Nervosität und Ratlosigkeit
Draco's POV
" So kann das nicht weiter gehen.", verkündete Hermine, als sie sich sicher zu sein schien, unbeobachtet zu sein. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe und blickte uns besorgt um. " Wer weiß, wie lange wir unsere Tarnung noch aufrecht erhalten können?", sie schluckte und blickte sich unruhig im Gang um. " Irgendwann wird irgendwer drauf kommen. Und was machen wir dann?"
Auch ich blickte nervös hinter mich, doch der dunkle Gang blieb nach wie vor menschenleer. " Ich bezweifle, dass sie uns überhaupt wirklich glauben. ", stellte ich tonlos klar und blickte die braun- gelben Steine am Boden des Korridors an. " Womöglich merken sie bereits, dass etwas mit uns nicht stimmt.", murmelte ich und glaubte jedes Wort von dem, was ich gerade von mir gab. Keiner von den Personen, denen ich bis jetzt über den Weg gelaufen war, schien sonderlich dumm zu sein. Schon gar nicht dumm genug, um jene Lügen, die wir Ihnen aufgetischt hatten über eine lange Zeitspanne zu glauben.
Sie würden anfangen, Fragen zu stellen. Sie würden versuchen, best möglich nach zu bohren, um wen es sich bei diesen seltsamen, fremden Schülern wirklich handelte. Sie würden nach einem Grund suchen, weshalb sie uns bis jetzt noch nie bemerkt hatten. Weshalb es auf sie wirkte, als wären wir bis jetzt noch nicht hier gewesen. Als wären wir wortwörtlich vom Himmel gefallen. " Was genau meinst du damit?", Weasley sah mich fragend an.
" Nichts weiter, als dass ich ihre skeptischen Blicke bemerkt habe.", erklärte ich trocken, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. " Nichts weiter, als dass ich ihre Zweifel gesehen habe.", ich schluckte und senkte schließlich erneut den Blick. " Die Leute hier sind nicht dumm-...", ich stockte, als ich an Crabbe und Goyle Senior dachte. " Zumindest die meisten nicht.", fuhr ich mit fester Stimme fort, den Blick weiterhin zu Boden gerichtet. " Spätestens in einigen Tagen, wissen sie die Wahrheit."
Hermine sah ich fast schon entsetzt mit geleiteten, dunkelbraunen Augen an. " Du hast Recht. ", murmelte sie, ehe sie sich hilfesuchend an Harry wandte. " Harry, sag doch auch mal was!", flehte sie, doch der Angesprochene schien sich nicht wirklich am Gespräch beteiligen zu wollen. Mit hängenden Schultern stand der Gryffindor im Korridor, wirkte vollkommen entmutigt und wagte nicht, vom Boden aufzublicken. " Harry?", Ron Weasley trat näher an seinen besten Freund heran. Ein besorgter Ausdruck spiegelte sich in seinen blauen Augen wieder, während er Harry betrachtete. " Hey, was ist denn los?"
Ich konnte mir jedoch schon fast denken, was los war. Ich konnte mir den Grund, weshalb der Schwarzhaarige mit einem Mal so unglaublich fertig und entmutigt wirkte vorstellen. Er war seinen toten Eltern begegnet. Er hatte sie beide vor sich gesehen, lebend. Glücklich. Nichts ahnend davon, was ihnen bevor stand. Nichts ahnend davon, dass sie in vier Jahren bereits ein frühes Ende finden würden.
Harry schien klar zu werden, dass er nichts dagegen tun konnte. Ihm schien erst jetzt wirklich klar zu werden, wie unglaublich klein wir doch waren, im Vergleich zum ewigen Kreislauf der Zeit. Ihm schien klar zu werden, wie machtlos man gegenüber seines Schicksals doch war. Dass man, egal, wie sehr man es wollte, nichts an der Zukunft ändern könnte.Oder sollte ich lieber sagen, an der Vergangenheit ändern könnte?
Auch Hermine sah Harry nun besorgt an und legte dem jungen Gryffindor eine Hand auf die Schulter. " Was ist das hier?", brachte Harry schließlich mit brüchiger Stimme hervor, schaute vom Boden auf und blickte uns drei verzweifelt an. " Ein grausamer Scherz?", seine Stimme klang fast schon hoffnungsvoll. Als wäre es ihm am liebsten, wenn all dies, was bis jetzt passiert war, nur ein einziger Scherz von irgendwelchen Idioten gewesen wäre, die es lustig fanden, so etwas zu tun.
Er wirkte fast, als würde er selbst versuchen, sich einzureden, dass all dies nur der Scherz von einigen dummen, jüngeren Schülern war, die von der großen Schlacht und all den Ereignissen durch Voldemort nicht ganz so gezeichnet waren, wie wir.
Als würde er hoffen, dass all dies wäre nur ein böser Traum und er würde in den nächsten Minuten aus jenem Traum aufwachen, und sich in seinem warmen, weichen Bett im Gryffindor Gemeinschaftsraum wieder finden. Als würde er hoffen, im nächsten Moment in den Arm gekniffen zu werden, und durch den Schmerz aus dem Schlaf gerissen werden. Aus dem Schlaf gerissen werden, und sich an nichts mehr erinnern können. Feststellen, dass all dies nur ein Albtraum gewesen war, und diesen dann schnellstmöglich vergessen. Doch dies würde nicht passieren. Nichts, von den eben genannten Dingen würde passieren.
" Harry...", begann Hermine's zittriger Stimme einen verzweifelten Versuch, ihren besten Freund zu trösten, zu unterstützen. " Bitte.", fiel dieser ihr jedoch kurz darauf ins Wort. " Bitte Hermine, sag es mir. ", er blickte sie verzweifelt an und einen Moment lang glaubte ich, sogar einige Tränen in seinen Augen erkennen zu können. " Bitte Mine, sag mir, dass das hier nur ein Traum ist."
Hermine schüttelte betroffen den Kopf. " Nein, Harry. ", murmelte sie. " Das hier ist kein Traum.", ich schluckte und wusste nicht recht, was ich nun tun sollte. Ron hatte seinen Arm noch immer um Harry gelegt und schien selber leicht überfordert mit der gesamten Situation zu sein. " Mum. Dad.", Harry gab ein ersticktes Schluchzen von sich, während Hermine ihm beruhigend über den Rücken strich. " Sirius. Remus.", Harry holte zitternd Luft. " Ich kann sie nicht alle noch einmal verlieren. "
Ron Weasley senkte betreten den Blick. " Ich versteh dich, Kumpel.", meinte er leise. " Mir würde es vermutlich genauso gehen, wenn ich nach der großen Schlacht in eine Zeit zur gereist wäre, in der Fre-...", seine Stimme versagte, doch das machte nichts. Ich wusste auch so, was der rothaarige Zauberer hatte sagen wollen. Eine Zeit, in der Fred noch leben würde.
Ich seufzte. " Selbst ich weiß, wie sich das anfühlen muss.", murmelte ich. " Mir ist es vorhin bei meinem Großcousin ähnlich ergangen, und ihn kenne ich noch nicht einmal wirklich. ", ein erneutes Schluchzen schüttelte Harry's Körper. " War p sowas immer mir?", flüsterte er nun. " Warum kann ich nicht ein einziges Mal ein normales Schuljahr hinter mich bringen?"
" Ich weiß es nicht, Harry.", murmelte Hermine. " Fakt ist, wir gehören hier nicht hin. Wir müssen zurück in unsere Zeit.", sie schluckte und blickte ihren besten Freund mitleidig an. " So weh es tut, wir müssen zurück in unsere Zeit.", Harry entgegnete nichts. Alles, was sie von ihm zur Bestätigung bekam, war ein zögerliches Kopfnicken. " Wer weiß?", meinte Weasley nun aufheiternd. " Vielleicht finden wir sogar auch noch eine Lösung wegen der Sache mit deinen Freunden. ", er klopfte Harry auf die Schulter.
" Nur nicht den Kopf hängen lassen, Kumpel." Hermine blickte stumm in die Runde. " Wir brauchen Hilfe.", stellte sie fest und sah uns eindringlich an. " Und meiner Meinung nach, kommt nur eine Person in Frage, die uns in dieser Situation helfen könnte. ", erwartungsvoll blickte sie uns an, ehe ich ihren Gedankengang zu Ende führte.
" Dumbledore. "
AN: Soo, das zweite Kapi heute 😊 wie fandet ihr es bis jetzt so? Schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommis und joa 😉 dann bis bald 😊❤
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