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~POV Kostas~

"Das ist das letzte Mal, dass ich es dir umsonst gebe." "Ja, ich bitte dich nie wieder drum." "Denk dran, dass ich es nur gemacht habe, weil ich es dir schuldig war. Ohne dir und die anderen hätten die Bullen mich jetzt bekommen. Wir sehen uns." Ich erkannte die Stimme nicht. Und als der Typ plötzlich vor mir stand, kam er mir gar nicht bekannt vor. "Hey.", sagte er und ging an mir vorbei. Als ich ins Wohnzimmer trat traf mich der Schock. Mik hatte eine Spritze in der Hand und wollte sie sich gerade in den Arm spritzen. Ich rannte auf ihn zu und nahm ihm die Spritze aus der Hand. "Gib sie her!", schrie er mich an. "Nein! Du hast gesagt, dass du es ohne mich schaffst. Aber anscheinend schaffst du es nicht. Mik, du musst aufhören damit." "Denkst du, dass das so einfach ist?! Ich brauche das! Und jetzt gib her!" Ich ging einen Schritt zurück, damit er nicht an die Spritze kam. "Das ist nicht witzig! Gib es!" Ich ging noch weiter nach hinten, auf den Balkon. "Du hast doch an allem Schuld! Ohne dich, würde ich das gar nicht nehmen! Ich habe gesagt, dass du dich verpissen sollst, aber trotzdem kommst du immer wieder! Kannst du nicht einfach aus meinem Leben verschwinden?!" Er versuchte wieder nach der Spritze zu greifen, doch wieder kam er nicht dran, weil ich weiter nach hinten ging. Ich hielt die Spritze über die Balkonbrüstung und ließ sie fallen. "SPINNST DU?!", schrie er mich an und plötzlich sank er wieder zu Boden und fing an zu zittern und zu weinen. Ich kniete mich neben ihn. "Ich halte das ohne die Drogen nicht aus... Ich brauche das." "Nein, tust du nicht.", sagte ich sanft, nahm ihn auf den Arm und legte ihn ins Bett. "Kann ich dir was zeigen?" "Eher gehst du wahrscheinlich sowieso nicht.", sagte er kalt und zitterte. Ich holte das Portrait von ihm raus und zeigte es ihm. "Kennst du das noch? Das hast du mir damals gezeichnet. Und du hattest auch eins. Nur mit mir drauf." "Ich habe es immer noch.", sagte er schwach, doch ohne ein Lächeln. Aber für mich war es ein Zeichen, dass er noch nicht ganz über mich hinweg war. Als nächstes holte ich die Vertrauensringe raus. "Weißt du noch, als du mir einen geschenkt hast? Irgendwann wurden sie gegen Verlobungsringe ersetzt." Er starrte sie nur an und nickte. Ich schaute mich in seinem Zimmer um und sah eine Batman vs Superman DVD. Ich nahm sie aus dem Regal und zeigte sie ihm. "Erinnerst du dich daran?"

Er entschied sich für Batman vs. Superman. Während des Film lehnte Mik sich gegen mich. Ich legte einen Arm um ihn und irgendwann bemerkte ich, dass er eingeschlafen war. Vorsichtig legte ich ihn in sein Bett und machte den Film aus. Als ich gerade von seinem Bett aufstehen wollte, hielt mich jemand am Handgelenk fest. Es war Mik. Er sah mich mit halboffenen Augen an. "Nein. Bleib hier.", nuschelte er. "Ich bleib hier. Ich wollte mich nur ins Wohnzimmer legen.", erklärte ich ihm. "Nein! Ich will, dass du neben mir schläfst. Bitte." Immer noch hielt er seine kalte Hand an meinem Armgelenk fest. Ich nahm seine Hand und streichte über diese.  

"Klar.", sagte er und langsam schlich ein Lächeln auf seine Lippen. Ich wollte ihm so schnell wie möglich, die Wahrheit erzählen. Alles. Damit angefangen, dass ich mich von Lucy getrennt hatte, doch das würde ich machen, wenn er den Entzug überstanden hatte.

(...)

Es waren jetzt 12 Tage vergangen und Mik ging es wieder besser. Er hatte alles überstanden, wobei es hier und da mal ziemliche Entzugserscheinungen gab. Aber es ging wieder gut. Ja, man konnte sagen, dass es ihm wirklich wieder gut ging. Die ganze Zeit über blieb ich bei ihm und ließ ihn nicht eine Sekunde alleine. Gut, dass es Jana und Theo gab, welche uns etwas zu Essen brachten. Und andere Sachen die wir brauchten. "Danke.", sagte Mik und unterbrach die Stille, welche entstanden war. "Keine Ahnung wie es weitergegangen wäre, wenn du nicht gewesen wärst." Ich lächelte leicht. "Mik... ich muss dir da war erzählen." Er schaute mich fragend an. Ich ließ mir Zeit mit dem Erklären und erzählte alles genau im Details. Angefangen dabei, dass Lucy und Justin unter einer Decke steckten, dass Lucy wieder, beziehungsweise immer noch krank war, dass ich sie niemals hätte heiraten dürfen, dass ich es getan hatte, weil ich so verletzt war und sie genau das ausgenutzt hatte und ich erzählte ihm sogar, die Sache mit der Vergewaltigung von Jana. Mik schluckte schwer und schaute mich besorgt an. "Und ich Idiot habe nur Drogen genommen um aus der Realität zu verschwinden... Dabei hätte ich mich den Problemen auch stellen sollen..." "Wer war der Typ von letztens überhaupt?" "Alex." "Alex? So wie dein Exfreund Alex?" Mik nickte. "Genau der. Er war mein Dealer. Wenn ich mit geschlafen habe, hat er mir Drogen gegeben, doch irgendwann verlangte er auch Geld. Und dadurch wurde ich pleite... Da fällt mir noch was ein..." Er ging zu einer Schublade und zeigte mir einen Brief. Ich las ihn mir schnell durch und konnte daraus schließen, dass er einen Polizisten angegriffen hatte und jetzt 350€ bezahlen musste. "Wie?", fragte ich geschockt und er erklärte es mir schnell. "Das kriegen wir schon wieder hin." "Wir?", fragte er. "Ja, wir. Mik... Ich will dich nicht schon wieder verlieren. Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe und ich hätte es niemals tun dürfen. Es ist okay, wenn du mir nicht noch eine Chance geben willst... Ich will nur, dass du weißt, dass... dass ich dich immer noch liebe." Mik sagte nichts und schaute mich auch nicht an. "Ich liebe dich auch.", sagte er ohne hochzuschauen. "Aber... ich weiß nicht ob ich dir jemals wieder vertrauen sollte." Mein Herz krampfte sich zusammen, auch, wenn ich irgendwie schon auf diese Antwort vorbereitet war. "Kann ich verstehen... Das musst du auch nicht." Es entstand eine bedrückende Stille. "Aber Kostas...?" Ich schaute ihn fragend an und plötzlich setzte mein Herz kurz aus.

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