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~POV Kostas~
"Wie ist es denn dazu gekommen?", fragte Daniela, dieses mal ein wenig aufgebrachter. "Es hat sich halt einfach ergeben." "Achso, natürlich. Sie entführt dich, sperrt dich erst in einen Keller, dann in irgendein komisches, ranziges Haus, vergewaltigt dich fast und du verliebst dich in sie. Hört sich für mich definitiv nach wahrer Liebe an." Ich verdrehte genervt die Augen. "Warum glaubt ihr mir, denn nicht, dass ich mit ihr glücklich bin?!" "Weil du es nicht bist! Du vertraust ganz plötzlich Lucy und deinen Eltern? Nach allem was passiert ist?" "Ja! Weil es das Richtige ist!" "Ist es nicht und das weißt du." "Boah, du fängst an wie Jana!" "Wieso, wie Jana?" "Weil sie mir auch erklären wollte, dass ich mit Lucy nicht glücklich sein kann." "Und da hat sie vollkommen Recht. Du wirst so niemals glücklich werden. Du kannst deiner besten Freundin da vertrauen, sie kennt dich besser als jeder andere." "Sie nicht länger meine beste Freundin." Daniela schaute mich geschockt an. "Sie will einfach nicht, dass Lucy und ich glücklich sind." "Doch! Sie will, dass du glücklich bist. Genau wie ich auch und deswegen versuche ich dir gerade zu erklären, dass weder Lucy noch deine Eltern sich geändert haben. Du kennst deine Eltern genauso gut wie ich und weißt, dass sie es nicht akzeptieren, dass du auf Frauen und auf Männer stehst. Sie würden es erst akzeptieren, wenn du nur auf Frauen stehen würdest, aber genau das tust du nicht. Denn das bist nicht du!" "Bin ich wohl! Und wenn du wirklich willst, dass ich glücklich bin, dann vertraue mir!" "Das kann ich aber nicht, wenn ich sehe wie du direkt in dein Verderben rennst. Du machst einen riesen Fehler. Egal in was für einer Fantasiewelt du gerade lebst, wach daraus auf! Kostas, Lucy formt dich gerade so wie sie es will und du merkst es nicht einmal. Das bist einfach nicht du. Ich erkenne dich gar nicht wieder." So langsam reichte es mir wirklich. Warum wollten sie nicht verstehen, dass ich glücklich bin? Ich dachte wirklich, dass Daniela, Jeremy und Jana immer hinter mir stehen würden, doch ich hatte mich anscheinend ziemlich getäuscht. "Verstehe es doch! Ich liebe sie!" "Tust du nicht!" "Doch! Ich liebe sie! Und ich werde sie heiraten!" Daniela schaute mich mit großen Augen an. "Ja, richtig. Ich werde sie heiraten. Schon bald. Weil ich sie liebe." Daniela schüttelte nur ungläubig mit dem Kopf. "Du spinnst doch total." Sie lief in den Flur und ich ihr hinterher. "Jana hat Recht. Du solltest ihr glauben. Ich stehe immer hinter dir, doch jetzt gerade kann ich das einfach nicht. Nicht, wenn du einen riesen Fehler begehst und dir nicht helfen lässt. Komm zur Vernunft und melde dich dann bei uns. Das Problem mit Jack und Lina kriegen wir auch alleine hin." Sie nahm die Türklinke in die Hand und drehte sich ein letztes Mal zu mir um. "Wach endlich auf Kostas. Oder du wirst alle verlieren." Und mit diesen Worten verschwand sie und schloss die Tür hinter sich. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Ist doch deren Problem, wenn sie mir nicht glauben wollen. Ich bin glücklich mit Lucy.
Doch ich merkte nicht, dass ich dabei war mir unbewusst eine Schutzmauer zu bauen und dabei war alle die ich liebte zu verlieren.
~POV Jana~
Langsam öffnete ich meine Augen und dachte erst gar nicht daran, dass ich um 8 Uhr auf der Arbeit sein musste, bis ich die Uhrzeit sah. Halb 8! Warum hat der Wecker nicht geklingelt?! Mit einem: "Fuck! Fuck! Fuck! Fuck!", sprang ich aus dem Bett, rannte ins Bad, wusch mich schnell, rannte wieder ins Schlafzimmer, suchte schnell meine Klamotten zusammen, zog mich um und rannte in die Küche. Natürlich nicht ohne dabei über Theos Sporttasche zu fallen. Toll, dann ist er eine Woche nicht da und lässt seinen Kram trotzdem überall rumstehen. Theo musste auf eine Weiterbildung in eine andere Stadt und würde in zwei Tagen wiederkommen. Dann darf er erstmal seinen ganzen Kram hier wegräumen. Ich nahm schnell meine Tasche, warf mein Portemonnaie rein, nahm die Autoschlüssel und rannte die Treppen herunter. Doch ich blieb auf den letzten paar Stufen stehen, als ich Jack, Justin und Lucy vor dem Eingang stehen sah. "Auf jeden Fall waren wir dann nach dem Kino noch im Park spazieren.", erzählte Lucy. "Es war sooo romantisch. Und als wir dann nach Hause kamen, hatte er mir die Augen verbunden und mich ins Schlafzimmer geführt. Ich dachte erst, dass er jetzt was weiß ich was machen will. Aber als ich dann die Augenbinde wieder abnehmen durfte kniete er vor mir und hat mir einen Antrag gemacht." Mir stockte der Atem. Kostas hatte Lucy einen Antrag gemacht?! Er verrennt sich tatsächlich immer mehr in die Scheiße. "Wow, du hast es also tatsächlich geschafft.", sagte Justin. "Er ist so verletzt von der Trennung mit Mik gewesen, dass es nicht schwer war an ihn ranzukommen. Ein wenig Mitleid und schon klappt es. Ich werde jetzt die Pille absetzten ohne ihm davon zu erzählen und mit etwas Glück wird es dann Nachwuchs geben." "Du willst jetzt schon ein Kind?", fragte Jack erstaunt. "Ja. Dann ist die Gefahr geringer, dass er Schluss macht und so ein kleines Baby wäre voll süß. Auch, wenn ich weiß, dass er noch keins haben will. Aber, wenn es erst auf dem Weg ist, wird auch er sich freuen." "Alles klar. Aber mal anderes Thema.", fing Justin an. "Habt ihr das mit Mik mitbekommen?" Ach du Scheiße. Ich weiß nicht, ob ich das auch noch hören wollte. Justin und Lucy schüttelten mit dem Kopf. "Also ich hab es nur von Leon gehört, welcher ja im Moment ziemlich viel mit Mik zu tun hat. Mik ist total in die Drogensucht abgerutscht." "Was? Nicht dein Ernst.", staunte Lucy. "Jap. Er war so verletzt, dass er anfing härtere Drogen zu nehmen. Also eigentlich habe ich ja auch Schuld dran, weil ich ihm mal Gras angeboten habe, aber egal. Leon meinte, dass Mik nur noch irgendwelche Leute vögelt und nicht mehr wirklich nach Liebe sucht. Gut für mich, denn dann kann ich sooft mit ihm schlafen wie ich will." "Toll und ich habe Lina immer noch nicht soweit.", stöhnte Jack. "Sie ist so verdammt schwer zu kriegen. Meine Fresse, ich will endlich, dass sie mein Spielzeug ist." "Kriegst du schon noch hin kleiner Bruder. Manchmal braucht sowas halt seine Zeit. Aber es läuft alles genau nach Plan, wie wir es uns vorgestellt hatten."
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