Kapitel 26: Übernachtungsparty (1.063)

Jisung:

Da wären wir nun also. Zum zweiten Mal an diesem Tag bei Chan Zuhause, nur dass wir uns jetzt alle ins Baumhaus und nicht in den Tanzraum verschanzt haben.

„Ich bin immer noch unglaublich neidisch auf dich, Hyung. Ein scheiß Baumhaus komplett für dich alleine, dann noch dieser Tanzraum, der dir ebenso komplett zur Verfügung steht, deine kleineren Geschwister sehen zu dir auf und nerven dich nicht und dann sind deine Eltern auch noch so unglaublich chillig und spontan." „Ja, Chan Hyung führt ein echtes Luxusleben und will dennoch abhauen." sagen Jeongin und Hyunjin.

„Halt, halt, halt! Was heißt das denn?" fragt Felix direkt mit großen Augen, während Seungmin und ich etwas abseits auf der Couch hocken und uns mit Felix' Brownies vollstopfen. „Ach Ja, ihr zwei wisst es ja noch nicht." beginnt der Blondhaarige, der bis eben einfach nur entspannt und mit geschlossenen Augen auf einem der Sitzsäcke rum lungerte. „Ich habe heute einen Anruf erhalten. Ich wurde in Sydney bei der Universität angenommen. Heißt, dass ich in ungefähr zwei Monaten abreisen muss, um mich in Sydney nochmal einzuleben und mich auf das anstehende Semester vorzubereiten." fährt der Älteste an Changbin und Felix gerichtet fort.

„Schon in zwei Monaten?" fragt Felix und wirkt bedrückt. „Ja. Leider. Tut mir leid, mein Aussie-Bruder." gibt Chan ebenso leise bedrückt zu, während er Felix durch seine Haare wuschelt. „Aber wir werden ja trotzdem noch Kontakt haben, oder?" „Selbstverständlich, du Depp." sagt nun auch Changbin lächelnd. „Wir freuen uns für dich." fügt er dann noch hinzu, woraufhin Chan die Beiden in eine Umarmung zieht. „Jetzt muss ich es nur noch Minho sagen."

„Apropos Sydney." beginne ich leise, woraufhin die Augen aller sich nun auf mich richten. „Sag nicht, dass du auch noch ins Ausland abhauen willst." sagt Seungmin neben mir. „Nein...Ja...Vielleicht..." stottere ich vor mich hin, ehe ich nochmal tief Luft hole und nun beginne meine Freunde in Kenntnis zu setzen:

„Meine Eltern haben mir vorhin so eine Broschüre in die Hand gedrückt. Es soll in Sydney wohl eine Therapie geben, die Sonderfälle wie den meinen behandeln kann. Ich habe mich im Internet ein bisschen erkundigt, bevor ich das mit Minho gesehen habe und als Seungmin noch mit Ryujin und Yeji geschrieben hat. Die Therapie scheint wirklich sehr erfolgreich zu sein und hat auch sehr gute Bewertungen im Internet. Das was ich über den Verlauf dieser Therapie gelesen habe, klang auch sehr vielversprechend."

„Das ist doch super. Wo ist der Harken?" fragt Hyunjin nach. Er, Felix und Minho wissen am besten, wie sehr ich unter dieser Phobie leide, da ich sie einfach schon am längsten kenne und zu ihnen auch irgendwie eine engere Bindung habe, als zu Changbin, Jeongin, Seungmin und Chan.

„Erstens, dass es wie gesagt in Sydney ist und eigentlich hatte ich nicht geplant, Korea zu verlassen. Zweitens, müsste ich dann die Schule wechseln und mich in einer komplett fremden Umgebung ohne euch und trotzdem noch mit meiner Phobie zurecht finden. Und drittens ist diese Therapie unglaublich teuer. Meine Eltern ackern sich so schon den Arsch ab. Wenn sie jetzt noch das Geld für diese Therapie zusammen holen müssten, würden sie vierundzwanzig Stunden am Tag arbeiten müssen. Und selbst dann ist noch nicht einmal mehr sicher, ob wir genug Geld zusammen bekommen. Vor allem, nachdem wir vor kurzem erst dieses Haus gekauft haben." beantworte ich Hyunjin's Frage.

„Aber wenn die Aussicht auf eine Heilung oder wenigstens einer Eindämmung deiner Phobie so hoch ist, dann solltest du diese Therapie machen, Jisungie. Unsere Familien würden euch bei der Beschaffung des Geldes garantiert auch helfen und euch unterstützen. Du lebst seit fast siebzehn Jahren damit und leidest immer noch so schlimm daran. Und wie willst du mit dieser Phobie überhaupt studieren und arbeiten? Du musst etwas dagegen unternehmen und wenn diese Therapie in Sydney wirklich so vielversprechend ist, wie du sagst, dann lohnt es sich doch." spricht Felix nun auf mich ein, während die anderen seine Worte einfach nur zustimmend abnicken.

Sie würden uns jetzt nicht ernsthaft alle auch noch Geld leihen?

„Wir könnten sowieso kein Geld von euch annehmen." „Wieso denn nicht? Wie oft haben wir jetzt schon gesagt, dass wir alle acht quasi eine Familie sind? Wir sind für dich und für euch da, Jisung. Das waren wir schon immer und das werden wir auch weiterhin." spricht nun auch Chan und in meinen Augen bilden sich Tränen der Freude, welche jedoch nicht über meine Wangen laufen.

„Ihr seid echt die besten Freunde, die man haben kann." lächle ich glücklich, während ich Seungmin und Chan, welcher sich inzwischen auch neben mich gesetzt hat, neben mir in eine Umarmung ziehe. Daraufhin kommen auch Jeongin, Hyunjin, Changbin und Felix dazu, sodass wir in eine Gruppenumarmung verharren.

„Und außerdem: Wenn du wirklich nach Sydney gehst, wäre ich ja dann auch da und könnte dir, soweit es mir möglich ist, helfen." fügt Chan dann noch hinzu. „Stimmt. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber woher sollten wir wissen, dass ich dann auch in deiner Nähe wäre? Sydney ist groß." „Naja, so groß ist es eigentlich gar nicht. Man kommt mit den Straßen- und U-Bahnen ganz leicht von einem Stadtende zum anderen. Du könntest eigentlich alles locker erreichen." widerspricht mir Chan, was ich wieder nur abnicke.

„Überleg es dir einfach, Jisung. Es ist wirklich wichtig, dass du etwas gegen diese Phobie unternimmst. Du leidest schon viel zu lange darunter. Wenn die Therapie wirklich helfen kann, dann mach sie auch." spricht nun auch zum ersten Mal, seit ich von dieser Therapie gesprochen habe, Jeongin.

Lächelnd nicke ich seine Worte ab, ehe ich nun auch mit meiner Stimme antworte: „Okay, ich werde es mir überlegen. Ihr habt ja auch Recht. Ihr seid echt die besten." Und nochmal umarme ich Seungmin und Chan neben mir. „Aber lasst uns jetzt mal das Thema wechseln. Ich will die Übernachtung mit euch genießen." sage ich dann, als ich die Umarmung erneut löse.

„Oh, wie wär's mit Wahrheit oder Pflicht? Gehört zu jeder guten Übernachtungsparty." schlägt Felix lächelnd vor, woraufhin er von uns allen zustimmende Laute erhält.

So spielen wir bis spät in die Nacht noch Wahrheit oder Pflicht, bis wir alle sieben schließlich in einen Schlaf driften.

Da meine Gedanken noch immer bei Minho sind und ich nicht weiß wo er ist, wie es ihm geht und warum er uns alle blockiert und die Gruppe verlassen hat, ist mein Schlaf eher unruhig.




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