14

~POV Kostas~

Als erstes fuhren zurück zur Wohnung in der Hoffnung Mik da anzutreffen. Wir wussten nicht wo er sein könnte. Er könnte bei seinen Eltern sein, aber die waren im Moment selber nicht da. Als wir vor der Wohnungstür ankamen, stand diese offen und ich hörte Geräusche aus dem Schlafzimmer. Dort stand Mik und packte ein paar Sachen. Es zerriss mir das Herz zu sehen, dass er wirklich gehen wollte. "Mik...", sagte ich vorsichtig. "Nein.", gab er nur kalt zurück. "Bitte, ich will mit dir reden." Er drehte sich zu uns um und schaute mich wütend an. "Was für Lügen willst du mir denn noch auftischen? Kostas, ich hab genug davon." "Mik, jetzt hör ihm einmal zu.", sagte Jana. "Es ist wichtig." Er seufzte nur und schaute mich abwartend an. "Ich war gestern mit Leon feiern und ich habe es gar nicht gemerkt, dass er mich abgefüllt hat. Lucy hat wahrscheinlich die ganze Zeit nur so getan, als hätte sie ihre Krankheit nicht mehr. Dabei ist sie immer noch krank. Sie hat mit mir geschlafen, damit alles wieder von vorne beginnt." "Na und? Es ändert nichts an der Sache, dass du mit ihr geschlafen hast. Egal ob du abgefüllt wurdest oder nicht. Wenn du mich liebst, hättest du das nicht getan. Wie oft soll es denn noch passieren? Jedes mal, wenn Lucy auftaucht steigst du mit ihr ins Bett. Es ist okay, wenn du sie liebst. Dann tue es doch. Werde glücklich mit ihr." Er nahm seine Tasche und ging an uns vorbei. "Mik, bitte.", versuchte Jana ihn aufzuhalten. "Nein! Ich werde dir nicht verzeihen. Nicht nochmal. Du hattest deine Chancen. Fick dich!" Beim letzten Satz fühlte sich meine Brust so an, als ob jemand mit einem Messer rein gestochen hätte. Ich ließ mich auf den Boden sinken und weinte. "Das war's.", schluchzte ich. "Das war's für immer." "Geb nicht auf. Wir kriegen das schon hin." "Kriegen wir nicht. Er hat doch Recht. Ich hätte nicht mit Lucy schlafen dürfen! Das war dumm von mir. Ich hab Schuld und muss jetzt meine Konsequenzen dafür tragen." "Du willst doch nicht so einfach aufgeben!" "Was soll ich denn tun? Er wird nie wieder was von mir wollen." "Du sollst kämpfen, verdammt. Kämpfe um deine Liebe." "Das hab ich doch schon getan. So oft. Und so oft ist alles in die Brüche gegangen. Vielleicht will das Schicksal einfach nicht, dass wir zusammen sind." Mir kam plötzlich ein ganz komischer Gedanke, den ich sehr leise aussprach und hoffte, dass Jana ihn nicht hörte. "Vielleicht, hatten meine Eltern von Anfang an Recht." "Das will ich nicht nochmal hören.", sagte sie und half mir wieder auf die Beine. Wir setzten uns ins Wohnzimmer, wo ich weiter weinte. "Du wirst weiterhin traurig sein, wenn du nicht um ihn kämpft. Guck doch mal, wie viel ihr in der Vergangenheit schon zusammen erlebt habt. Und immer wieder habt ihr zusammen gefunden. So viele Jahre wart ihr glücklich. Das kannst du doch jetzt nicht so einfach wegschmeißen." "Und so viele Male habe ich ihn betrogen. Man, ich bin so ein verdammter Idiot!" Jana nahm mich ohne ein Wort zu sagen in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken. 

~POV Mik~

Wütend schmiss ich meine Tasche in mein altes Kinderzimmer und ließ mich auf das Bett fallen. Dieser verdammte Idiot! Nie wieder will ich irgendwas von ihm hören. Warum spielte er so mit mir? Fand er das witzig? Mich jedes Mal wieder aufs Neue zu enttäuschen und zu verarschen? Warum hatte er mich dann geheiratet, wenn er mich sowieso nicht liebt? Okay, ich brauchte jetzt irgendwie einen freien Kopf, weswegen ich mir schnell eine Jacke überwarf und machte mich auf den Weg zum See machte. Ich versuchte die ganze Zeit Kostas aus meinen Gedanken zu verbannen, doch wirklich klappen tat das nicht. Ich fühlte mich einfach nur verletzt, benutzt und verarscht. Hatte er mir vielleicht die ganzen Jahre nur was vorgespielt? Hatte er mich vielleicht seit Jahren schon betrogen? Wie konnte man so ein Arsch sein? Lucy war wieder da und schon springt er mit ihr ins Bett. Ich werde ihm die Scheidung zuschicken, danach kann er ja glücklich werden mit Lucy. Ich ließ mich am See vor dem Ufer nieder und schaute mir die leichten Wellen an, welche durch den Wind gebildet wurden.

"...Ich will diese drei Jahre die wir hatten nicht einfach wegwerfen, dafür waren sie zu schön. Willst du sie einfach wegwerfen wollen? Einfach aufgeben?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Du hast in den ganzen drei Jahren andere Gefühle in mir erweckt. Ich fühlte mich sicher und geborgen bei dir." Es entstand einen Moment der Stille, bis ich Kostas Hand nahm. "Du hast den Ring noch?" "Klar. Du hast ihn also auch noch?", fragte er mich grinsend. Ich nickte nur lächelnd, schaute ihm tief in die Augen und kam näher. Bevor er überhaupt noch irgendwas machen konnte, lagen meine Lippen auch schon auf seinen. Und sofort erwiderte er den Kuss. Dieser Kuss ließ ein Feuerwerk in mir explodieren. Es war, als wäre es unser erster Kuss gewesen, denn die gleichen Gefühle kamen wieder.

Ich wollte jetzt nicht weinen. Nicht wegen diesem Idiot! Ich will alles vergessen! Ich will ihn vergessen! Seine Geschenke, seine Komplimente und alle Erinnerungen an ihn! Ich brauche ihn nicht! "Hey.", sagte plötzlich eine bekannte Stimme, welche sich neben mich setzte. Justin?!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top