Draco's POV

Stumm liefen wir alle nebeneinander her, auf dem Weg nach Hogsmead. Ich merkte am Rande, wie Peter Pettigrew sich stets im Hintergrund hielt, und zu versuchen schien, sich zwischen seinen drei Freunden zu verstecken, was ihm jedoch nicht ganz gelang. Seine unsichere, auf gewisse Weise auch zerstreute Art, schien also bereits in seinen jungen Jahren vorhanden gewesen zu sein.

Fast schon ekelte es mich an, zu beobachten, wie er sich, wie von einer anderen Welt in der Gegend umblickte, fast wie eine Ratte, die ihre Nase in die Luft streckte und nach irgendwas Bestimmtem schnüffelte. Seine dicke, von der Form her an einen Wurm erinnernde Unterlippe schien während dessen stets leicht zu beben, als hätte er Angst, dass irgendwer ihm in den nächsten Minuten etwas antun könnte. Ich verzog leicht das Gesicht, als ich daran dachte, was jener Gryffindor in nicht allzu weit entfernter Zukunft alles aus Angst tun würde.

Schließlich wandte ich meinen Blick von dem dicklichen Rumtreiber ab, und begann nun, die anderen drei mehr zu fixieren. Aus irgendeinem Grund kam es mir am seltsamsten vor, Remus Lupin gegenüber zu stehen, oder gar mit ihm zu reden. Lupin, meinem ehemaligen Lehrer in dem Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste, den ich jedoch nie sonderlich gemocht hatte. Zumindest früher nicht.

Er hatte mir, mit seiner überaus freundlichen und motivierten Art nicht wirklich in den Plan gepasst. Stets mit einem warmen Lächeln auf den Lippen, obgleich er meist gewirkt hatte, als könnte er sich keine wirklichen Klamotten leisten. Stets freundlich, und warm gegenüber Schülern, obgleich er öfter den Anschein gemacht hatte, es würde ihm selber alles Andere als gut gehen
.

Stets mit seiner ruhigen Art, egal, wie blöd ihm seine Schüler kamen. Egal, was sie zu ihm sagten, oder hinter seinem Rücken tuschelten. Vermutlich hatte er sogar mich unf einige meiner Freunde des öfteren dabei erwischt, wie wir über ihn hergezogen hatten. Ich war mir fast sicher, dass er bereits mindestens einmal gehört hatte, wie ich seine Klamotten als Flickenteppich bezeichnet hatte.

Und doch hatte er mich stets so behandelt, wie er alle anderen Schüler auch behandelt hatte. Nicht besser. Nicht schlechter. Genau gleich, mit Respekt. Seltsam eigentlich, dass mir eben dies erst dann wirklich aufgefallen war, als Remus in meiner Zeit bereits tot war. Umso seltsamer kam es mir nun vor, es mit einem jungen, lebendigen Remus Lupin zutun zu haben. Es war eine Sache, mit eigentlich toten Leuten zu tun zu haben, denen man nie begegnet war. Doch, mit Leuten, dessen erwachsenes Selbst man bereits kennen gelernt hatte ...etwas Anderes. Seltsames. Nichts, worüber ich unbedingt froh sein könnte.

" Hey Prongs!", riss mich plötzlich die Stimme eines seltsam motiviert wirkenden Sirius Black aus den Gedanken. James, der einige ZEIT lang stumm neben mir her gelaufen war, hob nun den Kopf und blickte seinen besten Freund aufmerksam an. " Ja?"

" Weißt du, was mir gerade einfällt?", James runzelte etwas die Stirn und blickte sein Gegenüber fragend an. " Nein.", ein leichtes Grinsen huschte über die Lippen des jungen Gryffindors, während er seine Brille zurecht rückte. " Willst du es mir erläutern?"

" Wir sollten demnächst mal wieder mit dem Quidditchtraining weitermachen. Ich dachte, es ist am besten, wenn ich meinen Vorschlag mit dem Kapitän persönlich teile.", Black grinste und seine grauen Augen, die meinen auf gewisse Weise so unglaublich ähnlich zu sein schienen, leuchteten vor Übermut. Schon immer hatte ich mir meinen älteren Cousin recht temperamentvoll vorgestellt, was vermutlich auch an Mum's Erzählungen von ihm gelegen haben mochte.

Und hier stand, oder besser gesagt lief er. Der noch lebende Beweis dafür, dass Sirius Black tatsächlich nicht gerade zu den ruhigsten Gemütern aus Hogwarts gehört hatte. Andererseits konnte ich seine Begeisterung dieses Mal recht gut verstehen. Immerhin ging es um Quidditch, eine der beliebtesten Sportarten der Zaubererwelt.

Eine der Sportarten, die ich bis zu meinem sechsten Schuljahr selbst betrieben hatte-...Bis mir ein gewisses Ereignis jegliche Chancen darauf, weiterhin Quidditch zu spielen ordentlich versaut hatte.

Zwar hatte ich überlegt, mich jetzt, in jenem nachgeholten Schuljahr erneut für die Hausmannschaft zu bewerben, ehrlich, und ohne Bestechungsmittel. Dennoch hatte ich es letzten Endes unterlassen. Ich bezweifelte, dass irgendjemand einen ehemaligen Todesser in seiner Hausmannschaft haben wollen würde.

" Paddy. Ich will deine großartige Idee ja nicht anzweifeln.", antwortete nun James mit einem leichten Grinsen, obgleich er momentan weniger begeistert, sondern eher ruhig wirkte. " Aber unser letztes Training hat letzten Donnerstag statt gefunden. Du erinnerst dich?" Sirius verdrehte gespielt genervt die Augen und blickte seinen besten Freund noch immer grinsend an.

Aus irgendeinem Grund fragte ich mich, ob irgendwas es jemals schaffen würde, jenes Grinsen aus seinem Gesicht zu wischen. Fast wirkte es, als würde nichts uns niemand dies schaffen.

So, als würde jenes, arrogantes Grinsen für immer auf seinem Gesicht weilen. Als könnte ihm nichts die Laune verderben. Oder eher seiner Selbstwertgefühl vermindern? Und doch wusste ich, dass jener Tag kommen würde, an dem jenes Grinsen sich in Luft auflösen würde.Jener Tag, an dem das Grinsen verschwinden und nur noch eine benommene, ausdruckslose Maske übrig bleiben würde.

Jener Tag, an dem es für Sirius Black keinen Grund mehr geben würde, sein so selbstbewusst wirkendes Grinsen aufrecht zu erhalten.

" Trotzdem. Am Montag spielen wir gegen Slytherin, schon vergessen?", hakte Sirius mit tadelndem Unterton mach und blickte seinen besten Freund an. " Versprich mir, dass wir denen richtig in den Arsch treten werden." James lachte kurz auf, während Remus nur schnaubte und den Kopf schüttelte. Er schien überhaupt nicht sonderlich begeistert von dem Thema Quidditch zu sein.

" Keine Sorge, Pads. Das bekommen wir schon hin. Wir zeigen's denen schon noch." James grinste und klopfte dem jungen Black neben ihm beruhigend auf die Schulter. Ich merkte, wie ich mich bei jener Unterhaltung leicht anspannte. Umzingelt von Gryffindors zu sein, die über das Haus herzogen, aus dem man selbst stammte, war tatsächlich nicht sonderlich angenehm. Im Gegenteil. Es machte wütend. Und doch wusste ich, dass ich meine Emotionen hier unter Kontrolle halten musste. Solange wir mit den Rumtreibern unterwegs waren zumindest.

" Gut.", meldete Sirius sich erneut zu Wort. " Besonders meinem Versager von Bruder."

Ich presste meine Lippen fest aufeinander, bis sie zu einem einzigen, dünnen, roten Strich wurden. Meine Wut, die ich vorhin gegenüber Black verspürt hatte, schien sich durch jenen Satz gerade noch mal verstärkt zu haben. Obwohl ich Regulus noch nicht einmal wirklich kannte, konnte ich nicht behaupten, dass es mir komplett egal war, wie Andere von ihm redeten. Zumal er kein Versager war, im Gegenteil.

Und das würde er auch noch früh genug unter Beweis stellen. Auch, wenn das, was ihn jene Tat kosten würde vermutlich einer der höchsten Preise sein würde. Einer der Preise, die man nicht zurück bekam, wenn man sie einmal verloren hatte. Der Gedanke daran ließ mich leise schlucken.

James schien die angespannten Stimmung zwischen den Zeitreisenden und ihm und seinen Freunden schließlich aufzufallen. Er musterte uns einige Zeit lang, ehe er sich wohl dazu entschied, eine Art Gespräch mit uns zu beginnen. Auch, wenn er nicht wirklich zu wissen schien, was genau er zu uns sagen sollte.

" Sagt mal. ", begann er. " Was haltet ihr eigentlich von Quidditch?"

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen 😅 wie gefällt es euch so? Ich bin mal wieder nicht so ganz zufrieden, aber lasst mir gerne eure Meinung dazu da😊 und eine Frage noch:

Hättet ihr Lust auf eine Art Lesenacht?😅☺ ich bin momentan irgendwie total motiviert und nächstes Wochenende hätte ich halt Zeit dazu😂 Also, schreibt es mir gerne in die Kommis ☺
Ansonsten dann...Bis bald 😅☺❤