21 - doncaster

Meine Ankunft und Zeit in Doncaster hatte ich mir ganz anders vorgestellt, als sie letztlich verlief und das war nicht gerade positiv. Doris und Ernest haben sich ganz hinreißend gefreut, als ich aus dem Zug gestiegen war, sie sind allerdings auch noch zu jung um zu verstehen, was passiert. Denn nur nach einer Nacht in Paris hab ich sofort meine Sachen gepackt und bin nach Doncaster, nicht zuletzt, weil Paris so viele schöne Erinnerungen an damals mit Harry beinhaltet, an die ich wirklich nicht denken wollte.

Die Zwillinge Pheobe und Daisy haben sich zwar ebenfalls schrecklich gefreut mich wiederzusehen, dennoch konnte man ihnen anmerken, dass sie sich Sorgen um mich machten. Dabei waren sie auch noch nicht so alt und es tat mir leid, dass ich ihnen solche Gedanken bereitete. Félicité hatte mich kurz in den Arm genommen und geflüstert ,,Hüte dich vor Lottie." Alleine das hatte mich schwer zum schlucken gebracht und als die Älteste dann vor mir stand bin ich unter ihrem strengen Blick schon fast etwas geschrumpft. Den hatte sie definitiv von Mum geerbt.

,,Wir reden, sobald wir zu Hause sind." Meinte sie nur und machte dann Platz für Daniel, den ich sogleich umarmte. Auch wenn er nicht mein leiblicher Vater war, ich hatte ihn über die Jahre lieb gewonnen und er kümmerte sich rührend um meine Geschwister, die er alle so liebte, als wären es seine eigenen Kinder, auch wenn dies nur bei Ernest und Doris der Fall war.

Der Weg vom Bahnhof zu meinem alten Zuhause, wo ich groß geworden war, war nicht weit, so das wir diese paar hundert Meter liefen und mir meine Geschwister erzählten was ihnen alles so neues passiert war in den letzten Wochen und Monaten. Ich war froh, endlich mal wieder bei ihnen zu sein, hier fühlte ich mich befreit und heimisch. Kaum das wir in das alte Haus traten, wo allein der Geruch mir schon ein wunderschönes Gefühl vermittelte, beschloss Daniel mit allen zu kochen, bis auf Lottie und mich, da er wollte, das wir mal in Ruhe miteinander sprachen. Zumindest war das die Ruhe vor dem Sturm, den Lottie dann wüten ließ, als wir in meinem alten Jugendzimmer ankamen.

,,Was fällt dir eigentlich ein Louis? Du bist ja nur noch besoffen, high und feiern. Was ist dein scheiß Problem?" Keifte sie, kaum das die Tür geschlossen war. Ich atmete tief durch und ließ mich auf mein altes Bett fallen um mich zu beruhigen und nicht zu weinen. ,,Ich brauch das einfach, okay?" Meinte ich dann, versuchte mich selbst zu erklären was wenig nützte und auch wenig Sinn ergab. ,,Du bräuchtest mal einen ordentlichen Tritt in den Hintern, aber weder Alkohol noch Drogen.

Wir alle machen uns schreckliche Sorgen um dich. Ich hab verstanden das du nach Mum's Tod einfach vergessen wolltest, das wollte ich ja auch, aber das ist jetzt schon ein wenig her und du bist immer noch so verdammt komisch. Wir wollen dir ja nichts böses, Wir wollen dir nur helfen, damit du wieder auf den rechten Weg kommst." Sprach meine Schwester nun sanfter, setzte sich neben mich und strich mir beruhigend über den Rücken.

,,Es ist einfach..Ich brauche einfach..Ich weiß auch nicht, ich komme mit dem Gedanken nicht klar, dass Harry mich nicht mehr liebt. Ich brauche ihn so sehr, aber ihm scheint die Trennung nichts auszumachen, als hätte er mich all die Jahre nicht geliebt. Und es ist so komisch, denn in einem Moment ist er eiskalt und im nächsten Moment so wie früher, dass er sich Sorgen um mich macht. Und auch wenn er sagt, die Beziehung zu beenden sollte für uns beide gut sein, für mich ist das einfach die Hölle und ich bräuchte ihn, um das alles durchzustehen. Wenn es auch nur eine Umarmung ist", gestand ich nun und wurde gleich darauf in Charlottes Arme gezogen.

,,Ach Lou, darum gehts also. Aber du weißt das der Alkohol dir Harry auch nicht zurück bringt. Er war immer dagegen das du zu viel trinkst." ,,Ich weiß, aber ich denke wenn ich seine Verbote missachte, dann kommt er vielleicht zu mir zurück um auf mich aufzupassen. Und wenn nicht, dann kann ich ihn wenigstens für diese kurze Zeit vergessen." Lottie seufzte auf meine Antwort hin und drückte mich nur noch fester. ,,Alkohol ist keine Lösung okay? Und ich möchte, dass du in all der Zeit die du hier bist nicht ein Tropfen anrührst. Und nur maximal zwei Zigaretten am Tag und das aber auch nicht vor den Kleinen.

Doris und Ernest sehen in dir noch den tollen großen Bruder und ich möchte, dass das so bleibt. Und ich möchte auch, dass Daisy und Phoebe das Bild zurück bekommen von dem Louis, der sich mehr um seine Familie gesorgt hat als der, der sich darum kümmert, dass der Alkohol nie alle geht, verstanden?" Ich nickte, wischte mir die fortlaufenden Tränen weg und schniefte einmal.

,,Wir wissen, wie du wirklich bist Lou. Und die Person mit dem Namen Louis Tomlinson die man in den letzten Monaten in den Medien gesehen hat, das bist definitiv nicht du." ,,Ich weiß Lottie, ich versuch mich zu bessern, auch für die Kleinen und weil ich ja selbst so nicht weiterleben will. Ich denke auch, dass der Dreh für Back to You mich hier ablenken wird von meinen Gedanken und Taten." ,,Wann fängt der nochmal an?" Fragte Lottie nun neugierig nach.

,,Nunja, den April möchte ich erstmal mit euch genießen und mitte Mai fängt dann der Dreh an und im Juni die Promotion für den Song, bevor er am 21.Juli veröffentlicht wird. Ich hoffe so das er meinen Fans gefallen wird." ,,Das wird er Lou, da bin ich mir sicher, du hast ein super Talent und deine Texte und Melodien sind toll und aussagekräftig." Ermutigte mich Lottie.

,,Aber nun lass uns runter gehen, ich denke das Essen ist langsam fertig." Lottie reichte mir ihre Hand und half mir aufzustehen, bevor wir dann die Treppe runter in die Küche liefen. Tatsächlich duftete schon alles herrlich nach Essen und die Kleinsten waren mit ihren Lätzchen ausgestattet, damit sie sich nicht zu dreckig machen würden. Und als ich mich zu meiner Familie an den Tisch setzte, im Herzen die Präsenz meiner Mutter spürte, da wusste ich, dass mir das hier die letzten Monate, abgesehen von Harry, am Meisten gefehlt hatte.

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