𝐓𝐨𝐮𝐲𝐚 𝐚𝐧𝐝 𝐊𝐞𝐢𝐠𝐨
Langsam erwachte der weißhaarige Mann aus seinem Schlaf. Er fühlte sich mehr als seltsam. Mühselig versuchte er, seine Augen zu öffnen, doch alles, was er sah, war Finsternis. Nicht die Art von Dunkelheit, die herrschte, wenn die Nacht hereinbrach. Es war anders, dunkler.
Seine langen Wimpern streiften etwas. Einen weichen und glatten Stoff, der sich an seine Augen schmiegte und ihm die Sicht nahm. Der junge Mann realisierte erst langsam, dass man ihm die Augen verbunden hatte.
Was war passiert und wo war er? Das Letzte, woran er sich erinnerte, war seine nächtliche Patrouille mit Tenko – einem Helden aus seiner Agentur. Vorsichtig hob er seinen Kopf und lauschte. Es schien niemand in der Nähe zu sein.
Die Hände hatte man ihm gefesselt, er spürte, wie sie über ihm befestigt waren. Das Leder schmiegte sich beinahe schmerzhaft an seine Gelenke, wodurch seine Hände leicht taub waren. Kurz rüttelte er daran. Das Geräusch von Ketten erklang und er seufzte.
Er richtete sich leicht auf, hinter ihm spürte er die Wand, an die er sich sogleich lehnte. Wenn sich niemand im Raum befand, konnte er sich einfach mit seiner Spezialität befreien, niemand würde zu Schaden kommen und er wäre frei.
Doch sein Kopf war noch ganz benebelt. Hatte man ihn betäubt und dann entführt? Ob sich die Entführer etwas davon erhofften, weil er der Sohn der Nummer Eins war oder richtete es sich direkt an ihn?
Als Held hat man ohnehin mehr als genug Feinde, erst recht, wenn man selbst berühmt war. Er hoffte nur, dass es Tenko gut ging, denn er könnte es sich niemals verzeihen, wenn ihm etwas zustoßen würde, schon gar nicht, wenn es seine Schuld wäre.
Konzentration Touya, werde Herr über diese Situation, befreie dich und suche nach Tenko Shimura. Er verzog das Gesicht und konzentrierte sich auf seine blauen, heißen Flammen, mit denen er die Fesseln durchbrennen wollte. Die Hände fest geballt, spannte er sich an. Doch die Flammen blieben aus.
Keine vertraute Hitze, die an seinen Händen hinauf kroch und ihn aus seiner Gefangenschaft befreite. Nichts, es passierte einfach gar nichts. Was sollte das? Wo war das Feuer, das ihn sonst beschützte und ein Teil von ihm war?
»Fuck«, fluchte er und zog noch einmal kräftig an den Ketten. Touya war frustriert und wütend zugleich. Wer auch immer daran beteiligt war und welche Motive er auch haben sollte, der Weißhaarige würde ihm Feuer unter dem Hintern machen.
Wenn derjenige denn da wäre und Touya es könnte. Er zog die Beine an, die zuvor ausgestreckt waren, und dachte nach. Wie viel Zeit vergangen war, seit er erwacht war, konnte er nicht genau sagen. Jedoch kam es ihm viel zu lange vor. Waren es Minuten, oder doch Stunden?
Nachdenklich biss er sich auf die Unterlippe und versuchte, sich zu beruhigen. Manchmal färbte die Impulsivität und Aggressivität seines Vaters auf ihn ab. Im Moment brachte das Alles nichts, solange er seine Spezialität nicht einsetzen konnte, war alles sinnlos und vergeblich.
Wieder seufzte er, senkte den Kopf und lehnte ihn auf die angezogenen Beine. So verharrte er, bis ein Geräusch an seine Ohren drang. Der Klang von Schritten und kurz darauf das Geräusch einer sich öffnenden Tür.
Touyas Herz schlug schneller, doch er selbst bewegte sich kein Stück und machte keinen Mucks. Die Schritte des Fremden kamen näher und verstummten kurz vor ihm. Es erklang das Rascheln von Stoff und eine warme Hand legte sich auf seine Haare.
Sein Atem stockte bei der Berührung, dann hob er wieder den Kopf, schüttelte dabei die fremde Hand von sich. Doch sie blieb nicht lange fern, der Fremde legte sie an Touyas Wange und strich mit dem Daumen über seine Lippen.
Der Weißhaarige wusste nicht, wie er nun reagieren sollte. Sein Gesicht verzog sich und gleich darauf ertönte ein Lachen. Es kam ihm bekannt vor, dieses Lachen, diese Stimme. Irgendwo hat er sie schon einmal gehört, nein, nicht nur einmal. Mehrmals.
»Wo ist Tenko und was willst du?«, erhob er seine Stimme, jedoch bekam er – außer ein weiteres Lachen – keine Antwort. Die Hand glitt hinunter und legte sich um seinen Hals. Spitze Nägel krallten sich in die blasse Haut des jungen Helden und er zischte.
Der Mann vor ihm beugte sich zu ihm hinab, seine Haare streiften Touyas Wange und der Atem kitzelte ihn am Ohr.
»Begrüßt man so seinen Gastgeber und ehemaligen Gefährten?«, flüsterte der Fremde – nein, fremd war er nun nicht mehr. Denn Touya erkannte die Stimme.
Jetzt wo er sie hörte, wusste er genau, wen er da vor sich hatte.
»Hawks, oder sollte ich eher Keigo Takami sagen?« Der Mann lachte und lockerte seinen Griff um Touyas Hals. »Was hast du mit Tenko gemacht?«
»Solltest du dir nicht eher Gedanken um dich machen, anstatt um andere? Ah nein, das habt ihr Helden so an euch«, spottete Keigo, wodurch Touyas Wut nur noch mehr anstieg. »Beruhig dich Hübscher, deinem Begleiter geht es gut, er wird noch ein paar Stunden schlafen.«
Keigos Aussage beruhigte den Helden nicht wirklich, er vertraute ihm nicht, glaubte seinen Worten nicht. Nicht mehr. Die Hände des geflügelten Schurken legten sich auf Touyas Knien, mit sanfter Gewalt schob er sie beiseite, dann kniete er sich vor den Weißhaarigen.
Erneut legte er seine Hand auf Touyas Gesicht, zwang ihn, den Kopf zu heben, während die zweite auf seiner Brust ruhte. »Wir haben uns lange nicht gesehen.«
»Von sehen kann ich hier nicht reden«, lachte der Gefesselte hohl und schnaubte kurz darauf.
Er versuchte, seine Nervosität zu überspielen, denn das war sein Problem, der Schurke machte ihn nervös. Er wusste nicht, was Keigo geplant hatte und nun tun würde. »Lass mich frei und ich verspreche dir, ich fackel dich nicht ab, bis nur noch Asche übrig bleibt, scheiß Bastard.«
Nicht gerade die freundliche Art und nicht unbedingt die beste Idee, den Schurken zu beleidigen, schließlich war Touya hier klar im Nachteil. Doch der blonde Mann ging nicht darauf ein und sagte dazu nichts.
Stattdessen legte er seine Lippen auf die von Touya. Sein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, als er die warmen und weichen Lippen auf seinen spürte. Er erwiderte ihn nicht und hielt den Atem an. Das hatte er wirklich nicht erwartet, nicht nach dem Vorfall von vor zwei Jahren.
Der erste Kuss nach all der Zeit, er war nur flüchtig und so bittersüß. Touyas Lippen begannen zu beben und seine Wut verflüchtigte sich, als wäre sie nie dagewesen.
Zwar hatte Keigo den Kuss gelöst, doch noch immer war er ganz nah. Ihre Nasenspitzen berührten sich sanft und er konnte den Atem des Schurken spüren.
Der Weißhaarige biss sich auf die Lippen und wartete ab, was sein Gegenüber als nächstes tun würde. Lange Zeit geschah nichts, keiner von Beiden sagte etwas, da war nur das Geräusch des Atmens.
»Ich hab dich vermisst, Touya«, flüsterte der Schurke schlussendlich, küsste den Angesprochenen erneut und verhinderte damit, dass er etwas antworten konnte. Die Hand, die zuvor noch Touyas Gesicht fest im Griff hatte, schob sich hinter seinen Kopf und verhakte sich in den weißen Haaren.
Er zog leicht an ihnen und zwang den Helden dazu, seinen Kopf in den Nacken zu legen. Touya murrte nur, als der Schurke ihren Kuss löste, jedoch wanderte er weiter. Seine Lippen legten sich an den freigelegten Hals, saugten an der weißen Haut und hinterließen dabei ihre Spuren.
Touya stellten sich die Nackenhaare auf, dieses vertraute Gefühl hinterließ bei ihm eine angenehme Gänsehaut und erstickte jegliche Gegenwehr im Keim.
»Hör auf damit«, versuchte der Held, auch wenn seiner Stimme der Nachdruck fehlte und sein Körper eine eigene Sprache sprach. »Ich will das nicht, ich will es nicht hören.«
Er wollte sich nicht auf den Schurken einlassen, nicht schon wieder. Ihre Beziehung brachte schon damals nur Unglück und Schmerz. Immer wieder hatte er gehofft, dass er Keigo nie wieder begegnen würde, dass er es ein für alle Mal beendet hätte. »Das hier ist falsch, das wissen wir beide.«
Der Blonde zischte unzufrieden, doch hörte er nicht auf, ging einen Schritt weiter und schob seine Hand unter Touyas Heldenkostüm. Seine spitzen Nägel kratzten unsanft über die Haut des Älteren und hinterließen ein Brennen auf der empfindlichen Haut.
»Komm schon, mach mich los und wir tun so, als wäre das hier nie passiert. Bitte Keigo.« Touya bezweifelte, dass Vernunft und ein nettes Bitte bei seinen ehemaligen Gefährten etwas bewirken würden, dafür kannte er ihn lange genug. Viel zu lange.
»Nein, Touya. Das kann ich nicht. Ich hab versucht dich zu vergessen, doch hatte es nicht geklappt. Ich wollte nicht soweit gehen«, gab der Schurke zu und begann den Verschluss der Augenbinde zu lösen. Kurz darauf glitt sie hinab zum Boden und gab Touyas Blick frei.
Er blinzelte, denn seine Augen waren an das Licht nicht gewöhnt und es blendete ihn. Es dauerte etwas, bis er den Mann vor sich erkennen konnte. Die ihm bekannten, goldenen Iriden, bei denen er immer das Gefühl hatte, sie würden direkt in seine Seele blicken.
Keigos schwarzen Male an den Augen. Das goldblonde Haar, das immerzu unordentlich in alle Richtungen stand und dieses unverkennbare Grinsen. Eine Sache jedoch war anders und Touyas Augen weiteten sich, als er realisierte, was es war.
Eine Brandnarbe, die sich von Keigos linker Stirn bis hin über sein Auge und die Wange durchzog. Er war es, der sie ihm verpasst hatte. Damals, vor zwei Jahren, als sie gegeneinander gekämpft hatten. Der Tag, an dem er den Blonden zum letzten Mal gesehen hatte.
Ihr Streit und der Kampf, Held gegen Schurke. Der Weißhaarige hatte nie vorgehabt dem Mann, den er liebte, zu verletzen. Eine Wahl hatte er jedoch nie gehabt. Beide hatten gewusst, dass es vielleicht irgendwann dazu kommen könnte.
»Hübsch, nicht wahr?« Der Schurke grinste und strich sich mit den Fingern über die Narbe. »Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel schaue, erinnert sie mich an dich.« Bei den Worten zog sich Touyas Magen zusammen und er senkte den Kopf.
Wollte dieser Mann nun Rache ausüben? Weil Touya ihn damals verraten hatte und seinen Status ihm vorzog? Er war nunmal ein Held, sein Job war es, Schurken zu bezwingen, nicht mit einem schlafen und eine geheime Beziehung zu führen.
Trotzdem ließ er Keigo damals entkommen, hatte sih nicht einmal die Mühe gemacht, ihn zu verfolgen oder zu suchen. Schließlich wusste er immer, wo er den Blonden finden könnte. Es wäre ein Leichtes gewesen. Jedoch standen ihm seine eigenen Gefühle im Weg. Ihre gemeinsame Zeit.
»Verzeih mir, ich wollte das nicht«, flüsterte Touya und verzog das Gesicht. Keigo lachte nur und wieder zwang er den Weißhaarigen, seinen Kopf zu heben. Sein Blick fiel erneut auf die Narbe. Sie war so präsent, so markant.
»Ich bin nicht wütend, nicht mehr. Touya, ich weiß, dass du mich damals hättest töten können.«
»Hast du mich hergebracht, um dich zu rächen und mich zu töten?«, fragte er, doch Keigo schüttelte den Kopf und lächelte. »Wieso dann?«
Doch darauf bekam er keine Antwort, denn Keigo verschloss ihre Lippen und umarmte ihn. Und was tat Touya? Er ließ sich fallen und erwiderte die Geste, öffnete den Mund und ließ die Zunge des Schurken hinein gleiten.
Es fühlte sich zu gut an, viel zu vertraut – und sein gesamter Körper reagierte auf den anderen, auf die Berührungen und den Kuss selbst. Wären seine Hände nicht gefesselt, hätte er sie womöglich um den Hals des Blonden geschlungen und ihn noch näher an sich gezogen.
Doch das einzige, was ihm blieb, war die Augen zu schließen und den Moment zu genießen. Sein Oberteil wurde immer höher geschoben, während die warmen Hände über seinen Rücken strichen. Ein Winseln entfloh dem Weißhaarigen und Keigo löste sich von ihm.
Touya öffnete die Augen, sein Herz raste und er atmete schwer. Und Keigo, der betrachtete das gerötete Gesicht und grinste breit. Der junge Held wusste genau, wie gerne der Blonde die Kontrolle hatte.
»Ich will dich.« Die Stimme des Blonden war wie ein tiefes Grollen, in ihr schwang ein deutlicher, erregter Unterton mit und Touya erzitterte. Unfähig etwas zu sagen, schaute er seinen Gegenüber nur an und schluckte schwer.
Immer noch hatte Keigo diese Wirkung auf ihn, völlig egal, was er sich die letzten Monate eingeredet und wie sehr er versucht hatte, den Blonden zu hassen, zu vergessen. Jetzt wo er direkt vor ihm war, ihre Blicke sich trafen und seine Hände über Touyas Körper glitten, da wusste er, er konnte ihm nicht widerstehen.
»Wenn du versprichst, dass du nicht versuchen wirst zu fliehen, dann befreie ich dich.« Nur ein Nicken, mehr brachte der Touya nicht heraus, doch das schien dem Schurken auszureichen.
Er erhob sich und Touya blickte zu ihm hinauf, beobachtete jede einzelne Bewegung des Geflügelten und entspannte sich, als er begann, die Fesseln zu lösen.
Touya ließ die Hände langsam sinken, sie waren kalt und fühlten sich immer noch taub an. Sie kribbelten, als sein Blut wieder zu fließen begann. Er rieb sich die Handgelenke. Der Schurke kniete sich wieder zu ihm, ergriff seine Hände und küsste diese.
Zuerst wollte der Ältere sie zurückziehen, doch dann beließ er es dabei und legte sie schlussendlich auf Keigos Gesicht. Vorsichtig fuhr er über die Narbe, so, als hätte er Angst, dass sie immer noch schmerzen könnte.
Jedoch verzog der Blonde keine Miene und schmiegte sich nur noch mehr an die Hände. Für einige Sekunden verharrten die Beiden in dieser Position, ehe Keigo wieder aufstand und Touya die Hände hinstreckte.
Ohne zu zögern oder nachzudenken, ergriff Touya sie und wurde sogleich auf die Beine gezogen. Schwankend lehnte er sich an die Wand und ließ einen kurzen Blick über den Raum schweifen. Er grinste schief.
»Du wohnst also immer noch hier. Aber wieso?«
»Weil ich gehofft hatte, dass du eines Tages von dir aus herkommen würdest. Zurück zu mir«, antwortete der Schurke und trat näher, umarmte seinen ehemaligen Geliebten und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. »Aber du bist so stur, also musste ich dich herbringen.«
Und da fiel Touya ein gewisses Detail wieder ein, seine Spezialität.
»Was hast du mit mir gemacht, wieso kann ich meine Flammen nicht einsetzen?« Er musste es einfach wissen, was wäre er sonst ohne seiner Fähigkeit?
»Keine Sorge, in ein oder zwei Stunden klingt die Wirkung ab, dann kannst du sie wieder wie gewohnt einsetzen. Ich wollte nicht riskieren, dass einer von euch beiden alles in Schutt und Asche verwandelt.«
Ungläubig schob Touya den Blonden von sich. Doch wieder ließ dieser ihn nicht sprechen, als er ihn packte und auf das weiche Bett warf, das unweit von ihnen stand. »Frag nicht weiter, ich erkläre es dir später.«
Keigo zwinkerte und zog sich gleich darauf das enganliegende, schwarz-goldene Oberteil aus, das daraufhin irgendwo auf dem Boden landete. Weitere Brandnarben kamen zum Vorschein, doch dieses Mal bekam der Weißhaarige gar keine Zeit, um sie genauer in Augenschein zu nehmen oder darüber nachzudenken.
Keigo zog auch Touya das Oberteil aus, beugte sich über ihn und drückte ihn in die Kissen, nur um ihn erneut zu küssen. Intensiver und fordernder. Völlig gefangen davon, schlang Touya seine Arme um Keigos Nacken, zog ihn noch näher an sich und begann ihn über den Nacken zu kraulen.
Ein toller Held war er. Statt seiner Aufgabe nachzugehen, lag er hier, direkt unter einem gefährlichen Schurken und ließ sich gehen. Wenn die Öffentlichkeit davon erfahren würde, dann wäre seine Karriere beendet.
Und wenn sein Vater davon erfahren würde, dann würde nicht nur von ihm, sondern auch von Keigo, lediglich ein Häufchen Asche bleiben. Touya grinste in den Kuss hinein. Wie scheißegal ihm das im Moment erschien.
Schließlich hatte er versucht, gegen die Gefühle anzukämpfen, und was brachte ihm das? Nichts außer Schmerz. Und nun lag er erneut hier, in demselben Bett wie schon so oft und über ihm der Mann, mit dem er sich nicht nur einmal leidenschaftlich geliebt hatte.
Über welch belanglosen Dinge er nachdachte, während der Blonde über ihm hing und immer wieder nach seinen Lippen schnappte …
Fest krallte Touya seine Finger in das weiche Haar und zog Keigo ein Stück von sich. Er war nicht gerade die Geduld in Person, was man deutlich an seinen türkisen Augen erkennen konnte. Sie loderten gefährlich und voller Lust. Viel zu lange war es her, dass jemand ihn so berührt hatte, nicht dass es jemanden außer Keigo jemals gegeben hatte.
Er liebte ihn nach wie vor und wollte ihn mehr, als er es jemals gewollt hatte. Keigo leckte sich über die Lippen und richtete seinen Oberkörper auf, fuhr mit seiner Hand über die Brust des Untenliegenden, hinab über seinen leicht muskulösen Bauch, bis er am Gürtel seiner Heldenhose stehenblieb.
Er fragte nicht und Touya erwartete es nicht. Mit einem geschickten Handgriff öffnete er den Gürtel mit dem Symbol für das Feuer und ließ seine Hand in die Hose gleiten. Touya spannte sich an und drückte sich gegen die Berührung. Ein Keuchen verließ seinen Mund, als Keigo fester zupackte.
Um sein Gesicht und die verräterische Röte zu verbergen, legte Touya seinen Arm auf sein Gesicht, während die andere Hand sich in die glatte Bettwäsche krallte.
»Keigo …«
Der Blonde lachte und zog gleich darauf seine Hand heraus. Nicht weil er seinen Partner ärgern wollte, viel mehr um seine Hose ein Stück herunter zu ziehen und ihm mehr zu geben.
Touyas Penis zuckte und richtete sich immer wieder auf, bis der Blonde ihn endlich wieder mit der Hand umschloss. Er bewegte sie rhythmisch und langsam, immer wieder auf und ab.
Der Held presste seine Lippen aufeinander, als eine Welle der Lust ihn überrollte und er beinahe laut gestöhnt hätte. Nichts zählte mehr, nichts bis auf das Hier und Jetzt.
»Du bist wunderschön, weißt du das, Touya?« Dabei ergriff Keigo Touyas Arm und zog ihn von seinem Gesicht. Er wollte das verlegene und erregte Gesicht seines Geliebten sehen.
»Halt den Mund«, stöhnte Touya, er konnte mit den Komplimenten des Schurken nicht umgehen, damals nicht und heute genauso wenig. Ihm war bewusst, dass Keigo es ernst meinte, denn der Blonde hasste Lügen und fand es selbst viel zu anstrengend. Immer zu sagte er die Wahrheit. Vermutlich etwas seltsam für einen Schurken wie ihn.
Wieder lachte Keigo – und wie Touya es hasste, nicht das Lachen des Schurken allgemein, sondern diese Art davon. Als würde er sich über ihn lustig machen. Er verzog die Augenbrauen und versuchte, nicht daran zu denken, das spöttische Lachen einfach auszublenden.
Mit dem Daumen fuhr der Blonde über die empfindliche Spitze und setzte noch einen drauf, als er mit seinem warmen Atmen dagegen pustete. Genau wissend, wie sehr er Touya damit in den Wahnsinn trieb.
Das bestätigte ihm auch das Knurren, das Touya von sich gab. Er beugte sich hinab und leckte spielerisch über die gesamte Länge, bis er an der Spitze ankam und an ihr saugte. Touya schlug die Augenlider auf und stöhnte laut.
Zufrieden schloss Keigo seine Augen und leckte immer wieder über die Eichel, bis er ihn schlussendlich ganz in den Mund nahm. Touya bäumte sich auf und drückte dem Blonden das Becken entgegen, wodurch er nur noch tiefer in seine Mundhöhle glitt.
Seine Spitze stieß tief in dessen Rachen und schnürte dem Schurken dabei die Luft ab. Doch Keigo störte sich nicht daran, er begann seinen Kopf langsam zu bewegen und seine Hände krallten sich in die Oberschenkel des Helden.
Immer wieder saugte er an dem Glied und leckte mit der Zunge darüber. Touya hatte sich längst vergessen, er keuchte und wimmerte. Der Blonde wusste genau, was er da tat. Ohne sein Tun zu unterbrechen, schickte er seine Federn aus, die ihm das Gleitgel näher brachten.
Kurz lugte er zu dem Weißhaarigen und öffnete dann die Tube. Mithilfe seiner Federn positionierte er Touyas Beine so, dass er besseren Zugang hatte. Touya selbst registrierte davon nichts, sein Körper bebte immer wieder und der Raum füllte sich mit seinem Keuchen und Stöhnen.
Darauf bedacht, seinem Partner keine Schmerzen zuzufügen, benetzte Keigo seine Finger mit dem Gleitgel, dann platzierte er sie an seinem Eingang. Er fragte nicht um Erlaubnis, Touya nahm ohnehin nicht mehr viel wahr, und schob kurz darauf den ersten Finger hinein.
Der junge Held spannte sich kurz an und keuchte. Einen Moment verweilte Keigo so, bewegte den Finger nur hin und her, während er weiterhin an Touyas Penis saugte. Er zog seinen Finger beinahe gänzlich heraus, nur um gleich darauf den zweiten in ihn zu stoßen.
Touya legte seine Arme verschränkt auf sein Gesicht, er wusste nicht wohin mit sich selbst. Immer wieder ließ Keigo seine Finger in ihn hineingleiten, streifte beiläufig diesen einen Punkt in ihm, wodurch Touyas Glied immer wieder im Mund des Blonden zuckte.
»Ah! Keigo«, entfloh es Touya, als der Schurke – nun mit Absicht – gegen die Prostata stieß und den Helden so immer weiter zum Höhepunkt trieb. »Ich will noch nicht …«, beschwerte sich Touya, als er merkte, wie sein Unterleib sich immer mehr zusammen zog.
Angestrengt versuchte er, den Orgasmus zu unterdrücken. Es sollte noch nicht enden. Nach so langer Zeit wollte er es vollends genießen und auskosten. Doch Keigo schien das herzlich wenig zu interessieren und so führte er auch noch den dritten seiner Finger hinein.
Immer wieder spreizte er sie, um seinen Geliebten zu dehnen und ihn auf das vorzubereiten, was noch folgen würde. Touyas Atem war schnell und flach, vermutlich fehlte nicht mehr viel.
Nun saugte Keigo stärker, bewegte seinen Kopf und die Finger schneller. Das Stöhnen des Weißhaarigen glich nun nur noch einem Wimmern, sein Körper war völlig angespannt und als er es kaum noch aushielt, griff er unkoordiniert nach dem blonden Schopf und versuchte den Schurken von sich zu ziehen.
Doch der stieß seine Hand nur von sich und fuhr unbeirrt fort. »Keigo hör auf, ich komme gleich«, presste Touya gerade noch hervor, mehr als das war nicht drin.
Da ertönte ein kehliges Kichern, das Touya erschaudern ließ. Ihm war klar, Keigo würde nicht aufhören. Touya merkte, wie sich sein Unterleib immer mehr anspannte, bis er es schließlich nicht mehr aushielt.
Verzweifelt krallte er sich in die Bettdecke, während sein Partner ihn weiter trieb und er – den Namen des Schurken stöhnend – in dessen Mund kam. Er fühlte sich erleichtert, so schwerelos. Nur nebenbei realisierte er, wie der Schurke seine Finger aus ihm zog und sich erhob.
Da öffnete er seine Augen und blickte zu ihm hinüber. Der Blonde leckte sich über die Lippen und wischte danach den Rest mit dem Handrücken weg, dann setzte er sein typisches Grinsen auf.
»Vergiss nicht, wir sind noch lange nicht fertig«, sagte er und zog sogleich seine eigene Hose hinunter. »Also dreh dich schon mal um.« Touya nickte und befolgte das Gesagte. Mühselig raffte er sich auf, doch ehe er sich umdrehen konnte, zog er den Blonden zu sich und küsste ihn.
»Ich liebe dich, Keigo«, flüsterte er gegen die warmen Lippen, worauf sich die Augen des Schurken leicht weiteten und er ihn noch mal an sich zog und küsste.
»Und ich dich.« Touya entfernte sich, blickte noch einmal in seine goldenen Augen und lächelte. Oh und wie er ihn liebte, alles an ihm. »Jetzt dreh dich um.«
Während Touya sich seiner Hose gänzlich entledigte und sich von Keigo abwandte, nahm er die Tube zur Hand und verteilte erneut einen Teil des Inhalts – dieses Mal jedoch auf seiner aufrecht stehenden Erregung.
Touya stützte sich an den Armen ab und streckte Keigo seinen Hintern entgegen. Wartend warf er einen Blick zurück und betrachtete den Schurken, als dieser sich direkt hinter ihm platziert hatte und seinen Penis an seinen Eingang legte.
Touya wandte den Blick wieder ab, holte tief Luft und drückte Keigo seinen Hintern entgegen. Ohne zu zögern glitt der Schurke mit einer einzigen und fließenden Bewegung in ihn hinein. Sein Stöhnen erklang tief und kehlig, als sich Touyas Muskeln um ihn herum zusammenzogen.
»Alles gut?«, fragte er und strich dabei sanft über den Rücken von Touya, damit er sich entspannte. Es schien zu funktionieren, denn wenig später wich die Anspannung.
»Alles bestens«, murrte Touya als Antwort und sein Oberkörper sackte hinab, wodurch er seinen Kopf in das Kissen drücken konnte. Tief einatmend und mit beiden Händen an der blassen Hüfte, begann Keigo sich zu bewegen.
Langsam, um das alles besser genießen zu können und jeden Moment auszukosten, den er mit Touya hatte; der ihm in dieser Nacht noch blieb. Wer wusste schließlich, wie es hiernach weitergehen würde.
»Du bist so eng, sag mir nicht, dass du seit unserem letzten Mal keinen mehr rangelassen hast«, lachte Keigo und hoffte dabei tatsächlich, dass niemand anderes diesen Mann, seinen Mann, berührt hatte.
»Sei still, frag nicht so dämlich«, knurrte der Held. Natürlich gab es da niemanden. Seit ihre Wege sich damals getrennt hatten, hatte Touya sich in seine Arbeit und in die Ausbildung von Tenko gestürzt. Er hatte sich damit ablenken und vergessen wollen. Da war kein Platz für jemand anderen.
»Gut. Denn weißt du, Touya, du gehörst nur mir«, antwortete Keigo mit verborgener Erleichterung und beschleunigte seine Bewegung, stieß härter zu. Niemals würde er zulassen können, dass ein anderer Hand an den Flammenhelden legt.
Er gehörte ihm, vor allem aber zu ihm. Niemand hatte das Recht, ihn so zu berühren, wie er es tat, für Touya würde er jeden töten, auch wenn ihm bewusst war, dass das nicht gerade das war, was der Weißhaarige wollen würde.
Seine zuvor angesammelte Beherrschung verflüchtigte sich, er packte Touya grober an und stieß einfach ohne Rücksicht in ihn. Etwas, was der Held kannte und eigentlich gewohnt war, aber vor allem etwas, das er liebte.
Diese Dominanz, die der Schurke ausübte und seine grobe Art. Nur bei ihm konnte Touya abschalten und einfach er selbst sein. Unabhängig von Rang und Status.
»Fuck«, knurrte Keigo und zog seinen Partner an sich, schlang seine Arme fest um ihn und küsste ihn am Nacken. »Ich komme gleich …« Immer wieder keuchte Keigo an Touyas Ohr.
Die blasse Hand fuhr zu den blonden Haaren und verhakte sich darin. Er brauchte unbedingt etwas mehr Halt, so hemmungslos wie der Schurke in ihn stieß. Ihm war heiß und der Schweiß lief ihm über die Stirn. Seine weißen Haaren klebten unangenehm an ihr, weshalb er sie einfach zur Seite wischte.
»Touya«, stöhnte der Blonde und biss in die weiche Haut an seinem Hals. Es schmerzte und würde vermutlich ein sichtbares Mal hinterlassen, doch was scherte es ihn schon.
Keigos Bewegungen waren nicht mehr so koordiniert und sein Griff wurde fester, dann lehnte er seine Stirn an Touyas Schulter. Wenige Sekunden später drückte er sich ein letztes Mal in seinen Partner, stöhnend ergoss er sich in ihm und verharrte so.
Sein Atem war schwer und sein Penis zuckte immer wieder in Touyas Inneren. Unfähig etwas zu tun oder zu sagen, blieben sie in dieser Position, bis Keigo sich schlussendlich aus ihm herauszog und den Griff lockerte.
Touya sackte zusammen und fiel vorne über in die Kissen, die Arme und Beine von sich gestreckt. Er hätte so einschlafen können, wäre da nicht noch etwas, eine Pflicht und… Tenko!
Er hatte den Blauhaarigen völlig vergessen! Schnell fuhr er herum und erntete dabei einen verwirrten Blick von Keigo, der sich gerade zu ihm legen wollte.
»Was ist los?«
»Ich habe Tenko völlig vergessen und die scheiß Nachtpatrouille. Scheiße«, fluchte er und war gerade dabei, aufzustehen um sich wieder anzuziehen – doch Keigo hielt ihn auf. »Was wird das Keigo?«
Der Blonde lachte und zog Touya wieder zu sich. Als würde er ihn jetzt schon gehen lassen.
»Mach dir keine Sorgen, Tenko schläft nebenan und draußen wird ohnehin nichts los sein«, summte er als Antwort und schmiegte sich an den Helden.
»Bleib noch etwas.« Widerwillig ließ sich der Weißhaarige wieder auf das Bett sinken. Es war eben immer das gleiche mit diesem Mann.
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