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~POV Kostas~

Kostas: "...deswegen kann er auch anders als Justin sein. Wir sollten ihm eine Chance geben."
Jana: "Ja, du hast vermutlich Recht. Ich habe nur Angst, dass er Lina was antut. So wie Justin damals bei Mik..."
Kostas: "Glaub mir, davor habe ich auch Angst. Aber wir würden Lina nur verletzten, wenn wir ihr die Wahrheit sagen würden und sie zwingen würden mit Jack Schluss machen."
Jana: "Gut, du hast Recht. Schauen wir mal wie sich die Dinge entwickeln."

Ich hoffe wirklich, dass ich jetzt jedem erklärte habe, dass Jack anders sein kann als Justin. Klar, jeder hatte seine Zweifel an Jack, doch trotzdem sollten wir ihn erst besser kennen lernen. Mik war gerade zu Leon gegangen und da ich keine Lust hatte alleine zu sein, machte ich mich auf den Weg zu Daniela und Jeremy. Als ich durch die Hintertür rein kam, stand der ganze Flur voller Kartons mit alten Babysachen, Müll und allen möglichen anderen Krams. "Ähm... Daniela, was genau wird das hier?", fragte ich sie, nachdem ich mich durch die Kartons gekämpft hatte und in die Küche kam. "Kostas, du weißt, ich hab dich lieb. Und du bist auch immer Willkommen. Du weißt, dass du Tag und Nacht vorbeikommen kannst, auch ohne Ankündigung. Aber heute ist wirklich ganz schlecht." "Ja... Ich sehs." "Nein, nicht deswegen. Die Kartons sind egal. Ist es wichtig? Musst du mir irgendwas wichtiges sagen? Bist du vielleicht Schwanger?" "Was? Nein.", lachte ich. "Ich wollte euch nur besuchen kommen." "Das ist wirklich nett, aber es passt gerade nicht. Bitte gehe wieder." "Daniela, was ist denn los?" Als ich hörte wie die Hintertür aufging, fluchte Daniela leise. Und als ich sah, wer da gerade rein kam, wusste ich auch wieso. Meine Eltern standen vor mir. Seit Jahren hatte ich nichts mehr von ihnen gehört oder sie gesehen. "Der Kartons steht... äh... Warte." Während Daniela einen Karton suchte, wandte ich den Blick von meinen Eltern ab. Ich wollte sie eigentlich nicht sehen. "Hier. Das ist er. Tschau.", sagte Daniela und drückte meiner Mutter den Karton in die Hand. Mein Vater kam auf mich zu und schaute mich eindringlich an. "Hallo, Dennis." "Hallo.", murmelte ich nur. "Wie geht es dir?" "Sehr gut. Ich bin glücklich." "Achja?" Am liebsten hätte ich ihn sofort angeschrien. Sein Ton war wie früher. Wie als würde er mir nicht glauben, dass ich mit einem Mann glücklich sein kann. "Oh mein Gott Martin, du checkst es immer noch nicht oder?", sagte Daniela genervt und wütend. "Es geht ihm besser ohne euch. Er ist glücklich. Und ich möchte bitte, dass ihr jetzt wieder geht. Ich habe euch nicht auf einen Kaffee eingeladen." Daniela sprach genau das aus, was ich die ganze Zeit über dachte. Mit einem abfälligen "Tschüss", verschwanden die beiden wieder. "Deswegen wollte ich eigentlich nicht, dass du heute kommst. Ich wollte nicht, dass du deine Eltern siehst. Sie waren nur hier, um alte Sachen abzuholen." "Schon gut... Aber mal ehrlich, was tut ihr hier?" "Jeremy dachte es wäre eine grandiose Idee endlich den Dachboden und den Keller auszuräumen. Und das haben wir jetzt davon. Bis du mit dem Auto da?" "Ja." "Kann ich mir das kurz ausleihen? Ich muss nur kurz ein paar Kartons wegbringen. Jeremy hat unser Auto gerade, weil er alte Sachen zu seinen Freunden bringt. Und in das kleine Auto, passen diese Kartons niemals rein." "Okay, ich warte hier solange.", lachte ich und warf ihr die Autoschlüssel zu. Ich half ihr noch schnell beim Beladen des Autos. "Dankeschön. Lina und Jack sind oben. Störe sie am besten nicht. Man weiß ja nie. Ich bin sofort wieder da." Und mit diesen Worten fuhr sie los. Ich kämpfte mir wieder einen Weg in die Küche und machte mir einen Tee, dabei schaute ich einen Karton durch, welcher auf einem der Stühle lag. Es waren mehrere kleine Teddys drin, welche früher alle Lina gehört hatten. Schon heftig wie schnell die Zeit verging... 
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klingelte. Eigentlich dachte ich, dass Lina jetzt nach unten kam und die Tür aufmachte, doch als das nicht geschah, ging ich hin. Es war schon schlimm genug, dass ich meine Eltern heute sehen musste, doch auch Justin blieb mir anscheinend nicht erspart. "Gibt es einen Grund, warum du hier bist?", fragte ich ihn abweisend. "Ich wollte nur Jack abholen. Chill doch mal." Ich machte Platz, damit er eintreten konnte. "Wow, ich bin wohl mitten in einen Umzug geplatzt." "Nein, bist du nicht." Er schaute mich verwirrt an. "Was macht du überhaupt hier?" "Ich darf doch wohl noch meine Familie besuchen." "Deine Familie?" "Ja, richtig. Lina ist meine Cousine." "Achso. Na jetzt weiß ich, warum Jack auf sie steht." Er zwinkerte mir zu. Das nächste Mal kotze ich ihm ins Gesicht, wenn er es nochmal macht. "Und wie läuft es bei dir und Mik so? Noch alles gut im Paradies?" "Alles bestens." "Schade...", nuschelte er leise, aber so, dass ich es noch hören konnte. Ich nahm mir vor nicht komplett die Fassung zu verlieren und ihn anzuschreien. Aber alleine bei seinem Gesichtsausdruck und den abfälligen Sprüchen, könnte ich ihn schlagen. "Womit habe ich es denn verdient, dass du mich abholst?", fragte Jack, welcher gerade die Treppe runterkam. "Weil ich ein netter großer Bruder bin." "Hey Koschti!", begrüßte Lina mich und umarmte mich. "Hey." "Dann bis morgen Lina." Jack kam auf sie zu und gab ihr einen Kuss. "Bis morgen." Und endlich verschwanden die beiden aus dem Haus. "Er ist so toll...", seufzte Lina. "Ist da jemand verliebt?" "Vielleicht.", lachte sie und zwinkerte mir zu. "Du musst ihn mir mal vorstellen." "Mache ich bald. Schließlich bist du sowas wie mein großer Bruder. Und sollte er ein Arsch sein, ist es deine Pflicht ihn zu vermöbeln." Glaube mir, das würde ich sofort tun. Alleine, weil es dann der Beweis wäre, dass er genauso wie sein Bruder wäre. "Aber glaube mir er ist perfekt.", fügte sie hinzu. Das will auch hoffen. Denn anscheinend hatte sich Justin kein bisschen verändert. 

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