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~POV Kostas~

Als ich vor dem Club ankam, wartete Leon bereits auf mich. Wir setzten uns an einen Tisch und bestellten ein paar Getränke. "Was machst du im Moment eigentlich?" "Das Leben genießen." Ich schaute ihn fragend man. "Ne, ehrlich. Im Moment hänge ich nur ab. Scheiß auf Arbeit. Ehrlich, ich will das Leben genießen und nicht Tag und Nacht arbeiten." Wow, Leon hatte sich wirklich verändert. Aber ich wusste auch, dass er mit den falschen Leuten abhing. Vielleicht wollte er das ja jetzt wieder ändern, in dem er wieder Kontakt mit uns aufbaut? "Und du und Mik sind immer noch zusammen?" "Jep und glücklich." "Wow. Und nie dran gedacht mal anderweitig Spaß zu haben?" "Wie meinst du das?" "Schau dich um. Hier gibt es überall geile Weiber und ein paar Typen bestimmt auch." "Nein. Ich gehe doch nicht fremd." "Warum? Wird doch irgendwann langweilig. Außerdem bekommt er es sowieso nicht mit." "Leon, wenn du es machen willst, von mir aus. Aber ich nicht. Ich liebe Mik." "Schon gut Kumpel. Ich merke schon, du bindest dich lieber. Aber okay, jeder wie er will. Hey, ich gebe die nächste Runde aus, ja?" Und so ging es dann den ganzen Abend weiter. Einen Drink nach dem anderen. "Hey, ihr beiden.", sagte plötzlich eine weibliche Stimme und ich sah, dass es Lucy war. "Ihr auch hier?" Sie war anscheinend mit einer Freundin da. "Setzt euch zu uns. Aber nur, wenn ihr einen ausgebt.", sagte Leon. "Ich mache schon.", sagte Lucys Freundin und bestellte ein paar Drinks. Ich merkte gar nicht, dass ich ziemlich viel trank und das war auch der Grund, warum ich schon bald nicht mehr ganz Herr meiner Sinne war. Ich hatte irgendwann einen Arm um Lucy geschlungen und wir beide verstanden uns ziemlich gut. "Kommst du mit raus?", fragte sie mich durch die laute Musik. "Ich brauche frische Luft." "Ich komme.", sagte ich und stand auf. Schlagartig wurde mir schwindelig und ich geriet ins Schwanken. "Wow, ganz ruhig.", lachte Lucy und ich lachte mit. Wir quetschten uns durch die tanzenden und redenden Leute und ich war froh endlich an der frischen Nachtluft zu sein. "Viel besser als da drin." Ich nickte zustimmend und versuchte nicht zu sehr auf mein Schwindelgefühl zu achten. "Wie wäre es, wenn wir nach Hause gehen? Ich glaube, du hattest heute genug." "Joaa... Okay." Zusammen liefen wir zu mir nach Hause und ich merkte erst gar nicht, dass sie währenddessen meine Hand genommen hatte. "Du hast immer noch nicht viel mit deinen Eltern zu tun oder?" "Ach die können wegbleiben. Sind sowieso scheiße." "Aber sie wollten doch nur das Beste für dich." "Neee. Sie wollten nicht, dass ich mit Mik zusammen komme." "Sie wollten, dass du mit mir zusammen kommst. Sorry.", nuschelte sie. Ich legte meinen Arm um ihre Schulter. "Du kannst da nichts für. Eltern sind scheiße." "Aber... fandest du nicht wir hatten damals eine schöne Zeit?" 

Ich antwortete ihr nicht, schubste sie von meinem Becken runter auf die andere Bettseite, setzte mich auf sie drauf und fing an sie zu kitzeln. "Kos-... Nein! Hör.... Lass es!", lachte sie. 

"Naja... schon irgendwie." Ich merkte erst, dass vor dem Haus angekommen waren, als Lucy plötzlich stehen blieb. "Warum lassen wir die schöne Zeit nicht wieder aufleben?" Ich schaute sie verwirrt an. "Wie?" Sie antwortete mir nicht, sondern gab mir einen kurzen, aber trotzdem fordernden Kuss. "Niemand wird es jemals erfahren." "Ne, Lucy. Das geht nicht." "Warum? Wir sind beide vergeben. Und wir gehen beide ein Risiko ein. Lass es uns tun. Nur einmal.", hauchte sie gegen meine Lippen. "Erinnere dich wie schön die Zeit war. Vermisst du sie nicht manchmal?" Ich antwortete ihr nicht, nahm meinen Schlüssel raus und schloss die Tür zum Treppenhaus auf. Dann ging ich rein und drehte mich zu Lucy um. "Komm.", sagte ich leise. Sie grinste und folgte mir in die Wohnung. Als ich gerade die Tür geschlossen hatte, ging ich auf sie zu und küsste sie fordernd. Durch den Alkohol blendete ich alles andere aus und dachte nicht weiter über die Folgen nach.

~POV Mik~

Ich hatte eigentlich vorgehabt in der Nacht noch nach Hause zu fahren. Doch meine Tante bestand darauf, dass ich über Nacht bleibe, weil es zu gefährlich sein könnte. Dafür fuhr ich aber relativ früh wieder zurück, sodass ich um neun Uhr wieder zu Hause ankam. Es war ziemlich ruhig in der Wohnung. Wahrscheinlich schlief Kostas noch. Ein guter Zeitpunkt um ihn zu ärgern und ihn zu wecken. Ich schlich langsam ins Schlafzimmer, doch mein Lächeln verschwand, als ich sah, dass er dort nicht alleine lag. Neben ihm lag jemand anderes. Lucy?! Mein Herz verkrampfte sich und ich dachte, ich träume. Dieser Wichser! Ich war so sauer, dass ich beide am Liebsten sofort geweckt hätte, doch stattdessen ging ich zurück in die Küche und wartete einfach bis er kam, um seinen Gesichtsausdruck zu sehen. Es dauerte nicht lange, bis ich Schritte hörte und sah, dass Lucy aus dem Schlafzimmer kam. Als sie mich sah, blieb sie stehen. "Es war nicht meine Idee.", flüsterte sie und ging einfach. Was für eine Nutte! Ich hörte wie Kostas mürrisch aufstand und in die Küche. "Hey, Schatz.", sagte er und wollte mir einen Kuss geben, doch ich stieß ihn weg, weswegen er mich fragend ansah. "Was soll das denn?" "Es war anscheinend gut, dass ich gestern Nacht noch bei meiner Tante geblieben bin. Sonst hätte ich wahrscheinlich nur gestört." "Hä?" Ernsthaft? Tat er nur so dumm oder war er wirklich so dumm? "Man Kostas! Tue doch nicht so dumm. Ich habe gerade selbst gesehen wie Lucy hier raus gegangen ist und wie ihr beide halbnackt im Bett lagt. Also verarsche mich nicht!" "Scheiße...", sagte er leise und ließ sich auf einen Stuhl gegenüber von mir sinken. "Fuck! Mik, es tut mir so leid. Ich habe gestern viel zu viel getrunken. Ich... Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne." "Oh Gott, als ob das jetzt irgendwas ändert! Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du nicht mit ihr schlafen, egal wie betrunken du bist!" "Aber... Ich liebe dich! Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist."

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