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~POV Lina~

Mitten im Unterricht klopfte es an der Tür und Jack kam rein. "Schon wieder zu spät.", murmelte der Lehrer. "Ich weiß.", sagte Jack nur und setzte sich auf seinen Platz vor mich hin. Ich seufzte leise. Warum sah er so gut aus? "Sprich ihn an.", flüsterte meine beste Freundin Ella mir zu. "Jetzt?" "Nein, nach dem Unterricht. Frag ihn, ob ihr ausgehen wollt." "Das kann ich nicht machen. Ich kann doch nicht einfach zu ihm hin gehen und ihn fragen, ob wir vielleicht mal ins Kino wollen." "Doch, genau das kannst du. Sonst sitzt du hier weiter einfach rum und starrst seinen Rücken an. Er sieht dich vielleicht als eine gute Freundin, aber mehr auch nicht. Und das wird auch so bleiben, wenn du ihn nicht bald mal ansprichst." "Aber er könnte jedes Mädchen haben. Jede rennt ihm hinterher." "Ja, aber er hat nicht jede oder? Entweder du sprichst ihn an oder du wirst vielleicht für immer unglücklich sein, weil du nie ein Date mit ihm hattest." "Ella, Lina? Ist euer Gespräch wichtiger als der Unterricht." "Nein.", kam es von Ella und mir und wir beide waren ruhig. Das Herr Haken uns überhaupt hört. Sollte der nicht so langsam mal in Rente gehen? Zumindest sieht er ganz schön alt aus. "Also sprichst du ihn gleich in der Pause an.", sagte Ella fest entschlossen. "Ella, ich weiß nicht, ob ich das kann. Sowas ist nicht einfach. Was ist, wenn er mich abweist und sich dann lustig über mich macht." Ich seufzte leise. Warum war das denn so kompliziert? "Lina?", holte Jack mich aus meinen Gedanken, welcher sich zu uns umgedreht hat. "J-ja?" "Hast du ein Blatt?" Ich riss ein Blatt raus und reichte es ihm. "Danke." Er zwinkerte mir zu und dabei lächelte er. Konnte ein Mensch wirklich so perfekt sein? Während auch ich jetzt anfing, etwas von der Tafel abzuschreiben, überlegte ich mir, wie ich Jack am besten ansprechen könnte. Ich hatte Angst, dass ich etwas falsches sage und er vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben will. Wir hatten zwar ein paar gleiche Freunde und deswegen redeten auch Jack und ich manchmal miteinander, aber nur als Bekannte. Es war nicht so, dass wir die besten Freunde oder überhaupt Freunde waren. Ich weiß nicht mal was wir waren. Wir hatten noch nie was zusammen gemacht und sahen uns nur in der Schule. Und jetzt sollte ich ihn einfach ansprechen und ihn bitten mit mir auszugehen? Die Klingel in zur Pause holte mich in die Realität zurück und mein Herz raste. Ich konnte ihn jetzt nicht ansprechen. Ich wusste nicht mal, was ich sagen soll. "Kann ich die Deutschhausaufgaben bei dir abschreiben?", fragte Ella mich, als wir in der Cafeteria saßen. "Ja." "Okay, ich muss nur kurz meine Sachen aus dem Spind holen, halte meinen Platz frei." Und damit verschwand sie und ich saß alleine da. Doch nicht lange. Denn nach nicht mal zwei Minuten setzte sich Jack mir gegenüber. "Hey.", begrüßte er mich. "Hi." "Verstehst du Geschichte?" "Ja." "Wir schreiben doch bald die Arbeit und ich verstehe das Thema irgendwie nicht... kannst du es mir vielleicht erklären?" "Du weißt, dass wir die Arbeit übermorgen schreiben oder?" "Ja und genau deswegen frage ich dich ja. Du bist klug und ich dachte, dass du mir da vielleicht helfen kannst." "Ja, klar. Kann ich machen." "Cool. Wie sieht es mit heute aus?" "Passt." "Bei dir? Mein Bruder hat bestimmt wieder irgendwelche Weiber oder Typen bei sich und den Anblick möchte ich dir ersparen." "Okay. Du kannst nach der Schule mit zu mir kommen, wenn du willst." "Okay, cool. Danke Lina, du bist die Beste." Er lächelte mir nochmal zu und verschwand dann. "Was wollte er?", fragte Ella und fing an die Hausaufgaben bei mir abzuschreiben. "Er hat mich gefragt ob ich ihm Geschichte erklären kann und er kommt nach der Schule mit zu mir." Ella ließ ihren Stift fallen und schaute mich mit großen Augen an. "Oh mein Gott! Lina! Weißt du was das bedeutet?" "Äh... Dass wir lernen?" "Nein! Du hast ein Date!" "Ella, chill mal. Wir lernen nur." "So wie er dich heute im Unterricht angesehen hat, will er nicht nur zu dir kommen, weil er mit dir lernen will. Er will was von dir! Ihr habt ein Date!" Hatte sie vielleicht recht? War das wirklich ein Date? Aber Jack wollte doch nichts von mir oder? Ich meine, es gibt viel hübschere Mädchen auf dieser Schule, welche er haben könnte. Warum sollte er mich wollen?

(...)

"Habt ihr Hunger?", fragte meine Mutter, welche im Türrahmen der Küche stand, als Jack und ich gerade rein kamen. "Nein, wir haben in der Schule gegessen.", antwortete ich ihr. "Achja. Mom das ist Jack." "Hallo Jack." "Hallo." Meine Mutter scannte ihn von oben bis unten ab, als hätte er etwas verbrochen. "Du kommst mir bekannt vor. Kenne ich dich irgendwoher?" "Nicht das ich wüsste. Ich habe Sie zumindest noch nie gesehen." "Du kannst mich ruhig Daniela nennen. Hast du vielleicht einen großen Bruder oder so. Du kommst mir wirklich bekannt vor." "Ja, habe ich. Er heißt Justin." Ich hörte wie mein Vater in der Küche plötzlich mega anfing zu husten, weswegen ich ihn komisch ansah. Und auch meine Mutter, machte jetzt große Augen. "Justin? Groß? Schwarze Haare?" "Ja, genau." Meine Mutter nickte nur. "Okay... Jetzt weiß ich woher du mir bekannt vorkommst." "Mom? Was soll das werden?", fragte ich sie verwirrt. "Egal. Geht nach oben. Wenn ihr was braucht.... fragt Jeremy. Nicht mich." Sie lächelte uns zu und wir verschwanden in meinem Zimmer. Okay, das war komisch. "Also, was genau verstehst du nicht?", fragte ich und schlug mein Buch auf. "Frag mich lieber, was ich verstehe. Das ist weniger." "Okay und was verstehst du?" "Gar nichts." Ich lachte. Da hatten wir ja noch ein wenig was vor uns.

(...)

Ich versuchte ihm so unkompliziert und informationsreich wie möglich das Thema über das 20. Jahrhundert bei zu bringen. Und tatsächlich glaubte ich, dass ich dabei einen ganz guten Job machte. "Okay, ich glaube jetzt hab ich es!", sagte Jack und fasste nochmal schnell alles zusammen. "Danke Lina." "Kein Problem." "Ich sollte mich dafür bei dir revanchieren." "Nein, das brauchst-" Er unterbrach mich indem er seinen Finger auf meine Lippen legte. Dann kam er näher und küsste mich. In mir entfachte ein Feuerwerk. "Du bist wunderschön.", hauchte er gegen meine Lippen. "Eigentlich wollte ich nur mit dir lernen, damit ich Zeit mit dir verbringen kann." Ich war sprachlos. Keine Ahnung, was ich jetzt antworten sollte. Doch anscheinend erwartete er nicht mal eine Antwort, denn wieder legte er seine Lippen auf meine und dieses mal erwiderte ich den Kuss.

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