Kapitel 76: Weihnachtsfest (1.446)
Minho:
Gerade als ich für die anstehende Weihnachtsfeier fertig bin, klingelt es an der Haustür, weshalb ich schnell nach unten renne und dabei rufe: „Ich gehe an die Tür, Eomma!" Unten angekommen steht meine Mutter tatsächlich bereit dazu, die Tür zu öffnen, doch hält inne, als sie meine Stimme vernimmt. „Und denke daran, dass du mir versprochen hast, gegenüber Jungkook und Taehyung höflich zu sein. Die Jeons waren ein Feind von Appa und nicht von dir. Die Beiden waren für mich da, als mir der Kontakt zu meinen Freunden verboten wurde, also benimm dich wie meine Mutter." sage ich kalt, ehe ich ohne auf eine Reaktion von ihr zu warten die Tür öffne, vor der Jungkook und Taehyung stehen und mich glücklich anlächeln. Augenblicklich erwidere ich ihr Lächeln und umarme sie, was den beiden ein Kichern entlockt.
„Warum bist du in letzter Zeit eigentlich so berührungsbedürftig, Dongsaeng?" grinst der Blondhaarige und wuschelt mir durch meine Haare, weshalb ich ihn böse anfunkle und meine Haare versuche zu richten. „Man, die Haare haben mir Stunden von Arbeit gekostet." schmolle ich, während ich sie wieder versuche an ihre Stellen zu streichen. „Was? Dafür hattest du mehrere Stunden gebraucht?" hebt Taehyung skeptisch eine Augenbraue, während das Amüsement in seinem Gesicht ganz klar herauszulesen ist und ich meine Augen weite.
„Sah das nicht gut aus?" frage ich meine beiden Hyungs. „Nicht wirklich." murmelt Taehyung und hantiert nun an meiner Stelle an meinen Haaren herum. Ich lasse meine Arme einfach sinken und den Schwarzhaarigen machen. Denn ich vertraue ihm. „Ja. Schon besser." lächelt Tae, als er aufgehört hat, an meinen Haaren zu arbeiten. Also gehe ich zum nächstgelegenen Spiegel. „Wow." hauche ich. „Danke, Hyung." lächle ich. „Sehr gerne. Damit wirst du garantiert bei Jisung punkten." zwinkert der Schwarzhaarige, weshalb ich augenblicklich rot anlaufe.
„Wer sagt, dass ich das vorhabe?" murmle ich leise, auch wenn Taehyung damit genau ins Schwarze getroffen hat. Ich will Jisung beeindrucken. Ich habe mir fest vorgenommen, mit ihm über unsere Beziehung zueinander zu reden, sobald ich alleine mit ihm bin. Ich spüre, dass diese Verbindung zwischen uns immer noch da ist. Dass wir uns immer noch lieben.
Und Hyunjin hat Recht.
Im vergangenen Monat habe ich Jisung mit jedem neuen Tag mehr vermisst. Der Schmerz im Herzen, der auch bei einer Fernbeziehung da sein würde — das Verlangen nach der Person, die man liebt, die Sehnsucht nach ihrer Nähe — ist auch jetzt vorhanden.
Also warum verletzen Jisung und ich uns?
Wenn wir zusammen wären, wäre der Schmerz dann vielleicht geringer, weil wir ihn teilen würden?
Sollte ich nicht wenigstens versuchen, auf Jisung zu zu gehen und ihn fragen, ob er endlich mit mir zusammen sein will?
Dass uns dieser Sehnsuchtsschmerz auch so, ohne Beziehung, ereilt?
„Das wird schon, Minho. Man sieht, dass Jisung genau so unter eurer unausgesprochenen Beziehung zueinander leidet, wie du. Geh einfach den ersten Schritt auf ihn zu, ganz so, wie du es geplant hast." spricht Jungkook lächelnd auf mich ein, als er seine Hände auf meinen Schultern liegen hat. Direkt erwidere ich sein Lächeln und nicke seine Worte langsam ab. „Dann lasst uns los. Schließlich willst du doch endlich deinen Bruder wiedersehen." grinse ich Jungkook an.
„Ich bin so nervös." murmelt der Blondhaarige und kaut auf seinem Fingernagel herum, was Taehyung direkt unterbindet, indem er die Hände seines Freundes in seine nimmt und sie miteinander verschränkt. Liebevoll lächelt der Ältere den Jüngeren an und haucht ihm einen Kuss auf seine Stirn, ehe er sagt: „Junghyun wird sich mehr als freuen, seinen kleinen Bruder nach fünf Jahren wieder zu sehen. Vertrau mir."
Lächelnd sieht Jungkook seinen Freund nach dessen Worten an und beugt sich nach vorne, um seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen zu legen. Liebend gerne erwidert Taehyung grinsend den Kuss seines Freundes, ehe sich dieser wieder löst und sagt: „Du findest einfach immer die richtigen Worte, um mich aufzuheitern, Baby. Ich liebe dich. Mehr als alles andere." „Ich liebe dich auch, Kookie." erwidert der Angesprochene die Worte seines Freundes und nun beugt er sich vor, um ihre Lippen zu verbinden.
„Aish, ihr passt so eklig perfekt zusammen, dass es mich echt neidisch macht. Lasst uns endlich los. Den Kitsch halte ich langsam nicht mehr aus." grinse ich und bringe TaeKook damit zum Lachen. „Übrigens ist das meine Mutter Minji. Eomma, das sind Jeon Jungkook und Kim Taehyung." stelle ich meine Hyungs meiner Mutter schließlich vor, die die ganze Zeit über einfach nur stillschweigend und ein wenig verloren im Flur stand.
Lächelnd begrüßt meine Mutter die Beiden mit einem Händeschütteln, ehe wir vier uns dann auch schon auf den Weg zum Haus der Familie Han machen. Mit jedem weiteren Schritt steigt meine Nervosität, doch Jungkook scheint es da nicht anders zu gehen. Aus diesem Grund hat Taehyung echt damit zu tun, uns beide zu beruhigen, da meine Mutter es nur noch schlimmer machen würde und ich allgemein zu ihr (traurigerweise) eine weniger enge Verbindung als zu Taehyung und Jungkook habe. Alleine deshalb würde es meiner Mutter so gut wie unmöglich sein, mich zu beruhigen.
Letztendlich kommen wir beim Haus meiner Liebe an und klingeln. Fast direkt wird uns die Tür von Jisung geöffnet, welcher uns lächelnd in Empfang nimmt. Direkt schmilzt mein Herz bei diesem Anblick dahin und ein unglaublich verliebtes Lächeln findet garantiert Platz auf meinem Gesicht.
„Hi. Schön, dass ihr da seid. Kommt ruhig schon rein." lächelt der Jüngste und macht eine einladende Geste, woraufhin wir uns leicht verbeugen und das Haus der Familie meines Kindheitsfreundes betreten, welches ich nun heute zum ersten Mal von innen sehen werde.
„Sehyun und Junghyun verspäten sich etwas. Sie haben ihre Bahn verpasst und müssen warten, bis die nächste kommt. In gut eineinhalb Stunden müssten sie da sein. Setzt euch so lange ruhig." sagt Jisung und weist ins Wohnzimmer, wo seine Eltern bereits schon sitzen und uns herzlich willkommen heißen.
Gerade als wir uns hinsetzen, hören wir plötzlich einen Schlüssel, der sich in der Haustür umdreht. Augenblicklich sehen die Hans verwirrt zur Tür. „Überraschung!" ertönt die Stimme Sehyun's und nur kurze Zeit später steht er auch schon breit lächelnd im Wohnzimmer. Augenblicklich lächeln Jisung und seine Eltern, als sie aufstehen und ihr letztes Familienmitglied in ihre Arme schließen.
„Ich dachte, ihr hättet eure Bahn verpasst?" fragt Jisung seinen Bruder lächelnd. „Haben wir auch, aber es ist keine mehr gefahren, also haben wir ein Vermögen ausgegeben und uns ein Taxi genommen. Und et voilá, hier sind wir." „Wir? Junghyun sehe ich nicht." lächelt Sanghoon, Jisung's Vater. „Ja, er bezahlt gerade noch den Taxi-Fahrer." entgegnet der ältere Sohn, ehe er sich Jungkook und Taehyung zuwendet: „Und ihr seid?" „Freut mich Sie kennenzulernen, Sehyun. Ich bin Kim Taehyung und das ist mein Freund Jeon Jungkook." stellt Taehyung sich und seinen Freund vor.
„Jeon Jungkook?" fragt Sehyun skeptisch und mustert den Erwähnten von Kopf bis Fuß. Er geht um Jungkook herum, bis er schließlich seine Augen so weit weitet, dass man fast denken könnte, sie würden ihm aus dem Kopf fallen. „Bist du Junghyun's kleiner Bruder?" Langsam und mit aufeinander gepressten Lippen nickt der Blondhaarige schließlich, während sich ebenso scheinbar Tränen in seinen Augen sammeln.
„Han Sehyun! Jetzt trag deine verdammten Taschen selbst! Ich bin nicht dein verdammter Pack-...esel..." ertönt plötzlich Junghyun's Stimme, welche gegen Ende, als er in das Wohnzimmer kommt und sein Blick auf seinen kleinen Bruder fällt, leiser wird.
Mit Tränen in den Augen und leicht geöffneten Mund sieht Junghyun Jungkook ungläubig an. „Jungkook?" murmelt Junghyun noch immer ungläubig. Augenblicklich bildet sich ein leichtes Lächeln auf den Lippen des Blondhaarigen aus, während Freudentränen seine Augen verlassen. „Hi, Hyung." murmelt Jungkook leise und reißt Junghyun somit wohl aus seiner Schockstarre, denn blitzschnell rennt er auf seinen kleinen Bruder zu und schließt ihn in seine Arme.
Lächelnd erwidert Jungkook die Umarmung seines Bruders und vergräbt sein Gesicht leicht in der Halsbeuge des Älteren, während er den Druck noch etwas verfestigt.
„Es tut mir alles so unglaublich leid, Kookie. Ich hätte dich nicht einfach mit unseren Eltern alleine lassen sollen, doch ich wollte einfach weg. Ich hätte dich mitnehmen sollen. Das ist nicht zu verzeihen." sprudelt es geradezu aus Junghyun heraus, während die Tränen ununterbrochen über seine Wangen rieseln.
„Es ist jetzt okay, Hyung. Ich gebe es zu, ich habe dich damals dafür gehasst, dass du mich einfach alleine gelassen hast, doch jetzt verstehe ich dich. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich dich jetzt wieder in meinen Armen halten kann. Außerdem hättest du Sehyun und ich Tae wohl niemals kennengelernt, wenn ich damals mit dir gegangen wäre." entgegnet Jungkook und löst bei seinem letzten Satz die Umarmung ein Stück um mit seinem Kopf zu Tae zu nicken, welcher die Brüder, ebenso wie der Rest von uns, lächelnd beobachtet.
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