18. Das Abendessen

"If you let me inside, I won't hold back this time." – New Years Day

Die Reise zurück in die Gegenwart verlief ruhig und ohne Dramen. Keiner sah uns im Morgengrauen durch das Dorf laufen, keiner sah uns im Irrgarten verschwinden. Wir landeten sicher zurück in der Gegenwart, wo Kellin sofort die anderen kontaktierte und wegen unserer Verspätung aufklärte. Die gesammelten Informationen wurden augenblicklich von allen erforscht und da wir vorerst bei Kellins Anwesen bleiben würden, um dort alles zu analysieren, verzog ich mich in dessen Garten. Es war so viel kälter hier als bei unserem Ausflug 1894 und normale Pflanzen wären zu dieser Zeit des Jahres längst verwelkt oder in Winterruhe, Dank mir lebte der Garten auch weiter, als ob wir Frühling hätten und nicht Oktober. Ich wusste, dass es wichtig war den Fokus jetzt auf Rowan und Hel und den Krieg zu richten, aber nach dieser Reise in die Vergangenheit brauchte ich eine Auszeit, da brauchte ich etwas Ruhe, um über alles nachzudenken. Während ich meine Kräfte übte, dachte ich an Kol und meine Freunde, die alle so lange fort waren. Ich dachte daran, wie sehr sie mir fehlten, wie anders alles wäre, wenn sie noch da wären. Kol hätte mehr für mich da sein können als meine ganzen jetzigen Freunde es je könnten. Nicht dass sie nicht auch alle klasse wären, denn das waren sie, aber Kol und ich hatten eine so viel längere und intensivere Freundschaft gehabt. Manchmal war es mir so vorgekommen, als ob ich ihn schon kannte, noch bevor ich ihm das erste Mal begegnet war. Er fehlte mir sehr und es war schwer gewesen ihn zu sehen und zu wissen, dass es das letzte Mal sein würde. Nochmal würde ich es nicht verkraften ihn zu sehen. Ich konnte das nicht erneut. Sein Tod hatte mich mehr zerstört als alles, was Rowan mir sonst angetan hatte und die Erinnerungen an damals plagten mich, während ich den Pflanzen Leben gab und ihnen das gab, was ich Kol nie hatte geben können.

„Ich finde es toll, was du mit dem Garten machst. Wenn im Winter alles tot ist, ist es immer so traurig." Ich sah zu Malia, die staunend in den Garten getreten kam und sich dabei in ihren Mantel einkuschelte. Sie zu sehen war oft immer noch irritierend. Ihr Gesicht zu sehen, das mich an mein altes eigenes erinnerte, war teilweise wie ein Schlag in den Magen, es löste viel in mir aus, aber es wurde mit jedem Mal etwas leichter.

„Ich dachte Kellin würde dich nach eurem Tag Abstand nicht mehr so schnell aus dem Zimmer verschwinden lassen."

Sie verdrehte grinsend die Augen und näherte sich, sah die Blumen vor mir an, die strahlender blühten als eine normale Blume es je könnte.

„So schlimm sind wir auch wieder nicht. Kellin hat mir jedoch erzählt, dass er dich und Reed gestört hat. Es tut ihm fast etwas leid."

Meine Wangen färbten sich rot und ich sah lieber auch wieder zu den Blumen.

„Es hat nichts zu bedeuten, ich weiß nicht, was Kellin glaubt gesehen zu haben, aber da war nichts."
„Ahja? Ihr zwei habt zwei verschiedene Vergangenheit miteinander, die jeweils auf das eine hinausliefen: dass ihr zueinanderfandet und ein Paar wurdet. Ich sehe, wie du ihn ansiehst und noch deutlicher sehe ich, wie er dich ansieht. Ich verstehe nur nicht ganz, wieso ihr beide dann immer noch dieses seltsame Spiel spielt und nicht endlich zusammenkommt."
„Ich glaube nicht, dass Reed mich auf dies Weise will. Natürlich mögen wir uns, wir sind Partner, aber nach allem, was war... ich kann es ihm nicht verdenken, dass er sich das nicht erneut so antun möchte. Ich bin keine leichte Person, ich habe sehr viel Ballast und er sollte sich damit nicht plagen müssen."
„Ist es das, was er sagt oder was du dir denkst?" Malia klang tadelnd und ich sah davon angelockt zu ihr.

„Ich will nicht über Reed reden."

„Schade, denn er ist zum Familienessen morgen eingeladen und ich denke, ihr zwei könnt da sehr viel miteinander reden."

Nun horchte ich auf.

„Familienessen?"
„Da nun deine Familie mit unserer Familie zusammenlebt, wollen unsere Großeltern unbedingt, dass wir uns mal alle gemeinsam treffen."
„Wie sollen wir alle denn gleichzeitig zusammen essen?", fragte ich verblüfft. Wir alle zusammen wären 17 Leute.

Malia zuckte mit den Schultern, lächelte jedoch. „Das wird sicher witzig. Ich habe so etwas vermisst. Ein volles Haus, die ganze Familie zusammen. Ich habe 15 Jahre ohne sie leben müssen."
„Deine Eltern wissen immer noch nicht Bescheid?"

Ihr Lächeln wurde schwächer und sie schüttelte den Kopf. „Meine Eltern und ich hatten nie ein enges Verhältnis. Es tut mir leid, dass mein angeblicher Tod sie derart erschüttert hat und sie verdienen die Wahrheit, aber bevor das alles nicht vorbei ist, will ich sie nicht kontaktieren. Sie haben Cameron zurückgelassen, als er sie so dringend brauchte, sie waren nie wirklich für mich da gewesen. Ich bin nicht bereit sie zu sehen."
Das konnte ich verstehen. Ich hatte meine Familie auch erst aufgesucht, als ich dazu bereit gewesen war und meine Eltern waren immer liebevoll gewesen. Wenn sie sich ihre Zeit lassen wollte, würde ich ihr das sicher nicht ausreden.

„Ich war nie ein sonderlich großer Fan von deinen Eltern", sagte ich frei heraus und sie musste lachen.

„Sie können etwas eigen sein."
„Onkel Charles hat mich immer angesehen, als ob ich die größte Nervensäge der Welt wäre und Tante Enisa hat mich meist ganz ignoriert, aber gut, sicher hätten sie anders reagiert, wäre ich älter gewesen und hätte mehr wie du ausgesehen."

„Ich bezweifle es, vermutlich wissen die beiden nicht einmal mehr, wie ich aussehe, so selten wie sie mich vor meinem Verschwinden sahen", schnaubte sie unbeeindruckt und wechselt das Thema, wollte verständlicherweise nicht über ihre Eltern reden. „Wie dem auch sei, das mit Reed wird sich gewiss richten. Kommt zum Essen, genießt etwas Ruhe von all den Dramen, das hat sich jeder von uns verdient."
„Woher willst du wissen, dass es sich richtet?"

Auf die Frage hin musste Malia breit grinsen und sah zum Haus. Ich folgte ihrem Blick und sah verwundert Reed, der oben im Haus neben dem Fenster stand und immer wieder zu uns nach außen blickte. Zu mir blickte.

„Ich weiß nicht, wer von beiden öfters starrt. Er oder Kellin", kicherte Malia und tatsächlich war Kellin neben Reed und sah fast genauso oft zu uns nach unten.

„Was haben wir uns da nur eingebrockt", murmelte ich und musste lächeln. „Zwei anhängliche Wentworth-Männer."
„Die sich mit zwei temperamentvollen Noir-Frauen plagen müssen."
„Ich bin keine echte Noir", merkte ich an und sie verdrehte die Augen.

„Natürlich bist du das. Du bist als eine aufgewachsen, das Blut der Noirs hat dir zweimal Leben geschenkt. Du besitzt die Kräfte der Noirs. Du bist Teil dieser Linie und daran wird sich nichts so schnell ändern."

Sie legte einen Arm um mich und ich ließ mich von ihr zurück ins Haus ziehen, war so dankbar für ihre aufbauenden Worte. Ich würde Malia sowieso ewig dankbar sein. Sie hatte viel für mich getan, sie hatte so lange für mich gekämpft. Sie hatte mich beschützen wollen lange bevor ich sie überhaupt richtig kannte. Das war wohl das, was Familie ausmacht und sie hatte recht, ich war eine Noir und wir Noirs hielten immer zusammen.




Als das besagte Abendessen stattfand, war ich mehr als nur nervös. Reed war beschäftigt mit dem Analysieren der Dokumente und würde sich dadurch verspäten, weswegen ich zusammen mit Malia und Kellin ankam.

Voll war kein Wort dafür, wie das Haus wirkte. Es waren so viele Leute da, so viele Stimmen, so viele Gerüche und Geräusche. Ich bekam sofort Panik und war froh, dass in der Eingangshalle nicht jeder auf uns wartete. Würde ich noch hier leben, wäre ich gestorben. Ich freute mich zwar sie alle zu sehen, aber das waren sehr viele Eindrücke, die auf einmal auf mich niederprasselten.

„Alles gut?", fragte Kellin mich und überraschte mich damit. Er war nicht unbedingt eine fürsorgliche Person, aber vermutlich hatte Reed ihn genötigt sich um mich zu kümmern.

„Es ist etwas viel."
„Ich habe allen gesagt, dass sie dich nicht auf einmal überrennen sollen", sagte Malia, da stürmte unsere Großmutter schon auf uns zu. Sie zog erst Malia in die Arme und drückte ihr zwei Küsse auf die Wangen, ehe auch ich in ihren Armen landete. So bemerkte uns nun jeder und ich wich bereits panisch zur Haustür zurück, hatte Angst vor allen Leuten, als in dem Moment Dari auf mich zulief.

„Ally", rief er glücklich aus mich zu sehen und als er mich umarmte, wurde alles etwas leichter. Meinen kleinen Bruder zu drücken, ließ mich aufatmen. Ihn hatte ich fast noch mehr als alle anderen vermisst.

„Ok, alle auf Abstand", sagte Acyn, der alle, die in die Eingangshalle wollten, zurückdrückte. „Ich habe euch gesagt, dass wir hier keine Begrüßungszeremonie veranstalten werden."
„Ich lasse mir von dir doch nicht verbieten, zu meiner Schwester zu gehen", schnaubte Alec und sofort stellte sich Riley an Acyns Seite.

„Sie ist unsere Schwester und wir passen nur auf sie auf."
„Sie war zuerst meine Schwester und ich passe auch auf sie auf, besser als ihr", konterte Alec und ich hörte Kellin genervt seufzen.

„Ja, wunderbar, Grace ist unserer aller Schwester, toll dass wir das geklärt haben und nun ab in die Küche."

„Sonst was? Wer bist du denn, dass du glaubst, dich hier aufspielen zu können?", fragte Alec, der schon immer die Angewohnheit hatte, sich wie ein trotziges Kind zu benehmen, wenn ihm etwas nicht gefiel.

Zur Antwort zog Kellin eine Waffe und sofort drückte ich Dari an mich, während alle anderen entsetzt aufkeuchten.

„Kellin!", sagte Malia tadelnd. „Du hast eine verdammte Waffe mit zum Familienessen genommen?"
„Man muss immer vorbereitet sein!"

„Ich habe dir gesagt, keine Waffen beim Essen!"

„Prinzessin, das dient nur der allgemeinen Sicherheit."

„Ich verbiete solche Gegenstände in meinem Haus", mischte meine Großmutter sich aus der Küche ein, woraufhin die nächste Diskussion ausbrach, wo sich welche Art von Waffe im Haus aufhalten durfte, da meine älteren Brüder und mein Vater selbst welche besaßen.

Ich war froh, als wir nach vielen Zankereien und nachdem Kellin seine Waffe in seinem Mantel in der Eingangshalle zurückließ, zusammen am Esstisch saßen. Dieser wurde durch einen weiteren Tisch verlängert und mit einigen Stühlen aus dem Musikzimmer aufgefüllt, so dass wir alle Platz fanden. Ich begrüßte meine Familie durch den sicheren Abstand am Tisch und obwohl es so etwas leichter war, konnte ich erst richtig aufatmen, als zehn Minuten später Reed an der Tür klingelte und von Acyn ins Haus gelassen wurde. Dass er hier war, machte alles besser. Die Enge in meiner Brust löste sich, die Nervosität verschwand und aufgeregt sah ich so lange zur Tür, bis er zu uns trat, wo sein Blick sofort auf mich fiel. Wie alle Anwesenden hatte er sich etwas eleganter angezogen und trug ein weißes Hemd zu einer dunklen Hose, seine Haare waren perfekt gekämmt.

Er löste den Blick nur von mir, um meine Familie zu begrüßen und hibbelig saß ich auf meinem Platz, bis er sich endlich auf den einzigen freien Stuhl neben mir niederließ. So saß ich nun zwischen ihm und Dari.

„Hi", sagte ich leise, während meine Großmutter und Fulda das Essen servierten.

„Du siehst hübsch aus", sagte er und ließ seinen Blick an mir herunter wandern. Ich trug ein einfaches schwarzes knielanges Kleid zu dunklen Strumpfhosen. Es war simpel, aber so wie er mich musterte, kam ich mir wirklich hübsch vor.

„Du auch", antwortete ich ihm und er lächelte mich an. Bevor wir mehr sagen mussten, stand das viele Essen auf dem Tisch und wir wurden kurz damit abgelenkt, uns die Teller voll mit Kartoffeln, Fleisch, Salaten, Brot und anderen Köstlichkeiten meiner Großmutter zu beladen.

Es war wirklich ein wohltuender Abend. Es war zwar sehr laut, aber ich sprach die meiste Zeit mit Dari neben mir, der mir aufgeregt von seinem Leben erzählte und wie er fürs erste von daheim aus unterrichtet wurde, bis die Gefahr sich legen würde. Wenn nicht er mit mir sprach, dann Alec, der mir gegenübersaß und noch unzählige Geschichten der letzten hundert Jahre abzuarbeiten hatte. Ich wollte gern auch mit Reed reden, aber mir fiel kein Thema ein und er lenkte sich gut mit Kellin ab, der auf Malia verzichten musste, da diese von Cameron ununterbrochen beschlagnahmt wurde. Irgendwann während des Nachtisches zankten meine älteren Brüder sich wieder untereinander. Die drei würden so schnell keine Freunde werden, dafür waren sie zu unterschiedlich. Acyn und Riley würden Alec nie verzeihen, dass er damals als Bruder sehr viel Mist abgezogen hatte und nicht auf die Weise für mich da war, wie die zwei es mein ganzes Leben waren, und Alecs Charakter ließ es nicht zu, die beiden zu mögen. Er war zu stolz, um zu akzeptieren, dass die beiden einen besseren Job als Bruder geleistet hatten als er. Lediglich Dari wurde von allen ins Herz geschlossen, aber wie könnte man ihn auch nicht vergöttern?

„Ich darf nun also für deine Aufmerksamkeit gegen deine vier Brüder kämpfen?", fragte Reed mich leise, während besagte Brüder nun alle miteinander sprachen und selbst Elin eingreifen musste, um mögliche Gespräche zu entschärfen, bevor sie für Unruhen sorgen könnten. Ich sah zu Reed, der mich mit einem Funkeln in den Augen ansah und mich mit seinen Blicken fast zu verschlingen drohte. Oh, mein armes, armes Herz.

„Traust du dir das zu?"

Herausfordernd grinste er mich an und lehnte sich mehr zu mir herüber, wo sein vertrauter Duft von Heimat mich einnahm und ich mich an meinem Sitz klammern musste, um mich nicht in seine Arme zu werfen und mein Gesicht an seinen Hals zu drücken.

„Du weißt, ich würde immer um dich kämpfen", flüsterte er mir zu und mein Mund klappte leicht auf von seinen Worten, die mein Herz beflügelten und mir Hoffnung gaben. Hoffnung, dass all meine Ängste vielleicht doch albern waren. Hoffnung, dass er mich immer noch wollte, immer noch auf diese Weise begehrte. Die Tränen musste er mir ansehen, da sein Blick weich wurde, fast besorgt. Er legte eine Hand an meine Wange und streichelte sie.

„Bitte weine nicht. Habe ich was Falsches getan?"

Hektisch schüttelte ich den Kopf. Wie konnte er das glauben? „Keineswegs. Ich bin nur so glücklich... wegen einfach allem. Dass wir hier sind, dass all das möglich ist." Es war wie ein Traum, an dem ich nicht glauben wollte, weil er fast zu absurd gewesen wäre. Und doch war es nun Realität geworden. Wir alle waren hier, zusammen und alles war wenigstens für einen Moment gut.

„Bessere Zeiten sind möglich." Reed lächelte mich liebevoll an. „Wir haben diese Dokumente, wir sind endlich nicht mehr hilflos. Wir werden Hel und deine Mutter und einfach jeden besiegen und dann wird es ganz viele von solchen gemeinsamen Essen geben."

„Und vorher gehen wir eine Schneeballschlacht austragen." Wir beiden sahen verwundert zu Malia, die quer gegenüber von Reed saß und uns wohl zugehört hatte, breiter grinste als Dari, wenn er etwas Verbotenes getan hatte.

„Du weißt, dass wir Oktober haben und kein Schnee draußen liegt?", fragte ich sie irritiert von dem Vorschlag. Selbst wenn es hier schneit, gab es keine Garantie, dass der Schnee wirklich liegenbleibt.

„Sie will unbedingt in die Vergangenheit reisen zu einem Tag, an dem Schnee lag, und eine Schneeballschlacht haben", erklärte Kellin uns seufzend, hatte dabei jedoch einen Arm um die hibbelige Malia gelegt, die von der Idee so angespornt war, dass sie kaum ruhig sitzen konnte.

„Wie kommst du aber auf diese Idee?", fragte Reed stirnrunzelnd.

„Ich hatte nie eine und ich würde gerne eine haben, bevor ich sterbe." Sie sagte es so simpel, als ob der Tod gleich um die nächste Ecke lauern würde, eine Tatsache, die Kellin dazu brachte, seine Umklammerung zu verstärken.

„Was noch eine Weile dauern wird, aber sie will unbedingt so viel von ihrer Liste abarbeiten, da sie die absurde Annahme hat, ich würde sie nicht genug beschützen."
„Das nehme ich gar nicht an", verteidigte meine Cousine sich schnippisch. „Ich meine lediglich, dass bei allem, was los ist, jeder Tag zählen sollte und wenn wir einen Nachmittag in einer anderen Zeit verbringen, würde es uns kaum schaden."

„Das ist absurd", lachte ich auf, fand die Idee jedoch verlockend. „Ich bin dabei."

Sofort strahlte sie übers ganze Gesicht und Reed richtete sich etwas mehr auf, schüttelte leicht den Kopf, aber auch er lächelte. „Na gut, na gut. Ich weiß zwar nicht, inwiefern wir uns noch mehr von solchen Pausen erlauben sollten, aber dann machen wir eben eine verdammte Schneeballschlacht."
Es war absurd. In jeder Hinsicht, aber ich konnte sie verstehen. Bei allem, was los war, gab es nun einmal keine Garantie auf den nächsten Tag. Keiner wusste, was Hel als nächstes plant. Sie hatte das Quartier angegriffen, jeden Tag verschwanden Wächter oder starben und ich vertraute zwar darauf, dass Kellin Malia noch dann beschützen würde, wenn sie die letzten Menschen auf Erden wären, aber wenn sie sich nach Ablenkung sehnte, wieso sollte sie diese dann nicht für paar Stunden kriegen? Ich zumindest war dankbar für jede noch so kleine Ablenkung.

„Darf ich mitmachen?", fragte Dari, der bei dem Wort Schneeballschlacht hellhörig wurde.

„Gerne, aber leider kann dich niemand mit in die Vergangenheit nehmen", sagte ich und er verzog beleidigt das Gesicht.

„Das ist nicht fair."
„Sobald es hier schneit, machen wir die größte Schneeballschlacht, die du dir nur vorstellen kannst", sagte Riley gegenüber von ihm und das heiterte ihn wenigstens etwas auf.

So ging der Abend weiter. Keiner stritt sich, wir waren zusammen und glücklich und als Reed unter dem Tisch meine Hand griff und sie leicht drückte, glaubte ich, die Zukunft könnte doch gut werden.


Wörter: 2894

Aloha :) Ein ruhiges Übergangskapitel, ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Im Nächsten geht es spannender weiter. Bis Sonntag xx


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