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~POV Jana~

"Ich gehe die Pizzen holen.", sagte ich zu Lina, welche immer noch mit ihren Hausaufgaben beschäftigt war. "Okay!" Also eines hatte sich bei Herr Haken nie geändert. Er gibt immer noch Unmengen an Hausaufgaben auf. Als ich gerade aus der Tür kam, sah ich Kostas. "Hey. Weißt du wo Lina ist?" Natürlich wusste ich das, aber die Gefahr bestand, dass sie uns noch hören konnte. "Nee, keine Ahnung. Ist sie weg?" "Ja, ich habe versucht mit ihr über Jack zu reden und dann ist sie einfach abgehauen. Wir wissen nicht wo sie sein könnte." "Scheiße... Ich halte die Augen offen und sag dir Bescheid, wenn ich sie finde." "Okay. Konntest du mit Mik reden?" "Ich hab es versucht. Aber keine Chance...""Lass uns in Ruhe darüber reden, ich muss Lina finden." Ich nickte und er verschwand sofort. "Kostas, warte mal." Doch er hörte mich nicht mehr. Auch ich lief schnell die Treppen runter, doch er war schon weg. Eigentlich wollte ich ihm unten erzählen, dass Lina bei mir ist, aber er hat es wohl ziemlich eilig Lina zu finden. Die Pizzeria war nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt und auf dem Weg dorthin schrieb ich Kostas schnell eine Nachricht.

Jana: Lina ist bei mir. Ich habe es dir nicht gesagt, weil sie uns noch hätte hören können. Ihr geht es gut und sie wird diese Nacht bei mir bleiben. Ihre Schulsachen hat sie auch mit. Hätte ich es dir eher gesagt und sie hätte es gehört, wäre sie vielleicht auch von mir abgehauen und zu Jack gegangen.

"Guten Tag, die Dame.", begrüßte Richard mich. Ja, es war die gleiche Pizzeria in der Kostas und ich früher nach der Schule immer essen gegangen waren. "Hey." Er gab mir die Pizzen und ich bezahlte schnell. Auf dem Rückweg sah ich, dass Kostas mir bereits geschrieben hatte.

Kostas: Gott sei Dank. Du bist die Beste, danke. Jeremy und Daniela wissen Bescheid und sie sagen es ist in Ordnung, dass sie eine Nacht bei dir bleibt. 

Wieder zu Hause angekommen, packte Lina gerade ihre Schulsachen weg. "Ich hab mega Hunger!", stöhnte sie. "Ich auch." Wir nahmen uns beide unsere Pizzen und fingen an zu Essen. "Ist es eigentlich normal, dass die Eltern sich so große Sorgen um ihre Kinder machen, wenn sie ihren ersten Freund oder ihre Freundin haben?" "Klar.", sagte ich lächelnd. "Aber warum?" "Weil du ihre kleine Tochter bist und sie jetzt merken, dass du langsam erwachsen wirst. Das ist nicht einfach für Eltern. Es bedeutet für sie los zu lassen und dir Freiraum zu geben. Was meinst du, wie skeptisch meine Eltern bei Theo waren." "Ach echt? Warum?" "Naja, ein Typ der so gut aussieht und hinter dem früher alle Mädels hinterher gelaufen sind, muss doch irgendein Geheimnis haben." "Und hatte er das?" "Nein. Aber meine Eltern dachten das. Es hatte lange Zeit gebraucht, bis sie Theo vertrauten. Aber er war ein Gentleman und das hat sie irgendwann überzeugt." "Meinst du meine Eltern werden Jack auch irgendwann vertrauen?" Ich nickte. "Ganz bestimmt." Naja, eigentlich hoffte ich das nicht, aber das behielt ich für mich.
Wir waren gerade mit dem Essen fertig, als Theo nach Hause kam und uns verwundert ansah. "Sie bleibt heute hier. Lange Geschichte, erklär ich dir nachher." Er nickte nur. "Und weil du so nett bist, fährst du sie morgen bestimmt zur Schule oder?" "Klar, ich muss da sowieso vorbei." "Danke.", sagte Lina und verschwand im Gästezimmer. Theo setzte sich zu mir und während er seine Pizza aß, erklärte ich ihm alles in Schnelldurchlauf. Von der Wette die Justin und Jack am laufen haben und davon, dass Mik mir nicht glaubt und Lina Kostas und ihren Eltern auch nicht. "Okay, bei Lina wird man vielleicht irgendwann noch durchdringen können. Aber, wenn Mik wieder verarscht wird..." Ich nickte. "Ich hab Angst, dass er sich wieder was antut..."

Als wir die Wohnung betraten, lief laute Musik aus einem Raum, zudem wir sofort hin gingen. Der Anblick ließ mein Herz kurz stehenbleiben. Mik lag auf der Couch, auf dem Tisch ein paar Flaschen Alkohol und auf dem Boden ein Messer mit Blut. Erst jetzt sah ich, dass sein kompletter linker Arm blutete.   

"Ich könnte ja nochmal versuchen mit ihm zu reden.", schlug Theo vor. "Meinst du er würde dir zuhören und glauben?" "Vielleicht. Schließlich haben es ihm dann schon zwei Leute gesagt, vielleicht denkt er dann endlich darüber nach." Ich nickte. "Einen Versuch ist es wert." "Und was machen wir wegen Lina?" Ich überlegte kurz. "Vielleicht können Daniela und Jeremy nochmal mit ihr reden. Und wenn das nichts hilft, kann ich es auch versuchen. Wir kriegen das schon irgendwie hin... Hoffentlich..."

~POV Mik~

Mein Vater hatte mir eine kleine Wohnung besorgt, in welcher sonst der Sohn seines Chefs gelebt hatte. Sie war nicht sehr groß und auch nicht teuer, aber fürs Erste sollte es reichen. Ich stellte mich auf den Balkon und zündete mir eine Zigarette an. Justin hatte irgendwie recht, sie brachten einen runter und halfen kurz zu vergessen. Er hatte mir in den letzen Tagen öfters was vorbei gebracht und sagte, es sei umsonst. Dafür war ich ihm echt dankbar. Keine Ahnung, ob ich das bezahlen könnte. Plötzlich klingelte es an der Tür und ich dachte es wäre Justin oder Leon. Schließlich weiß sonst keiner, dass ich hier wohne. Doch es war Theo. "Mein Gott, ist es schwer dich zu finden. Kann ich rein kommen?" "Ähm... Ja..." Ich ließ ihn eintreten und wir gingen zusammen in die Küche. "Lass mich raten, du bist aus einem bestimmten Grund hier?" Er nickte. "Lass mich erklären."

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