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~POV Lucy~

Justin spinnte doch. Ich liebe Kostas nicht mehr und er mich genauso wenig. Warum sollte er auch? Er hat es doch nie wirklich getan. Außerdem hatte ich jetzt eine glückliche Beziehung. Er verstand mich und unterstütze mich wo er konnte. Elian war der perfekte Freund. Und ich war glücklich...oder? Klar! Ich liebte ihn...oder?

"Auf wen stehst du?" Er zuckte mit den Schultern. "Bin unentschlossen." "Du hast also jemanden im Blick?" "Ja, vielleicht." "Na, komm. Erzähl."Er schaute mir tief in die Augen, kam näher und legte seine Lippen auf meine. Ich war erst ziemlich überrascht, erwiderte aber dann den Kuss. "Ich glaube, ich bin nicht mehr unentschlossen.", hauchte er gegen meine Lippen. "Wie lange schon?", fragte ich leise. "Wie lange, was?" "Wie lange stehst du schon auf mich?" "Seit wir uns wieder vertragen haben." Ich grinste nur und küsste ihn dann wieder. 

"Alles okay?", fragte Elian mich. "J-ja..." "Sicher? Du siehst so blass aus." "Ich bin nur müde.", log ich und stand auf. "Kommst du mit?" "Ich komme gleich nach. Ruhe dich besser aus. Du siehst wirklich nicht gut aus." Ich nickte nur und ging ins Schlafzimmer. Warum kam diese Erinnerung jetzt? Was sollte das? Ich wollte diese Erinnerungen nicht mehr. Ich dachte, ich wäre sie für immer los geworden. Genauso wie meine Gefühle für Kostas.

"Achja? Du konntest in der Psychiatrie also einfach deine Gefühle loswerden, die du seit der dritten Klasse für Kostas hast? Sie waren einfach so weg? Denkst du wirklich, dass du sie einfach so ausschalten kannst? Du hast sie einfach nur verdrängt." 

Nein! Nein! Nein! Justin hatte Unrecht. Ich habe sie nicht verdrängt. Sie waren weg. In der Psychiatrie haben sie mir geholfen alles zu vergessen. Meine Gefühle für Kostas zu vergessen und ein neues Leben anzufangen.

"Denkst du wirklich, dass du sie einfach so ausschalten kannst? Du hast sie einfach nur verdrängt."   

Sie waren weg! Sie waren weg!

"Lucy, vielleicht ist es auch noch ein wenig zu früh, da wir erst seit ein paar Tagen wieder zusammen sind. Aber wir waren früher schon mal zusammen und ich muss sagen, es waren wirklich schöne Zeiten. Ich verfluche mich selber dafür, dass ich damals mit Schluss gemacht habe. Ich habe noch nie jemanden so geliebt wie ich. Also komme ich jetzt zu meiner Frage. Willst du mich heiraten?"

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich kann es nicht leugnen. Ich war damals glücklich. Aber es war falsch! Ich sollte nicht mehr darüber nachdenken. Es war nicht richtig und das ist jetzt die Vergangenheit. Ich sollte nach vorne blicken, in eine Zukunft mit Elian. Ich bekam gar nicht mehr wirklich mit, wie sich Elian neben mich legte und schlief ein.

Er antwortete mir nicht, schubste mich von seinem Becken runter auf die andere Bettseite, setzte sich auf mich und fing an mich zu kitzeln. "Kos-... Nein! Hör.... Lass es!", lachte ich.  

Er schaute mir in die Augen und sagte nichts. Er kam näher an mich ran und fing an mich zu küssen. Unsere Küsse wurden immer wilder und er fing an mir das Shirt auszuziehen.  

"Ich kann dir die Handschellen lockerer machen. Aber dafür will ich was.", sagte ich leise und küsste ihn wieder. "Du stehst doch auf Fesselspiele oder nicht?", hauchte ich gegen seine Lippen. Wieder küsste ich ihn und streichte über seinen Oberkörper. "Wehr dich doch nicht, Baby.", flüsterte ich, biss mir kurz auf die Unterlippe und streifte mit meinen Händen zu seinem Hosenbund.  

Ich schreckte hoch und mein Herz raste. Was für ein scheiß Traum! Ich schaute auf die Uhr. Bereits elf. Elian lag nicht mehr neben mir. Ich lief in die Küche und sah, dass er etwas kochte. "Hey.", sagt er, doch seine Stimme klang plötzlich ganz anders, weswegen ich ihn schnell ansah. Was zum Teufel?! Kostas?! "Alles okay, Süße?" "Kostas...", flüsterte ich nur. "Was?" Ich blinzelte schnell und Elian stand wieder vor mir. "Ach nichts. Es ist alles in Ordnung." "Du siehst immer noch nicht besser aus. Wirst du krank?" "Ich... ich weiß es nicht.", sagte ich und ließ mich auf einen Stuhl sinken. Wieso stand gerade Kostas vor mir? Warum dachte ich, dass Elian, Kostas wäre? Elian stellte mir einen Tee hin und ich schaute ihn lächelnd an. "Dan-", ich unterbrach. Schon wieder Kostas. Ich rieb mir die Augen und Elian schaute mich fragend an. "Was ist los?" "Nichts, ich fühle mich nur nicht so gut..." "Dann lege dich wieder ins Bett und ich bringe dir dein Frühstück." "Nein. Schon okay. Ich will nicht, dass du dich auch noch ansteckst. Ich glaube... Ich glaube es ist besser, wenn ich alleine bin. Ich brauche einen klaren Kopf." "Okay, wie du willst. Aber, wenn etwas ist rufst du mich sofort an, ja?" "Versprochen." Er gab mir einen Kuss und verschwand dann. Scheiße! Was war los mit mir? Wieso sah ich Kostas? Wieso hatte ich diese Erinnerungen von ihm? Ich liebte ihn nicht mehr. Ich wollte und musste ihn doch vergessen. Fuck! Oder hatte Justin recht? Konnte eine Psychiatrie meine Gefühle vielleicht wirklich nicht vergessen lassen. Hatte ich sie die ganze Zeit nur unterdrückt? Ich seufzte, schnappte mir mein Handy und rief Justin an. Hoffentlich war das überhaupt noch seine Nummer.

Justin: "Ja?"
Lucy: "Kannst du vorbei kommen?"
Justin: "Okay. Was ist denn los?"
Lucy: "Erkläre ich dir dann."
Justin: "Gut, bin in ein paar Minuten da."

Ich wusste nicht warum ich ausgerechnet ihm jetzt alles erklärte. Vermutlich, weil niemand anderes sonst Kostas und Mik so kannte, wie Justin. Und vielleicht konnte er mir ja wirklich weiterhelfen. Zumindest hoffte ich das. Aber ich liebte Kostas nicht mehr! Das gehörte alles der Vergangenheit an. Und trotzdem konnte ich mir nicht erklären, woher diese Erinnerungen von ihm plötzlich kamen...

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