Kapitel 50: Trennung (1.526)
Minho:
Mittlerweile ist der Schultag um und ich bin deshalb mit Yeji im Café verabredet, um nun auch endlich diese ganze Trennungs-Geschichte hinter mich zu bringen.
Ich bin ehrlich gesagt unglaublich nervös, schließlich will ich sie eigentlich nicht verletzen, doch nur so kann sie mit mir abschließen und nach vorne schauen. Sie verdient jemanden, der sie wirklich glücklich machen kann und der sie wirklich liebt.
Nervös sitze ich nun also hier, während ich auf meine Noch-Freundin warte, welche nach kurzer Zeit nun auch eintrudelt und sich mir mit einem Lächeln im Gesicht gegenüber setzt, mir zuvor aber noch einen Kuss auf die Wange drückt.
„Ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass du dich von dir aus privat mit mir triffst." lächelt sie leicht.
„Ja, aber der Grund dessen wird dir denke ich nicht gefallen." murmle ich leise, woraufhin sie mich besorgt ansieht und fragt: „Was ist denn?"
Ich atme nochmal tief durch, ehe ich es nun also einfach hinter mich bringen will.
„Es tut mir leid, aber ich empfinde nicht das Gleiche wie du." haue ich also kurz und knapp raus, ehe ich meine Lippen aufeinander presse, da ich ein wenig Angst vor ihrer Reaktion habe. „Wie meinst du das?" fragt sie mit leicht glasigen Augen, was mich nur noch schuldiger fühlen lässt.
„Ich habe noch immer keine Gefühle für dich. Hatte ich wohl auch nie. Ich...Mein Herz fühlt sich zu jemand anderem hingezogen, Yeji. Es ist dir gegenüber nicht fair. Du bist ein wirklich wunderbarer Mensch und deshalb verdienst du jemanden, der dich wirklich liebt und dich auch so behandelt, wie du es verdienst. Und eben das kann ich dir nicht geben." beantworte ich ihre Frage ehrlich.
„Aber...Wenn du, wie du sagtest, nie Gefühle für mich hattest, warum...Warum bist du dann überhaupt eine Beziehung mit mir eingegangen?" fragt sie, während die ersten Tränen nun auch über ihre Wangen laufen, sie sie jedoch schnell wegwischt.
„Ich wollte mir meine eigentlichen Gefühle wohl selbst nicht eingestehen. Es tut mir so unglaublich leid, Yeji." beantworte ich nun auch diese Frage.
„Darf ich...Darf ich wenigstens wissen...Wer dein Herz gewonnen hat, wenn nicht ich?" fragt sie noch immer stotternd, während erneut Tränen aus ihren Augen kommen, die sie wieder rasch wegwischt.
Diese Antwort ist wohl das Mindeste, das ich ihr schulde, nachdem ich sie über einen Monat benutzt habe.
„Jisung." beantworte ich ihre Frage. „Hätte ich mir ja denken können." lächelt sie leicht, was mich verwirrt. „Schon am ersten Tag, als ich euch zusammen gesehen habe, kam es mir so vor, als würdet ihr mehr für den anderen empfinden, doch ich wollte es mir wohl nicht eingestehen, da ich selbst Gefühle für dich hatte. Und als du dann keinen Kontakt mehr zu ihm und den anderen hattest, wurdest du immer mürrischer." fährt sie noch immer leicht lächelnd fort.
„Aber wenn du Gefühle für ihn hast, warum hast du dann den Kontakt zu ihm und den anderen Jungs abgebrochen?" „Mein Vater hat mir den Kontakt zu ihnen verboten und ist homophob. Ein weiterer Grund, warum ich mir die Gefühle für Jisung nicht eingestehen wollte." „Achso. Verstehe." nickt sie noch immer leicht lächelnd, was mich noch immer verwirrt.
„Ich bin ehrlich überrascht über deine Reaktion." gebe ich zu. „Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Dich anschreien und schlagen?" lacht sie leicht, was auch mich zum Schmunzeln bringt. „Man kann nichts für seine Gefühle. Wenn du keine für mich hast, sondern für Jisung, dann muss ich das akzeptieren. Ändern lässt sich daran ja eh nichts. Ich bereue auch nicht, was ich getan habe, denn die Zeit mit dir war es wert, auch wenn sie nicht wirklich lang war." sagt sie leicht lächelnd.
„Du bist wirklich eine wunderbare Person, Yeji. Du wirst jemanden finden, der dich wirklich liebt." entgegne ich lächelnd. „Ich weiß. Ich bin ja auch absolut perfekt." sagt sie lächelnd und bringt mich damit zum Lachen. „Ja, das bist du." stimme ich ihr dann zu.
„Kann ich dich ein letztes Mal umarmen?" fragt sie mich dann. „Sehr gerne." beantworte ich, während wir beide nun aufstehen und uns umarmen. „Ich hoffe du wirst das irgendwie mit den Jungs und Jisung klären." sagt sie noch in der Umarmung, ehe wir diese lösen und sie sich lächelnd die letzten Tränen von den Wangen wischt, ehe sie dann auch schon geht.
Ich hoffe auch, dass ich das mit den Jungs und Jisung klären kann.
Erschöpft lasse ich mich wieder auf meinem Platz sinken und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, um nachdenken zu können.
Wie soll es weitergehen, wenn die Jungs nichts mehr mit mir zu tun haben wollen?
„Minho?" ertönt plötzlich Hyunjin's Stimme, weshalb ich überrascht aufsehe und somit in die Gesichter von Seungmin, Jeongin und Hyunjin blicke, welche mich besorgt ansehen. „Alles okay?" fragt der Älteste unter den dreien weiter und setzt sich mir gegenüber, was mich noch mehr überrascht. Dass Seungmin und Jeongin sich zu ihm quetschen, macht meine Verwirrung nicht gerade besser.
„Ja, alles okay. Ich habe mich gerade nur von Yeji getrennt." beantworte ich seine Frage. „Warum denn?" fragt jetzt auch Seungmin. „Ich hab einfach Gefühle für jemand anderen." murmle ich leise, während bei dem Gedanken, diesen Jemand für Immer verloren zu haben, eine Träne über meine Wange rinnt.
Augenblicklich spüre ich, wie Seungmin sich erhebt und sich neben mich setzt, um mich zu umarmen und zu trösten. Auch Hyunjin und Jeongin mir gegenüber nehmen jeweils eine meiner Hände in die ihre, um mir beruhigend über meine Handrücken zu streichen.
Das tut so unglaublich gut. Das kann man sich gar nicht vorstellen.
Aus diesem Grund schleicht sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht und ich bedanke mich bei den dreien.
„Weißt du...Eigentlich wollten wir ja erst morgen mit dir sprechen, aber da wir sowieso alle vier einmal hier sind, schlage ich vor, wir bringen es jetzt hinter uns." spricht Hyunjin und lächelt mich leicht an, aber dennoch spanne ich mich augenblicklich an und Nervosität macht sich in mir breit.
„Wir haben uns zu dritt besprochen und auch Jisung und die Anderen mit einbezogen, aber letztendlich sind es eh nur wir drei, die eine Entscheidung fällen müssen. Und wir haben uns dazu entschieden, dir zu glauben und dir eine zweite Chance zu geben. Aber das Vertrauen zu dir ist dennoch gebrochen, also musst du uns beweisen, dass unsere Entscheidung kein Fehler ist. Wir müssen dir erst wieder vertrauen können, bevor es wieder so werden kann, wie damals." fährt Hyunjin dann fort und ein unglaublich großer Stein fällt mir vom Herzen.
„Wirklich?" frage ich leicht lächelnd. „Ja. Wir vermissen dich, also wollen wir es nochmal versuchen. Also versaue es nicht, Hyung." beantwortet Jeongin lächelnd, woraufhin ich unglaublich breit zu lächeln beginne und Seungmin neben mir einfach so umarme. „Ich danke euch." sage ich lächelnd.
So beginnen wir vier uns zu unterhalten, um unsere Freundschaft wieder aufzufrischen beziehungsweise zu erneuern.
„Was ist eigentlich mit Jisung, Changbin, Chan und Felix? Ich sehe in letzter Zeit immer nur euch drei. Ist irgendwas zwischen euch vorgefallen?" frage ich schließlich, als es eine Zeit lang still ist. „Ach ja richtig, du weißt es ja noch nicht." murmelt Seungmin und wirkt mit einem Mal etwas bedrückt, genau so auch Hyunjin und Jeongin.
„Also Chan hat seinen Studienplatz in Sydney bekommen, weshalb er dorthin gezogen ist. Und Mina, also Jisung's Mutter, ist da so auf eine Broschüre gestoßen. Eine Therapie in Sydney, die Jisung vielleicht helfen könnte und seine Phobie vielleicht eindämmen oder vielleicht sogar komplett besiegen könnte. Nachdem er hier in der Schule in der letzten Schulwoche vor den Herbstferien eine Panikattacke bekommen hat und vom Krankenwagen..."
„Der Krankenwagen war wegen Jisung da?" unterbreche ich Hyunjin, während Tränen aus meinen Augen kommen. Meine Frage jedenfalls nickt der Schwarzhaarige ab.
„Jedenfalls hat uns Mina an jenem Tag erzählt, dass die Therapie schon in der zweiten Ferienwoche beginnt. Aus diesem Grund ist Jisung mit Chan nach Sydney gezogen und Felix ist mit, damit Jisung die erste Zeit in einer neuen Schule auch überstehen kann und Changbin ist wegen Felix mitgezogen. Kurzum: Jisung, Felix, Changbin und Chan sind am Sonntag vor den Ferien in eine WG in Sydney gezogen und noch ist unklar, wann und ob überhaupt sie wieder kommen."
„Was?" hauche ich ungläubig, während die Tränen nun auch ununterbrochen aus meinen Augen kommen. „Hey, versuche dich zu beruhigen, Minho." spricht Hyunjin auf mich ein. „Mich beruhigen? Wie soll ich mich denn beruhigen? Wie würde es dir denn gehen, wenn Jeongin ohne dein Wissen einfach auf einen anderen Kontinent gezogen wäre?!" fahre ich ihn ungewollt an.
Ich weiß, dass es nicht gerade schlau von mir und schon gar nicht fair ist, dass ich meinen Frust jetzt an Hyunjin auslasse, aber die Person, die ich liebe, ist einfach mal so auf einen anderen Kontinent gezogen und ich habe jetzt nicht einmal mehr die Chance ihn wenigstens noch einmal zu sehen und mich persönlich bei ihm zu entschuldigen.
„Hey, das ist doch nicht das Gleiche. Jisung und du seid vielleicht Kindheitsfreunde, aber du liebst ihn nicht und außerdem warst du doch derjenige, der den Kontakt zu ihm abgebrochen hat."
„Doch, verdammt! Ich liebe ihn! Deswegen bin ich ja zu ihm auch auf Abstand gegangen!"
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