May

6 Monate später...

Es war ein kalter Herbst Tag. Die Bäume würden bald ihre Blätter verlieren und der Winter kündigte sich auch schon an. Das Licht schien, zwischen den Wolken, und brach durch die Blätter. Es sah echt schön aus. ,,May? Na komm. Heute ist erst Mittwoch, also immer noch Schule. Willst du etwa zu spät kommen, wie eigentlich immer?", rief meine Mutter von unten. Ich verdrehte meine Augen und legte meinen Skizzenblock weg. Dann muss ich das wann anders fertig zeichnen. Ich schnappte mir schnell meinen Rucksack, meine Jacke und mein Handy ehe ich mein Zimmer verließ und die Treppen runter ging. Ich gab meiner Mom einen Kuss auf die Stirn und wuschelte Javier durch seine Haare.

,,Hab euch lieb. Bye.", verabschiedete ich mich, schlüpfte in meine Vans und verließ die Wohnung. Sofort kuschelte ich mich in meine gefütterte Jeansjacke und vergrub meine Hände in dessen Taschen. Wie jeden Schultag auch, sah ich mich um. Die Straßen Chicagos waren wie so oft voll. Vor 6 Monaten, nach dem Vorfall, waren meine Mom und ich zu dem Entschluss gekommen, dass wir von Ohio wegziehen mussten.

Chicago war nun unsere neue Heimat. Ich hatte auch schon ein paar Freunde gefunden und die Schule schien auch qualitativ gut zu sein. Es war eine gute Entscheidung, auch wenn ich manchmal noch daran dachte, was wäre, wenn wir in Ohio geblieben wären. Am Schülerparkplatz angekommen sah ich die kleinen Klischee- Gruppen der Sportler, Bitches, Nerds, Normalos und der Badboys. Allerdings fiel mir heute etwas auf, was sonst nicht da war. Ein Junge, der alleine auf dem Boden saß und an der Schulmauer lehnte. Kapuze auf, dunkle Sachen und Zigarette zwischen den Lippen.

,,May! Du bist ja pünktlich?! Was hast du? Geht es dir gut?", hörte ich dann die Stimme meiner besten Freundin, Jordan. Als ich mich in ihre Richtung drehte, wurde ich direkt von einem strahlenden Mädchen in eine innige Umarmung gezogen. Wie konnte man so früh, so gut gelaunt sein? Wahnsinn... ,,Hi, Jo. Nein mir geht es gut. Ich wurde gehetzt.", lachte ich dennoch und grinste sie dann an, als wir uns lösten.

,,May, meine allerbeste Freundin. Du tust mir doch einen Gefallen?", fragte sie mich dann und sah mich aus großen Kulleraugen an. Sie schob ihre Unterlippe etwas raus, wobei ich einfach lachen musste. ,,Hau raus.", kicherte ich. ,,Freitag Abend steigt eine Party bei dem beliebtesten Oberstufenpaar, Adam und Kylie. Ich hab von einer Freundin gehört, dass sie von der Schwester einer Freundin ihrer Cousine und dessen bester Freund-", redete Jordan drauf los, doch ich kam schon nach Adam und Kylie nicht mehr mit, weswegen ich meine Hand auf ihren Mund drückte. ,,Jordan. Ich verstehe nichts wenn du so kompliziert und vor allem so schnell redest. Adam und Kylie?! Braucht man da nicht eine Einladung?", fragte ich verwirrt.

Adamund Kylie waren DAS dream Couple. Sie veranstalten alle 3 Wochen eine Party undselbst ich weiß, wie schwer es ist eine Einladung für diese Sauforgien zubekommen. Allerdings hat Jo gewisse Kontakte und es könnte gut sein, dass siean eine Einladung rangekommen ist. Jordan kramte in ihrer Tasche und hielt mirkurz darauf einen Umschlag hin, wo groß ihr Name drauf stand. ,,Ich darf eineBegleitung mitnehmen!", grinste sie und schwenkte das Stück Papier untermeine Nase. Ungläubig sah ich sie an. ,,Also hast du eine Einladung?",vergewisserte ich mich immer noch skeptisch.

Sie nickte heftig und grinstedümmlich. Dann fingen wir beide an wie Verrückte zu kreischen und umarmten uns.,,Klar komm ich mit!", lachte ich und riss ihr den Umschlag aus der Hand.Voller Vorfreude öffnete ich den Brief und las ihn. Mein Grinsen wurde breiter.Endlich wieder Alkohol. Jordan zog mich auf den Schulhof und redete darüber,was wir anziehen sollten, da es wichtig war und blah blah. Ich aber hörte nichtzu. Dieser Junge mit der Kapuze und der Zigarette...er sah mich die ganze Zeitüber an und hatte auch nicht vor den Blick abzuwenden. Auch dann nicht, als ichihn fragend ansah.

Ob er neu ist? Ich musterte ihn so wie er michmusterte und irgendwie fand ich ihn interessant. ,,Hallo! Erde an May!", rissmich Jordans Stimme aus meinen Gedanken und so sah ich sie wieder an. Irritiertblinzelte ich sie an. ,,Äh was?" ,,Du hast mir nicht zugehört, oder? Wohast du überhaupt hingeguckt?", fragte sie neugierig und sah hinter mich. Plötzlich wich ihr die Farbe aus dem Gesicht und ihre Augen wurden groß. Ihr 24/7 Lächeln verschwand.

Besorgt drehte ich mich auch wieder um und sah nur den Jungen, welcher nun zu den anderen Schülern sah. ,,Was hast du?", fragte ich Jo besorgt, als ich wieder in ihr Gesicht sah. Plötzlich packte sie mein Handgelenk und lief schon fast mit mir im Schlepptau in das Schulgebäude. ,,Jordan?" ,,Sprich nicht mit ihm! Sieh ihn nicht an! Rede nicht über ihn! OKAY?", fragte sie hysterisch.

Verwirrt von ihren Worten und ihrer plötzlichen Angst, legte ich den Kopf nur schief und kniff die Augen etwas zusammen. ,,Hä?", gab ich dumm von mir. Sie packte mich an den Schultern. ,,Geh ihm aus dem Weg, May. Er ist gefährlich. Sehr gefährlich! Wehe du redest mit ihm! Tu so als ob er nicht existiert okay? Du kennst ihn doch?",,Nein, ich kenne ihn nicht. Hab ihn zum ersten Mal gesehen.", sagte ich ehrlich und runzelte die Stirn. Nun war Jordan verwirrt.

,,Achja du kommst ja aus Ohio. Naja egal. Alle nennen ihn Winchester. Sein echter Name ist aber Azrael. Es gehen sehr viele Gerüchte über ihn herum. Das wichtigste ist aber, dass er ein Krimineller ist und dass das ganze Viertel Angst vor ihm hat. Man sagt, er hatte sogar jemand auf dem Gewissen gehabt. Bitte, May. So neugierig du auch bist, halt dich von ihm fern. Am besten machst du das, indem ich dir alles erzähle, was ich über ihn weiß, du Angst bekommst und dann einfach einen großen Bogen um ihn machst.", redete sie ohne Punkt und Komma. ,,Ist ja gut. Erzähl es mir gleich im Unterricht, ja?", sagte ich schnell, da wir die letzten auf dem Flur waren. Ich zog sie in den Klassenraum und schon fing der Unterricht an.

Azrael Winchester also...stimmt das, was man über dich erzählt?

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Oben ist ein Bild von Azrael <3

(Bearbeitet )