Kapitel 14: Verwirrung (1.721)
Hyunjin:
„Ich kann das immer noch nicht glauben." murmle ich, während ich mir meine Haare raufe. „Schaffen wir es denn so zu tun, als wäre alles okay, nach dem, das wir gehört haben?" stelle ich die nächste Frage. „Was sollen wir denn sonst tun? Außerdem ist Minho ebenso unser Freund, also sollten wir uns für ihn freuen." murmelt Jeongin. „Ja, ich weiß. Aber es ergibt einfach keinen Sinn. Man hat ganz klar gesehen, dass Minho ebenso Gefühle für Jisung hatte, also warum dieser plötzliche Sinneswandel?"
„Also ich habe das nicht gesehen." „Ich auch nicht." sagen Jeongin und Changbin.
„Ich habe das allerdings auch gesehen. Als Jisung am Samstag getanzt und gesungen hat, wirkte Minho wie ausgespacet, dabei hat er einfach nur Jisung angestarrt. Er hat mich nicht mal richtig wahrgenommen." murmelt Seungmin in Gedanken versunken. „Vielleicht..." will ich gerade anfangen, werde jedoch von Hoseok unterbrochen: „Was macht ihr denn noch hier? Alle anderen sind schon im Tanzraum. Hop, Hop." scheucht er uns ins Studio.
Direkt treffen sich die Blicke von Minho und uns.
Wir alle atmen nochmal tief durch und gehen dann auf ihn zu. „Hey." begrüßen wir ihn, als wäre alles normal. „Warum kommt ihr denn jetzt erst?" „Oh Hey, du redest ja doch mit uns. Ist das erste Mal heute." entgegnet Seungmin, woraufhin er einen leichten Schlag gegen seine Schulter von mir kassiert. „Yah!" sagt er. „Ist doch berechtigt. Er hat uns den ganzen Tag ignoriert." schmollt Seungmin weiter.
„Sorry, deswegen. Heute ist einfach nicht so mein Tag. Wo ist Felix? Bei ihm muss ich mich doppelt entschuldigen." „Ähm..." murmeln wir alle und sehen uns gegenseitig an.
Wow, wie unauffällig...
Doch dummerweise können wir ja nicht mal Changbin als Ausrede nutzen, da er ja hier ist. Wir hätten ihn mit Felix zusammen wegschicken sollen.
„Bei Jisung. Es geht ihm nicht so gut." murmelt Jeongin und ich sehe ihn deshalb mit großen Augen an, ehe jedoch mein Blick zu Minho wandert, der nun besorgt schaut.
Aber nicht so dieses typische besorgt, eher so dieses besorgt, besorgt.
„Wieso?" fragt er. „Zuerst einmal, weil du ihn den ganzen Tag ignoriert hast und dich ihm gegenüber eigenartig verhalten hast und außerdem hat er Kopfschmerzen." beantwortet Seungmin die Frage, woraufhin Minho seine Lippen aufeinander presst und nickt.
Er hat definitiv Gefühle für Jisung, sonst würde ihn das nicht so unglaublich mitnehmen, oder?
Doch warum zur Hölle küsst er dann Yeji?
Weiter nach grübeln kann ich allerdings nicht mehr, da Hoseok nun in den Raum kommt und wir mit dem Unterricht beginnen.
Als dieser beendet ist, begeben wir uns direkt zu Changbin, der heute ja zugesehen hat. „Und, Hyung? Konntest du was dazu lernen?" fragt Jeongin, während er sich auf den Oberschenkeln von Changbin abstützt, was mir absolut nicht gefällt. „Geh weg! Das ist zu nah, Maknae." entgegnet Changbin nur, während er Jeongin mit seinen Fingern gegen die Stirn drückt und somit von seinen Oberschenkeln schiebt und ich ihm im Stillen einfach Recht gebe.
Ja, mein Innie war definitiv zu nah an Changbin's Gesicht.
„Ja. Ich konnte was dazu lernen. Aber ob es wirklich was gebracht hat, wird sich noch zeigen." „Aish. Alarmstufe Gelb." flüstert Seungmin uns zu, woraufhin Jeongin und ich uns umdrehen, nur um zu sehen ,wie Minho Hand in Hand mit Yeji zu uns kommt.
„Hi, Yeji." begrüße ich sie um Freundlichkeit bemüht. Sie kann ebenso wenig was dafür, wie Minho, aber dennoch macht es mich fertig zu wissen, dass Jisung sich bei Felix im Schoß im Moment höchstwahrscheinlich die Augen aus dem Kopf heult. Jisung ist unglaublich sensibel, auch wenn er selbst es nie wirklich zugeben würde.
„Was soll denn das?" grinst Changbin und weist auf die verschränkten Hände von Yeji und Minho. Wenigstens einer schafft es, nicht arg auffällig zu sein. „Wir sind zusammen." lächelt Minho leicht, doch irgendwas kommt mir ein wenig seltsam daran vor. So, als würde er sich nicht wirklich freuen.
Ich verstehe es einfach nicht...
„Wirklich?" fragen wir alle im Chor und sind damit hoffentlich nicht zu auffällig. „Wirklich." bestätigt Yeji. „Das freut uns aber für euch." lächelt Changbin und umarmt die Beiden einfach, was wir anderen drei ihm gleich tun, sodass wir in einer Gruppenumarmung verharren.
„Na wunderbar. Jetzt war ich inmitten von fünf schwitzigen Leuten." murrt Changbin und bringt uns damit zum Lachen.
Wie schafft er es nur so normal zu bleiben?
Ich meine gut, es handelt sich um seinen besten Freund, der scheinbar seine erste Beziehung führt, aber Minho ist doch auch unser bester Freund.
Warum kann ich mich nicht wirklich für ihn freuen?
Ist das wirklich wegen Jisung und den vermeintlichen Gefühlen, die ich meine gesehen zu haben?
Ich kann es echt nicht sagen.
„Naja, wir sollten uns dann jetzt mal auf den Weg machen. Bis morgen dann. Genießt noch ein wenig eure Zweisamkeit." verabschiede ich mich im Namen von uns vieren bei Yeji und Minho.
„Habt ihr das bei Minho's Lächeln vorhin auch gesehen?" fragt plötzlich Jeongin, als wir außer Hörweite der beiden sind. „Was meinst du?" fragt Changbin. „Naja, es hat irgendwie nicht so echt gewirkt, wie wenn er Jisung angelächelt hat." murmle ich. „Oh man, das verwirrt mich alles so sehr. Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit steigern wir uns da auch einfach nur in irgendwas hinein. Doch auch wie sehr ich es will: Ich kann mich irgendwie nicht so richtig für Minho und Yeji freuen." „Ich mich irgendwie auch nicht." stimmt mir Seungmin zu.
„Naja. Macht's gut. Wir sehen uns dann morgen und passt auf euch auf." winke ich Changbin und Seungmin zu, ehe ich mich zusammen mit Jeongin in die Richtung begebe, in der unsere Häuser liegen.
„Hyung, meinst du echt, dass Minho Gefühle für Jisung hat?" „Ich weiß es nicht, Innie. Es sah schon so aus." „Was macht dich da so sicher? Woher willst du wissen, ob jemand in jemanden verliebt ist?" „Sowas sieht man einfach." entgegne ich.
„Und warum siehst du sowas dann nicht?" fragt er, als er mit einem Mal stehen bleibt. „Hm? Was meinst du?" entgegne ich irritiert. „Wenn man sowas doch angeblich sehen kann, warum kannst du es dann nicht sehen, wenn es um dich geht?" fragt er weiter, während sich plötzlich Tränen in seinen Augen sammeln. „Hey. Warum weinst du denn?" frage ich und will auf ihn zu gehen, doch er geht einen Schritt zurück.
„Was ist denn los mit dir, Innie?" „Beantworte doch einfach meine Frage! Wenn man sowas angeblich sehen kann, warum gibst du mir dann nicht gleich eine Abfuhr, anstatt mir weiter Hoffnung zu machen?"
„Warte, warte, warte! Heißt das, du hast Gefühle für mich?" frage ich nach. „Nein." flüstert er leise und ich sehe direkt, dass es eine Lüge ist, weshalb mein Herz kurzzeitig aussetzt, nur um wenig später doppelt so schnell weiter zu schlagen.
„Wie lange kenne ich dich jetzt schon? Es hat keinen Zweck, mich anzulügen, Innie." „Dann hast du ja jetzt genau so deine Antwort, wie ich meine habe." entgegnet er und rennt einfach tränenüberströmt davon. Einen Moment lang, bin ich wie paralysiert, ehe ich Jeongin hinterher renne. „Innie! Bleib stehen!" rufe ich ihm hinterher, doch er hört einfach nicht auf mich, weshalb mir wohl nichts anderes übrig bleibt, als ihm zu folgen.
Wunderbar nach gut zwei Stunden Tanzunterricht noch durch die Straßen Seoul's rennen zu dürfen. Meine Muskeln werden es mir morgen danken, doch Jeongin ist wichtiger.
Letztendlich hat er auf einem Spielplatz auch inne gehalten und sitzt nun wimmernd auf dem Karussell, was mir unglaublich im Herzen schmerzt, sodass ich mein Seitenstechen gar nicht mal so richtig für voll nehme.
Jedenfalls bewege ich mich zu ihm und setze mich neben ihn. „Hast du noch Trinken?" frage ich nach Luft schnappend nach. Entgegen meinen Erwartungen reicht mir der Jüngere tatsächlich eine Wasserflasche aus seiner Tasche, welche ich zu gerne annehme.
„Du weißt, dass ich eine scheiß Ausdauer habe, im Gegensatz zu dir." sage ich noch immer um eine ordentliche Atmung bemüht. So schweigen wir einfach, während sich meine Atmung wieder normalisiert.
„Es tut mir leid." murmelt Jeongin schließlich in die Stille. „Was tut dir leid?" frage ich irritiert. „Ich hätte das nicht sagen sollen. Es wäre am besten, wenn du es einfach wieder vergisst und wir so weiter machen, wie immer." beantwortet er meine Frage, schnappt sich seine Tasche und steht auf um sich vom Acker zu machen. Doch noch bevor es soweit ist, ergreife ich sein Handgelenk und halte ihn somit davon ab.
„Es tut mir leid, Innie, aber ich kann das nicht vergessen." sage ich und stehe auch auf, woraufhin mich Jeongin panisch ansieht und wieder beginnt zu weinen. „W-Wieso nicht? Bitte...Ich...Ich will dich nicht verlieren. Ich wollte unsere Freundschaft nicht kaputt machen." stottert er und bringt mich damit zum Lächeln.
Er ist doch wirklich zu goldig.
„Nein, nicht deswegen." lächle ich und wische ihm mit meinen Daumen die Tränen von den Wangen, ehe ich eine Hand an seiner Wange lasse und die andere an seine Taille lege. Währenddessen sieht er mich einfach nur aus großen Augen an und scheint sein Atem angehalten zu haben.
„Atmen nicht vergessen, Innie." schmunzle ich. „Du wirst die Luft brauchen." füge ich noch hinzu und augenblicklich färben sich seine Wangen leicht rosa, doch beginnt er endlich wieder zu atmen. „Und jetzt mach deine Augen zu und vertrau mir." Ohne groß zu zögern macht das der Kleinere auch, weshalb ich mich nun seinen Lippen nähern und ihm seinen ersten Kuss stehlen kann. Nicht lange und schon erwidert der Jüngere auch, weshalb ich nicht anders kann, als in den Kuss hinein zu grinsen.
„Aber...Wie..." „Siehst du? Du hast es nämlich auch nicht gemerkt, also hattest du keinen Grund dazu, mir das vorzuhalten. Weißt du, wenn man selbst betroffen ist, merkt man das eher weniger. Als Außenstehender kann man viel eher sehen, wenn jemand für jemand anderen Gefühle hat. Ich könnte mir auch lebhaft vorstellen, dass irgendjemand von unseren Freunden das bei uns gemerkt hat, aber wir selbst halt nicht. Verstehst du, was ich damit sagen will?"
Lächelnd nickt Jeongin meine Frage ab. „Gut, dann weißt du ja jetzt, dass auch ich Gefühle für dich habe. Bock auf eine Beziehung?" frage ich lächelnd und bringe Jeongin damit zum Lachen.
Oh Gott, wie sehr ich sein Lachen und Lächeln liebe.
Mein süßes, kleines Honigkuchenpferd.
„Sehr gerne." beantwortet er schließlich meine Frage, sodass mein Lächeln nur noch breiter wird und ich anschließend erneut unsere Lippen miteinander verbinde.
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Vielen Dank für #4 im Tag schoollife.^^
Das macht mich wirklich glücklich, auch wenn ich dieses Ranking-System nach wie vor nicht ganz verstehe. xD
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