11 - tears
Irgendwann, ich konnte es nicht genau sagen, zu sehr genoss ich es in Harrys Armen zu sein, ertönte eine Durchsage, dass das Event in wenigen Minuten starten würde und sich jeder auf seine Plätze begeben sollte. ,,Vielleicht sitzen wir ja dicht beieinander", meinte Harry, woraufhin ich bloß etwas unverständliches murmelte. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass ich ihn immernoch so sehr vermisste und schon beinahe abhängig von ihm war, schließlich war er immer meine persönliche Droge gewesen, aber ich denke das ist ihm durch meine Eifersuchtsattacke ohnehin schon wieder bewusst geworden.
Er könnte mit mir machen, was er will, ich werde ihn lieben bis an das Ende meines Lebens. Kaum das wir im Saal angekommen waren, entdeckte ich Eleanor, die in der ersten Reihe stand. Suchend blickte sie umher, bis sie mich erkannte und ihr Gesicht sich erhellte. ,,Da bist du ja, ich warte schon die ganze Zeit bei unseren Plätzen." Meckerte sie, doch wurde plötzlich stumm, als sie Harry hinter mir sah. ,,Wir sitzen ja tatsächlich nebeneinander", raunte mir seine tiefe Stimme ins Ohr, weshalb ich erzitterte.
Und tatsächlich, als ich auf unsere Sitzplätze schaute klebte an dem Stuhl neben meinem, mit meinem Namen drauf, ein Zettel mit Harrys Namen drauf. Gemischte Gefühle machten sich in mir breit, ich war mir unsicher, ob ich den Abend so überstehen würde, hätte ja eigentlich ohnehin nicht mit Harrys Abwesenheit gerechnet.
,,Ja, ich hab mich vorhin mit den Veranstaltern unterhalten. Sie hielten es für eine tolle Idee wenn zwei Jungs von One Direction heute nebeneinander sitzen würden, weil die andere beiden ja heute nicht da sind", klärte mich Eleanor auf, die sich mittlerweile hingesetzt hatte auf den Platz neben meinen. ,,Okay", murmelte ich nur und setzte mich dann ebenfalls schweigend. Es dauerte nicht lange, da wurden die ersten Fots von uns gemacht, Harry rückte extra dicht an mich, damit es so aussah als wären wir immernoch beste Freunde. Doch dementsprechend genoss ich einfach seine Nähe und beschwerte mich nicht weiter.
Als dann das Licht ausging wurde alles in dem großen Saal still und jeder schaute auf die im dunkeln liegende Bühne. Und mit einem Mal wurde alles hell, gefühlt hunderte von Farben schienen durch die Schweinwerfer auf die Bühne und ich genoss die Show, konnte sogar etwas abschalten und bekam nicht mit, als Harry irgendwann aufstand.
Eine der Moderatoren stieg nach der Preisverleihung von den ganzen Fernsehpreisen, wie beste Fernsehsendung und bester Schauspieler, wieder auf die Bühne und kündigte die nächste Kategorie an. Nämlich die Musik und das war, was mich besonders interessierte, schließlich hatten wir in dieser Kategorie mit der Band auch schon einige Preise gewonnen. Ich wollte Harry von meinen Gedanken erzählen, doch als ich mich zu ihm drehte war er verschwunden.
Ich sah mich im Saal um, doch nirgends war eine Spur von ihm und als Eleanor ihre Hand auf meinen Oberschenkel legte wurde ich in die Wirklichkeit zurück geholt. Mein Blick galt wieder der Bühne und kaum das ich hinsah, sah ich den Jungen, den ich gerade noch gesucht hatte. ,,Was macht Harry denn da?" Fragte ich verwirrt. ,,Wusstest du nicht, dass er heute Abend einen Preis verleiht?" Fragte Eleanor als Gegenfrage verwirrt zurück und in diesem Moment verstand ich wirklich nicht, wie das an mir vorbeigehen konnte.
,,Hey und Willkommen auch nochmal von mir bei den Kids' Choice Awards. Meine Band und ich, wir als One Direction, haben hier schon einige Preise gewinnen können und es ist mir deshalb eine besondere Ehre, heute den Preis für den Favorite New Artist 2017 zu überreichen." Ich konnte meinen Blick nicht von Harry abwenden, er war so schön, er sah so anmutig aus und ich war ihm immernoch so verfallen.
Ich war so darin vertieft, Harry zu beobachten, dass ich nichtmal richtig mitbekam, wie er den Preis an ein jüngeres Mädchen übergab, dass ich allerdings nicht kannte. Sie bedankte sich für den Preis und ich wurde erst wieder hellhörig, als ich meinen Namen vernahm. ,,Harry, ich weiß dass Louis und du heute Abend die einzigen hier von One Direction seid, aber ich habe gehofft, dass ihr vielleicht zu zweit ein kleines Duett singen könnt?" Stellte das Mädchen ihre Bitte vor all dem riesiegen Publikum, welches laut zu Jubeln anfing.
,,Natürlich können wir das, wenn Louis das auch möchte", gab Harry liebevoll zurück und lächelte dann sanft in meine Richtung. Ich wollte nicht, zu groß war das mulmige Gefühl in meinem Bauch, aber Eleanor gab mir leider einen heftigen Schubs, sodass ich aufstand und Richtung Bühne taumelte. Dort nahm mich Harry in Empfang und reichte mir ein Mikrofon.
Kurz beglückwünschte ich die Gewinnerin und schenkte ihr eine Umarmung, bevor ich mich dann in großem Abstand von Harry wegstellte. ,,Ich wünsche mir 18, da ich dieses Lied wirklich wunderschön finde", sagte das Mädchen, da ich dank fehlender Konzentration ihren Namen immer noch nicht wusste. Kurz sah Harry zu mir, weshalb ich mit den Schultern zuckte. Er nickte dann kurz und gleich darauf fing die Musik an zu spielen.
Für mich war dieses Lied der absolute Horror. Ich verband damit so viele Gefühle, so viele Ereignisse und einfach so viel was mit Harry zu tun hatte, nicht zuletzt weil wir das Lied zusammen geschrieben hatten, aufgrund unserer Beziehung. Mein Herz schmerzte, meine Augen brannten, mein Körper zitterte, doch ich schluckte alles runter und blieb ruhig, zunächst zumindest.
Harry sang, als wäre es nichts, als hätte das Lied absolut nichts zu bedeuten, was mir definitiv den Rest gab. Ich wollte einfach nur auf mein Hotelzimmer und mir die Augen aus dem Kopf heulen. Es tat alles so unfassbar weh, mein Körper wechselte zwischen Heiß und Kalt. So gut es ging kämpfte ich mich durch das Lied und versuchte, es so glaubwürdig wie möglich rüberzubringen, trotzdessen erntete ich den ein oder anderen komischen Blick von Harry.
Doch das war mir egal und als ich dann spät in der Nacht endlich auf meinem Hotelzimmer war hatte ich den schlimmsten Nervenzusammenbruch seit langem. Mit Harry hatte ich auf dem Event nur noch verkrampft und wenige Worte gewechselt, es war einfach eine Qual. Ich warf Gegenstände durch die Luft, eine Vase fiel scheppernd auf den Boden, die Kissen verloren einiges an Daunenfedern und das Fenster hielt fast dem Druck nicht mehr stand, so fest hatte ich dagegen geschlagen.
Am Ende saß ich dann, die Fäuste blutig, die Augen geschwollen und rot, weinend in der Dusche, hatte immernoch meinen Anzug an und ließ das kalte Wasser auf meinen Körper prasseln. Irgendwie versuchte ich runterzukommen, doch bebte mein Körper immer wieder aufgrund von neuen Schluchzern und zitterte wegen dem kalten Wasser. Ich wollte doch nur Harry zurück, was hatte ich getan, dass er mich nicht mehr wollte?
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Bin auf Feedback gespannt,
all the love xx
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