3. Kein Vertrauen

"We know what we are, but know not what we may be." — William Shakespeare

Ich träumte nicht. Es war mehr so, als wäre ich gefangen im Ungewissen, wo ich Angst haben müsste, was sein würde, wenn ich wieder aufwache. Wie viel Zeit würde ich noch haben, bevor ich sterbe? Wie schlimm würde all das noch werden?

Ich war gefangen in der falschen Zeit, ich war in einer Heilanstalt gewesen, wurde ruhiggestellt, angegriffen und war nur mal wieder in Gefangenschaft. Meine kleine Liebesgeschichte hatte sich ziemlich schnell in einen Horrorfilm verwandelt.

Als ich es nach einer halben Ewigkeit schaffte, endlich zu erwachen, befand ich mich wieder in dem Zimmer, in dem ich zuerst in diesem Jahr erwacht war. Ich lag wieder auf demselben Bett, sah zur selben Decke hinauf und obwohl mich alles an den Moment erinnerte, hatte sich was Wichtiges verändert. Meine Hände waren gefesselt.

Panik überkam mich von der Tatsache, dass meine Hände vermutlich mit einem Seil oder etwas Schnur am Kopfteil des Bettes zusammengebunden wurden. Ich versuchte mich zu befreien, rutschte so aufrecht wie es möglich war und verdrehte meine Hände, doch es war zu stramm, schmerzte zu sehr und eine Stimme ließ mich gleich stoppen.

„Du verletzt dich noch, lass das!"

Ich sah zu Reed, der in dem Moment eingetreten kam, besorgt wirkte. Ich hingegen war nur von Wut und Abscheu durchströmt, sah ihn an und empfand nichts als Schmerz von diesem Verrat.

„Wieso?", fragte ich, wollte wissen, wieso er mir all das antat. „Wie kannst du nur?"

Er näherte sich mir und sofort zog ich meine Beine an, kam mir so schutzlos und wehrlos vor, vor allem da ich immer noch nur dieses doofe Nachtkleid trug. Ich kam mir seelisch und körperlich so entblößt vor ihm vor.

Reed wirkte jedoch nicht gerade so, als ob ihm die ganze Situation eine Freude bereiten würde. Er wirkte traurig, blasser als üblich und seine Haare waren zerzaust, als hätte er sich mehrere Male mit der Hand über den Kopf gestrichen.

„Du musst mir zuhören. Ich beantworte dir jede Frage, die ich dir beantworten kann, du musst mir nur zuhören", bat er und ich lachte auf, doch mein Lachen wurde erstickt durch die Tränen und dem Schluchzen, das mir auf dieses folgte.

„Ich habe ja kaum eine Wahl", sagte ich gequält.

„Ich will dich nicht so festbinden, doch wenn du wieder davonläufst... wahllos allein in der Zeit herumzuirren ist gefährlich, du hast ja gesehen, wo du gelandet bist", erklärte er mir und ich schniefte, sah wieder hoch zur Decke, ertrug es nicht, ihn anzusehen.

„Was willst du, Reed?", fragte ich ihn müde, wusste nicht, was das hier schon verändern sollte. Mein Kopf pochte von was auch immer für Drogen man mir in dieser Anstalt gegeben hatte. Mir ging es nur noch miserabel.

„Ich will dich nicht töten, ich werde dich niemals töten, Alice!", sagte er eindringlich. „Ich liebe dich, mehr als mein ganzes erbärmliches Leben und ich würde es nicht wagen, dir auch nur irgendwie Schaden zuzufügen, auch wenn es sehr danach aussieht."

Ich drehte meinen Kopf zur Seite, doch spielte er dieses Spiel nun wirklich weiter? Wollte er mich wieder beruhigen, damit es einfacher wäre seinen Plan durchzuziehen?

„Und weil du mich so liebst, entführst du mich mit einer Waffe, tötest das Komitee aus Griechenland wie ein Verrückter, arbeitest mit Kellin zusammen..."

„Ich musste dich so mit mir nehmen. Keiner soll denken, dass du irgendwas von meinen Plänen weißt. Die Leute sollen glauben, dass du Angst vor mir hast. Ich will nicht, dass irgendwer dir anfängt Dinge zu unterstellen. Außerdem wärst du kaum je freiwillig mit mir mitgekommen. Ich hatte ja versucht, es dir in der Schule zu erklären", erklärte er mir, kniete sich neben mich und wirkte ziemlich fertig, so wie er mich ansah.

„Denken sie das nicht alle sowieso? Dass ich Angst vor dir habe?"

„Nein, keiner glaubt, dass du mich auch nur irgendwie verabscheust, jetzt denken sie anders. Ich habe das Komitee aus ihren Verstecken gelockt und sie alle getötet, doch ich musste das tun. Sie sind nicht die Guten in der Geschichte, Alice, die wenigsten sind es, weswegen du niemandem trauen solltest. Im Quartier gibt es mehr Verräter als du es dir nur vorstellen kannst, als ich es überhaupt weiß. Das Komitee hätte für deinen Untergang gesorgt. Ich kann es dir gern irgendwann erklären, aber gerade musst du nur wissen, dass sie böse sind"

„Also kann ich demnach auch nicht dir vertrauen", stellte ich klar und er lächelte bitter. „Vermutlich solltest du das nicht, aber wir sind Partner, ich würde dir nie, niemals schaden."

„Und Grace?", fragte ich. Alles, was ich wusste, alles deutete darauf hin, dass er sie wollte, er sie zurückwollte.

„Grace spielt keine Rolle", sagte er so ehrlich, dass ich erstaunt war. Noch nie zuvor hatte er so über sie geredet, sie so, ohne mit der Wimper zu zucken, zur Seite geschoben. Es war aufrichtig und doch konnte ich noch nicht locker werden, ihm einfach alles glauben. Ich hatte die letzten Tage so fest daran geglaubt, hintergangen worden zu sein, wurde entführt, ich war im Grunde einfach nur sehr durcheinander.

„Ich sehe dir an, dass du deine Zweifel hast, was normal ist. Ich werde dich deswegen fürs erste in Ruhe lassen, dich auch vom Bett losbinden, aber bitte, renn' nicht weg. Ich will nicht, dass dir was geschieht, weil du in einer fremden Zeit herumirrst", sagte er, machte sich schon an den Fesseln zu schaffen, löste sie von mir und sofort schlang ich meine Arme um mich, rutschte weiter weg von ihm, als ob er eine gefährliche Seuche wäre. Es war schräg so in seiner Nähe zu reagieren, doch er hatte es verdient!

„Ich werde dir nichts anhaben, dich nicht einmal irgendwie berühren, wenn du es nicht willst", versicherte er mir, hob abwehrend die Hände von meiner Reaktion.

„Und wenn ich davonrenne? Würdest du mich rennen lassen?", fragte ich und seine Mundwinkel zuckten leicht. „Du weißt, dass das eine Ausnahme wäre. Ich kann dich nicht in der Vergangenheit allein lassen, du könntest die ganze Zukunft durcheinanderbringen, du fällst auf wie ein bunter Hund", sagte er, hatte wohl recht, immerhin hatte ich mich bisher nicht gerade gut dort draußen geschlagen, dennoch fand ich die Option hier zu bleiben keineswegs besser.

Ich hatte nichts weiter zu ihm zu sagen, wandte den Blick ab und sah aus dem Fenster. Er verstand immerhin meine Haltung, seufzte schwer und ließ mich allein, sperrte nicht einmal wie erwartet die Türe hinter sich ab. Gern wäre ich wirklich geflohen, aber vorerst würde ich bleiben. Ich war draußen verloren und bisher schien er mich nicht töten zu wollen, bisher wirkte er friedlich. Ich durfte mich nicht so schnell wieder von ihm um den Finger wickeln lassen, es wäre zu gefährlich, ich würde das nicht erneut verkraften, aber ich war zu müde für eine Flucht. Ich würde wohl zuerst einen Plan brauchen.

Ich blieb auf dem Bett, saß nur unschlüssig da und fragte mich, wie es von nun an weitergehen würde. Was waren Reeds Pläne? Wie sah mein Platz in diesen aus? Ich dachte viel an mein Zuhause, an die Menschen, die ich liebte und die so weit entfernt von mir waren, unerreichbar für mich.



Irgendwann musste ich wohl mit all diesen Gedanken und Grübeleien eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen aufschlug, schien schwach die Sonne ins Zimmer, meine Gliedmaßen schmerzten davon, im Sitzen eingeschlafen zu sein und ich verzog das Gesicht, als ich mich ausgiebig streckte.

„Ich dachte schon, du würdest nie aufwachen."

Ich schrie fast laut auf, als Kellins Stimme durch das Zimmer hallte, sah zu diesem, der amüsiert ganz lässig auf einem Stuhl in der Nähe der Türe saß, mich wohl beobachtet hatte. Freak.

„Was tust du hier?", fragte ich harsch und er lächelte weiter unbesorgt, war definitiv in vielen Dingen wie Reed. Beide waren unglaubliche Bastarde die meiste Zeit über.

„Nach dir sehen. Mein kleiner Bruder ist unterwegs und ich wollte sichergehen, dass du nicht plötzlich verschwindest. Er würde es mir übelnehmen."

„Du siehst, ich bin da, also geh wieder!", sagte ich, war zu müde, um mit ihm zu reden, fand es sowieso schräg ihn hier zu haben. Ich war immer vor ihm geflohen, jeder hatte mich vor ihm fernhalten wollen und nun war er hier, in meinem Zimmer und alles schien anders.

„Ich dachte, wir zwei könnten die Zeit nutzen, etwas zu plaudern, oder findest du nicht, dass ein Gespräch unter vier Auge zwischen uns lange überfällig ist?"

Ich sah ihn stumm an von der Aussage, wollte ihn gern drängen, zu gehen, doch leider hatte er recht. Ein Gespräch war überfällig. Ich hatte so viele Fragen, nun noch mehr als je zuvor.

„Wirst du auch ehrlich sein?", fragte ich und er grinste frech, erinnerte mich auf diese Weise etwas an Hayden, den ich nur gleich vermisste. Wieso war Hayden der einzig normale Bruder dieser Familie?

„Ich werde dich nicht belügen", versprach er und ich biss mir auf die Unterlippe, ordnete meine Gedanken.

„Du meintest bei unserer letzten Begegnung, Malia lebt, war das die Wahrheit?"

„Sie lebt", versicherte er und ich merkte, wie erleichtert ich war. Es war albern, immerhin könnte er nach wie vor lügen, aber wozu? Ich war hier. Ich war längst eine Gefangene, könnten die Lügen nicht aufhören?

„Und ist sie auch hier?", fragte ich weiter, wusste gar nicht, was ich meiner für totgeglaubten Cousine sagen sollte, würde ich sie sehen, gleichzeitig wollte ich sie zu gern sehen, wollte sehen, dass sie gesund und wohlauf war, wollte von ihr wissen, was damals geschehen war.

„Sie ist nicht hier, bedauernswerterweise, aber was interessiert dich noch, kleine Alice?"

Ich verzog das Gesicht von dem Kosenamen, überlegte jedoch weiter. „Seit wann arbeitest du mit Reed zusammen? Ich dachte, ihr beide würdet euch nicht mögen."

„Das ist eine neue Partnerschaft", sagte Kellin. „Er hat ein paar Dinge herausgefunden, hat endlich verstanden, was 2005 wirklich geschehen ist, suchte mich auf und ich war gnädig genug, ihm hierbei zu helfen, nachdem er mich von einigen Dingen überzeugen konnte." Er deutete dabei auf mich und ich blinzelte verdattert.

„Was für Dinge?"

„Kann ich dir leider nicht sagen. Manchmal ist es ein Segen, die Wahrheit nicht zu kennen."

„Wieso? Was genau würde denn so Schreckliches geschehen, wenn mir jemand die Wahrheit sagt?", fragte ich leicht gereizt. Es ergab gar keinen Sinn, warum man nicht mit der Sprache herausrücken konnte.

„Weil es um dich geht. Du bist leider viel tiefer in der Scheiße als du es dir auch nur irgendwie vorstellen könntest. Alles dreht sich um dich, sei froh, du bist was Besonderes, auch wenn man in dem Fall vermutlich gut darauf verzichten könnte." Er lachte belustigt. „Du wirst es schon verstehen, wenn die Zeit gekommen ist, und so wie mein Bruder sich derzeit abrackert, wird es sicher nicht lange dauern, bis du endlich das ganze Bild siehst und nicht mehr einzelne zusammenhanglose Teile. Es wird langsam unvermeidbar, dass du irgendwann die Wahrheit herausfindest, und dann wird es unschön werden."

„Na gut, dann ein anderes Thema, wenn du schon in solchen nervigen Rätseln sprechen musst", meinte ich, hatte noch lange nicht genug gehört. „Du hast mich damals gejagt und diesen Bann auf mich gelegt, um mich vor Reed zu schützen."

„Mein Bruder ist wahrlich kein guter Umgang", sagte er.

„Das war nicht dein Hauptanliegen. Ich habe Jane gesprochen, diese meinte, Malia und du wusstet, dass jemand wie ich kommen würde, dass ich aussehen würde wie Malia und dass ihr mich ganz dringend vor Reed schützen müsstet. Wenn du nicht sagen kannst, woher du das weißt, dann doch wenigstens, wieso du mich plötzlich nicht mehr vor Reed fernhalten willst? Wie hat er dich denn überzeugen können? Wie kann sich etwas so derartig ändern?"

„So eine furchtbar lange Geschichte", murmelte Kellin leise. „Aber um es kurz zu halten, mein Bruder hat einen Pakt mit dem Bösen, das weißt du mittlerweile sicher auch. Wir haben seine Absichten falsch verstanden. Die Beweggründe seines Handelns nicht ganz nachvollziehen können. Er arbeitete mit Reitern zusammen, sorgte für Chaos, Tod und Entsetzen und ich bin wahrlich kein Engel in solchen Dingen. Mich hat es damals nie großartig gestört, was mein kleiner Bruder so für Dinge tat."

„Was hat sich dann geändert?"

„Zwei Daten. Zum einen der 9. September 1895", antwortete er und kurz überlegte ich, ehe es mir einfiel. Graces Todestag. Was hatte ihr Tod verändert?

„Grace", sprach ich den Namen aus und Kellin nickte knapp.

„Ja, Grace. Ihr Tod, die Schuld, die Reed an diesem trug, wie es ihn änderte, es ließ mich das erste Mal wirklich aufmerksam werden. Ich habe mich gefragt, wie es dazu hatte kommen können, war beunruhigt in der Hinsicht, dass er so die Kontrolle über sich verloren hatte, dass sogar seine eigene Partnerin starb, seine Partnerin, mit der er die stärkste Bindung hatte, die man nur erreichen konnte. Mit ihrem Tod hat sich alles geändert. Der Krieg schien vorüber, die Reiter waren ohne ihn verloren und... ich kann es nicht wirklich sagen, aber es hat sich verdammt vieles verändert, das mich stutzig gemacht hatte. Also fing ich an, genauer auf seine Taten zu achten und natürlich kam dabei anfangs nicht viel bei raus. Er war ein gebrochener Mann, die Dunklen Tage fanden ein Ende und wir Wächter versuchten die Trümmer dieser Jahre wieder neu zu errichten, versagten jedoch maßlos."

„Und dann kam Malia", stellte ich klar und er lächelte leicht.

„Dann kam Malia. Ich war nicht scharf auf eine Partnerin, sicher nicht auf eine wie sie, aber es wurde leichter mit der Zeit. Mit ihr zusammen kam das nächste Datum auf, das alles veränderte. Der 11. Juni 1922. Ich war mit Malia auf Zeitreise als wir zufällig meinen Bruder dabei beobachteten, wie dieser seine dunklen Kräfte präsentierte und ganz nebenbei deinen Namen ins Spiel brachte. Malia und ich kamen damals aus dem Jahr 2005 und waren verwirrt, inwiefern ein damals knapp vier Jahre altes Mädchen wie du es zu der Zeit warst von Bedeutung für meinen Bruder sein könnte, weswegen ich stark annahm, er müsste von uns damals gesehen aus der Zukunft stammen, irgendeinem Jahr nach unserem höchst wahrscheinlich. Ich bin recht gut darin zu erkennen, wenn Leute nicht aus meinem Jahr stammen."

„Nur weil Reed diese Kräfte zeigte und von mir sprach, wart ihr misstrauisch geworden?" Wenn Kellin schon vorher gewusst hatte, dass Reed für schlimme Taten verantwortlich war, müsste es ihn doch eher weniger schockieren, oder?

„Es waren keine einfachen Kräfte. Ich ahnte, dass er einen sehr unheilvollen Pakt eingegangen sein muss für diese und ich war neugierig geworden. Malia war neugierig, was ihre Cousine damit zu tun hatte und so fanden wir gewisse Dinge heraus, die uns zum Handeln brachten. Während alldem näherten wir uns auch nur wieder einmal einem unheilvollen Zeitalter und die Leute waren besorgt. Hier wurde zwar nie von einer so großen Katastrophe gesprochen wie damals, doch die Leute fürchtetet sich und ich fürchtete mich ebenso, behielt meinen Bruder im Auge und war etwas entsetzt von dem, was ich sah."

„Er traf sich wieder mit Reitern?", fragte ich und er schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, keine Reiter. Die neue Generation an Reitern ist nicht gut auf ihn zu sprechen, auf mich sicherlich noch weniger", sagte er, lächelte erheitert und ich musste nur kurz an Rowan denken, seinen Hass Kellin gegenüber, und teilte Kellins Meinung, dass er sicher nicht gern von diesem gesehen werden sollte.

„Es war ein Jahr, in dem wir uns als Brüder wohl alle misstrauten. Ich traute Reed nicht, dieser distanzierte sich von allen und Hayden traute sowieso keinem von uns. Wir verdächtigten uns wohl alle irgendwie gegenseitig, dass wir etwas im Schilde führten. Ein Nachteil der Dunklen Tage. Man hat so viel Verrat und Dunkelheit gesehen, lebte man darüber hinaus, hatte man schwer damit zu kämpfen, die Dinge zu vergessen, die man gesehen hatte... die Dinge, die man getan hatte", sagte Kellin mit einem bitteren Nachgeschmack und ich war traurig von dieser Aussage. Wie konnte man seinen eigenen Geschwistern so misstrauen? Sicher, sie alle benahmen sich schräg, doch es war dennoch grauenvoll sich so gegenseitig anzuzweifeln. Ich dachte an meine Brüder, hoffte nie so falsch von ihnen denken zu müssen.

„Wie dem auch sei. Reed tat seltsame Dinge, die ich dir leider nicht nennen kann, kleine Alice, aber ich wurde wachsamer und zog Malia mit in die Sache hinein. Erst vor kurzem habe ich angefangen, meine Meinung zu verändern. Erste Zweifel bekam ich allerdings schon vor meinem klärenden Gespräch zu meinem Bruder. Genauer gesagt an dem Tag, wo Reed mich heraufbeschwor, um den Bann, den ich auf euch beide gelegt hatte, zu lösen."

„Wieso? Was hat sich da geändert?", fragte ich irritiert nach. War an diesem Tag irgendwas besonders gewesen?

„Sein Verhalten. Er hat wirklich von Tag eins aus, wo dieser Bann erkannt wurde, nach einem Mittel gesucht, das es wieder löst. Er hat einen großen Teil seiner Zeit und Kraft dafür investiert. Es hat mich leicht stutzig gemacht, wo ich doch dachte, dass andere Sachen von größerer Wichtigkeit für ihn wären. Ich versuchte mich jedoch nicht beirren zu lassen, glaubte, er tat es nur, weil er sonst nicht konzentriert seinen anderen Plänen nachgehen könnte... und dann fand er mich in der Vergangenheit."

„Und er konnte dich da überzeugen?"

„Konnte er. Denn er hat Sachen herausgefunden, die alles ändern und mich erkennen ließen, dass er trotz der vielen Fehler, die er begangen hatte, immer nur einem Ziel nachgegangen war und dieses war nicht das, was ich erwartet hatte."

„Was es jedoch ist, wirst du mir nicht sagen", merkte ich an und er erhob sich von seinem Stuhl.

„Natürlich nicht. Aber ich denke, das war sowieso fürs erste mehr als genug an Informationen. Du solltest dich ausruhen. Irgendwann wirst du es auch alles verstehen."

Wörter: 2882

Aloha :) Etwas mehr Kellin. Sicher gibt es noch tausende Fragen, aber wie immer müsst ihr noch etwas auf die Antworten warten. Ich hoffe es gefällt euch dennoch. Das Nächste ist sogar aus Reeds Sicht. In dem Buch gibt es ungefährlich vier Kapitel aus seiner Sicht, die mehr wie kleine Bonus-Kapitel sind, um vielleicht etwas mehr aus dem Hintergrund zu erfahren. Morgen geht es weiter xx

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