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~POV Jana~

Ich ging schnell wieder in den Raum in welchem Kostas war und sah, dass er gerade dort rausgehen wollte. "Kostas! Warte.", sagte ich und schob ihn zurück in den Raum. "Hast du geweint?" "Es gibt etwas, was ich dir sagen muss..." "Okay... Aber geht das auch nach der Hochzeit?" "Nein, es ist wichtig. Es geht um Lucy." Er verdrehte genervt die Augen. "Wollen wir damit wirklich anfangen." "Hör einfach zu. Ich habe gehört wie Lucy, Jack und Justin miteinander geredet haben. Alles war von Anfang an geplant gewesen. Lucy hat es ausgenutzt, dass du verletzt warst wegen der Trennung mit Mik und hat so getan, als ob sie die Richtige für dich ist. Sie will die Pille absetzten ohne es dir zu sagen, damit sie schwanger wird und du dich nicht von ihr trennst." "Jana, erzähl nicht so einen Scheiß!" "Ich erzähle keinen Scheiß! Ich hab es gehört aber ich konnte es dir nicht sagen, weil..." Ich schluckte schwer. "Weil?", drängte er. "Weil ein Kumpel von Justin versucht hat mich zu vergewaltigen." Kostas machte plötzliche große Augen und nahm mich in den Arm, als mir still die Tränen übers Gesicht rannen. "Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann..." "Denkst du, ich denke mir das mit der Vergewaltigung aus?" Er zuckte mit den Schultern und ich war geschockt, dass er mir tatsächlich nicht glaubte. "Er hat mir gedroht es wieder zu tun, wenn ich etwas sage. Zum Glück kam Theo rechtzeitig, sonst wäre alles vielleicht ganz anders ausgegangen..." Plötzlich klopfte es an der Tür und Martin, Kostas Vater kam herein. "Bist du soweit?" Er schaute mir in die Augen und schien zu überlegen ob er mir glaubte. Ich hoffte insgeheim, dass er es tat und die Hochzeit abblasen ließ. "Ja, ich komme." Kostas gab mir eine kleine Tasche. "Sind Danielas Schminksachen, aber sie hat bestimmt nichts dagegen." Ich nickte nur und er verschwand. "Wie ist es gelaufen?", fragte Theo, während ich mich ins Bad bewegte und er mir hinterher ging. "Er glaubt mir nicht. Obwohl ich ihm alles erzählt habe. Alles. Sogar die Vergewaltigung..." "Was? Und er glaubt dir immer noch nicht?" "Nein. Ich habe in seinen Augen gesehen, dass er kurz überlegt hat ob er Lucy heiratet... Aber am Schluss hat er sich wohl für das Böse entschieden." "Er rennt sich ins Verderben..." "Ich weiß. Aber ganz ehrlich? Er hat selbst Schuld. Ich habe alles versucht. Aber, wenn er mir nicht glauben will, wird er seine Konsequenzen bald tragen..."

~POV Kostas~

Langsam trat ich vor zum Altar und sah Lucy in einem wunderschönen, langen, weißem Kleid. Sie sah atemberaubend aus. Doch während des Gangs zum Altar gingen mir Janas Worte nicht aus dem Kopf. "Liebes Hochzeitspaar, verehrte Mitfeiernde,Hochzeiten sind Tage der Glückwünsche. Gute Worte werden dem Paar zugesprochen, Ratschläge und auch Gebete. Denn alle, die mitfeiern,wünschen und hoffen, dass das Hochzeitspaar glücklich wird..."

"Nein, es ist wichtig. Es geht um Lucy."  

Mein Blich schweifte zu meinen Eltern, welche sehr glücklich und stolz aussahen. Ich schaute weiter zu Daniela und Jeremy, welche mir auch ein Lächeln schenkten und weiter zu Jana, welcher erst nicht lächelte. Doch dann warf sie mir auch ein gezwungenes Lächeln zu. Wollte sie nicht, dass ich glücklich bin? Warum ist sie dann gekommen, wenn sie sowieso etwas gegen die Hochzeit hatte?

"Lucy hat es ausgenutzt, dass du verletzt warst wegen der Trennung mit Mik und hat so getan, als ob sie die Richtige für dich ist. Sie will die Pille absetzten ohne es dir zu sagen, damit sie schwanger wird und du dich nicht von ihr trennst."  

Das würde Lucy nicht tun. Sie hat sich geändert und ich liebte sie wirklich. Sie war nicht mehr die Gleiche wie früher. Nicht mehr so anhänglich und so vernarrt. 

"Ich hab es gehört aber ich konnte es dir nicht sagen, weil ein Kumpel von Justin versucht hat mich zu vergewaltigen."

Warum sollte sie sich sowas ausdenken? Sie würde doch nicht so übertreiben oder? Außerdem fing sie an zu weinen und soviel ich wusste, konnte sie nicht auf Kommando anfangen zu weinen. Ich merkte wie schwer es ihr fiel es mir zu erzählen und wie dringend sie versucht hat mich zu überzeugen. 

"Tust du nicht! Du liebst Lucy nicht und das weiß ich!" "Und woher?" "Weil ich deine beste Freundin bin und weiß was gut für dich ist."  

"Ich will, dass du glücklich bist. Aber ich weiß, dass du nicht mit Lucy glücklich bist." 

Ich war glücklich mit Lucy! Ich liebte sie und könnte mir mit niemand besserem vorstellen hier, am Altar, zu stehen. Lucy war die Frau mit der ich alt werden wollte und klar, wollte ich auch Kinder. Ich denke nicht, dass sie die Pille absetzt damit ich bei ihr bleibe. Das würde sie nicht tun. Sie wusste doch, dass ich sie liebe. Oder?

"Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann..." "Denkst du, ich denke mir das mit der Vergewaltigung aus?" 

"Trotzdem gibt es im Leben eines Menschen kaum eine größere Stunde, als wenn einer dem anderen aus ganzem Herzen sagt: 'Ich liebe dich.'" Mit diesen Worten holte der Pastor mich wieder aus meinen Gedanken und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf ihn. "Und nun frage ich Sie beide. Wollen Sie Lucy Haas, den hier anwesenden Kostas Dennis Weiß , zum Mann nehmen und ihn lieben und Ehren, in guten wie in schlechten Zeiten? Dann antworten Sie jetzt: 'Ja, mit Gottes Hilfe.'" "Ja, mit Gottes Hilfe.", antwortete Lucy sofort. "Und wollen auch Sie, Kostas Dennis Weiß, die hier anwesende Lucy Haas zur Frau nehmen, dann antworten auch Sie: 'Ja, mit Gottes Hilfe.'" 

"Jana, erzähl nicht so einen Scheiß!" "Ich erzähle keinen Scheiß!"  

Ich drehte mich um und fing sofort an zu lächeln als ich in diese funkelnden Augen starrte. Es war Mik. Sofort küsste ich ihn und er erwiderte den Kuss.   

"Aber lass Lucy nicht an dich ran." "Niemals.", sagte ich.

"Ich liebe dich.", flüsterte ich in sein Ohr. "Ich dich auch Baby."  

Ich verdrängte die Gedanken und werde mich später fragen woher sie kamen. Doch der Pastor und auch alle anderen anwesenden verlangten jetzt eine Antwort von mir. Doch plötzlich war ich total unschlüssig. Liebte ich Lucy wirklich? War ich wirklich glücklich? Hatte Jana vielleicht Recht? Fuck! Ich werde jetzt das einzig richtige sagen: "Ja, mit Gottes Hilfe."

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