24. Rowans Geschichte
Kurze Zusammenfassung was bisher geschah:
- Reed und Grace sind wieder offiziell zusammen
- Rowan ist eingesperrt und wurde vermenschlicht
- Hel ist immer noch frei und auf der Suche nach Grace, um von ihr die Macht zu stehlen
- Es wird nach einem Weg gesucht, Hel aufzuhalten
- Reed hat offenbart, dass er und Grace so wie einige anderen einst Götter waren (Loki & Marcy), ehe sie vor langer Zeit gefallen sind.
Kellin, Arnold, Reed und ich gingen nach unten zu Rowans Zelle. Es wäre besser, wenn wir keine zu große Gruppe waren, da er laut Arnold sehr sensibel ist. Ein merkwürdiges Wort in Verbindung mit Rowan. Sensibel.
„Ich merke die Erfolge schon einige Tagen, aber vorhin ist er komplett gebrochen. Er weint sehr viel und entschuldigt sich noch mehr, auch wenn ich nicht weiß bei wem." Arnold schob sich seine Brille zurück, als er uns zu der Zelle führte.
„Und du glaubst ihm?", fragte Reed zweifelnd. Ich selbst wusste auch nicht, ob ich dem trauen wollte. Rowan war nun einmal eben Rowan. Wer sagte, dass er uns das nicht vorspielte? Wer sagte, dass es nicht nur ein Trick war?
„Ich glaube jemand wie er wäre zu stolz, um so etwas zu spielen. Dafür ist er nicht lange genug ein Gefangener. Ich bezweifle, dass er so schnell brechen und sich erniedrigen würde."
„Wir werden ja sehen", murrte Kellin, als wir in den Raum traten. Es sah genauso aus wie beim letzten Mal, nur dass es ein paar kleine Verbesserungen für Rowans Bequemlichkeiten gab, die er wohl als Teil seiner Kooperation bekommen hatte. So stand ein Kanister mit Wasser in dem Schutzkreis und eine Decke lag auf dem Betonboden. Rowan selbst trug nur noch sein aufgeknöpftes Hemd und seine schwarze Hose. Als er uns eintreten sah, sprang er auf die Beine und ich war ganz erschrocken von seinem Blick.
Da war kein Spott, keine Wut, keine geheimen Intrigen.
Seine blauen Augen schwammen in Tränen und die Art, wie er uns ansah, erinnerte mich an den Jungen, den ich damals kennen lernen durfte, von dem ich gedacht hatte, er wäre mein Freund gewesen. Es waren Augen, von denen ich dachte, sie nie wieder zu sehen und für einen Moment war ich erschüttert, sprachlos.
Vermutlich würde ich deswegen niemals dieser Sache trauen können. Er hatte uns bereits einmal täuschen können, auch wenn es andere Umstände waren. Diese Augen hatten mich schon einmal in die Verdammnis befördert.
„Ihr seid gekommen", sagte er gepeinigt und hielt seinen Blick am meisten auf Reed gerichtet.
„Du bist bereit zu reden?", fragte er kühl und Rowans Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
„Es tut mir so leid. Das alles... es tut mir so schrecklich leid, Reed."
„Spar dir deine Entschuldigungen. Wir wollen Antworten!"
„Du warst mein Freund", wisperte Rowan und sank auf die Knie. „Du warst mein bester Freund, der einzige Freund, den ich je hatte, du... du hast an mich geglaubt, mich wie einen Bruder aufgenommen, mich-"
„Es war nicht echt!", unterbrach Reed ihn und Rowan zuckte zusammen, als ob er ihn geschlagen hätte. „Nichts davon war echt, nichts davon ist von Bedeutung. Du warst nie die Person, die du vorgegeben hast zu sein."
„Es war echt!", sagte Rowan und schüttelte hektisch den Kopf. „Für mich war es echt, du hast mir alles bedeutet und-"
„So viel, dass du mich hintergangen hast? Dass du unsere Freunde umgebracht hast? Dass du meiner Seelengefährtin gefoltert hast?" Reeds Stimme bebte vor Zorn und als Rowan seinen Blick auf mich richtete, weinte er hemmungslos. Ich wusste gar nicht, was ich von allem denken sollte. Ihn so zu sehen war unangenehm. Es sollte uns erfreuen ihn nach all seinen Taten so zu sehen, aber ich verspürte keine Genugtuung.
Er kroch so nahe an die Barriere, wie er konnte, seine Hände presste er gegen diese und als ob eine Glaswand zwischen uns wäre, wurde er zurückgehalten.
„Gracie", sagte er meinen Namen und ich wich zurück, auch wenn er mir nicht zu nahekommen konnte. „Grace es tut mir leid."
„Wag es nicht ihren Namen in deinen Mund zu nehmen!" Reed machte einen Schritt vor und Kellin drückte ihn zurück.
„Ich wollte dir nie derart schaden, ich hatte mich nicht im Griff. Ich hatte Jahrhunderte meine Kraft kaum genutzt, ich war überwältigt von deiner Macht und habe nicht aufgehört und-"
„Genug!", sagte ich nun, wollte es gar nicht hören, wollte nicht daran zurückdenken.
„Wie kann ich es wiedergutmachen?", flehte er.
Gar nicht.
Aber Kellin sagte. „Wie wäre es mit nützlichen Antworten? Erzähl uns alles, was du weißt. Was ist deine Geschichte? Woher kommst du? Wer bist du? Wieso hast du das alles getan?"
Rowan wischte sich übers Gesicht und er sah von mir zu Reed und weiter zu Kellin, den er als einziges immer noch finster ansah.
„Wo ist Malia? Ich will Malia sehen."
„Was du willst, ist nicht von Bedeutung. Du wirst sie nie wieder sehen!"
Ein Wimmern entwich Rowan und er fasste sich an seine Brust, als ob sein nicht vorhandenes Herz schmerzen würde.
„Ich habe das alles nur für sie getan", hauchte er gequält und ließ die Schultern sinken, starrte zu Boden. „Ich liebe sie. Seit ich sie das erste Mal sah. Noch bevor ich wusste, wer sie war, da liebte ich sie. Wir gehören zusammen und ich habe alles getan, damit ich sie nicht verliere."
Ich warf einen Seitenblick zu Kellin, dem solche Worte offensichtlich nicht gefielen, aber immerhin hatte er genug Selbstbeherrschung, um ruhig zu bleiben.
„Wir waren Götter, vor so langer Zeit, dass ich mich kaum daran erinnern kann, wie es war, wie es sich angefühlt hat. Ich weiß nur, dass ich damals alles hatte und alles verlor. Ich hatte einst drei Brüder, wir waren zusammen die Beschützer unserer Welt gewesen. Es gab nie Ärger zwischen uns. Wir liebten uns, wir halfen uns gegenseitig, wir beschützten uns. Ich weiß noch, dass mein ältester Bruder immer die meiste Liebe von unseren Eltern bekam. Er sollte irgendwann als Nachfolger unseres Vaters mehr Macht, mehr Ruhm, mehr Aufgaben kriegen. Es war mir egal gewesen. Ich war froh über meinen Status gewesen, über das, was ich hatte. Ich war nie eine gierige Person gewesen, ich war nie angetrieben von Macht gewesen."
Was hatte ihn dann zu diesem Monster werden lassen?
Es war eine seltsame Vorstellung, dass er einst so gütig gewesen sein konnte, dass er lieben konnte, für Frieden eingestanden hatte, eine Familie besaß.
„Es änderte sich alles, als ich mich verliebte. Ich hatte Ewigkeiten gelebt, ohne mein Herz zu verschenken und dann traf ich auf eine Frau, die ich mehr begehrte als irgendwas oder irgendwen je zuvor. Ich weiß nicht einmal mehr, wie sie hieß, ich weiß nicht einmal mehr, wie sie aussah." Er lachte auf, so albern fand er diese Tatsache. „Sie war so jung gewesen, ihr Mann war als Krieger gefallen und sie trug sein Kind unter ihrem Herzen. In meiner Welt waren die Frauen gefallener Krieger ein Tabu. Sie waren verpflichtet mindestens tausend Jahre schwarz zu tragen und keinen Mann zu begehren, aber ich wollte sie dennoch. Ich hatte kaum klar sehen und denken können. Ich vernachlässigte meine Aufgaben, ich beseitigte jede Gefahr für sie, aber dennoch wollte sie mich nicht. In meinen ältesten Bruder sah sie einen Freund, einen Berater, eine Stütze, aber von mir wollte sie sich nicht helfen lassen. Ich hasste ihn. Ich hasste ihn dafür, dass er ihr Vertrauen hatte, dass er ihr nahe sein durfte und ich nicht. Ich glaubte mit mehr Macht würde sie mich lieben. Ich glaubte, wenn ich mehr wäre, würde sie mich ihm vorziehen." Rowan lachte auf, so absurd fand er seine Worte. Er sah nur zu Kellin, als er weitersprach. „Ich habe dich verachtet, Bruder, dabei hast du sie nie gewollt, dabei warst du einfach nur ein Freund gewesen."
„Bruder?", fragte ich leise und begriff auch ohne Antwort, was er andeutete.
Kellin war auch einst ein Gott gewesen, so wie Reed, so wie ich.
Er war Rowans Bruder gewesen.
Ich hatte keine Ahnung, ob diese Neuigkeit für Kellin ebenso neu oder erschreckend war, er ließ sich zumindest nichts anmerken.
„Sie war nie für mich bestimmt gewesen, das weiß ich jetzt. Ich weiß auch, dass du sie nie begehrt hast, aber... die Liebe macht einen verrückt."
„Das war keine Liebe", sagte Kellin angewidert. „Du warst besessen von ihr, so wie du nun von Malia besessen bist."
„Ich liebe Malia!", sagte Rowan zornig. „Mehr als du oder irgendwer es je könnte! Ich liebe sie seit tausenden von Jahren, ich habe Welten nach ihr abgesucht, Berge für sie versetzt. Ich habe alles für sie aufgegeben."
„Also hast du dich an Hel verkauft, um mehr Macht zu kriegen?", lenkte Reed aufs Wesentliche zurück.
„Ich betete. Jede Nacht betete ich zum Tod und wollte, dass mein Bruder stirbt. Wäre er fort, wäre ich der nächste Thronfolger und ich erhoffte mir dadurch die Aufmerksamkeit, die ich verlangte. Der Tod kam schließlich in Form einer Göttin, die ich nicht kannte. Ich war nicht sehr vertraut mit anderen Welten und den Göttern dieser, es war leicht für sie gewesen mich von ihren Plänen zu überzeugen."
„Du hast also eingewilligt deine Seele herzugeben für Macht?", fragte Kellin angewidert und Rowan sah zu ihm, versuchte zornig zu schauen, aber offenbar fiel es ihm schwer. Er seufzte trübe und vergrub das Gesicht in den Händen.
„Sie erzählte mir von dem Krieg in der Unterwelt und dass Hades, ihr größter Widersacher, einen Pakt mit ihrer Schwester eingegangen ist, um sich Vorteile auf der Erde zu sichern. Sie wollte Gerechtigkeit und ihren eigenen Krieger auf die Welt der Sterblichen schicken. Sie meinte, ich würde stärker sein als je zuvor, dass sie mich und meine Macht an die Person binden würde, die mir am wichtigsten sei und dass ich mit dieser Stärke alles erreichen könnte, was ich möchte. Also willigte ich ein. Es war genau das gewesen, was ich wollte. Ich würde mächtig und gefürchtet sein und die Frau kriegen, die ich liebte."
„Und dann?", fragte ich leise und Rowan sah wieder auf, sah zu mir.
„Ich erwachte als der erste Reiter meiner Linie und die Frau, für die ich all das tat, sie starb am selben Tag bei der Geburt ihrer Tochter. Es zerstörte mich. Hätte ich meine Seele damals noch gehabt, hätte ich mich vor Qualen umgebracht, aber so... ich war wütend, ich spürte Ungerechtigkeit und ich verfluchte Hel dafür, dass sie sie mir weggenommen hatte. Sie hatte wohl vergessen zu erwähnen, dass diese Erschaffung etwas kosten würde, dass jeder Erschaffene etwas Kostbares aufgeben müsste, also ließ sie meine Liebe sterben und als ihr Sklave konnte ich nichts dagegen tun. Ich begriff erst eine Weile später, dass ich dennoch an jemanden gebunden wurde als Quelle meiner Macht, und zwar an die Tochter meiner ersten Liebe, das einzige Überbleibsel ihres Blutes."
„Malia", sagte Reed und Rowan lächelte beim Erwähnen ihres Namens.
„Ich wollte sie, ich brauchte sie. Und als ich sie nach langer Suche fand, war es, als ob ich endlich alles verstehen würde. Alles machte Sinn, alles war plötzlich so klar. Sie war ein kleines Kind und lebte nach dem Tod ihrer Mutter bei irgendwelchen Verwandten. Es war leicht sie zu mir zu nehmen, sie spürte unsere Bindung, sie vertraute mir und ich zog sie groß."
„Das ist krank", zischte Kellin angewidert. „Sie war ein Kind."
„Denkt von mir, was ihr wollt, aber ich habe sie nie angerührt", sagte er aufrichtig. „Erst als sie erwachsen war, habe ich ein innigeres Band zu ihr geschmiedet."
Was nicht besser war, aber darüber zu diskutieren würde jetzt auch nichts mehr ändern. Kellin sah aus, als ob er kurz davor wäre, über die Barriere zu treten und Rowan sämtliche Knochen im Gesicht zu brechen für diese Offenbarung, aber noch zügelte er sich. Wie er das schaffte, wusste ich nicht. Selbst ich wollte ihm einfach nur Schmerzen zufügen für den ekelhaften Egoismus und die Gier dieses Mannes, dieses Monsters. Er war so geblendet von seiner Lust nach Malia, er würde nie realisieren, was für Fehler er begangen hatte.
„Was weißt du zu uns anderen?", fragte Reed und Rowan wirkte gleich wieder bedrückter.
„Loki und Marcy, das waren eure Namen als ihr noch Götter wart... ich habe euch gehasst, aber nur weil ich es nicht besser wusste. Ich war geblendet von meiner Wut und Abneigung gewesen. Ich hatte mich nach Gerechtigkeit gesehnt." Er schüttelte den Kopf, als ob ihn diese Gedanken selbst anwidern würden.
„Was ist geschehen?", fragte ich interessiert und Rowan atmete tief durch.
„Nachdem die vier Linien der Reiter erschaffen wurden, dienten wir ersten der Linien hauptsächlich als Boten der Zerstörung und des Chaos. Ich war zu Beginn nicht annähernd so mächtig wie Cassy die oberste Reiterin aus der Linie des Todes, persönlich erschaffen von Hades und obendrein die Schwester von Hel persönlich. Erst als ich Malia zu mir nahm und damit meine eigene Machtquelle direkt bei mir hatte, wurde ich unbesiegbar. Die anderen drei wussten entweder nicht, wer ihre Machtquellen waren oder sie konnten sie nicht so einfach wie ich erreichen, ich weiß es nicht. Ich baute mir jedenfalls einen Ruf auf. Ich ließ die Person sterben, die ich einst war und wurde zu jedem, zu dem ich werden wollte. Ich sammelte Namen und Leben und ihre Seelen und wurde stärker und stärker und stärker. Ich wollte immer mehr und mehr und vergaß, dass ich immer noch der Diener Hels war. Aber sie erinnerte mich gern daran und drohte mir zu oft mit Malia. Ich wusste, dass sie regelrecht besessen von der Göttin der Kinder und der Liebe war, irgendeiner unbedeutenden Prinzessin einer göttlichen Welt mit dem Namen Asgard. Es war mir ein Rätsel gewesen, was diese Göttin besaß, dass Hel so verrückt nach ihr war. Jahrhunderte beobachtete sie sie, lauerte ihr nach und versuchte an die Macht in der Göttin heranzukommen und sie gleichzeitig von allen Dunkelheiten fernzuhalten, die von dieser Macht in ihr ebenso angelockt wurden. Zu oft hatte ich selbst das Mädchen beobachtet und ich war schließlich doch fasziniert von der Kraft in ihr gewesen. Ich hatte erkannt, was Hel von ihr wollte. Sie war eine süße Verlockung und dass der Gott Loki so angetan von ihr war, machte alles so viel reizender. Ich sah mich nämlich selbst in ihm. Der jüngere Bruder, immer im Schatten stehend und voller Lust nach einer Frau, die unerreichbar erschien. Hel wollte irgendwann nicht mehr warten. Sie befahl mir, ihr die Göttin zu bringen und ich ging der Sache auf meine Weise nach, spielte ein Spiel und sicherte mich zugleich ab. Ich wollte nicht länger eine Figur von Hels verrücktem Spiel sein, also band ich Malia an Marcy, ich verknüpfte ihrer beider Leben miteinander, so dass ich sie nicht verlieren würde, so dass mir niemals irgendwer erneut mit ihr drohen könnte. Ich sicherte mich gegen Hel ab, so dass ich irgendwann frei von ihr sein könnte."
„Und dann?", fragte ich leise und er weinte erneut. An den Anblick würde ich mich nicht so schnell gewöhnen können.
„Sie starb. Ich hatte so lange auf sie aufgepasst, aber Malia... sie starb. Cassy... sie brachte sie um, damit sie mich beseitigen konnte und ich spürte, wie mit ihr meine Kraft tatsächlich verschwand. Ich war geschwächt, ich war machtlos, aber ich wollte dennoch Vergeltung. Ich wollte Freiheit, ich wollte einfach nur weg von diesem endlosen Kampf um den Thron, weg von diesen Intrigen. Ich hatte mit Malia glücklich werden wollen, aber nachdem was Cassy getan hatte, gab es kein zurück. Ich hatte es mir schon sehr früh zur Aufgabe gemacht herauszufinden, welche Schwachstellen meine Feinde besaßen und Cassy... ich wusste genau, wer ihre persönliche Machtquelle war, und es kam mir in meinen Plänen sehr gelegen. Wenn ich die Göttin Marcy umbringe, würde ich damit nicht nur Cassys Machtquelle töten und sie selbst besiegen, sondern auch Hel schwächen und dafür sorgen, dass ich Malia wiederkriege. Also sorgte ich dafür, dass sie starb."
„Du hast also Marcy umgebracht, dadurch Cassy genauso geschwächt, wie du geschwächt wurdest und Hel obendrein das genommen, was sie haben wollte", fasste Reed zusammen und Rowan nickte, wischte sich die Tränen weg.
„Mit Marcys Tod und allem, was damals geschehen ist... es sorgte dank des Rituals, das ich vollzogen hatte, dafür, dass alle Götter, die seit Malia starben, wieder auf diese Welt zurückkommen konnten, an den Ort, an dem Malia gestorben ist. Sie konnten keine Götter mehr sein, aber ihre Seelen waren immer noch zu mächtig für gewöhnliche Sterbliche, also wurden sie als das wiedergeboren, was Göttern hier auf der Erde am nächsten kam."
„Wächter", sagte Kellin trocken.
Das war es also. Deswegen waren wir hier. Weil Rowan Rache wollte. Weil er die Götter zum Fallen gebracht hatte, weil er so besessen von Malia war, von Macht, dass er dafür einfach alles opfern würde.
„War es das wert?", fragte ich leise und Rowan sah mich an. „War all das es wert? Du hast Malia gesucht, tausend Jahre seit deinem Plan hast du sie gesucht und dann all das hier. Ist es das wert gewesen?"
Er schwieg. Für eine Weile schwieg er einfach nur, ehe er den Blick wieder senkte.
„Nein." Das war alles, was er rausbrachte.
Er wurde von seinem eigenen Plan geschwächt, hatte fast 900 Jahre geschwächt leben müssen, ehe er durch mich genug an Kraft finden konnte, um wieder Macht zu kriegen und 100 Jahre darauf Malia zu finden. Und nun war er hier. Gebrochen, kraftlos, Malia war nicht bei ihm und er hatte seine Chance auf Wiedergutmachung verloren. Einst hatte er Freunde gehabt, er hätte jemand anderes sein können, aber am Ende hatte er sich dennoch von Hel definieren lassen. Egal wie sehr er von seinen Fehlern rennen wollte, er würde sie immer wieder aufs Neue begehen.
„Ich weiß, dass es Wege gibt, das wieder rückgängig zu machen, aber dafür sind wir nicht hier. Wir wollen Hel stoppen. Wir wollen sie ein für alle Male besiegen"; sagte Reed nach einer Weile.
„Ihr könnt sie nicht besiegen. Selbst ohne das vervollständigte Ritual ist sie sehr mächtig geworden. Sie ist eine Todesgöttin, niemand außer einem anderen Todesgott, der mächtig ist, könnte sie töten."
„Und von denen gibt es nicht mehr viele"; merkte ich an, immerhin hat Hades dafür gesorgt, dass er keine Konkurrenz um den Thron besaß.
„Was ist mit Hades?", fragte Kellin.
„Wir können ihn nicht mehr so einfach heraufbeschwören und solange Hel ihm keine Probleme macht, wird er sich nicht einmischen", sagte Reed.
„Aber die Wanderer... sie arbeiten für ihn, oder zumindest dienen sie Hades. Sie versuchen immer noch Hel zu stoppen", merkte ich an.
„Und sie arbeiten mit Helena Aasen zusammen."
Was die Frage aufbrachte, was für eine Rolle sie in der ganzen Angelegenheit einnahm?
Ich hatte nach all den verrückten Wahrheiten eine ganz ungute Vermutung dazu und ich wusste nicht, wie viel diese verändern könnte.
Wörter: 2991
Aloha :) Lang ist es her, es tut mir immer noch mega leid, dass es so ewig gedauert hat, aber ich hab euch ja von meinem kleinen Problemchen mit der Geschichte erzählt. Es hat gedauert mich wieder hineinzufinden und ich hoffe, ihr werdet nicht auch solche Schwierigkeiten haben. Ich hoffe auch, dass überhaupt noch jemand das liest. Gute Nachrichten wären jedoch, dass das Überarbeiten für eine Neue Version gut vorangeht und ich finde es jetzt schon viiieeel besser als die alte Version, aber ich halte euch dazu auf dem Laufenden.
Ich versuche hier nun öfters was zu posten, wöchentlich wird es wohl eher nicht, aber ich versuche so alle 2 Wochen was neues hinzurkiegen. Ich freue mich über eure Meinung xx
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