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~POV Justin~

"Du liebst sie also wirklich?", fragte ich Jack, während wir in einem Cafe saßen und etwas aßen. Jack lachte nur. "Ich? Sie lieben? Klar.", sagte er ironisch. "Ich bin nur mit ihr zusammen, weil ich sie ins Bett kriegen will. Aber das ist voll schwer. Sie ist nicht so wie die anderen Mädchen, welche einen sofort anspringen. Sie will es ruhig angehen. Aber ich will sie ins Bett kriegen, deswegen tue ich einfach so, als ob ich sie liebe und schon schlafen wir zusammen." "Und dann lässt du sie fallen?" "Kommt ganz drauf an wie sie im Bett ist. Wenn sie gut ist, dann tue ich weiter so als ob ich sie liebe. Dabei will ich nur Sex von ihr. Aber das muss sie ja nicht wissen. Schließlich kann ich ihr ja auch fremdgehen. Sie würde dann mein Spielzeug werden." Ich lachte. "Man, du erinnerst mich an mich selbst." "Warum?" "Weil ich das Gleiche mal mit einem Typen abgezogen habe. Der eine Typ, welcher gerade bei Lina war." "Ihr Cousin?" "Genau. Er hat einen Freund. Und mit dem habe ich das Gleiche abgezogen. Lucy und ich waren schuld, dass sie sich getrennt haben." "Lucy? Die Eine, mit welcher du auf der Straße geredet hast?" "Ja, genau. Sie wollte Kostas und ich Mik. Und dann haben wir uns zusammengetan." "Und warum hat das aufgehört?" "Weil Lucy so vernarrt in Kostas war, dass sie in die Psychiatrie musste. Und ich hab ne Anzeige bekommen. Aber eigentlich war es das wert." "Aber das ist doch jetzt vorbei oder? Die Anzeige ist durch und Lucy ist nicht mehr in der Psychiatrie." "Ja, das stimmt." "Und warum machst du es dann nicht wieder?" "Wie meinst du das?" "Warum du jetzt nicht wieder mit diesem Mik schläfst?" "Weil Kostas und er wieder zusammen sind. Die sind unzertrennlich." "Und? Hast du doch schon mal geschafft. Mache es nochmal und du hast ihn wieder für dich." "Jack, du bist vielleicht noch zu jung um das zu verstehen, aber Mik wird niemals mehr mit mir reden. Dafür ist in der Vergangenheit zu viel passiert." "Tue dich wieder mit Lucy zusammen und verletze Mik. Wenn er verletzt ist, kommst du gut an ihn ran. Ich weiß das, weil ich so auch zum zweiten Mal an drei Mädchen ran gekommen sind. Wären sie damals nicht so verletzt gewesen, hätten sie mir niemals eine zweite Chance gegeben." "Denkst du wirklich, dass das so einfach ist? Du kennst Mik und Kostas nicht." "Ach, du hast doch nur Angst, dass es nicht klappt." "Stimmt nicht. Ich bin nur realistisch." "Okay, dann schließen wir jetzt eine Wette ab. Wenn du es eher schaffst Mik ins Bett zu kriegen, als ich es schaffe Lina ins Bett zu kriegen, zahle ich für ein halbes Jahr unser Essen. Und wenn ich es eher schaffe, machst du ein halbes Jahr meine Hausaufgaben, Referate und so was." "Das ist aber unfair. Schließlich musst du Lina nur noch ein wenig Honig ums Maul schmieren und schon hast du sie im Bett. Ich habe seit drei Jahren nicht mehr mit Mik geredet." "Dann solltest du dich beeilen. Also, Deal?" Ich seufzte. Wieso waren kleine Brüder so nervig? "Deal.", sagte ich und schlug ein. Ich hatte auch schon eine Idee wie ich Mik zurück bekam. Mit der Hilfe von Lucy. Sie sagte zwar, dass sie nichts mehr von Kostas will und glücklich vergeben ist, aber ich würde sie schon wieder dazu bekommen. "Also, schön. Dann gehe ich jetzt und versuche meinen Plan in die Tat umzusetzen." "Du hast jetzt schon einen Plan?", fragte Jack. "Ich lasse die Vergangenheit wieder aufleben. Hier, bezahl du." Ich legte ihm ein wenig Geld auf den Tisch, verließ das Cafe und machte mich auf zu Lucy. Hoffentlich wohnte sie noch da, wo sie früher gewohnt hatte. Ihre Wohnung war nicht weit weg vom Cafe. Nur zwei Minuten. Als ich klingelte öffnete sich sofort die Tür und ich sah, dass Lucy im Treppenhaus stand und mich fragend ansah. "Anscheinend hast du jemanden anderen erwartet?", fragte ich belustigt. "Ja, eigentlich schon. Aber komm rein." Sie führte mich in ihr Haus und weiter ins Wohnzimmer. "Bist du aus einem bestimmten Grund hier?" "Jap." "Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.", lachte sie. Okay, ich durfte jetzt nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. "Also, du hast einen Freund richtig?" "Genau." "Und du bist glücklich." "Sehr." "Sicher?" "Justin, was soll das werden?" "Es wundert mich nur, dass du Kostas einfach so vergessen kannst. Schließlich hast du ihn mal vergöttert." "Ja, aber er hat es nicht erwidert. Also warum sollte ich weiter an ihm hängen, wenn er meine Liebe nicht erwidern würde?" "Weil er blind ist Lucy. Mal ehrlich, er ist zwar mit Mik zusammen, aber er war mit dir auch glücklich. Und du mit ihm. Oder nicht?" "Das hat doch nicht lange gehalten. Außerdem hat er Schluss gemacht, weil er Mik liebt. Und das nicht nur einmal." Verdammt, warum war sie so hartnäckig? "Ihr wolltet heiraten." "Das war dumm." "Nein, war es nicht. Ihr liebt euch. Ihr wart schon mehrmals zusammen. Das wärt ihr nicht gewesen, wenn ihr euch nicht wirklich liebt. Überlege doch mal, was ihr alles erlebt habt. Wie viel ihr durchgemacht habt. Und soviel ich weiß, wollten Kostas und deine Eltern auch, dass ihr zusammen seid." "Sie dachten es würde klappen. Aber das tut es nicht. Ich bin darüber hinweg." "Achja? Du konntest in der Psychiatrie also einfach deine Gefühle loswerden, die du seit der dritten Klasse für Kostas hast? Sie waren einfach so weg? Denkst du wirklich, dass du sie einfach so ausschalten kannst? Du hast sie einfach nur verdrängt. Aber ich weiß genau, dass du ihn immer noch liebst. Du kannst ihn nicht vergessen. Höre auf dich selbst und sehe ein, dass die Gefühle für ihn immer noch da sind." Plötzlich klingelte es an der Tür. Ohne ein Wort zu sagen, machte Lucy die Tür auf. "Hey Schatz.", sagte sie und das war wohl der Moment für mich zu gehen. "Wer ist das?", fragte der Typ und ich war ein wenig geschockt, als ich den Typen sah. Das kann doch nicht wahr sein. Er hatte Ähnlichkeiten mit Kostas. Soviel zum Thema, sie sei über ihn hinweg. "Keine Sorge Kumpel. Ich bin nur ein Bekannter.", sagte ich zu dem Typen und verschwand. Ich wusste, dass Lucy nicht über Kostas hin weg war. Und mit ein wenig Hilfe, würde sie es auch schon bald wieder merken.

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