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~POV Mik~
Er schaute mich grinsend an. Also sein dreckiges Grinsen hatte er bis heute nicht verloren. "Leon, brauchst du was?", fragte Alex ihn. "Nein, ich nicht. Hab Mik nur hierher gebracht. Anscheinend kennt ihr euch?", fragte Leon und schaute zwischen uns hin und her. "Lange Geschichte.", antwortete Alex ihm. "Ich soll dir das von Lea geben." Leon drückte ihm die 50€ in die Hand. "Danke. Da du Mik ja jetzt heile hierher gebracht hast, kannst du dann wieder gehen." Leon schaute uns beide stirnrunzelnd an, ging dann aber. Dann wandte er sich an die anderen Typen welche im Raum saßen und deutete ihnen mit einem Kopfnicken, dass auch sie gehen sollten. Und jetzt standen Alex und ich hier alleine in einem Raum. "Setz dich.", sagte er und deute auf einen der Stühle. Ich setzte mich hin und fühlte mich wie in einem Beratungsgespräch. Mal ehrlich, sollte das hier gerade ein Beratungsgespräch werden? Zeigt er mir gleich eine Präsentation über die Auswirkungen von Drogen? Doch stattdessen setzte er sich mir gegenüber und grinste mich weiterhin dämlich an. "Du und Drogen? Hätte ich nicht mit gerechnet. Was brauchst du? Kokain, Heroin, Crack? Ich hab alles." "Gras.", sagte ich und er nickte wissend. "Du bist Anfänger was?" "Anfänger?" "Ja. Gras ist noch total harmlos." Er ging zu einem Schrank und holte mehrere Päckchen raus, welche er auf den Tisch legte. "Pro Päckchen ca 9€." Ich legte ihm dreißig Euro auf den Tisch. Er legte die anderen Päckchen zur Seite und ließ drei auf dem Tisch liegen. Doch anstatt sie mir zu geben, zog er sie zu sich. "Erzähl mir erst was von dir. Was hast du die letzten Jahre so gemacht und warum bist du in diese Szene reingerutscht." Ich seufzte. "Warum? Was geht dich das an?" "Ich interessiere mich nur für dich. Und glaub mir, irgendwann hilft Gras gegen deine Probleme nicht mehr. Dann brauchst du stärkere Sachen. Vielleicht kann ich dir da behilflich sein und dir einen guten Preis unter Freunden machen." Naja, warum erzählte ich ihm eigentlich nicht alles? Ist doch egal ob er es wusste oder nicht. Also fing ich an ihm alles von vorne zu erzählen. Wie ich Kostas kennengelernt habe, dass wir zusammen waren, dann die ganze Gesichten mit Lucy und Justin, welche sich immer wieder wiederholt hat und wie ich zu guter letzt hier gelandet bin. Dabei hörte Alex mir genau zu. "Wow, jetzt kann ich dich gut verstehen." "Wie bist du in die Szene gekommen. Und vor allem, wieso verkaufst du es jetzt?" "Meine Eltern sind gestorben." Mir stockte das Herz. Ich kannte seine Eltern früher sehr gut. Sie waren mit meinen Eltern befreundet und waren wirklich liebevolle Personen. "Ich sollte bei meinen Großeltern leben, aber das wollte ich nicht. Schließlich haben sie jahrelang nichts von uns wissen wollen und deswegen bin ich einfach abgehauen. Ich hab einen kleinen Job gefunden mit welchem ich mich über Wasser halten konnte und habe auch in einer WG gelebt. Aber nur mit diesem kleinen Job kam ich nicht weit, weswegen ich mir mehr Jobs als nur einen gesucht habe. Am Anfang kam ich damit ja noch klar, aber dann ist ein Mitbewohner ausgezogen und so wurde für die anderen auch die Miete höher. Mich haben die ganzen Jobs einfach total gestresst und dann bin ich durch einen Kumpel auf so einen Dealer aufmerksam geworden, welcher mir Kokain verkauft hat. Ich sag dir, das Zeug bringt es echt. Dadurch konnte ich mich wieder besser konzentrieren und länger wach bleiben. Aber ich dachte, was dieser Dealer kann, kann ich auch. Also fing ich an mich zu informieren wie man Drogen herstellte und so weiter. Erst habe nur ich sie vertickt, aber dann hab ich Leute, welche auch Geld brauchten, angeheuert für mich zu arbeiten und Drogen herzustellen. Tja und jetzt bin ich hier." Wieder ging er zum Schrank und holte eine andere Tüte heraus. "Aber so wie deine Geschichte klingt, brauchst du das." "Was ist das?" "Heroin. Es hilft dir dabei all deine Probleme zu vergessen und du fühlst dich endlich frei." Eigentlich war es genau das, was ich die ganze Zeit lang wollte. Nicht mehr daran denken, dass ich nur verarscht wurde und mich sowieso niemals jemand lieben wird. "Du erhitzt das Pulver bis es flüssig wird, tust es dann in eine Spritze und spritzt es dir in deine Wehne. Ich schenke dir die erste Packung. Damit du es mal ausprobieren kannst." Er reichte mir alle vier Packungen, welche ich einsteckte. "Danke." "Warte.", sagte er und hielt mich so auf zu gehen. "Ich will ein Kompromiss mit dir beschließen. Du brauchst die Drogen nicht bezahlen." Ich schaute ihn abwartend an. Da musste doch noch irgendwas kommen. Doch er schaute mich nur an, als er ob er ein einfach 'Okay' erwartete. "Und was ist der Haken?" "Einen richtigen Haken gibt es nicht. Du kannst deine Schulden anders begleichen. In dem du mit mir schläfst." Mit ihm schlafen? Aber ich dachte er will nichts von Jungs. "Ich soll also deine männliche Nutte sein?" "So hart würde ich es nicht ausdrücken. Wenn du Drogen haben willst gibst du mir als Gegenleistung entweder Geld oder Sex. Je nachdem wie du es willst." "Ich dachte du stehst nicht auf Männer?"
"...Ich steh nicht auf dich. Und hab es ehrlich gesagt, auch nie wirklich getan. Ich wollte nur mal ausprobieren, wie es ist mit einem Jungen rum zu machen. Für einmal ist es echt nice. Aber irgendwie steh ich nicht auf dich."
"Ich weiß, dass ich das damals gesagt habe. Aber mit der Zeit habe ich einfach herausgefunden, dass ich auf beide Geschlechter stehe. Damals hab ich das noch gar nicht kapiert. Also, haben wir einen Deal?"" Sollte ich sein Angebot annehmen? Warum eigentlich nicht? Es gab doch sowieso keinen der mich liebt. Und ich wollte auch nie wieder eine Beziehung. "Okay, wir haben einen Deal."
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