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~POV Kostas~
Ich rannte auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Er zitterte weiter und fing an zu schwitzen. "Ich kann das nicht mehr...", sagte er schwach. "Was?", fragte ich sanft. "Alles.... Ich brauche das, Kostas." "Mik, was brauchst du?" "Die Drogen..." Und sofort wusste ich, was sein Verhalten erklärte. Er hatte einen Entzug. Er krampfte sich zusammen und hielt sich den Magen. Ich nahm ihn hoch und trug ihn ins Bett. Dort zitterte er weiter und ich wusste nicht was ich machen sollte. Sollte ich einen Krankenwagen rufen? Aber was ist, wenn er dann auch noch eine Anzeige wegen Betäubungsmitteln bekam? Nein, das konnte ich nicht tun. Der Vermieter meinte, er hätte die Miete nicht bezahlt, das heißt, dass er Geldprobleme haben musste. "Kostas...", sagte er mit kratziger Stimme. "Ich brauche was..." "Nein, brauchst du nicht. Das Gift muss aus deinem Körper raus." "Ich brauche es aber." "Nein, das Verlangen danach wird aufhören." Ich setzte mich zu ihm ans Bett. "Ich soll dir von deinen Eltern sagen, dass sie dich vermissen. Und Lina auch." Auf Miks zitterten Lippen schlich sich ein kleines Lächeln. "Und Jana?" Ich sah, dass Mik sich schwer tat die Augen offen zu halten. "Die vermisst dich von allen am meisten." "Und du...?" Ich wollte ihm gerade antworten, als seine Augen zufielen. "Ich vermisse dich auch...", flüsterte ich und strich ihm durch seine nassen Haare.
(...)
Ich war die ganze Nacht über wach und saß an Miks Bett. Immer wieder ist er aufgewacht, fing an zu zittern und zu schwitzen. Er war seit ein paar Stunden wach, lag jedoch nur im Bett und sagte nichts. Auch ich sagte nichts, weil es irgendwie eine komische Stimmung zwischen uns war. "Kostas...", unterbrach er irgendwann mit gebrochener Stimme die Stille. "Geh, bitte." Das schockte mich irgendwie. "Warum...?" Er setzte sich langsam auf und schaute mich an. "Weil ich dir immer noch nicht verziehen habe und es auch niemals werde. Ich will, dass du gehst." "Mik, du brauchst Hilfe." "Nein, ich schaffe das alleine. Wirklich. Ich werde keine Drogen mehr nehmen. Nach ein paar Tagen ist alles aus meinem Körper und mir geht es wieder gut. Also geh. Danke, dass du geblieben bist." "Ich werde nicht gehen. Mik, ich... ich mache mir Sorgen um dich." Er verdrehte nur die Augen. "Ich glaube dir nicht. Aber ich will jetzt auch nicht mit dir streiten. Geh einfach." Ich wusste, dass, wenn ich jetzt nicht gehe, er wütend wird. Und das konnte er im Moment am wenigsten gebrauchen. Also stand ich einfach auf und lief durch die immer noch verwüstete Wohnung, weiter zu mir nach Hause.
Ich war gerade im Haus angekommen, als Jana mich anrief.
Kostas: "Hey."
Jana: "Hey. Ich hab gestern gar nichts mehr von dir gehört, wie ist es gelaufen?"
Ich stellte den Lautsprecher an und warf mein Handy auf das Bett. Ich werde Mik nicht alleine lassen. Egal, ob er es will oder nicht. Ich hatte eine Idee. Wenn ich alte Erinnerungen von Mik und mir wiederfinde, wird er meine Hilfe vielleicht annehmen und vielleicht merkt er dann, dass ich ihn immer noch liebe und mir etwas an ihm liegt.
Kostas: "Naja... Mik ist wirklich drogensüchtig. Doch er hat kein Geld mehr um es zu bezahlen. Als ich gestern zu ihm ging, war seine ganze Wohnung verwüstet..."
Während ich Jana die ganze Geschichte erzählte, kramte ich im Schrank nach alten Sachen. Dabei traf ich auf einen Karton.
Jana: "Vielleicht helfen die Erinnerungen ihm ja wirklich."
Kostas: "Das will ich hoffen."
Ich holte aus dem Karton ein Blatt hervor mit einem Portrait von Mik.
Ich drehte mich um und fing sofort an zu lächeln als ich in diese funkelnden Augen starrte. Es war Mik. Sofort küsste ich ihn und er erwiderte den Kuss. "Wie war der Unterricht?", fragte Mik mit einem Grinsen. "Soll das eine Fangfrage sein? Scheiße...", lachte ich. "Ohh.... Aber guck mal. Ich war fleißig.", sagte er und hielt mir ein Blatt hin. Auf diesem Blatt war ich gezeichnet. "Wow... Das ist total gut geworden." "Danke! Aber das gehört mir. Ich hab auch so eins für dich.", sagte er und hielt mir noch ein Blatt hin. Auf dem Blatt war er selbst drauf. "So hast du mich immer bei dir.", lachte er und gab mir einen Kuss.
Jana: "Hast du eigentlich was von Lucy gehört?"
Kostas: "Ne, noch gar nichts wieder. Aber ich weiß nicht ob das gut ist. Ich meine, du kennst Lucy. Wenn es lange still um sie ist, heckt sie irgendwas aus."
Jana: "Hm... stimmt. Aber vielleicht hat sie es ja auch endlich verstanden, dass nichts zwischen euch werden wird."
Viel mehr fand ich in dem Karton nicht wirklich. Doch es gab noch eine Erinnerung, welche ich ihm zeigen musste.
Kostas: "Ich bezweifle, dass sie es endlich verstanden hat. Sie ist immer noch krank, nur merkt sie es selbst nicht."
Jana: "Wir müssen es jemandem sagen. Nicht, dass es schon wieder so ausartet wie damals mit der Entführung."
Ich durchwühlte den ganzen Karton. Wo ist der Ring? Er muss da drin sein, ich habe ihn nie daraus genommen.
Kostas: "Hast Recht. Aber ein Problem nach dem anderen. Erstmal muss ich das mit Mik wieder hinkriegen."
Jana: "Ja, stimmt. Aber pass auf, dass sie nicht wieder so nahe an dich ran kommt. Sonst bestelle ich dir ein paar heiße Security Männer vor die Wohnung."
Ich lachte nur und räumte weiter den Korb aus. "Hab ihn!", rief ich und hielt den Ring hoch.
"Babyboii?", sagte Mik lächelnd zu mir, welcher im Türrahmen von seinem Zimmer stand. "Ja?", fragte ich ihn und setzte mich aufrecht hin, da ich gerade noch auf seinem Bett lag. Mik kam auf mich zu, setzte sich neben mich, fing an mich zu küssen und flüsterte mir danach ins Ohr: "Schließe die Augen." Ich tat was er sagte und schloss meine Augen. Mik nahm meine Hand in seine und streichte über meinen Ringfinger. "Okay, öffne die Augen wieder.", sagte er leise. Als ich auf mein Finger sah, sah ich einen silbernen Ring. "Es sind Vertrauensringe. Damit jeder weiß, dass du mir gehörst.", sagte Mik lächelnd und jetzt sah ich, dass auch er so einen Ring hatte. "Sie sind wunderschön, Baby.", sagte ich zu ihm, ohne meinen Blick vom Ring abzuwenden.
Die Vertrauensringe wurden irgendwann durch die Verlobungsringe ersetzt, aber trotzdem waren sie eine schöne Erinnerung.
Kostas: "Jana, ich muss los."
Jana: "Okay, ich drück dir Daumen. Das wird schon wieder."
"Hoffen wir mal.", nuschelte ich, nachdem ich aufgelegt hatte. Und wieder machte ich mich auf den Weg zu Mik. Dieses mal hatte ich aber den Zweitschlüssel eingesteckt, damit ich auch wieder rein kam. Aber diesen musste ich gar nicht benutzen, denn die Tür stand offen. Als ich in die Wohnung trat, hörte ich eine unbekannte Stimme.
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