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~POV Kostas~

"Kostas! Mein verlorener Sohn.", begrüßte Daniela mich und umarmte mich. "Sohn? Das wäre mir neu." "Mir auch.", sagte Jeremy, welcher am Küchentisch saß und jetzt von seinem Laptop hoch sah. "Naja, du bist für kurze Zeit bei uns eingezogen und hast uns alles anvertraut. Außerdem bist du wie ein großer Bruder für Lina. Also bist du auch wie ein Sohn für uns. Richtig Jeremy?" "Äh... Ja... schätze schon." Ich lachte nur und setzte mich zu Jeremy. "Warum hast du dich solange nicht gemeldet? Ist alles okay?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Nein, eigentlich läuft gerade alles aus dem Ruder. Aber deswegen bin ich nicht hier. Es geht um Jack." "Oh nein.", sagte Jeremy und klappte seinen Laptop zu. "Ich erwarte das Schlimmste." "Warum? Magst du ihn nicht?", fragte ich verwundert. "Doch. Er ist wirklich nett und sehr höflich, aber er ist immer noch der Bruder von Justin." "Und deswegen sind wir immer noch skeptisch.", fügte Daniela hinzu. "Gut so. Es sind nämlich keine guten Nachrichten die ich euch jetzt erzählen werde. Ich habe ein Gespräch zwischen Justin und Jack mitgekriegt...." Und so wiederholte ich schnell die Geschichte, welche ich auch Jana erzählt hatte. "Ich werde diesen Typen eigenhändig erwürgen.", sagte Jeremy. "Das liegt wohl in der Familie.", sagte Daniela. "Wann kommt Lina von der Schule?" Daniela schaute auf die Uhr. "In zwei Stunden ungefähr." Ich nickte. "Okay, dann erzähle ich euch jetzt warum ich mich solange nicht gemeldet habe." Jeremy und Daniela schauten mich erwartungsvoll an. "Ich habe mit Lucy geschlafen.", sagte ich schnell und knapp. Daniela ließ ihr Gesicht in ihre Hände gleiten und Jeremy schaute mich mit einem Das-ist-nicht-dein-scheiß-Ernst Blick an. "Ich weiß, dass es scheiße war und ich es niemals hätte tun dürfen." "Kostas, du weißt, dass wir immer für dich da sind und auch immer hinter dir stehen.", sagte Daniela. "Nehme es mir jetzt nicht übel, aber wer hat dir ins Gehirn geschissen?" "Leon hat sich mit mir getroffen und wir haben getrunken. Zuviel getrunken. Und irgendwann kamen Lucy und ihre Freundin dazu. Und dann kam halt eines zum anderen." "Und Mik weiß es?", fragte Jeremy. "Ja... Er hat uns beide am nächsten Morgen gesehen. Ich wollte es ihm erklären, aber er hat mir nicht verziehen. Er war einfach nur verletzt und enttäuscht und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben... Ich kann es ihm ja auch nicht verübeln. Ich meine, nachdem was in seiner Vergangenheit passiert ist, ist es klar, dass er mir nicht verzeihen kann und er verletzt ist. Ich habe dann zwei Wochen lang nichts von ihm gehört und heute ist dann ein Brief angekommen..." Jeremy und Daniela schauten mich mit ein wenig Vorahnung an. "Es war die Scheidung." "Oh scheiße...", flüsterte Daniela. "Und du hast ihn bis jetzt noch nicht wieder erreicht?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Er will nichts mehr von mir hören. Er ignoriert mich..." Jeremy setzte sich neben mich und schlang einen Arm um meine Schulter. "Und du meinst nicht, dass er nochmal mit sich reden lässt?" "Nein, nicht mal mit Jana redet er mehr. Obwohl sie ja gar nichts damit zu tun hat. Ich hab es verkackt... Es ist zu spät..." Daniela nahm meine Hand in ihre. "Wir sind da für dich, wenn du reden willst oder dich ausheulen willst." "Danke, aber ich glaube die Phase ist schon vorbei." "Oder wenn du nicht alleine sein willst. Die Tür steht für dich immer offen.", sagte Jeremy. "Danke." "Du meintest doch, dass Justin Mik ausnutzen will. Was willst du dagegen tun?", fragte Daniela. "Jana versucht es ihm zu sagen. Sie wird dann doch noch eher mit ihm reden können als ich." Gerade als sie etwas erwidern wollte, hörten wir Stimmen auf der Auffahrt. Ich sah aus dem Fenster und dort standen Jack und Lina. "Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast." "Für meine Prinzessin tue ich doch alles." "Willst du noch mit reinkommen?" "Würde ich gerne, aber Justin wartet auf mich. Wir sehen uns morgen, Süße." "Ich kotze gleich.", sagte Daniela, welche auch aus dem Fenster schaute. Das kam zum Glück gar nicht so rüber, als würden wir sie stalken. "Hey!", rief Lina durch das Haus und kam in die Küche. "Koschti!" Sie umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung. "Warum bist du schon da?", fragte Daniela. "Wir hatten die letzten beiden Stunden frei. Herr Haken ist krank oder so." "Das der noch unterrichtet?", fragte ich erstaunt. "Ja, der ist doch schon voll alt oder?" Ich zuckte mit den Schultern. "Hast du Hunger?", fragte Daniela. "Nee, hatte was in der Schule. Kostas willst du mit in mein Zimmer kommen? Ich hab gezeichnet!" "Gleich.", antwortete Daniela für mich. "Wir müssen kurz reden." Lina schaute uns stirnrunzelnd an und setzte sich zu uns an den Tisch. Keiner wusste anscheinend so richtig wie er anfangen sollte, weswegen ich das Reden übernahm: "Es gibt da eine Geschichte, welche in der Vergangenheit passiert ist..." "Lest ihr mir jetzt ein Märchen vor?" "Nein. Es geht um Justin." "Justin? Jacks Bruder?" Ich nickte und jetzt wurde Lina hellhörig. Ich versuchte ihr in Kurzform alles so ausführlich wie möglich zu erklären. Dass ich Mik betrogen habe mit Lucy, dass Justin Mik nur ausgenutzt hat und so weiter. Dabei ließ ich die ganzen Einzelheiten mit Lucy aus und konzentrierte mich mehr auf die Geschichte mit Mik und Justin. Lina schaute mich irgendwann ungläubig an, doch noch war ich nicht fertig. "...Und Jack hat gesagt, dass er dich ins Bett kriegen will und Justin wieder Mik. Sie haben eine Wette abgeschlossen, wer schneller jemanden ins Bett kriegt. Jack ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Er verarscht dich nur." Ich dachte jetzt, dass Lina traurig sein wird oder wütend, doch stattdessen lachte sie nur.

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