18 - rules
,,Was meinst du?" Knurrte ich ins Telefon zurück. Natürlich hatte ich die Stimme sofort erkannt, denn es war schließlich nicht das erste Mal, das Jeffrey, einer unserer Manager, mich wutentbrannt anrief. ,,Du solltest vielleicht mal deine Gehirnzellen anstrengen, wenn du nicht schon alle weggesoffen hast. Langsam beginnt die Deckung mit Freddie zu bröckeln, wir bezahlen eine Menge Geld dafür."
,,Ich habe nie darum gebeten", gab ich bissig zurück, erhielt von einigen Krankenschwestern komische Seitenblicke, weshalb ich mich dazu aufmachte, das Krankenhaus zu verlassen und mich draußen auf eine Bank zu setzen. ,,Nein, aber du weißt, das es seine Gründe hat, warum wir euch Freundinnen an die Seite stellen und dir ein Baby." Ich lachte auf. ,,Nein, ich weiß nicht warum ihr das tut, zumal ihr nur noch mir Fake Freundinnen an die Seite stellt. Und nur um meine Sexualität zu verschweigen, eine Vaterschaft zu erfinden ist wirklich erbärmlich."
,,Das du dich besäufst und ein schlechtes Licht auf unsere Pläne wirfst hat jetzt ein Ende. Es reicht schon, dass Harry nicht mehr bei uns unter Vertrag steht, dann musst du eben noch mehr unter Kontrolle gehalten werden. Also stellen wir jetzt mal ein paar Regeln auf mein Freund. Erstens, keinen Alkohol mehr in der Öffentlichkeit und wenn, nur maximal ein Glas. Mehr Treffen mit Freddie und mehr Unternehmungen mit Eleanor."
,,Das könnt ihr mir nicht vorschreiben, ich bin ein Mensch mit meinem eigenen Kopf. Ich kann tun und lassen was ich will", stellte ich tapfer entgegen, doch schlug mir mein Herz schmerzhaft gegen die Brust. ,,Vergiss nicht Louis, das wir dein Leben mit einem Mal zerstören können, also tu gefälligst, was wir von dir verlangen." Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Uns wurde schon immer viel vorgeschrieben und Verbote vorgelegt, doch nie hat man uns gedroht. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt auch nicht mehr aus der ganzen Sache aussteigen konnte, denn wie sollte man schon erklären, dass die Hälfte meines Lebens gefaket war?
,,Achja, bevor ich es vergesse, weniger Treffen mit Zayn, er hat einen schlechten Einfluss auf dich." ,,Aber er ist einer meiner besten Freunde", versuchte ich es verzweifelt, doch scheiterte kläglich. ,,Eleanor hat nächste Woche eine Fashionweek in Paris und wenn du dann nicht anwesend bist, Gnade dir Gott." Mir fiel nichts mehr darauf ein, was ich antworten könnte. Ich war einfach fertig davon, immer hin und her geschubst zu werden. Am liebsten würde ich einfach abhauen und all das hinter mir lassen, doch Modest würde mich überall wieder aufspüren und tyrannisieren. Dieses Management würde irgendwann mein Untergang sein.
Schluchzend packte ich mein Handy zurück in die Hosentasche und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. In Momenten wie diesen wünschte ich mir meine Mutter herbei, die immer wusste, was zu tun war. Sie half mir jedesmal, wenn Modest uns wieder herumscheuchte, alleine schon wenn sie sagte, dass Harry mich liebt und nie damit aufhören wird, das Modest uns niemals trennen können wird. Das hatte Harry mir sogar selbst versprochen, aber man sieht, was daraus geworden ist.
,,Hey", erklang es plötzlich, weshalb ich aufschaute, direkt in Harrys strahlend grüne Augen. ,,Wieso weinst du?" Fragte er dann, setzte sich neben mich und zog mich in seine Arme. Ich ließ es einfach geschehen und weinte hemmungslos gegen seinen schwarzen Mantel. Er hatte seine geliebten abgenutzten goldenen Boots an und ich konnte mich noch genau an den Tag erinnern, als wir sie gemeinsam gekauft hatten.
,,Ich kann nicht mehr", murmelte ich dann irgendwann, wischte die neuaufkommenden Tränen immer wieder weg. ,,Es tut mir so verdammt leid Lou. Ich wollte nicht, dass dich die Trennung so sehr fertig macht. Ich wollte nur, dass dich das Management in Ruhe lässt." Murmelte Harry dann, drückte mich noch einmal fest und stand dann auf. ,,Du solltest wieder reingehen, Liam braucht deine Unterstützung." ,,Und was ist mir dir?" Fragte ich Harry zu dem ich wieder aufschauen musste. Mein Körper war erkaltet in dem Moment, als Harry mich losgelassen hatte.
,,Mein Flieger geht in einer Stunde, ich fliege zum nächsten Set für Dunkirk. Du schaffst das schon, das hast du immer. Und wenn irgendwas ist, ruf mich an. Ich will wirklich für dich da sein." Irgendwas in Harrys Augen blitzte auf, so als wolle er nicht gehen. Doch dann steckte er seine Hände in seine Jackentasche, drehte sich um und stieg in das nächste Taxi. Und aufs neue fühlte es sich an, als würde er mich wieder verlassen. Seufzend blickte ich dem gelben Auto noch hinterher, bis es mein Sichtfeld verlassen hatte und ich betrat dann wieder das Krankenhaus, stieg in den nächsten Fahrstuhl.
Es gab noch so viel, was ich Harry zu sagen hatte und was ich ihn fragen wollte. Er tat so, als ob ihm die Trennung nichts ausgemacht hatte, als ob er wirklich nur ganz selbstlos gehandelt hatte, um mir ein besseres Leben zu bescheren. Aber doch hatte es genau das Gegenteil zu Folge, denn es wurde alles schlimmer, vorallem weil mir Harrys Unterstützung fehlte. Er schien so, als würde er nicht einmal ein Stück weit unserer Beziehung hinterher trauern oder mich vermissen, was nicht nur an meinem Ego kratzte, sondern auch in meinem Herzen tiefe Stiche und Narben hinterließ.
Das Geräusch des Fahrstuhls, dass er das richtige Stockwerk erreicht hatte, ließ mich aus meinen Gedanken fahren und mit schnellen Schritten trat ich in den Gang, um zum Zimmer von Cheryl zu laufen. Davor saßen Niall, Zayn und Liam auf dem Boden im Flur. Ich wollte gerade fragen, was sie da machen würden, als Liam schon meinen Blick sah und es erklärte. ,,Cheryl schläft und braucht ihre Ruhe und mein Sohn", ein sanftes Lächeln legte sich bei diesen Worten auf Liams Lippen, ,,wird gerade untersucht."
,,Aber ihm geht es gut?" Fragte ich sofort besorgt, worauf ich ein Nicken erhielt. ,,Er ist kerngesund, stark wie ein Bär." Kicherte Liam, weshalb ich ihn belustigt ansah. ,,Ich finde Bear wäre ein guter Name für ihn, das schlag ich Cheryl nachher mal vor." Liam war völlig begeistert von der Idee, weshalb wir drei dem etwas gewöhnungsbedürftigen Namen nicht widersprachen, sondern ihn zunächst erstmal so hinnahmen.
,,Wer war das eigentlich am Telefon Lou?" Fragte Zayn nun an mich gerichtet. ,,Nicht so wichtig, aber wollen wir vielleicht nachher alle vier zusammen in eine Bar und anstoßen?" Schlug ich vor, denn ehrlich mittlerweile waren mir die Regeln vom Management so scheiß egal. Ich würde Eleanor und Freddie treffen, aber meinen Alkohol ließ ich mir nicht nehmen. Und als die drei Jungs meiner Idee zustimmten wusste ich, dies könnte nur ein guter Abend werden.
___
Ich hab voll verpeilt zu updaten, i'm sorry :(
All the love xx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top