[𝟓] 𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐥𝐨𝐬
☀︎ SAPHIRA ☀︎
Ein Knall. Quietschende Reifen. Die Schreie meine Mutter, weil sie tödlich verletzt wurde und das Schweigen von Ajax, weil er unmittelbar nach dem Zusammenstoß beider Autos schon gestorben war.
Und ich? Ich spürte meinen gesamten Körper nicht. Als ich meine Augen öffnete und nach zwei Minuten endlich nicht mehr verschwommen sah, schaute ich mich um.
Ein Autounfall. Wir hatten gerade einen Autounfall. Die Schreie meiner Mutter waren von Minute zu Minute schmerzerfüllter und eine eisige Angst machte sich in mir breit. Ich versuchte, meine Mutter zu rufen, doch die Worte steckten vor Schock in meinem Hals fest.
Mein Köper schmerzte und ich spürte, dass meine Beine total eingequetscht waren und dass meine Hüfte wie verrückt schmerzte.
Von Weiten hörte ich schon Sirenen und schaute aus dem Fenster, um zu schauen, ob ich Jemanden erkennen konnte. Doch das Einzige, was ich sah, war ein Mann in einem schwarzen Anzug, welcher eine Platzwunde am Kopf hatte und einfach nur neben dem Auto stand. Dann wurde mir bewusst, wer das sein musste.
Es war der Fahrer des anderen Autos. Wieso half er uns nicht? Wieso holte er sein Handy heraus, fing an zu telefonieren und verschwand? Ging weg von dem Geschehen?
Ich wurde ohnmächtig. Das nächste Mal, als ich meine Augen öffnete, waren die Schreie meiner Mutter verstummt und die Sanitäter redeten wild um uns herum. Wir würden gerettet werden. Und alle würden leben, oder?
Das nächste Mal, als ich meine Augen öffnete, empfing mich ein grelles Licht und ich musste unzählige Male blinzeln, um mich daran gewöhnen zu können. Als ich wach war, erkannte ich, dass Jemand schlafend neben mir lag. Dann erkannte ich, dass ich in einem Krankenhaus gewesen bin.
Ich wusste nicht, was mit mir nicht stimmte oder wo genau an meinem Körper ich Verletzungen davon getragen habe, ich spürte nur, wie weh meine Hüfte tat.
Nael bemerkte sofort, dass ich aufgewacht war und hob seinen Kopf, nur um mich bemitleidend anzusehen. Mein Bruder legte sofort seine Hand auf meine Wange und schaute mich - halb erleichtert, halb gequält - an.
»Unfall«, hauchte ich mit gebrochener Stimme und er nickte nur, während er mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht wischte, weil sie mich störten.
»Wo sind Ajax und Mama? Geht es.. ihnen gut?«, fragte ich und schluckte, weil sein Gesichtsausdruck mir schon alle Antworten gab, die ich brauchte, um zu verstehen, was er als Nächstes sagen wollte.
Tränen bildeten sich in seinen Augenlidern.
»Mama und Ajax haben es leider nicht geschafft«
Ich fing an, zu weinen. Bitter zu weinen. Alles an meinem Körper fing an zu zittern und ich fing an zu schreien, als ich die schmerzende Tatsache, dass sie gestorben waren, realisiert hatte.
Ich schreckte hoch. Ich brauchte ein paar Sekunden, um mich zu orientieren und festzustellen, dass ich mich noch immer bei den De Lucas aufhielt. Als ich mich nach links drehte, funkelten mich saphirgrüne Augen an und ich erschrak als ich erkannte, dass Alessandro auf meiner Bettkante saß und vorsichtig seine Hand auf meine Schulter legte. Ein kleiner, aber wohliger Funken markierte diese Stelle nun und ich beruhigte mich automatisch.
»Du hast ziemlich geschrieen«, merkte er hauchend an und ich stellte fest, wie unregelmäßig ich atmete. Ich hatte Tränen des Schocks und der Verwirrung zugleich in meinen Augen und versuchte diese mit allen nur möglichen Mitteln zu unterdrücken, um vor dem gefährlichsten Mann Amerikas nicht schwach zu wirken.
»War nur ein Alptraum«, sagte ich außer Atem und er schaute mich nur eindringlich an. »Ist schon okay. Du bist in Sicherheit. Atme«
Irgendetwas in seiner Stimme beruhigte mich und ich fing an, regelmäßiger zu Atmen und mir einzureden, dass alles in Ordnung war und dass es nur schockierend für mich gewesen ist, den Tod meiner Mutter und meines Bruders erneut erleben zu müssen.
Alessandro stand im nächsten Moment auf und räusperte sich. Die Wärme auf meiner Haut verschwand, je mehr er sich von mir entfernte und ich fing an, mich danach zu sehnen, auch, wenn ich mich von ihm fernhalten sollte. Gleich würde ich sowieso nach Hause gehen und ihn nie wieder sehen.
Ich schaute ihn stumm an und hoffte, dass diese Situation jetzt nicht allzu unangenehm werden würde. »Habe ich dich aufgeweckt?«, fragte ich ihn, doch er schüttelte nur seinen Kopf und lehnte sich gegen den Türrahmen. Je länger ich ihn anschaute, desto attraktiver wurde er.
»Ich schlafe nicht viel. Ich war wach und habe gehört, dass du geschrien hast, also wollte ich nach dem Rechten schauen«, antwortete er. Mein Blick glitt zum Fenster und ich bemerkte, dass es schon hell gewesen ist. Die Sonne schien nicht und es regnete. Das Wetter spiegelte das Chaos in meinem Inneren wieder. Die Wassertropfen prasselten auf die Fensterscheibe und diese floßen herunter, genau so wie meine Tränen es würden, sobald ich alleine Zuhause wäre und über meinen Traum nachdenken würde.
Jede Nacht träumte ich von diesem Unfall. Seit diesem verging kein Schlaf, ohne dass ich wieder und wieder den Tod meiner Mutter und meines Bruders miterlebte. »Ich danke dir dafür, dass ich hier übernachten durfte. Aber ich gehe jetzt besser nach Hause«, murmelte ich und stand auf, um meine Anziehsachen einzusammeln. Alissa, die Haushaltshilfe, hatte sie gewaschen und anscheinend in den Trockner geschmissen, denn sie lagen ordentlich gefaltet auf der Kommode, die sich neben dem Bett befand.
»Ich möchte, dass du mit uns frühstückst«, sagte er befehlend und schockiert glitt mein Blick zu ihm. Er sah so aus, als würde er keine Widerrede hören wollen und mir fiel ein, wie unglaublich stur dieser Mann war. Ich kannte ihn keine vierundzwanzig Stunden. Doch ich wusste, dass er nicht damit einverstanden wäre, wenn ich verneinen würde.
Alessandro De Luca war so, wie die Medien ihn beschrieben. Kalt. Herzlos. Irgendwie eine Gefahr für das ganze Land. Und ich stand nun vor ihm und wurde dazu aufgefordert, mit ihm zu frühstücken, weil ich ganz zufällig seine kleine Schwester vor dem Tod bewahrt hatte.
Mamá, das alles war unglaublich. Nicht zu fassen. Und irgendwie wirkte alles wie ein Traum.
Bitte hilf mir dabei, herauszufinden, ob dies ein guter Traum oder ein Alptraum gewesen ist.
»Das is nicht nötig. Ich muss dringend nach Hause. Meine Familie sorgt sich sicherlich«
Er lehnte sich noch immer lässig gegen den Türrahmen und schaute mich mit seinen wunderschönen, grünen Augen an. »Ich möchte, dass du mit uns frühstückst. Denn du hast meine Schwester gerettet. Das ist das Mindeste. Sie fragen mich schon die ganze Zeit, wer du bist und ich will, dass du ihnen sagst, was du gestern getan hast. Ich will, dass sich jeder von ihnen bei dir bedankt. So wie es sich gehört«
Ich wollte nicht mit seiner Familie am Tisch sitzen und frühstücken. Ich war nervös und total fehl am Platz. Aber irgendwas in mir wollte seine Einladung annehmen. Irgendwas in mir brachte mich dazu, im nächsten Moment zu nicken und nachzugeben.
Und dann wusste ich genau, weshalb ich mitessen wollte. Ich machte mir Sorgen um Romea. Ihre Familie hatte gestern Nacht auf ihr rumgehackt und ihr Vorwürfe gemacht. Ich wollte ihr irgendwie helfen, auch wenn wir uns nicht wirklich kannten. Vielleicht brauchte sie meine Anwesenheit. Zumindest hoffte ich das irgendwie.
»Unter einer Bedingung«, sagte ich mit fester Stimme und er schaute mich fragend an.
»Ich möchte nicht, dass du vor den Anderen erwähnst, dass ich Romea gerettet habe. Versprich mir, dass du das Niemandem sagst. Und versprich mir auch, dass du mich nicht fragen wirst, was ich gestern Abend dort gemacht habe«
Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Du hast meine Schwester gerettet, ich will, dass jeder das weiß. Wir müssen uns bei dir dafür bedanken«, antwortete er verständnislos, doch diesmal war ich Diejenige, die stur blieb und nicht wollte, dass er mir widersprach.
»Das ist die Bedingung. Ich will nicht, dass das Jemand erfährt«, erwiderte ich. Alessandro verstand es nicht. Doch ich wollte nicht, dass daraus eine große Sache gemacht werden würde. Ich wollte etwas Essen und danach verschwinden, bevor ich noch mehr mit der De Luca Familie zutun haben müsste. Ich musste mich von den Menschen in diesem Haus fernhalten und nicht anfangen, eine Beziehung mit diesen zu pflegen.
»Wieso willst du das nicht, Saphira?«
Für einen Moment herrschte absolute Stille. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem geschwächten Körper breit, nachdem er meinen Namen aussprach. Alles in mir mochte die Art und Weise, wie er das tat. Ich wollte, dass er ihn noch einmal sagte.
»Weil ich nicht in deiner Schuld stehen will, Alessandro«
Er schien mit sich zu kämpfen. Und ihm schien diese Situation nicht zu gefallen, denn ich wusste ganz genau, dass er Derjenige sein wollte, der Bedingungen aufstellte. Ich wusste, dass er nicht darauf hören wollte, was ich davon hielt, doch er schien sich verpflichtet dazu zu fühlen, weil ich seine Schwester gerettet habe.
»Okay, ich werde nichts sagen. Aber ich will, dass du mitkommst und mit uns frühstückst«, sagte er und damit war das Thema wohl beendet. Ich bemerkte in seinem Blick, wie schwer es ihm fiel, mir zuzustimmen und das zu tun, was ich von ihm verlangte und ich fragte mich, woran das lag.
Mamá, aber es sollte mich doch gar nicht mehr interessieren, oder? Er würde ohnehin kein guter Umgang für mich sein. Er war ein Mörder.
Er nannte sich doch nur der Gerechte, damit er sich nicht schlecht für das fühlte, was er den Menschen in New York tagtäglich antat. In ihm lauerte das Böse, oder nicht, Mamá?
»Alissa kommt sofort und zeigt dir den Weg zum Speisesaal«, sagte er und drehte sich um, um zu gehen. Doch er blieb stehen und schaute noch einmal in meine Richtung. »Ich sagte so etwas nicht oft, weil ich es normalerweise nicht muss. Aber Dankeschön, dass du Romea gerettet hast«
Er war nicht so sicher, wie sonst auch immer und in seinem Gesicht spiegelte sich Verwirrung wieder. Doch länger hatte ich nicht die Möglichkeit, ihn anzugucken, denn er führte seinen Weg fort und verschwand aus meinem Blickfeld.
Als Alissa fünf Minuten später den Raum betrat, fing sie sofort an, das Bett zu machen. Ich hatte sie schon am Vortag kennengelernt, doch sie hatte nicht viel mit mir geredet. Heute schien sie nicht besonders gut drauf.
»Dankeschön dafür, dass du meine Kleidung gewaschen hast. Das war wirklich sehr nett von dir«, sagte ich so höflich, wie ich konnte und zwang mich zu einem lächeln. Sie hob eine Augenbraue an und schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht definieren konnte.
»Nicht der Rede wert. Ich tue alles, was Mr. De Luca befiehlt«, antwortete sie und drehte sich wieder weg.
Sie vermied es, mich anzusehen und konzentrierte sich darauf, dass Gästebett zu decken und mich danach in die untere Etage zu bringen. Ich war sehr aufgeregt. Ich war nicht wirklich in der Verfassung, jetzt seine Familie kennenzulernen. Ich wollte einfach nur nach Hause. Aber ich wollte mich nach Romea erkundigen und wissen, wie es ihr geht.
Auf dem Weg dorthin blieb sie plötzlich stehen und drehte sich um. Wir befanden uns mitten auf der Treppe. »Du solltest nicht zu viel Zeit mit den Menschen hier verbringen. Vor Allem nicht mit Mr. De Luca«, merkte sie leise an und schaute mich gereizt an. Ich verstand nicht genau, was sie von mir wollte, doch ich hatte keine Zeit, um über ihre Worte nachzudenken, denn im nächsten Moment kam uns Alessandro entgegen und schaute uns erwartend an.
»Worauf wartest du, Saphira?«
Ich schaute verwirrt zu Alissa, doch sie senkte vor Alessandro nur ihren Kopf und verschwand in die entgegengesetzte Richtung. Ich folgte Alessandro und er führte mich in das riesige, modern möblierte Speisezimmer. Es sah nicht nur wie der Innenraum eines Palastes aus, sondern fühlte sich auch genau so an.
Keiner von uns sprach ein Wort, doch ich erhaschte den perfekten Blick auf seinen muskulösen Rücken. Er war wohl sehr begehrt unter den ganzen Frauen, doch das sollte mich nicht weiter beschäftigen. Ich sollte mich darauf konzentrieren, den Aufenthalt in der Villa des gefährlichsten Mafia-Bosses Amerikas zu überleben.
Mamá, ich weiß gar nicht, was ich hier mache. Ich glaube, du würdest mir sagen, dass Alissa Recht hatte und das ich mich wirklich einfach nur fernhalten sollte.
Alessandro setzte sich sofort an das Tischende und ich setzte mich unauffällig auf die Seite. Neben mir saß eine müde Romea, die auf ihren Teller starrte. Gegenüber von Romea saß ihre Mutter, die mich verwirrt und fragend zugleich musterte. Neben dieser, also gegenüber von mir, saß Gabriele, Alessandros und Romeos anderer Bruder, wie ich gestern mitbekommen hatte.
Als sich neben mir eine blonde, fremde Frau hinsetzte, war ich etwas verwirrt, doch ließ es mir nicht anmerken. Neben Gabriele saß seine Verlobte. Ich fühlte mich augenblicklich noch mehr Fehl am Platz, als ich bemerkte, dass alle Blicke auf mir lagen. Ich betete zu Gott, dass dieses gemeinsame Frühstück so schnell wie möglich endete und ich mich zügig auf den Weg nach Hause machen konnte.
»Alessandro«, sprach die Blondine neben mir. Ihre Stimme war sehr schrill und kaum auszuhalten und instinktiv fragte ich mich, wer sie gewesen ist.
»Das heißt Mr. De Luca für dich«, brummte dieser und war auf der Stelle gereizt.
»Alessandro!«, fauchte seine Mutter leise und ihr Blick fiel zu der Blondine. »Sara, mach dir nichts daraus. Er kriegt sich schon wieder ein«, fügte seine Mutter hinzu und Alessandro atmete tief ein und aus, wahrscheinlich, um seiner eigenen Mutter nicht zu widersprechen. Jetzt wusste ich zumindest, dass die Blondine neben mir Sara hieß. War sie mit der Familie befreundet oder gehörte sie zur Verwandtschaft?
»Ich wollte nur Fragen, wer denn dieses Mädchen hier ist«, sagte Sara und alle schauten Alessandro fragend an. ich wollte für mich selbst antworten und war dabei, etwas zu sagen, doch Alessandro kam mir zuvor. Seine grünen Augen fanden meine und das reichte, um zu verstummen. Ich verlor mich für einen Moment in seinen Augen.
»Sie heißt Saphira. Sie hat den Unfall von Romea gestern mitbekommen und hat sich danach etwas um sie gekümmert. Das ist alles«, antwortete er. »Lasst uns jetzt frühstücken«, sagte er um das Thema zu wechseln. Während Sara sich ein paar Leckereien auf ihren Teller schaufelte, schaute sie nur mit gehobener Augenbraue zu mir herüber. Ich erwiderte ihren Blick fragend.
»Ist kein Grund, um sie mitessen zu lassen«, murmelte Sara vor sich hin und die Verlobte von Gabriele fing an, leise zu lachen. Gabriele räusperte sich. »Sie hat Recht, Bruderherz«
Romea schaute zu Alessandro. »Sie hat-«, wollte Romea sagen, doch Alessandro fiel ihr ins Wort. Romea wollte gerade erwähnen, dass ich sie gerettet hatte. Doch Alessandro wusste, was unsere Bedingung gewesen ist und wechselte auf der Stelle das Thema.
»Ich möchte jetzt, dass wir alle Essen. Saphira ist für heute unser Gast und wenn ich entscheide, dass sie mit uns am Tisch isst, wird sie das auch. Sara, du kannst froh sein, dass Mariella sich so für dich einsetzt, sonst wärst du schon hochkant aus meinem Haus geflogen«, sagte Alessandro streng und fing an, zu essen. Seine Mutter schien etwas sagen zu wollen, doch sie seufzte nur und tat es ihm gleich.
Ich bemerkte sofort, dass seine Mutter mich nicht großartig mochte. Oder zumindest war sie nicht froh über die Tatsache, dass ich als fremde Person mit an ihrem familiären Tisch saß und mit ihnen aß. Sara setzte ein unechtes Lächeln auf und schaute zu Alessandro. »Ich weiß, dass du das nicht so meinst. Und ich weiß auch, dass wir an unserer Beziehung arbeiten werden«, antwortete sie.
Ein kleines Stechen machte sich in meiner Brust breit. Romea verdrehte ihre Augen. Sie hat nicht einen Bissen zu sich genommen, genau so wie ich. »Sara, hast du eigentlich Warnvorstellungen? Ihr seid getrennt. Das schon seit über einem Jahr. Wieso hängst du bei uns rum, als hättest du keine eigene Familie und gehst uns allen auf die Nerven?«, fragte Romea, welche rechts von mir saß und schüttelte nur genervt ihren Kopf.
Die Mutter schaute Romea tadelnd an und Gabriele schüttelte nur seinen Kopf. »Ich sagte, Ruhe«, sagte Alessandro wütend und alle hörten auf ihn. In den nächsten Sekunden war jeder damit beschäftigt gewesen, sein Essen zu essen.
Sara, welche links von mir saß, drehte sich zu Romea und flüsterte ihr hinter meinem Rücken etwas zu. Ich hörte unmittelbar zu, weil ich keine andere Wahl hatte.
»Das mit deinem Bruder und mir geht dich nichts an, Kleine. Kümmere dich lieber um deine geschädigte Psyche. Oder soll ich aufpassen, was ich sage, damit du hier nicht gleich aus dem Fenster springst?«
Schockiert riss in meine Augen auf und schaute Sara an. Keiner außer mir hatte gehört, was sie gesagt hatte, weil sie absichtlich leise gesprochen hatte. Romea neben mir schluckte nur und blieb stumm. Es hatte sie getroffen.
Ich schaute Sara an, doch sie fing einfach wieder an, zu essen. So als wäre nichts gewesen. Ich wurde wütend. Ich wurde wirklich wütend. Was bildete sich diese Sara ein? Wieso verletzten sie Romea so sehr? Wieso war dieses Haus nur so von Hass erfüllt?
Mein Herz handelte schneller als mein Verstand. Ich wusste, dass ich definitiv kein Aufsehen erregen sollte. Aber alles ging viel zu schnell und als ich das Glas mit Orangensaft, welches sich vor Sara befand, umschütette und der gesamte Inhalt des Glases auf sie fiel, war es schon zu spät. Es tat mir nicht wirklich leid. Ich musste mir sogar mein Lachen unterdrücken.
»Oh mein Gott! Spinnst du? Kannst du nicht aufpassen?«, kreischte Sara völlig durchnässt und rutschte mit ihrem Stuhl ein kleines Stück zurück, damit nicht noch mehr von dem Saft auf ihre Hose tropfte. Romea schaute mich nur verstehend an und ich zwinkerte ihr unauffällig zu, damit sie sich sicher sein konnte, dass ich das definitiv absichtlich gemacht hatte.
»Oh nein, Sara. Das tut mir so schrecklich leid. Ich helfe dir warte. Ich.. hier, eine Serviette!«, sagte ich gespielt entschuldigend und während ich nach der Servierte griff, schob ich ihren Teller extra so weit zu Kante, dass dieser und das gesamte Essen auf diesem auf ihren Schoß fiel. Sie war kurz davor, das ganze Haus zusammen zu schreien. Romea und ich mussten uns unter Lachen unterdrücken.
»Pass doch auf!«, schrie Sara und ich biss mir nur auf die Lippe, um ihr nicht ins Gesicht zu lachen. »Es tut mir so leid, Sara!«, sagte ich. Sie verschwand so schnell, wie sie nur konnte, aus dem Raum und ließ mich und die anderen zurück.
Ich schaute Alessandro und seine Mutter an. »Tut mir leid Mr. De Luca. Ich wollte Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten. Ich denke, es wäre besser, wenn ich jetzt gehe!«, merkte ich entschuldigend an und stand auf.
»Vielen Dank für das Essen!«, fügte ich hinzu und ehe irgendeiner von ihnen antworten konnte, hatte ich den Raum schon verlassen und die Anderen dort sprachlos zurückgelassen.
Mamá, ich weiß, dass du nicht mehr lebst. Mein Leben ist tragisch und ich will es nicht mehr lange leben. Aber so lange, wie ich noch hier auf der Erde bin, so lange werde ich immer gutes tun und Selbstbewusst sein. So, wie du es mir beigebracht hast.
☀︎☀︎☀︎
Von 1 - 10, wie sehr lieben wir Saphira?
6392472023719!
Liebe euch
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