Kapitel 66: Dich werde ich mehr vermissen (1.769)
Minho:
Nachdem wir endlich von dem Skywalk runter gegangen sind, haben wir uns in eines der zehn Meter tieferen Drehrestaurants begeben, um dort die Aussicht weiter zu genießen und uns endlich zum Frühstück vom Büffet zu bedienen.
„Das war echt köstlich." sagt Felix lächelnd, während er sich seinen Bauch reibt. „Nun denn geht es weiter. Vorletzter Halt: Taronga Zoo." sagt Chan lächelnd und so laufen wir alle fünf zurück in Richtung Opernhaus, um zur Fähre zu kommen, die zum Taronga Zoo fährt. Doch vor unserem Zielort angekommen, klingelt plötzlich Chan's Handy.
„Oh, entschuldigt." sagt der Rothaarige und geht etwas auf Abstand, um das Telefonat anzunehmen. Nach einiger Zeit kommt er wieder. „Sorry, Leute. Aber ihr werdet wohl ohne mich weiter machen müssen. Im Studio gibt es ein Problem und sie brauchen meine Hilfe. Wir sehen uns dann heute Abend nochmal. Viel Spaß euch noch." lächelt der Älteste und verlässt uns dann.
„Tja, dann übernehme ich jetzt mal die Rolle des Reiseführers. Unsere Fähre, die uns rüber bringt, kommt in gut zwanzig Minuten, also müssen wir uns ein wenig ran halten, um noch rechtzeitig beim Hafen anzukommen." sagt Felix und verschränkt seine Hand mit der Changbin's, ehe die Beiden nun vor gehen und Jisung und ich folgen.
Am Hafen angekommen, dauert es auch gar nicht mehr lange, bis die Fähre tatsächlich in den Hafen einläuft.
Zusammen gehen wir vier an Board und die Überfahrt zum Zoo beginnt.
Während Changbin und Felix sich auf eine der hier am Deck befindlichen Bänke niederlassen, lehnt Jisung mit einem Lächeln an der Reling und sieht zu der Gischt, die immer und immer wieder gegen das Bug des Schiffes schlägt. Der Fahrtwind weht durch seine Haare, weshalb ich ihn erstmal verträumt anstarre, ehe ich mich neben ihn stelle.
„Das ist echt schön anzusehen." sage ich, als ich ebenso zu der Gischt schaue und Jisung neben mir erschrocken zusammenzuckt. „Aish. Ich hab dich gar nicht bemerkt." lächelt der Blauhaarige. „Kein Wunder. Du warst ja auch komplett von den Wellen abgelenkt." lächle ich. „Ja. Wie du bereits sagtest, ist es einfach schön anzusehen. Sydney ist so eine wunderschöne Stadt. Ich lebe echt gerne hier." lächelt er, woraufhin meine bis eben glückliche Miene wieder fällt, da mir in den Sinn kommt, dass ich ja morgen wieder zurück nach Korea muss. Ich vermisse Seoul zwar, aber ich will dennoch nicht so weit von Jisung entfernt sein.
„Alles okay, Hyung?" fragt mich Jisung, als er scheinbar merkt, dass ich plötzlich bedrückt bin und dreht sich zu mir. Ich zwinge mich zu einem Lächeln und sage dann: „Ja, alles okay." „Ich dachte wir hätten etwas ausgemacht?" fragt Jisung, als er sich ganz von der Reling entfernt und mich vorwurfsvoll, aber irgendwie auch verletzt ansieht, während er seine Arme vor der Brust verschränkt. Irritiert sehe ich ihn an, da ich gerade nicht verstehe, was los ist.
„Was ist denn?" frage ich deshalb. „Aish, du bist wirklich unglaublich dumm. Vergiss es einfach." entgegnet der Jüngere nur und geht zu Felix und Changbin, weshalb er mich unglaublich irritiert und verwirrt zurücklässt. Verwirrt sehe ich erst einmal zu den Dreien, die sich unterhalten, weshalb ich seufze und mich wieder so drehe, dass ich auf die Wellen sehen kann.
Was habe ich denn falsch gemacht, dass Jisung so reagiert hat?
„Ich dachte, du willst nicht mehr lügen?" fragt auf einmal Changbin, als er sich plötzlich neben mich an der Reling anlehnt. „Lügen?" frage ich irritiert.
Wann habe ich denn gelogen?
Dann macht es Klick. Deshalb hat Jisung so reagiert.
„Aish. Ich bin so dumm." murmle ich, als ich mein Gesicht hinter meinen Händen verstecke. „Ja, das bist du. Schon so ein kleiner Fehler kann deinen ganzen Fortschritt wieder zunichte machen. Du solltest echt mehr aufpassen, was du machst, Hyung." entgegnet Changbin. „Rede nochmal mit Jisung." fügt er dann noch hinzu, ehe der Jüngere wieder zurück zu Felix und Jisung geht, aber vorher nochmal kehrt macht, um mir zu sagen: „Übrigens laufen wir gleich in den Hafen ein. Also mach dich bereit, die Fähre wieder zu verlassen." Ich nicke seine Worte ab, woraufhin Changbin seinen Weg zu Felix und Jisung fortsetzt und ich mir krampfhaft überlege, wie ich mich bei Jisung entschuldigen kann.
„Jisung." spreche ich meinen Kindheitsfreund an, als wir die Fähre gerade verlassen. Der Angesprochene bleibt kurz stehen und wartet bis ich zu ihm aufgeschlossen habe, während er mich abwartend ansieht. „Es tut mir leid. Es...Es fällt mir schwer mich so umzugewöhnen. Ich habe mich noch nie jemandem so wirklich anvertraut." „Ja, das weiß ich jetzt. Und genau das tut weh, Minho." entgegnet er nur, ehe er weiter laufen will, doch zwei Schritte vor mir nochmal stehen bleibt. Er seufzt und legt dabei seinen Kopf in den Nacken, ehe er sich mir doch nochmal zu dreht.
„Letzte Chance. Was war los?" fragt er. „Ich...Ich will morgen noch nicht nach Korea fliegen." murmle ich leise. „Warum denn? Ich dachte du vermisst deine Katzen, Hyunjin, Seungmin, Jeongin und deine Mutter?" fragt der Blauhaarige weiter. „Nein, meine Mutter vermisse ich nicht. Ich bin ihr zwar dankbar, dass sie mir diesen Flug nach Sydney ermöglicht hat, aber sie benimmt sich viel zu spät wie meine Mutter. Aber ja. Soonie, Doongie, Dori und die Jungs vermisse ich schon, aber dich werde ich mehr vermissen." entgegne ich.
Überrascht sieht mich der Jüngere mit großen Augen an und will gerade zum Reden ansetzen, als jedoch Felix dazwischen kommt. „Kommt jetzt ihr Bummler. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit." spricht der Silberhaarige, als er sich bei Jisung einharkt und ihn mit sich zieht, was Changbin auch bei mir tut. So gehen wir vier nun zum Zoo, wobei ich jetzt — da mich der Gedanke, Jisung morgen wieder verlassen zu müssen, einfach nicht in Ruhe lässt — ziemlich bedrückt bin.
„Was hast du denn, Hyung?" fragt mich Changbin neben mir. „Ich will morgen noch nicht zurück nach Korea. Ich werde Jisung dann viel zu sehr vermissen. Und dich, Felix und Chan natürlich auch." teile ich nun auch Changbin mit, während wir Felix und Jisung folgen. „Aber wir kommen doch in einem Monat zu Weihnachten eh wieder nach Seoul. Und in der Zwischenzeit werden wir natürlich dennoch in Kontakt bleiben. Du wirst den Kontakt zu ihm schon nicht verlieren." „Ja, vielleicht. Aber das ändert nichts daran, dass er achttausend Kilometer von mir entfernt ist. Vermissen werde ich ihn und euch dennoch." entgegne ich, als wir nun auch das Gelände des Zoos betreten und Felix für uns vier die Tickets kauft.
So laufen wir vier dann durch den Zoo und sehen uns einfach die ganzen Tiere an. Sowohl einheimische wie Koala oder Kangaroo, als auch internationale Tiere wie Giraffen oder Löwen.
Während ich diese ganzen Tiere sehe, vergesse ich kurzzeitig tatsächlich, dass ich morgen abreise und genieße diesen Aufenthalt hier einfach mit Felix, Changbin und Jisung, bis es langsam auch schon auf den Abend zusteuert.
„Nun denn. Die letzte Fähre zurück legt gleich ab. Wir sollten uns ein bisschen ran halten." lächelt Felix, ehe er seine Schritte ein wenig beschleunigt und wir anderen drei folgen. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir den Hafen, um zurück zum Opernhaus zu gelangen. Von dort aus machen wir uns auf den Weg zu unserer letzten Sehenswürdigkeit: Der Milk Beach.
Auf dem Weg dahin, holen wir uns noch etwas zu Essen bei einem der Stände, da wir seit heute Vormittag im Sydney Tower, mit Ausnahme von ein paar wenigen Kleinigkeiten im Zoo, nichts mehr gegessen haben. So laufen wir gut eine Stunde, mit Ausnahme von einigen wenigen Pausen, zum Strand, wo wir nun einen ziemlich schönen Ausblick auf den Pazifischen Ozean, sowie auf die Harbour Bridge, das Opernhaus und den Sydney Tower haben. Und das Beste: es sind kaum Menschen hier, weshalb man den Tag wirklich in unglaublicher Ruhe ausklingen lassen kann.
„Die Sonne müsste direkt hinter der Harbour Bridge untergehen. Ich hoffe eure Handys haben noch genug Akku, damit ihr dieses einzigartige Bild festhalten könnt." lächelt Felix, als er sich in den Sand legt. Neben ihn lässt sich Changbin nieder und auch Jisung setzt sich in den Sand, weshalb auch ich mich auf den Boden niederlasse. Lächelnd nehme ich den Sand in meine Hand und beobachte, wie dieser wieder auf den Boden fällt. „Der Sand ist echt richtig schön weich." sage ich. „Schade, dass Chan diesen Moment verpassen wird. Ich hoffe, dass das Problem im Studio nicht zu schlimm ist." murmelt Jisung.
So unterhalten wir vier uns eine Weile, ehe die Sonne nun langsam unter geht. „Es geht los, Freunde." lächelt Felix, als er freudestrahlend aufsteht und sein Handy aus seiner Tasche holt, was Changbin und Jisung ihm gleich tun. Auch ich hole mein Handy aus meiner Hosentasche und fotografiere, wie sich die Sonne nun tatsächlich hinter der Harbour Bridge immer mehr dem Horizont nähert, ehe ich meinen Blick zu meinen Freunden schweifen lasse.
Als mein Blick auf Jisung fällt, vergesse ich komplett den Sonnenuntergang, da der Blauhaarige gerade wesentlich schöner anzusehen ist.
Nach einer Weile scheint der Jüngere zu merken, dass er angestarrt wird, da er sich zu mir dreht und mich fragend ansieht. „Was ist denn?" „Du siehst gerade unglaublich gut aus, Jisung." beantworte ich ehrlich und gehe ein bisschen auf den Jüngeren zu, welcher bei meinen Worten direkt leicht rot geworden ist.
„Hör auf sowas zu sagen, Hyung. Du bringst mich damit in Verlegenheit." entgegnet der Blauhaarige und wendet dabei seinen Blick von mir ab und wieder dem Sonnenuntergang zu. Doch ich lasse mich nicht davon beirren und gehe noch näher auf den Jüngeren zu und nehme seine eine Hand in meine, während ich meine andere an seine Wange lege.
„Was wird das, Minho?" fragt mein Gegenüber sichtlich nervös. „Es tut mir leid, aber ich kann gerade nicht anders." sage ich nur, ehe ich mich seinem Gesicht nähere und erneut meine Lippen auf seine lege. Überrascht spannt sich Jisung erst einmal an, ehe er den Kuss erwidert und dabei seine freie Hand an meinen Nacken legt, um mich näher an ihn zu ziehen. Aus diesem Grund kann ich nicht anders, als in den Kuss hinein zu grinsen. Ich vertiefe ihn auch noch etwas, indem ich meinen Kopf leicht schief lege und wie aus Affekt legt Jisung seinen Kopf deshalb ebenso schief.
So stehen wir hier im Sonnenuntergang am Strand, während wir uns küssen und ich genieße diesen Moment in vollen Zügen.
„Entschuldige." sage ich, als wir den Kuss lösen. Schließlich will ich Jisung nicht unter Druck setzen oder ihn irgendwie umstimmen. Er muss mir erst wieder vertrauen. Erst dann kann ich ihn bitten, mein Freund zu sein. „Schon...Schon okay..." entgegnet der Blauhaarige leicht stotternd auf meine Worte, während sein Gesicht noch mehr an Farbe zugenommen hat.
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Sorry, dass das Kapitel so spät kommt.^^"
Ich war bis gerade noch damit beschäftigt, Backups von meinen Storys zu erstellen, damit sie mir auf gar keinen Fall verloren gehen können.🙃
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