19 - paris
Die Woche bis zur Fashionweek floß noch so einiges an Alkohol. Einen Abend war ich mit Niall in einem irischen Pub, den anderen mit Zayn in unserem Stammclub. Liam war nur an dem Abend von Bears Geburt mit zur Bar gekommen, um einmal anzustoßen, doch weder hatte er sein Bier überhaupt ausgetrunken, noch blieb er lange. Verständlich, schließlich wollte er so schnell wie möglich wieder zu seinem Kind. Und so kam es, dass wir uns alle wieder etwas aufteilten, was ich mit Bedauern hinnahm, da mich die Jungs wirklich gut abgelenkt hatten.
Liam blieb in Los Angeles, Zayn flog nach New York um für eine Zeitschrift zu modeln, Niall flog nach Irland, um neue Inspiration für Songs zu sammeln, Harry war in Dunkirk und ich musste nach Paris. Der Flughafen der Hauptstadt Frankreichs war völlig überfüllt und genervt quetschte ich mich durch die Massen. Es kaum auch noch, dass ich für Eleanor einen Blumenstrauß mit mir rumschleppen musste, später würden engagierte Paparazzis fotografieren wie ich ihr diesen überreichen würde und das ließ meine Laune stetig sinken.
Außerdem hatte ich keinen Schlaf und ich würde Lügen, würde ich sagen, dass ich nicht völlig high im Privatjet gesessen habe, denn das habe ich leider. Zunächst hatte ich es für eine gute Idee gehalten, bis alle Emotionen sich verschlimmert und ich wie ein kleines Baby losgeweint habe, zudem kommt das ich nach Harry geschrien habe und ich hoffe, die Stewardess wird diesen Ausbruch einfach für sich behalten. Sonst war außer den zwei Piloten niemand an Bord gewesen, worüber ich mich im Nachhinein jetzt noch glücklicher schätzen konnte.
,,Louis! Baby, hier", die Stimme von Eleanor peitschte in meinen Ohren, denn ich war noch nicht ganz runter von meinem Trip und ich musste echt alle Kräfte zusammen sammeln, um ein Lächeln zu Stande zu bringen. ,,Hi", begrüßte ich sie, küsste ihre Wange und überreichte ihr den Blumenstrauß. Natürlich hatte ich die Paparazzis schon längst entdeckt, die sich überall verteilt hatten, weshalb ich seufzend Eleanors Hand nahm und sie mit nach draußen zog, wo mein Bodyguard, der letzte Woche schon vorgeflogen war, in seinem schwarzen Auto auf uns wartete.
Ich öffnete Eleanor die Tür, hoffte das die Paparazzis das schön fotografierten während diese uns wie eine Hühnerschar folgten und stieg nach Eleanor in den Van. ,,Damit du nicht wie bei den KCA's überrascht sein wirst, Harry ist auch gleich auf der Fashion Week", sagte Eleanor monoton, als sich plötzlich ein fieses Lächeln auf ihre Lippen legte, ,,in Begleitung." In mir schnürte sich alles zusammen, mein Atem ging rasselnd, mein Herz klopfte schwer in meiner Brust und ich spürte die Eifersucht in mir hochkochen.
,,Mit wem?" Presste ich dann hervor. Es wäre sinnlos vor Eleanor so zu tun, als würde mich das nicht verletzen, schließlich wusste sie, weshalb sie eingestellt war. ,,Einer gewissen Camille Rowe, einem Model. Sie kommt sogar aus Paris und lebt quasi den Laufsteg. Außerdem ist sie älter als Harry und wir beide wissen ja, er steht auf ältere." Eleanor zwinkerte mir zu, worauf ich ihr am liebsten den Hals umgedreht hätte. ,,Du bist so eine-", begann ich zu fauchen, als mich unser Bodyguard unterbrach und ankündigte, dass wir da sind.
,,Ich geh auf Klo", brummte ich. ,,Ich geh in die Maske, du weißt ja wo dein Platz sein wird, ganz vorne", sagte Eleanor mir noch einmal unnötigerweise und wir betraten noch zusammen das riesige Gebäude, in welchem es vor Menschen nur so taumelte, bevor wir unsere Wege trennten. Ich erkannte direkt, als ich die Räumlichkeiten der Männertoiletten betrat, wer ebenfalls hier war. Und hätte ich ihn nicht gesehen, hätte ich es an seiner starken Aura gespürt.
Er stand an einem Pissoir und ohne ihm auch nur ins Gesicht zu sehen, stellte ich mich neben ihn und wollte mich eilig erleichtern, als ich plötzlich etwas feuchtes an meiner Hand spürte. Angeekelt sah ich drauf und als wäre das ein Deja Vu sah ich Harry an. ,,Oops", murmelte er, woraufhin ich kichernd ,,Hi", erwiderte. ,,Das war doch mit Absicht oder immer noch nicht gelernt zu pinkeln?" Fragte ich grinsend nach, als ich mir kräftig meine Hände mit Seife wusch, diese mit Wasser abspritzte und gleich eine neue Ladung des pflegenden Schaums in meinen Händen landete. ,,Muss an deiner Nähe liegen", grinste Harry schulterzuckend, ,,aber das erinnert mich an den Moment als wir uns kennenlernten."
,,Wie könnte ich das je vergessen?" Schmunzelnd sah ich Harry an, der ebenfalls mit einem übertriebenem Lächeln ,,Weiß ich nicht", erwiderte. Das er wohlmöglich eine Freundin hatte vergaß ich in dem Moment komplett, für mich zählte einfach, dass es so eine wunderschöne lockere Stimmung zwischen uns war. ,,Harry?" Schüchtern sah ich zu ihm auf, weshalb er mich fragend musterte. Ohne darüber nachzudenken schnappte ich mir sein Handgelenk und zog ihn in eine Toilettenkabine, was wahrscheinlich auch die letzten Drogen in meinem Blut mit zu verursachen hatten, aber immerhin merkte man mir das nicht mehr durch erweiterte Pupillen oder ähnliches an. ,,Was zum..-", brachte er hervor, verlor sein Lächeln jedoch nicht, was mich schon immens beruhigte.
,,Harry, ich weiß das klingt total dumm und kitschig. Ich liebe dich immernoch, ich denke das weißt du und ich vermisse dich so sehr, das ich jeden Tag mit Schmerzen in meiner Brust aufwache. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal Händchen gehalten oder uns umarmt haben. Ich weiß nicht mehr, wann unser letztes Mal war und auch habe ich keine Ahnung mehr, wann ich zum letzten Mal das wundervolle Gefühl von deinen Lippen auf meinen gespürt habe.
Ich habe das immer selbstständig genommen, dass du bei mir bist und wir diese Sachen zumindest im Privaten machen können. Nie hatte ich daran gedacht, dass es ein letztes Mal von alldem geben könnte. Und ich wünschte mir so sehr einen letzten Abschiedskuss Harry, um mich an das Gefühl für immer erinnern zu können." ,,Lou ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, ich möchte dein Gefühlschaos nicht noch schlimmer machen. Bei der Geburt von Liams Sohn wolltest du mich förmlich in der Luft zerreißen und jetzt das?"
,,Ich weiß ich bin verwirrend, aber bitte tu mir diesen letzten Gefallen." Flehte ich Harry an, welcher tief durchatmete und schlussendlich zögernd nickte.,,Ehrlich gesagt hätte ich auch nichts gegen diesen Kuss", murmelte er, ehe er seine Hände um mein Gesicht schloss und mich leidenschaftlich küsste. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, meine Gefühle fuhren Achterbahn und ich wollte, dass diese Fahrt niemals stoppen würde. Doch das tat sie leider und der Aufprall war verdammt hart.
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