1. Geheimnisvoll

Mir war nicht bewusst wie lange ich einfach nur hier rum saß, denn ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Völlig verdreckt und zitternd saß ich noch immer auf dem kühlen Waldboden und wusste nicht wie mir geschah. Es war einfach beängstigend und als ich auch noch das knacken von Ästen wahrnahm, sah ich mich hektisch um, doch um die Flucht zu ergreifen war es bereits zu spät. Denn ein Mann in einem Anzug blieb mit einem gewissen Abstand vor mir stehen, weswegen ich sofort meinen Körper etwas mehr bedeckte. "Ich werd dir nichts tun", erklang die ruhig und männliche Stimme, des mir unbekannten Mannes, der sein Jackett auszog und langsam auf mich zu kam. Als er mir dieses über die Schultern hing, zuckte ich leicht zusammen, ließ meine Arme aber direkt durch die Ärmel des Jacketts gleiten und bedeckte mich damit. "Ist alles in ordnung?", fragte er mich schließlich und ging vor mir in die Hocke, weswegen ich ihn ansah und nur leicht den Kopf schüttelte, den in der Lage etwas zu sagen war ich gerade noch nicht. Ich kannte diesen Mann nicht und wusste nicht, ob man ihm trauen konnte oder nicht, auch wenn er nicht aussah wie ein wahnsinniger, konnte man ja nie wissen ob er auch wirklich keiner war. "Ich bin Elijah, darf ich fragen wer du bist?", nahm ich die Stimme des fremden wahr und sah ihn einen moment lang an, zögerte aber etwas, bevor ich ihm letzten endes ebenfalls meinen Namen verriet. "Ruby", entkam es mir leise. "Okay Ruby, mir ist bewusst das du mich nicht kennst, aber ich würde dir gerne meine Hilfe anbieten. Ich vergewisser dir das ich dir nichts tun werde. Du hast mein Wort", mein Blick glitt zu seinen Augen, während ich wirklich darüber nachdachte seine Hilfe anzunehmen. Natürlich wusste ich nicht ob er mich gerade anlog, oder mir die Wahrheit sagte, das er mir nichts tun würde, schließlich konnte man den Menschen nur vor den Kopf gucken. Wenn ich seine hilfe jedoch nicht annehmen würde, würde ich hier vermutlich noch Tage herum sitzen, ich konnte ja schließlich nicht unbekleidet durch die Straßen laufen, sobald ich aus dem Wald raus sein würde. Ich musste es jetzt einfach riskieren, weswegen ich innerlich einmal durchatmen und ein leises "Okay, danke ", von mir gab. Vorsichtig stand Elijah auf und hielt mir seine Hand hin, weswegen ich meine Rechte Hand in seine legte und mit meiner linken Hand, das Jackett zuhielt, damit weiterhin alles bedeckt blieb und wenn ich ehrlich war, war es mir mehr als nur unangenehm nichts weiter, als dieses Jackett zu tragen, aber immerhin bedeckte es alles. Vorsichtig zog Elijah mich auf die Beine und führte mich aus dem Wald raus, jedoch ging er mit mir einige Nebenstraßen entlang, da es ihm vermutlich nicht entgangen war, wie unangenehm mir das gerade alles war.

Elijah führte mich auf ein großes Grundstück, auf dem ein riesiges Anwesen stand, der Mann schien alles andere als arm zu sein, aber das sah man ja schon an seinem Anzug, der auch nicht gerade billig ausgesehen hatte.

Elijah öffnete die Haustür und ließ mich zuerst eintreten, ehe er mir folgte und die Tür hinter sich Schloß. Alleine schon der Flur war in meinen Augen riesig, aber es war alles sehr schön und modern eingerichtet. Vorsichtig führte er mich in ein großes Wohnzimmer und deutete auf das darin stehende Sofa an. "Setz dich, ich besorg dir etwas zu trinken", mit diesen Worten verließ Elijah das Wohnzimmer, während ich mich etwas im Raum umsah und dieser große Kamin gab bestimmt eine schöne Wärme ab, wenn man ihn anmachen würde. Ich ließ meinen Blick weiter durch den Raum gleiten und sah einen jungen Mann an dem Türrahmen lehnen, der mich mit einem breiten Grinsen ansah. "Du hast frischfleisch mitgebracht Bruder, wie nett von dir", erklang die Stimme des mir unbekannten, während Elijah mit einem Glas Wasser an ihm vorbei ging. Die Worte des jungen Mannes, der anscheind Elijahs Bruder gewesen war, brachte mich zum Nachdenken 'Frischfleisch' ? Was bitte meinte er damit? "Siehst du nicht das du unseren Gast dazu bringst sich unwohl zu fühlen Kol?" "Ach ist das so?" "Ja Kol, das ist so. Halt dich fern von ihr, es wäre äußerst nett, wenn du Rebekah holen würdest. Wir benötige ihre Hilfe", mit diesen Worten drehte Elijah sich zu mir und reichte mir das Glas Wasser, welches ich dankend entgegen nahm. "Ich bitte um Verzeihung, meine Geschwister haben nicht dieselben Manieren wie ich sie habe", erklärte Elijah, was mich etwas schmunzeln ließ. "Schon okay", sagte ich leise und nahm einen großen Schluck Wasser aus dem Glas. "Möchtest du mir erzählen was passiert ist? Es ist ungewöhnlich eine junge Frau unbekleidet in einem Waldstück aufzufinden", erklang Elijahs höfliche Stimme, während er mich und meine Bewegungen genau musterte. "Das würde mir niemand glauben", sagte ich leise, seine Antwort jedoch überraschte mich im Anschluss. "Niemand? Oder niemand der nichts Übernatürliches kennt?", mein Blick glitt von meinem Wasserglas direkt hoch in seine Augen, die ich genau musterte. Wusste er etwas über Übernatürliche Dinge? "Was genau meinst du?" fragte ich nach, da ich mir nicht sicher war, ob er von der Existenz von Vampiren, oder Hexen wusste, oder ob ich mir das ganze gerade nur zusammen reimte, denn ich wusste das Damon, Stefan und Caroline Vampire waren und auch das Bonnie eine Hexe war. "Ich kenn mich aus mit übernatürlichen Dingen und mir ist auch bewusst, dass dir etwas übernatürliches passiert sein muss", meinte er, doch da eine blonde junge Frau mit eleganten Schritten den Raum betrat, richtete sich meine Aufmerksamkeit auf diese. "Was gibt's Elijah?", fragte die Blondine, die auf mich im ersten Moment etwas zickig, aber auch leicht arrogant wirkte. "Das ist Ruby, ich habe ihr meine Hilfe angeboten, also wäre es äußerst nett von dir, wenn du ihr etwas zum anziehen geben könntest und ihr zeigen könntest wo sich das Badezimmer befindet", die Blondine sah Elijah an und verdrehte etwas genervt die Augen. "Ich möchte euch wirklich keine Umstände machen Elijah, ich denke ich sollte lieber gehen und.." "Ich werde dich so nicht auf die Straße gehen lassen, es ist dir schon mit meinem Jackett unangenehm gewesen, also wirst du dieses Anwesen erst verlassen, wenn du dich wieder wohl fühlst und etwas an hast, was nicht nur aus einem Jackett besteht", mein Blick ging zu Elijah, ehe ich zu Rebekah sah, die sich nun zu Wort meldete. "Man sollte meinen Brüdern nicht wiedersprechen, das mögen sie nicht sonderlich, aber Elijah ist eigentlich der netteste von meinen Brüdern", meinte die Blondine und musste etwas lächeln, welches ich automatisch erwidern musste und mich anschließend eine lange Holztreppe von ihr hinauf führen ließ und sie anschließend eine der vielen Türen öffnete. Es gab oben so viele Räume, das man sich in diesem Anwesen ziemlich schnell hätte verlaufen können. Ich zum Beispiel, hätte eine Karte gebraucht um alles hier alleine finden zu können. "Hier ist mein Zimmer, du kannst auch mein Badezimmer benutzen", ich folgte der Blondine ins Badezimmer und sah diese kurz an. "Danke, ich beeil mich auch mit dem duschen." "Schon okay, lass dir Zeit, ich guck mal was ich in meinem Schrank so für dich finde.. Ich bin übrigens Rebekah", stellte sie sich mir schließlich vor. "Ich bin Ruby, aber das hat Elijah dir ja gerade schon verraten", mit einem Lächeln schloss ich die Badezimmertür hinter mir und zog Elijahs Jackett aus, welches ich über das Waschbecken hing und anschließend das warme Wasser der Dusche anstellte.

Ich hielt meine Hand unter das Wasser und betrat die Dusche, als es schön angehen warm war. Ich ließ das Wasser auf mich herab prasseln und spürte regelrecht, wie der Dreck des Waldbodens von mir gespült wurde. Es war ein befreiendes Gefühl und mir wurde gleich auch schon viel wärmer. Man konnte wirklich nicht abstreiten das Elijah und Rebekah nett zu sein schienen, auch wenn Rebekah auf dem ersten Blick arrogant und zickig wirkte, vermutlich würde ich diese Leute aber auch nie wieder sehen, andererseits war Mystic Falls auch nicht gerade groß.

Nach der Dusche trocknete ich mich ab und Band mir ein Handtuch um meine langen blonden Haare und ein großes um meinen Körper, nur um kurz darauf Rebekahs Zimmer zu betreten. "Ich denke die Sachen müssten passen", sagte sie direkt und drückte mir eine Jeans und ein Top in die Hand, welches ich entgegen nahm. "Danke", erneut verschwand ich im Bad um mich anzuziehen und ich musste zugeben das Rebekah wirklich den selben Klamotten Geschmack hatte wie ich, das war anscheind mehr als Glück das ich nicht in irgendwelchen Lumpen Nach Hause gehen musste und dazu passten die Sachen von Rebekah perfekt, sie waren nicht zu weit und auch nicht zu eng.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, nahm ich Elijahs Jackett und ließ mir von Rebekah noch High heels geben, damit ich nicht barfuß herum laufen musste. "Tut mir leid, ich hab leider keine flachen Schuhe, ich glaub ich sollte mir mal welche zu legen", ich musste bei ihren Worten etwas lachen und stimmte ihr zu. "Ja das stimmt, manchmal sind flache Schuhe etwas praktischer." "Ja vermutlich", meinte Rebekah und begleitete mich wieder nach unten ins Wohnzimmer, wo Elijah sich direkt zu uns umdrehte und ich ihm sein Jackett wieder gab. "Danke.. das war wirklich nett von euch beiden, ohne dich würde ich wahrscheinlich immer noch in diesem Wald hocken", ich musste mich einfach noch mal bedanken, vor allem bei Elijah und das war nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch weil ich es einfach wollte und wirklich dankbar war, denn ohne ihn würde ich noch immer da zusammengekauert auf dem Waldboden sitzen. "Wenn ich sehe das jemand hilfe benötigt, dann helfe ich so gut ich kann", gab er mir mit einem leichten lächeln zur Antwort. "Ich sollte jetzt wirklich gehen", meinte ich und ließ mich anschließend von Elijah zur Tür begleiten nachdem ich mich von Rebekah verabschiedet hatte, er öffnete mir wie ein Gentleman die Tür, jedoch drehte ich mich nochmal mit einem leichten lächeln zu ihm um. "Es hat mich wirklich gefreut dich kennenzulernen Ruby." "Die Freunde war ganz meinerseits", Elijahs Blick verriet mir jedoch, dass er anscheind noch etwas sagen wollte, was er schlussendlich auch tat. "Dürfte ich dich erneut fragen, was genau dir da passiert ist?", fragte er erneut nach, ehe mir wieder seine Worte einfielen, als er das mit dem Übernatürlichen erwähnt hatte, bevor ich duschen gegangen war. "Du glaubst an übernatürliches?" "Ich glaube es nicht nur, ich weiß das solche Dinge existieren", gab er mir direkt zur Antwort, weswegen ich ihn etwas überrascht ansah. "Du weißt es also?! Ich weiß auch das es existiert und ja.. vermutlich ist mir etwas übernatürliches passiert, vielleicht aber auch nicht", sagte ich leise, ehe ich mich umdrehte und das Grundstück von Elijah verließ. Ja vielleicht hatte ich gerade aus dem was passiert war ein Geheimnis gemacht, aber ich kannte diesen Mann schließlich nicht, vielleicht würde er mich genauso für verrückt halten und woher sollte ich wissen, das er wirklich wusste das übernatürliche Dinge existierten?! Vielleicht hatte er das auch nur gesagt, damit ich ihm sagen würde was passiert war, schließlich hätte mir in diesem Wald alles passiert sein können, doch darüber reden wollte ich jetzt nicht unbedingt und schon gar nicht mit einem Mann, den ich gerade höchstens mal eine Stunde kannte. Außerdem musste ich selbst erst einmal mit dem was passiert war klar kommen, den immer wieder spielte sich alles vor meinen Augen ab, genauso wie es passiert war und genauso wie sich das angefühlt hatte und dazu hatte ich auch noch etwas schreckliches getan und genau das war der Grund, das von nun an, alles anders sein würde. Ich musste erst mal irgendwie den Kopf frei bekommen, doch das war alles einfacher gesagt als getan.

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