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~POV Mik~

Verdammte Scheiße! Wo war mein ganzes Geld?! Ich könnte schwören, dass ich noch 50€ zu Hause hatte. Wenn ich noch mehr vom Konto abhebe, ist das auch bald leer. In meinem Portemonnaie herrschte Ebbe. Wo bekam ich jetzt Geld her? Ich konnte meine Eltern nicht schon wieder fragen. Das habe ich erst letztens getan und sie sollen nicht merken, dass ich Probleme mit Geld habe. Aber andererseits brauche ich das Geld unbedingt. Die paar Euros die ich mit meiner Arbeit verdiene reichen nicht. Ich brauche das Geld! Ich brauche den Stoff! Mein Blick wanderte zu der bereits vorbereiteten Spritze. Ohne nachzudenken nahm ich sie und Spritze mir das Heroin. Danach nahm ich die Autoschlüssel und machte mich auf den Weg zu meinen Eltern. Hoffentlich kam die Polizei jetzt nicht. Das würde mir wirklich noch fehlen.
Bei meinen Eltern angekommen sah ich, dass auch meine Großeltern da waren. "Hallo.", begrüßte ich sie und setzte mich zu ihnen an den Tisch. "Oh Mik, du siehst aber gar nicht gut aus.", sagte meine Großmutter besorgt. "Du bist so blass und hast Augenringe. Was ist los?" "Nichts, nur ein wenig Stress im Moment. Da kommt der Schlaf zu kurz." Das war sogar nur die halbe Lüge. Ich bekam wirklich nicht viel Schlaf. Aber das lag eher daran, dass ich oft auf Partys ging, total high war und mit irgendwelchen Typen schlief. Aber ich war glücklich so. Es machte mir Spaß. Schließlich gibt es die wirkliche Liebe sowieso nicht. "Überanstrenge dich aber nicht, das tut dir nicht gut.", sagte meine Großmutter besorgt. "Mache ich nicht." Wir redeten noch ein wenig, bis meine Großeltern wieder gingen. Doch meine Großmutter hatte ihre Handtasche vergessen. Während meine Eltern die beiden nach unten begleiteten ging ich an die Handtasche und kramte das Portemonnaie raus. 100€. Perfekt! Alte Frauen hatten immer Geld in der Tasche. Dann schweifte mein Blick rüber zu der Haushaltskasse meiner Eltern. Auch dort warf ich einen Blick rein und fand nochmal 100€. Ich nahm sie schnell raus und steckte sie in meine Hosentasche, als meine Mutter wieder in die Küche kam und mich fragend ansah. "Ich muss gehen, hab vergessen, dass ich noch verabredet war. Tschau." Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder nach Hause. Ich fühlte mich nicht wirklich gut dabei meine Eltern zu beklauen, aber ich sah keinen anderen Ausweg. Ich musste an Geld für die Drogen kommen und irgendwann würde ich es meinen Eltern schon wieder zurückzahlen. Das Auto ließ ich vor dem Haus stehen und lief los zu Alex. Ich zog mir die Kapuze ins Gesicht, damit mich keiner sah. Ernsthaft, alle Leute schauten mich total dumm an. Die sollen sich mal um ihren eigenen Scheiß kümmern. "Hey Miki!", sagte plötzlich jemand und legte einen Arm um mich. Ich erschrak kurz und sah, dass es Lea war. "Na, auch auf dem Weg zu Alex?" "Jep, ich schätze du auch?" "Richtig. Willst du eine?" Sie reichte mir eine Zigarette mit Gras welche ich dankend entgegennahm. "Hast du den Stress im Viertel letztens mitbekommen?" "Nee, was ist denn passiert?" "Also irgendwie kam da so ein komischer Typ an der total drauf war und fing wahllos an Leute zu beleidigen und so. Und du weißt, dass wir im Viertel alle irgendwie Freunde oder Bekannte sind und man kennt sich. Wenn auch nur vom Sehen. Aber den Typen kannte halt keiner und dann prügelte er plötzlich auf einen Obdachlosen ein und fing an ihn zu bespucken. Dann sind welche dazwischen gegangen und haben auch ihn verprügelt. Also er ist dann abgehauen, aber er meinte er würde zurückkommen und sowas. Voll der kranke Typ." "Das nächste Mal polieren wir ihm die Fresse." "Ja, dann kommt er nicht wieder.", lachte Lea und ich stimmte mit ein. Doch mit verging das Lachen, als ich sah wer uns entgegen kam. Kostas und Lucy. "Die Hochzeit wird perfekt werden!", sagte Lucy glücklich. Hochzeit?! Pff, geht mich eigentlich einen scheiß Dreck an. Ich schaute Kostas finster an und er erwiderte meinen Blick, wenn auch nur kurz. Doch ich glaubte in seinem Blick so etwas wie Sorge gesehen zu haben. Aber da musste ich mich getäuscht haben. Als ob dieser Wichser überhaupt irgendwas für mich empfindet. Vor allem keine Sorge. Als wir im Viertel ankamen und weiter zu Alex gingen, bezahlte erst Lea den Stoff und ging dann wieder. Auch ich bezahlte meinen Stoff. Zwei Tüten Marihuana, zwei Tüten Heroin, einmal LSD und einmal Kokain. Ich weiß, dass das viel ist, aber es ist mir egal. Damit beruhigte ich mich zumindest, konnte der Realität entfliehen und mich auf meine Arbeit konzentrieren. Auch, wenn ich merkte, dass ich im Moment immense Schlaf und Konzentrationsstörungen hatte. "Warte mal.", sagte Alex, als ich gerade wieder gehen wollte. "Du siehst ziemlich gestresst aus." Er kam auf mich zu und musterte mich. "Bin ich auch." "Dann entspanne dich." "Das ist im Moment nicht so einfach." "Aber ich könnte dir eine Ablenkung geben.", flüsterte er verführerisch. "Komm schon. Nur eine kleine Ablenkung." Ich überlegte nicht länger, fing an ihn zu küssen und lief mit ihm zum Bett. Er legte sich über mich, strich unter mein Shirt und war gerade dabei es mir auszuziehen, als von unten eine Stimme ertönte: "Scheiße! Die Bullen!"

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