser Wunsch erfüllt? Nein", gab ich etwas pissig von mir und sah starr in die grünen Augen. ,,Warum nicht?" Fragte Harry zaghaft nach und erneut wechselte mein Blick von völlig sauer zu verwirrt.

,,Ich hatte gehofft, die Nacht über bei dir schlafen zu können, da ich kein Hotel gebucht habe und da ihr kein Gästezimmer habt, naja", verlegen kratzte sich der Junge mit meinem Herzen am Nacken. ,,Du bist unmöglich Harry Styles", lachte ich nun, weshalb auch er lachen musste. Langsam traten wir den Weg zu mir nach Hause an, während wir uns weiter unterhielten.

,,Müsstest du nicht eigentlich Dinge für die Dunkirk Premiere vorbereiten?" Fragte ich zögerlich nach, da ich nicht wollte, dass Harry mich jetzt schon wieder verließ, was ich aber tatsächlich für unwahrscheinlich befund. ,,Müsstest du nicht eigentlich Dinge für deine Song Veröffentlichung vorbereiten?" Kam die Gegenfrage zurück. ,,Touché. Ich flieh morgen zurück nach Los Angeles und da hab ich dann einige Interviews rund um den Song, bevor er rauskommt dann am nächsten Tag." ,,Ich freu mich ehrlich schon darauf den Song zu hören, der Titel klingt vielversprechend. Aufjedenfall flieg ich morgen auch zurück nach LA aber naja die Premiere ist dann ja auch erst am nächsten Tag, also ja das wird ganz schön stressig."

Es wunderte mich, dass Harry und ich uns so gut unterhalten konnten, trotz das wir uns immer wieder verwirrend gegeneinander verhielten. Ich wollte mir nicht so viel Hoffnungen machen, aber natürlich flatterte mein Herz bei jedem Wort was Harry sagte und bei jeder unabsichtlichen Berührung duurchfuhren Blitze meinen Körper, sodass ich mich wie frisch verliebt fühlte. Allerdings war das nicht zu vergleichen mit dem was passierte, als wir bei mir zu Hause ankamen.

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Gefällt euch die Geschichte soweit?
All the love xx

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